Das Unzufriedenheitssyndrom
Verschwörungsideologien sind wie Blumen, die in den Beeten der Unzufriedenheit wachsen. Missgunst, Neid und Erfolglosigkeit sind ihr Dünger.
Man kann andere Menschen um etwas beneiden, es ihnen aber trotzdem gönnen — selbst wenn sie einem unsympathisch sind. Manchen Menschen ist das jedoch nicht möglich — höchsten gegenüber Leuten, die sie mögen, weil sie so denken wie sie selbst. Sie misstrauen der grundsätzlichen Freundlichkeit und halten diese für heuchlerisch.
Das Leben dieser Menschen wird oft von negativen Gefühlen gesteuert. Neid und Missgunst sind feste Bestandteile ihres Alltags und hat sie verbittern lassen. Da sie sich weigern, die Ursache für ihre allgemeine Erfolglosigkeit in sozialen und beruflichen Belangen bei sich selbst zu suchen (mangelhafte Talente, Disziplinlosigkeit oder zu hohe Ansprüche), machen sie andere dafür verantwortlich. Sie fühlen sich um das betrogen, von dem sie glauben, dass es ihnen rechtmäßig zusteht. Diese Empfindung kann dann bei manchen Menschen zum Nährboden für Verschwörungsideologien werden.
Aufwertung der Bedeutungslosigkeit
Unser Leben als Normalbürger ist meistens nüchtern und trist. Viele Menschen wären gern ein Prominenter, Millionär oder Ähnliches. Doch da nur wenige eine solche exponierte Stellung in der Gesellschaft einnehmen können, finden wir andere Wege, um unseren Leben mehr Bedeutung zu geben, wenn es uns wirklich wichtig ist.
Wenn wir dann von Geheimbünden und Verschwörung wissen, sind wir automatisch Mitglieder einer exklusiven Gruppe, die die Wahrheit kennt. Wir sind zwar immer noch in sozialer und beruflicher Abseitsstellung, fühlen uns aber nicht mehr bedeutungslos, denn wir gehören jetzt zu den Eingeweihten und kennen die wirklichen Zusammenhänge in der Welt. Unser Leben hat jetzt einen Sinn (wir haben eine Aufgabe) und wir bekommen Anerkennung. Wir sind von Leuten umgeben, die genau wie wir denken und von den gleichen Bedürfnissen angetrieben werden. In diesem Echoraum der eigenen Gefühle und Gedanken geben wir uns gegenseitig unsere dringend benötigte Selbstbestätigung.
Ablenkung und Beschäftigung
Natürlich haben die meisten Menschen kein Problem damit, ein einfaches, durchschnittliches, letztendlich belangloses Leben zu führen und die in ihrem Alltag (Familie, Kinder, Haus, Beruf) auch gar keine Zeit hätten, irgendetwas zu vermissen.
Wer sein Leben trotzdem bereichern oder erweitern will, pflegt vielleicht ein ungewöhnliches oder einsames Hobby. Oder wir flüchten uns in Onlinespiele, in denen wir unsere Fantasien ausleben und unseren tristen Alltag würzen, indem wir in die Rollen von Zauberern, Kriegern, Trollen oder Feen schlüpfen.
Eine weitere Methode zur Ablenkung vom nüchternen Alltag kann ein ausgeprägtes Vereinsleben sein, von dem wir uns einspannen lassen. Wem all das nicht genügt oder möglich ist, findet vielleicht zur Esoterik, die Ufologie oder Religion. Das sind die konventionellen Arten, mit denen wir unsere Leben bereichern — wenn wir es aus irgendwie nötig haben.
Das ultimative Ablenkungsmanöver ist dann vielleicht der Glaube an Verschwörungen. Doch hier kommt ein zusätzliches Element ins Spiel: Als jemand, der glaubt zu wissen (oder zumindest glauben möchte), dass es weltbewegende Verschwörungen gibt, besitzen wir überwiegend ein rechtskonservatives, autoritäres Gemüt. Wir sind nicht selten antisemitisch eingestellt, mögen den Feminismus nicht und haben etwas gegen homosexuelle Menschen. Wir besitzen kein modernes Weltbild und sind keine allgemeinen Menschenfreunde.
