Das ungenutzte Potenzial der Menschheit
Wir haben heute alle Möglichkeiten, diesen Planeten zu einem freundlichen und kreativen Ort für absolut alle Menschen zu machen. Doch stattdessen führen wir immer noch Kriege, beuten andere Menschen und Länder aus und betrügen, übervorteilen und berauben uns gegenseitig. Diese allgemeine Situation prägt die Menschheit seit Jahrtausenden.
Als räuberisch-kriegerische Spezies haben wir zwar seit Anbeginn der Zivilisationen die Welt mit räuberisch-kriegerischen Mitteln zu dem gemacht, was sie heute ist. Mag sein, dass wir diesen Weg gehen mussten, um uns überhaupt weiterentwickeln zu können. Doch heute gibt es keine Gründe mehr, an den archaischen Entwicklungsbeschleunigern Krieg, Ausbeutung, Sklaverei, Übervorteilung etc. festzuhalten. Wir haben inzwischen bessere Möglichkeiten zur Gestaltung des Weltgeschehens.
Das animalische, rein reaktive oder blinde Evolutionsprinzip – der Stärkere dominiert den Schwächeren und bestimmt das Geschehen – hat seine Sinnhaftigkeit und Wirkungskraft nicht nur verloren, sondern ist heute auch schädlich. Denn nur weil jemand stärker ist, bedeutet das nicht, dass er auch wertvoller für die Menschheit ist.
Das Zeitalter der Eroberungen ist vorbei
Als es in der Welt noch unerschlossene Gebiete zu entdecken und zu erobern gab, hatte das räuberische Entwicklungsprinzip aus evolutionärer Sicht möglicherweise eine gewisse Relevanz. Die Potenziale einer Kultur wurden in die kreativen Kanäle einer anderen umgeleitet.
Afrika ist heute arm, weil es über Jahrhunderte hinweg von europäischen Mächten wie Spanien, England oder Portugal exzessiv ausgeplündert und geschändet wurde. Bodenschätze, Arbeitskräfte und Kulturgüter wurden systematisch entwendet. Dieses Vorgehen war für Afrika eine Katastrophe und hat den Kontinent bis heute schwer gezeichnet. Wer weiß, wie sich Afrika entwickelt hätte, wenn ihm all das nicht angetan worden wäre?
Für die Ausplünderer hingegen war es der Ausgangspunkt für einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung, von dem die westlichen und mitteleuropäischen Länder bis heute profitieren. Die Reichtümer und Arbeitskräfte aus Amerika und Afrika haben den Westen groß und stark gemacht.
Noch immer befinden sich mehrere Zentausend geraubte afrikanische Kunstgegenstände in deutschen Museen. Obwohl man sich bewusst ist, dass es sich dabei um gestohlene Artefakte handelt, ist man trotzdem nicht bereit, diese Kulturgüter freiwillig zurückzugeben. Man wartet auf einen Gerichtsbeschluss. Das ist beschämend.
Anmerkung: Unter diesem Gesichtspunkt wäre es nur gerecht, wenn die mitteleuropäischen und nordamerikanischen Staaten mehr Verständnis dafür aufbrächten, dass Menschen aus diesen Regionen heute in Länder emigrieren, in denen mit den gestohlenen Ressourcen ihrer Vorfahren eine funktionierende Gesellschaft und gute Infrastruktur aufgebaut wurde.
Ehrliche und ernst gemeinte Kooperationsbereitschaft ist nötig
Im 21. Jahrhundert sollte nicht länger der Konkurrenzkampf zwischen den Nationen die Dynamik des Weltgeschehens bestimmen, sondern der Grad ehrlicher und ernst gemeinter Kooperation. Wir müssen aufhören, Allianzen nur unter dem Gesichtspunkt des eigenen Vorteils einzugehen und Freundschaften ausschließlich aus Kalkül zu knüpfen.
Donald Trump präsentierte mit den Mottos „America First“ und „Make America Great Again“ vermeintlich ein „neues“ Prinzip. Tatsächlich hatten die USA schon immer nach dieser Maxime gehandelt – auch unter der Obama-Regierung. In Wahrheit ist diese egoistische Haltung ein grundlegender Bestandteil der internationalen Politik jedes Staates.
