Das Unzufriedenheitssyndrom
Verschwörungstheorien sind wie Blumen, die in den Beeten der Unzufriedenheit wachsen. Missgunst, Neid und Erfolglosigkeit sind ihr Dünger.
Inhalt
Man kann andere Menschen um etwas beneiden, es ihnen aber trotzdem gönnen. Manchen Menschen ist das jedoch nicht möglich. Sie misstrauen der unvoreingenommenen Freundlichkeit und halten sie für illusorisch oder sogar heuchlerisch.
Das Leben dieser Menschen wird oft von negativen Gefühlen gesteuert. Sie haben ihre Neid- und Missgunstgefühle sowie ihre Erfolglosigkeit und soziale Unsicherheit sublimiert und in ein Überlegenheitsgefühl verwandelt. Das hat sie als Nebeneffekt verbittern lassen.
Für das (vielleicht unverdiente) Glück ihrer Mitmenschen haben sie weder Verständnis noch können sie sich dafür freuen.
Da sie nicht selbst für ihre allgemeine Unzufriedenheit mit sich selbst verantwortlich sein wollen (mangelhafte Talente, Disziplinlosigkeit oder zu hohe bzw. unrealistische Ansprüche), machen sie andere dafür verantwortlich (das System, die Gesellschaft, Geheimbünde, Verschwörungen, Ausländer oder sogar Aliens).
Sie fühlen sich um das betrogen, von dem sie gefühlsmäßig denken, es würde ihnen wesensbedingt zustehen. Dieses Gefühl, »betrogen worden zu sein« kann dann bei einigen Menschen zum Nährboden für Verschwörungsideologien werden.
Aufwertung der Bedeutungslosigkeit
Unser Leben als Normalbürger ist meistens nüchtern und trist. Viele Menschen wären gern ein Prominenter, Millionär oder Ähnliches (ohne es natürlich zugeben zu können). Doch da nur wenige eine solche exponierte Stellung in der Gesellschaft einnehmen können, finden wir andere Wege, unser Leben mehr Bedeutung zu geben – wenn es uns denn wichtig ist.
Sind wir davon überzeugt, von Geheimbünden und Verschwörung zu wissen, hebt uns das von der Masse ab. So können wir unseren Lebensfrust in ein Überlegenheitsgefühl ummünzen.
Wir sind zwar immer noch in sozialer und beruflicher Abseitsstellung, fühlen uns aber nicht mehr bedeutungslos, denn wir gehören mit jetzt zu den Eingeweihten und Auserwählten in der Welt und kennen die wahren Zusammenhänge hinter der Kulisse des Mainstreams.
Wir empfinden unser Leben nicht mehr als sinnlos, denn wir haben jetzt eine Aufgabe. Und da unsere sozialen Kontakte sich auf die Menschen beschränkt, die genauso denken wie wir, widerspricht uns auch niemand. In diesem Echoraum der eigenen Gefühle, Gedanken und Meinungen suggerieren wir uns gegenseitig das, was wir hören wollen.
Ablenkung und Beschäftigung
Natürlich haben die meisten Menschen kein Problem damit, ein einfaches und durchschnittliches Leben zu führen. Oft bleibt ihnen in ihrem Alltag (Familie, Kinder, Haus, Beruf etc.) auch gar keine Zeit, irgendetwas zu vermissen.
Wer sein Leben trotzdem bereichern oder erweitern will, pflegt vielleicht ein ungewöhnliches oder einsames Hobby. Oder wir flüchten uns in Onlinespiele, in denen wir unsere Fantasien ausleben und unseren tristen Alltag würzen, indem wir in die Rollen von Zauberern, Kriegern, Trollen oder Feen schlüpfen.
Eine weitere Methode zur Ablenkung vom nüchternen Alltag kann ein ausgeprägtes Vereinsleben sein, von dem wir uns einspannen lassen. Wem all das nicht befriedigt oder möglich ist, der findet vielleicht zur Esoterik, Ufologie oder Religion. Das sind die traditionellen Wege, mit deren Hilfe wir unser Leben für uns interessanter, also aushaltbarer machen.
Das ultimative Ablenkungsmanöver von der Belanglosigkeit der eigenen Existenz ist dann der Glaube an Verschwörungen. Doch hier kommt ein zusätzliches Element ins Spiel: Als jemand, der glaubt zu wissen, dass es weltbewegende Verschwörungen gibt, besitzen wir überwiegend ein autoritäres Gemüt.
Wir sind nicht selten antisemitisch eingestellt, mögen den Feminismus nicht (also selbstbestimmte und selbstbewusste Frauen) und haben auch etwas gegen Homosexualität (allerdings nur gegen die männliche). Kurz gesagt: Wir besitzen kein modernes Welt- und Menschenbild.
Repressive Lebenseinstellung
Unser Glaube an Verschwörungen ist Ausdruck unserer repressiven Lebenseinstellung. Je unzufriedener wir mit unserem Leben sind, desto mehr neigen wir dazu, andere dafür verantwortlich zu machen. Denn wir wollen nicht wahrhaben, nicht so klug und talentiert zu sein, wie wir es gerne wären. Deswegen führen wir unser „Versagen“ auf die Sabotage eines unsichtbaren, geheimen Feindes zurück.