Repressive Lebenseinstellung
Unser Glaube an Verschwörungen ist Ausdruck unserer repressiven Lebenseinstellung. Je unzufriedener wir sind, desto mehr neigen wir dazu, andere für unsere Situation verantwortlich zu machen. Deswegen können Verschwörungsideologien auch als Unzufriedenheitssyndrom bezeichnet werden.
Als Verschwörungsideologen besitzen wir also einen autoritären Charakter. Unsere gesellschaftliche Abseitsstellung hat uns verbittern lassen. Wir hassen alle, die leicht und locker durchs Leben gehen, weil uns selbst das nicht möglich ist. Lebenslustige Verschwörungsideologen sind daher die große Ausnahme und eigentlich ein Widerspruch in sich selbst.
Fremdschuldzuweisung
Ein weiterer Aspekt: Verschwörungsideologien geben uns scheinbare einfache Lösungen für komplexe Probleme. Außerdem nehmen sie uns die Verantwortung ab. Nicht wir (als Gesellschaft oder Individuen) sind dann für das verantwortlich, was auf diesem Planeten allgemein aber auch vor unserer Haustür schief läuft, sondern die Juden, Illuminaten, Freimaurer, Ausländer, Reptiloiden oder Aliens — also fiktive oder reale Fremde, die stets als Minderheit auftreten und feige im Hintergrund agieren.
Wir müssen uns dann nicht ändern, sondern haben den selbst auserstellten Freibrief, so weitermachen zu können wie gewohnt, da wir ja sowieso nichts ändern könnten: Die Außerirdischen, Geheimbünde oder auch Hohlweltbewohner sind schuld und wir die Opfer. Das ist sehr bequem und praktisch, wenn man sich mit seinem eigenen Leben nicht auseinandersetzen will.
Wie innen so außen
Der Zustand der Welt ist ein kollektiver Ausdruck der seelischen und moralischen Beschaffenheit der Menschheit als Ganzes. Leider wissen wir das nicht. Allerdings könnten wir es wissen, würden wir uns für die Welt und die Menschen interessieren. Meistens interessieren wir uns jedoch nur für uns selbst und unsere Verwandten, Freunde und Partner — und das auch nur oberflächlich. Wir sind widersprüchliche Wesen und ohne es zu merken, gestalten wir die Welt so, wie wir selbst sind.
Und da wir von diesem Mechanismus nichts wissen, glauben wir nur allzu gern, was uns die gewünschte Erklärung liefert. Traditionsgemäß sind es andere Menschen, Fremde, andere Völker, fremde Kulturen oder Minderheiten, die wir verantwortlich für die Missstände machen.
Verschwörungsideologien dienen uns also als Lebensaufwertung, denn wenn wir von ihnen wissen, fühlen wir uns besonders und gehören zu den Eingeweihten, der wirklichen Wissenselite dieser Welt. Dieses Wissen ist eine willkommene Ablenkung von unseren Alltagsproblemen: Erfolglosigkeit, Neid, allgemeiner Unzufriedenheit und Lebensfrust.
Das Selbstverständnis der Verschwörungsideologen
Verschwörungsideologen bezeichnen und verstehen sich selbstverständlich nicht als solche. Dieser Ausdruck ist für sie eine absichtlich abwertende und diskriminierende Bezeichnung. Sie nennen sich gerne »Truther«, was vielleicht mit »Wahrheitsliebender« übersetzt werden kann. Ihnen ist nicht bewusst, dass jeder, der tatsächlich die Wahrheit kennt und liebt, sich niemals so bezeichnen würde, denn dieses plakative Etikett ist extrem suggestiv und deswegen unseriös. Denn nur weil eine Kiste mit dem Schild “Wahrheit” versehen ist, muss noch lange keine drin sein. Und die Erfahrung zeigt: Meistens trifft das Gegenteil zu.