Doch die Prämisse „Das eigene Land zuerst – selbst auf Kosten anderer“ darf in Zukunft nicht mehr die Bedeutung haben, die sie heute noch besitzt. Stattdessen müssen wir lernen, uns sowohl als Individuen als auch als Nationen stärker und – vor allem – ehrlicher für die globale Gesamtsituation zu engagieren. Eine solche Veränderung ist essenziell, damit sich die Welt in den nächsten 100 bis 200 Jahren schrittweise denationalisieren kann.
Krieg und Ausbeutung sind unwürdig für eine intelligente Spezies
Ein einziger großer Krieg könnte heute die gesamte Erdoberfläche durch den Einsatz von Atomwaffen zerstören und unbewohnbar machen. Das bedeutet: Wenn wir weiterhin Kriege führen wollen, dürfen wir unsere effektivsten Waffen nicht nutzen. Dieses Paradoxon zeigt die Absurdität moderner Kriegsführung.
Es ist zutiefst widersprüchlich, dass wir Waffen entwickeln und bauen, deren Einsatz wir uns letztlich nicht erlauben können. Das jahrtausendealte Prinzip der Dominanz des Stärkeren hat sich damit überlebt – es ist nicht mehr zeitgemäß und obendrein gefährlich. Wenn wir dennoch daran festhalten, liegt es daran, dass wir weiterhin archaischen Instinkten folgen, die uns dazu drängen, unsere Aggressionen in regelmäßigen Abständen abzureagieren.
Viele unserer sportlichen Großereignisse – insbesondere Fußballspiele – übernehmen heute diese Rolle als Kriegsersatz. Manche Fans investieren emotional so viel Energie in den Ausgang eines Spiels, als hinge davon ihr eigenes Leben oder dessen Sinn ab. Diese leidenschaftliche Identifikation erinnert an den alten Drang, sich mit einer Gruppe zu verbünden und gegen eine andere zu kämpfen – nur in sicherem Rahmen.
Moderne Zeiten erfordern modernes Denken
Die Welt ist nicht mehr die gleiche wie vor tausend Jahren. Als zukünftige globale Spezies sollten wir uns dieser Realität bewusst werden.
Alles, was eine freundliche, kreative und friedliche Welt braucht, steht der Menschheit inzwischen zur Verfügung – einzig der Wille und die Einsicht fehlen. Es gibt nach wie vor ausreichend fruchtbare Böden, reichlich Trinkwasser, Mineralien, Erze und andere essenzielle Ressourcen. Auch an Platz für alle Menschen mangelt es nicht. Mit unserer modernen Technik könnten wir all diese Potenziale nachhaltig nutzen. Würden wir dabei verantwortungsvoll handeln – also nicht die Profitmaximierung als oberstes Ziel setzen –, könnten wir dies sogar ohne Zerstörung der Natur umsetzen.
Doch die Natur ist uns oft einfach nur egal. Als Arbeiter und Angestellte geht es uns primär darum, einen Job zu haben – egal, welche Konsequenzen er hat. Unternehmer und Investoren hingegen fokussieren sich fast ausschließlich auf Profit, während alles andere in den Hintergrund tritt. Die wenigen Ausnahmen sind zwar inspirierend, doch ihr Einfluss bleibt begrenzt.
Wir hätten die Möglichkeit
Alle Menschen in allen Teilen der Welt könnten mit allem versorgt werden, was diese in allen Bereichen und Belangen ihres Lebens benötigen. Wir tun es also nicht deswegen nicht, weil wir es nicht könnten – wir wollen es einfach nicht! Es ist uns egal, wie sehr die Welt leidet und dass unser Alltagswohlstand oft auf der Ausbeutung armer Länder basiert.
Die für unsere Energiegewinnung wichtigen Rohstoffe Erdöl und Kohle erzeugen inzwischen weltweit enorme Verschmutzung. Deshalb sind sie als Energieträger nicht mehr geeignet. Auch hier gilt: Wenn wir wirklich wollten, könnten wir schon heute, im Zeitalter des 21. Jahrhunderts, komplett darauf verzichten. Doch unser Verhalten scheint in der Vergangenheit stehengeblieben zu sein.