Immun gegen Fragen und Kritik
Sie bezeichnen sich als Fragen stellende oder kritisch denkende Menschen, tun jedoch stets das genaue Gegenteil: Alles, was ihre Ressentiments gegen die freie und offene Gesellschaft bestätigt, saugen sie auf und geben es ungeprüft weiter. Kritische Fragen ignorieren sie oder bezeichnen sie als Propaganda oder Blendwerk. Sprechen sie von Beweisen, handelt es sich stets nur um Texte oder Videos, in denen lediglich das behauptet wird, was sie glauben, glauben wollen oder vorgeben zu glauben. Dass diese Texte und Videos nicht die geringste Beweiskraft besitzen und noch nicht einmal als Indizien taugen, erkennen sie nicht oder interessiert sie nicht, da es ihnen nur um die gefühlsmäßige Bestätigung ihrer Abneigung gegen die offene und freie Gesellschaft geht.
Ignoranz und verbale Aggressivität
Ihrer tatsächlichen Motive sind ihnen nicht bewusst, denn um diese ergründen zu können, bräuchten sie selbst-analytische Fähigkeiten, die ihnen völlig fehlen. Meistens können sie sich nur eingeschränkt artikulieren und begegnen Fragen und Kritik eher mit einer aggressiven Rhetorik (Pöbeleien und Beschimpfungen), als mit Argumenten.
Wahrscheinlich spüren sie instinktiv den “intellektuellen Anforderungen”, die eigentlich nicht hoch sind, nicht gewachsen zu sein. Deswegen gehen sie ihnen aus dem Weg, durch Ignoranz und verbale Aggressivität.
Jeder, der nicht so denkt wie sie, ist ein Opfer, eine Marionette oder auch ein Agent der Verschwörungsmächte. Dieses Verhalten ist eine auffällig plumpe Strategie, die es ihnen ermöglicht, Kritik einfach abprallen zu lassen. Zur kreativen Auseinandersetzung mit ihren Ideen sind sie unfähig, da ihnen hierfür der Wille fehlt.
Moin moin.
Schön daß Du so erfrischend offen mit heiklen Themen umgehst. Trifft man nicht so allerhäufigst.
Ich bin nicht sonderlich bewandert mit Wissen und Bildung und werte für mich in der Hauptsache aus, was ich erlebe. Lesen tue ich aus dem Selbstzweck der Vergnügung.
Verschwörungen als Albernheiten oder Übertreibungen ab zu tun ist reichlich dumm. Selbstverständlich gibt es Verschwörungen. Die Einteilung danach, was nun als Theorie anzusehen ist, und was tatsächlich handfeste Hintergründe hat, muß jeder für sich selbst vornehmen. Das es Verschwörungen gibt, die positive Ziele haben, möchte ich jedenfalls mal von vorn herein als sehr gering ansehen, da das Ziel dahinter logischerweise ist, andere von irgend etwas aus zu schließen.
Sogenannten Verschwörungstheoretikern, sollte man jedoch ruhig öfter mal das Gehör schenken. Denn laut eigenen Aussagen ist das Ausführen von bewußter Boshaftigkeit eher selten an zu treffen, im Gegensatz zu unbewußt ausgeführter. Demnach dürfte man einigen Verschwörungstheoretikern, zumindest solchen, die nicht bloß Geld verdienen wollen durchaus positive Ziele zubilligen: nämlich vor etwas zu warnen. Das sollte zugegebenermaßen relativ nachvollziehbar, und ohne Hysterie Geschehen.
Dennoch ist das Spektrum, was in der Welt alles möglich ist, doch ziemlich unbegrenzt. Einige Personen glauben beispielsweise an nichts anderes, als was sie sehen, oder fühlen können. Wie wäre danach erklärbar, daß sie ohne Sauerstoff ableben würden… ? Das andere Extrem wiederum, ist , das alles was wir in unserer Welt statisch vorfinden, nichts anderes darstellt, als geronnene Energie, wobei wir mit unserem menschlichen Bewußtsein als Katalysator fungieren, und dieser geronnenen Energie eine Form verleihen.
Offensichtlich auch, je nachdem wie bewußt, im Einklang mit der Tier- und Pflanzenwelt.
Meiner Ansicht nach ist diese Annahme äusserst wahrscheinlicher, als die erstbeschriebene, bezgl. dem alleinigen Existieren von selbst Wahrnehmbarem.
Es ist an sich, so wie du über Deine Annahme vom Existieren Ausserirdischer geschrieben hast, genauso von einer Wahrscheinlichkeit davon aus zu gehen, daß bereits anderes bewußt intelligentes Leben, neben dem der Menschen unseren Planet betreten hat, oder es auch noch immer tut. Ob diese nun in der Form von sogenannten Reptiloiden aufträten bleibt zur Zeit eben noch Spekulation, kann aber auch nicht unbedingt ausgeschlossen werden , meiner Ansicht nach. Ich kann jedenfalls bestätigen, daß Personen da sind, die man antrifft, bei denen die absonderliche Pupillenformung oft auftritt, bei anderem wiederum gar nicht zu sehen ist, nicht bloß auf Film oder Fotomaterial . Das nicht sichtbare Wesen neben uns existieren, sehe ich als gegeben, laut der These .der ‘gerinnenden’ Energie, wonach wir vor unserer Menschwerdung vermutliche schon als astrale Lebensform existiert haben. Also: Warum soll es nicht auch noch andere astrale Lebewesen geben, als die irdischer Menschen?
Es gibt mehrere Bücher auch dazu, daß beispielsweise sicherlich auch Lebensformen neben uns existieren , die von unserer Energie, Wissen, Erfahren etc. zu profitieren versuchen. Andererseits dürfte ebenso die Möglichkeit bestehen, daß wir solcherlei Leben beeinflussen, oder sogar entstehen lassen könnten. Damit meine ich, wir können vermutlich unsere Gedanken sich verstelbstständigen lassen in gewisser Art und Weise.
Meckerbolzen
Meckerbolzen
Hallo,
Danke für deinen anregenden Kommentar.
Na ja, ob das wirklich ein HEIKLES Thema ist, weiß ich nicht. Aber es ist interessant, da der Glaube an Verschwörungen einen ähnlichen Charakter besitzt, wie die Religion. In gewisser Weise sind Verschwörungstheorien Religionsersatz.
Ich habe nie behauptet, dass VERSCHWÖRUNGEN albern sind. Ich spreche von VerschwörungsTHEORIEN. Außerdem schreibe ich, dass es Verschwörungen durchaus geben kann. Diese werden dann jedoch deutlich raffinierter sein, als die, an die Verschwörungsaufdecker glauben. Die meisten aufgedeckten Verschwörungen sind jedoch albern, beispielsweise die Erdkugel-Verschwörung. Es gibt tatsächlich Leute, die glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, was von den Verschwörern vor der Öffentlichkeit verheimlicht wird. Und das ist für dich keine Albernheit? Ich finde, für diesen Quatsch ist der Ausdruck “Albernheit” ziemlich moderat gewählt.
Beschäftigt man sich beispielsweise mit der Mondlandung, erkennt man schnell, dass es diese tatsächlich gegeben hat. Ironischerweise eignen sich die angeblichen Beweise seht gut, die Echtheit der Mondlandungen zu beweisen. Wer also an die Mondlandungslüge glaubt, WÜNSCHT sich, dass die Mondlandungen nicht stattgefunden haben. Da muss man schon lachen. Und das soll nicht albern sein?
Viele der Verschwörungstheorien sind ziemlich unlogisch, beispielsweise die World Trade Center Verschwörung. Die Verschwörungsaufdecker behaupten, dass es gesprengt wurde, um einen Grund für einen Krieg zu haben. Doch die USA hatten noch nie einen Grund nötig, um Krieg zu führen. Wenn die USA Krieg machen wollen, tun sie es einfach. Wozu also einen Grund konstruieren, der unnötig, aufwendig und obendrein sehr teuer ist, wenn es auch ohne geht? Die World Trade Center Verschwörungstheorie ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass die meisten Verschwörungstheorien an den Haaren herbeigezogen sind. Außerdem taugen die angeblichen Beweise bei genauer Betrachtung nichts.