Und da wir daran gewöhnt sind, die Gesamtsituation der Welt uns obendrein mehr oder weniger egal ist und sich mit Kohle und Öl immer noch gut Geld verdienen lässt, halten wir daran fest.
Künstlicher Nahrungsmangel und Profitgier
Dass es trotz unseres Überflusses und unserer Möglichkeiten immer noch Länder mit Nahrungsmangel gibt, liegt nicht daran, dass die Menschheit zu wenig Nahrung hat. Stattdessen sind Verschwendung, Verteilungsprobleme und Profitgier häufig die Hauptursachen. Machtstreben und Misswirtschaft spielen ebenfalls eine Rolle.
Oft ist es aber einfach nur Gleichgültigkeit. Das Leid fremder Menschen in fernen Regionen hat unseren Alltag bisher kaum berührt. Doch das ändert sich zunehmend: Immer mehr Menschen sehen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, weil ein normales Leben dort kaum noch möglich ist.
Dieses Elend ist oft ein Nebenprodukt der Globalisierung. In ihrer Ausgestaltung handeln wir als Individuen und Kollektive häufig rücksichtslos. Im Kern tun die westlichen Industriestaaten und Konzerne heute nichts anderes als das, was die Konquistadoren im 16. und 17. Jahrhundert oder später die Kolonialmächte in Afrika taten – nur mit modernen Mitteln: Sie nehmen sich, was sie wollen, und ignorieren die Konsequenzen für die ausgeplünderten Regionen.
Von der modernen Gegenwartsgesellschaft überfordert
Bis noch vor ein paar Jahrzehnten war es mehr oder weniger egal, wie man sich im Leben verhielt. Vom Einzelnen wurde nicht mehr verlangt, als dass er sich an die Gesetze hielt. Tat man das, konnte jeder sein Leben so leben, wie er wollte, ohne sich um irgendetwas besonders kümmern zu müssen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Wir werden jetzt aufgefordert, uns für die Welt zu interessieren und uns für unsere Umwelt einzusetzen.
Vielen Leuten gefällt das jedoch nicht, denn das kostet Zeit, mentale Energie und oft auch etwas Geld. Es verdirbt uns den unreflektierten Spaß am oberflächlichen Leben und Konsumieren. Das stößt auf Ablehnung, denn wir sind es nicht gewohnt, uns um etwas kümmern zu müssen, das uns eigentlich egal ist. Aus diesem Grund behaupten viele Menschen, der Klimawandel sei Quatsch oder eine Lüge.
Bestärkt werden sie in diesem Glauben von Personen, die durch die Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltzerstörung finanzielle Einbußen zu erwarten haben. In erster Linie sind das Manager, Lobbyisten und andere Vertreter der Eisen‑, Stahl‑, Zement- und Kalkindustrie sowie der Chemieindustrie, die davon abhängig sind, weil sie ihr Geld damit verdienen.
Diese Personen oder Gruppierungen suggerieren den oben skizzierten, von der modernen Gegenwartsgesellschaft überforderten „Normalbürgern“, es gäbe keinen menschengemachten Klimawandel und das ganze „Gerede“ von der Umweltverschmutzung sei übertrieben. Sie erzählen diesen Leuten also das, was sie hören wollen, und nutzen dabei geschickt deren Ressentiments gegenüber der modernen, zukunftsorientierten Gesellschaft aus.
Doch selbst wenn der Klimawandel nicht menschengemacht sein sollte, bleibt es sinnvoll, ihn trotzdem zu bekämpfen. Andernfalls wäre es, als würde man sagen: „Ich habe mein Haus nicht angesteckt, also lösche ich das Feuer auch nicht.“ Doch das wäre kurzsichtig und widersinnig.
Keine Lust auf Veränderung
Warum gelingt es uns nicht, allgemein freundlich, friedlich und verantwortungsvoll durchs Leben zu gehen? Weshalb ist es in einer im Prinzip aufgeklärten und modernen Welt so schwierig, als Weltgemeinschaft eine freundliche, kreative, faire und verantwortungsbewusste Gesellschaft anzustreben? Oftmals wird eine solche Vorstellung sogar als gefährlich, unrealistisch oder – in manchen Fällen – als langweilig abgetan.