Hast du irgendwelche Beweise oder zumindest Indizien, die dein schnell dahingeworfenes „Selbstverständlich“ rechtfertigen könnten? Das wäre schon gut und ist obendrein ziemlich wichtig. Andernfalls hat deine Behauptung keinen Wert.
Für die einen ist es selbstverständlich, dass es Gott gibt, für andere ist es selbstverständlich, dass es UFOS gibt, für andere ist es selbstverständlich, dass der Kommunismus siegt, es eine jüdische Weltverschwörung gibt oder die Erde hohl ist und, und, und … Vieles davon ist einfach nur dummes Zeug. All das sind nur Behauptungen, die schnell gemacht sind, weil sie gemacht werden können! — das ist alles!
Wenn das denn gehen würde! Sehr viele Verschwörungsaufdecker sind Hartz-4-Empfänger bzw. Langzeitarbeitslose oder in sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Das scheinen die wichtigste Qualifikationen zu sein, die einen guter Verschwörungsaufdecker ausmacht. Oft sind sie rechtskonservativ, antisemitisch und ziemlich intolerant gegenüber alles, was sie nicht verstehen. Sie sind selten in der Lage, sich verständlich auszudrücken und schreiben ein schlechtes Deutsch (was seltsam ist, denn viele von Ihnen legen sehr viel Wert auf ihr Deutsch-sein). All das macht es schwierig, ihnen „Gehör zu schenken“ und lässt mich stark daran zweifeln, dass sie die Kompetenz besitzen, ein solches Thema ernsthaft anzugehen.
Stellt man ihnen Fragen, beispielsweise nach den Beweisen für ihre Behauptungen, bekommt man meistens keine Antwort. Fragt man wiederholt danach, wird man nicht selten beschimpft und manchmal auch bedroht. Warum rücken die Verschwörungsaufdecker nicht einfach mit ihren Beweisen heraus? Warum werden sie aggressiv, wenn man danach fragt?
Du meinst also, diese Leute haben den Durchblick und decken die Machenschaften von mächtigen Geheimorganisationen auf? Auch das ist albern.
Die wenigen gebildeten oder akademischen Verschwörungsaufdecker (die vielleicht Bücher zu diesem Thema schreiben) weisen bei genauer Betrachtung nicht selten eine „tragische“ Historie ihrer Karriere auf: Sie wurden bei Beförderungen vielleicht übergangen oder haben nicht die Anerkennung erhalten, von der sie glauben, dass sie ihnen zusteht, fühlen sich diskriminiert (oder wurden es sogar) und Ähnliches mehr. Also haben sie eine alternative Methode gefunden, sich zu profilieren. Auch das ist nicht vertrauenserweckend.
Nein, das sind zwei verschiedene Sachen. Dass sich in den unendlichen Weiten des Universums auch auf anderen Planeten intelligentes Leben entwickelt hat, ist hochwahrscheinlich, obwohl wir es natürlich nicht wissen. Davon lässt sich jedoch nicht abzuleiten, dass es auch wahrscheinlich ist, diese Lebewesen könnten bereits hier auf der Erde gewesen sein oder sogar immer noch hier sein.
Das erste ist höchstwahrscheinlich, wir können eigentlich davon ausgehen, dass es stimmt.
Das zweite ist jedoch nur eine Spekulation. Es wäre keine Spekulation, wenn wir diesbezüglich irgendwelche Erfahrungswerte hätten. Solche empirischen Daten wären jedoch nur möglich, wenn wir in Raumschiffen bereits 1000 fremde Planeten besucht hätten, auf denen es intelligentes Leben gibt, und dort festgestellt hätten, dass viele davon schon von anderen Aliens besucht worden wären. Davon ließe sie dann ableiten, dass auch die Erde wahrscheinlich von Außerirdischen besucht worden wären und immer noch wird.
Du kannst es bestätigen? Wie funktioniert das?
Aber auch das bedeutet nicht viel. Erstens gibt es sowie eine Abnormität, die sich Katzenaugen-Syndrom nennt. Diese Leute haben tatsächlich Pupillen, die etwas länglich aussehen. Außerdem sehen wir ziemlich schnell Dinge, die in Wirklichkeit gar nicht da sind. Bei Verschwörungsaufdeckern und Ufogläubigen ist diese Neigung besonders ausgeprägt. Dann schaut man nicht richtig hin, liest nicht richtig, hört nicht richtig zu — weil man das gar nicht will!
Oder wir sehen etwas am Himmel, das wir nicht einordnen können und wenn uns dann der Gedanke gefällt, haben wir ein UFO gesehen. Wer glauben möchte, dass es Reptiloiden gibt, findet genügend Beweise dafür. Wer glauben möchte, dass es UFOs gibt, ebenfalls. Gleiches gilt für Religionen oder politische Ideologien.
Das müsstest du dann erklären. Du sagst sinngemäß: “Theoretisch könnte es sein, also wird es wahrscheinlich stimmen.” Das ist mir zu einfach und zu wenig.
Und selbst wenn: Na und? Vieles ist möglich — wer weiß das schon genau. Auch das habe ich geschrieben. Vielleicht gibt es Energiewesen um uns herum. Vielleicht gibt es auch noch sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können. Doch das alles ist bestenfalls rein spekulativ und nicht wirklich für unser tatsächliches Leben relevant. Wie ich bereits schrieb: Die einen glauben halt an Gott, die anderen an UFOs und Außerirdische, die anderen an den Kommunismus oder dass es den Holocaust nie gegeben hat — und jeder ist davon überzeugt, dass es kein Glauben, sondern Tatsachen sind. Es ist beliebig und ein bekanntes Phänomen.
Auch hier gilt: Na und? Vergiss die Bücher! Es ist keine Kunst ein Buch zu schreiben und etwas zu behaupten, was die Leute sowieso glauben wollen. Es gibt jede Menge Esoterikbücher. Wenn wir glauben, was darin steht, dann, weil wir es glauben wollen, nicht weil diese Bücher irgendetwas beweisen. Wenn es tatsächlich UFOs und Außerirdische auf Erden geben sollte, dann haben diese Bücher und Filme nichts damit zu tun. Sie sind nur gute Geldquellen für die Autoren.
Was ist denn ein Verschwörungstheoretiker?
Und wer ist?
Wenn es eine Verschwörung gibt, ist er ein Beobachter und Aufdecker derselben.
Das würde ich als positiv bewerten.
Der Watergate-Fall war so eine Verschwörung. Seine Aufdeckung geschah durch zwei Jornalisten, die man heute mit Sicherheit als Verschwörungstheoretiker bezeichnen würde.
Ich mag Verschwörungstheoretiker, denn sie lassen sich nicht einfach alles vorsetzen ohne es zu hinterfragen.
Unangehm sind mir ehr Menschen, die sofort duckmäusernd zu allem ja sagen.
Entweder weil sie dumm sind, oder weil sie ihren Vorteil daraus ziehen.
Jau, Mann! Genau! Du sagst es! Im Watergate-Fall g a b es etwas zu recherchieren, nachzuweisen und aufzudecken. Im Falle der Reptilien — Geschichte gibt es weder was zu recherchieren, noch ist irgendetwas davon nachweisbar, deshalb gibt es auch keine Wahrheit aufzudecken. Meine persönliche Idee von diesen abstrusen Verschwörungstheorien: Die Leute, die daran glauben, sind nützliche Idioten einer Esoterikindustrie, nützliche Idioten der Politik und/oder der Konsumwirtschaft, weil sie sich outen als Deppen, die wirklich jeden Scheiss glauben und denen man voraussichtlich noch größeren Scheiss erzählen kann.