Vielleicht ahnen wir intuitiv, dass Veränderung von uns verlangen würde, lieb gewonnene Gewohnheiten aufzugeben. Wir müssten uns für Neues und Fremdes öffnen, unseren geistigen Horizont erweitern und uns mit uns selbst auseinandersetzen. Doch das ist anstrengend und macht keinen Spaß – und genau deshalb haben wir keine Lust darauf.
Schummeln ist erlaubt
Das Übervorteilen, Manipulieren und Austricksen von Konkurrenten gilt in unserer Welt als legitimes Mittel.
Die Werbung in den Medien führt uns das eindrucksvoll vor Augen: Jeder weiß, dass die dort gemachten Versprechungen oft unrealistisch sind. Ebenso ist klar oder zumindest naheliegend, dass die prominenten Gesichter, die ein Produkt anpreisen, dieses selbst wahrscheinlich gar nicht kaufen oder benutzen würden.
Trotzdem akzeptieren wir diesen Umstand. Es wird von uns erwartet, mündig genug zu sein, um zwischen Wahrheit und Übertreibung zu unterscheiden. Wer dazu nicht fähig ist, hat eben Pech gehabt.
Auch abseits der Werbung ist es nicht anders. Schummeln, Tricksen und gelegentlich sogar Betrügen werden stillschweigend toleriert – solange man es nicht übertreibt oder sich dabei nicht direkt erwischen lässt. Und je offener und freier ein System ist, desto leichter lässt es sich natürlich missbrauchen. Das ist der Nachteil aller offenen und freien Gesellschaftsformen.
Der große Sündenbock: Das falsche Systems
Gäbe es ein Gesellschaftssystem, das ein friedliches und kreatives Zusammenleben aller Menschen auf lange Sicht garantiert oder erzwingt, hätte es sich schon längst im Laufe der Menschheitsgeschichte in irgendeinem Teil der Welt herausgebildet und von dort aus in der ganzen Welt verbreitet. Denn das, was am besten funktioniert, setzt sich letztendlich auch durch.
Wir denken oft, dass die Ungerechtigkeiten in einer Gesellschaft am „falschen System“ liegen. Doch ich behaupte: Ein System, das unsere grundlegenden Probleme für uns löst – uns sozusagen die Arbeit abnimmt –, wird es wahrscheinlich nie geben. Gäbe es ein solches, würden wir es längst kennen. Natürlich gibt es bessere und schlechtere Systeme, vielleicht sogar gute, aber selbst die schlechtesten sind nicht der Hauptgrund für den schrecklichen Gesamtzustand einer Gesellschaft.
In Wahrheit sind wir es, die die Welt zu dem machen, was sie ist. Es ist unser unreifes Bewusstsein und unser widersprüchliches Verhalten in so vielen Bereichen des Lebens, das die Probleme verursacht.
Diese Webseite möchte genau das aufzeigen. Dabei unterscheide ich nicht zwischen dir, mir, uns oder „den anderen“. Wir müssen endlich erkennen: Es gibt keine anderen. Es gibt nur uns.
Wir, wir und nochmals wir
Das, was wir als „Andere“ oder „Fremde“ bezeichnen, sind in Wirklichkeit nichts anderes als Projektionsflächen. Auf sie laden wir unsere ungeliebten Eigenschaften, Probleme, Ängste und seelischen Defizite ab – all das, was wir an uns selbst, bewusst oder unbewusst, nicht mögen.
Auf diese Weise schaffen wir uns Sündenböcke – ob spezifisch oder allgemein. Man könnte sie auch „Ersatzverantwortliche“ nennen. Denn anstatt uns mit uns selbst, unseren Problemen, unseren Inkonsequenzen und Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen, suchen wir andere, denen wir die Schuld für das geben, was wir in Wirklichkeit selbst verursachen.
Diese Website dreht sich deshalb ausschließlich um uns – die Spezies, die auf diesem Planeten das alleinige Sagen hat und damit auch die Verantwortung für alles trägt, was in der Welt geschieht.