Aus diesem Grund kann der Glaube an Verschwörungen auch als »Unzufriedenheitssyndrom« bezeichnet werden.
Als Verschwörungsideologen besitzen wir überwiegend einen autoritären Charakter. Unsere gesellschaftliche Abseitsstellung und Erfolglosigkeit hat uns verbittern lassen. Wir hassen alle, die leicht und locker durchs Leben gehen, weil uns selbst das nicht möglich ist.
Lebenslustige Verschwörungstheoretiker sind daher die große Ausnahme und eigentlich ein Widerspruch in sich selbst. Wahrscheinlich gibt es sie auch gar nicht.
Fremdschuldzuweisung
Ein weiterer Aspekt: Verschwörungstheorien geben uns scheinbare einfache Lösungen für komplexe Probleme. Außerdem nehmen sie uns die Verantwortung ab. Nicht wir (als Gesellschaft und Individuen) sind dann für das verantwortlich, was in unserem Leben und auf diesem Planeten nicht okay ist, sondern Juden, Illuminaten, Freimaurer, Ausländer oder auch Aliens – also fiktive oder reale Fremde, die stets als Minderheit in Erscheinung treten und feige im Hintergrund agieren.
Wir müssen uns mit diesem Glauben nicht ändern und an uns arbeiten, sondern haben den selbst auserstellten Freibrief, so weitermachen zu dürfen wie gewohnt, da wir ja sowieso nichts ändern könnten: Die Außerirdischen, Geheimbünde oder auch Hohlweltbewohner sind schuld.
Die Welt, Spiegel unserer Widersprüchlichkeit
Wir sind widersprüchliche Wesen und ohne es zu merken, gestalten wir die Welt so, wie wir selbst sind.
Der Zustand der Welt ist ein kollektiver Ausdruck der seelischen, geistigen und moralischen Beschaffenheit der Menschheit als Ganzes. Leider ist uns das nicht bewusst. Allerdings könnten wir es wissen, würden wir uns für die Welt und die Menschen interessieren. Meistens interessieren wir uns aber nur für uns selbst und unsere Verwandten, Freunde und Partner – und das auch nur oberflächlich.
Deshalb glauben und pflegen wir alles, was uns selbst aus der Schusslinie der Verantwortung nimmt. Traditionsgemäß sind es immer andere Menschen – also Fremde, andere Völker, fremde Kulturen oder Minderheiten – die wir verantwortlich für alles Mögliche machen. Denn die Vorstellung, selbst etwas damit zutun haben zu können, verdirbt uns den Spaß am unreflektierten, oberflächlichen Konsumentenleben.
Kein Engagementzwang
Anmerkung:
Verschwörungsgläubige interessieren sich nur für sich selbst. Das ist okay und selbstverständlich auch jedem erlaubt. Niemand erwartet, man solle sich über die eigenen Interessen hinaus engagieren, wenn man das nicht will. Doch Verschwörungsgläubige beschimpfen, beleidigen und bedrohen andere Menschen, die sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für anderes interessieren, beispielsweise die Umwelt oder die Gesamtsituation auf diesem Planeten.
Eigentlich könnte es ihnen egal sein, dass andere Menschen sich für Dinge interessieren, die ihnen unwichtig sind. Doch sie scheinen sich vom Engagement dieser Menschen »angegriffen«, oder »bedroht« zu fühlen. Und das zeigt, zumindest unterbewusst haben sie schon ein latent schlechtes Gewissen. Denn anders lassen sich ihre aggressive Rhetorik und ihr aggressives Auftreten gegenüber umweltinteressierten Menschen nicht erklären.
Aber sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben oder sich angegriffen fühlen, denn in dieser offenen und freien Gesellschaft ist es jedem erlaubt, sich in seine eigene Welt zurückzuziehen. Es gibt keinen „Engagementzwang“. Niemand nimmt es ihnen übel, wenn sie sich nicht für die Umwelt, die Menschen oder die Gesellschaft interessieren.
Das Selbstverständnis der Verschwörungsideologen
Verschwörungsideologen bezeichnen und verstehen sich selbstverständlich nicht als solche. Dieser Ausdruck ist für sie eine absichtlich abwertende und diskriminierende Bezeichnung.
Sie nennen sich gerne »Truther« oder »Infokrieger« um sich selbst und anderen zu suggerieren, es ginge tatsächlich um Wahrheit. Was wahr ist, bestimmen nur sie selbst. Wahr ist für sie das, was ihnen gefällt und ihre persönliche Sichtweise bestätigt.
Ihnen ist nicht bewusst, dass jeder, der tatsächlich die Wahrheit kennt und liebt, sich niemals so bezeichnen würde, denn dieses plakative Etikett ist extrem suggestiv und deswegen unseriös – was man als echter Wahrheitsliebender auch weiß! Denn nur weil auf einer Kiste „Wahrheit“ drauf steht, muss noch lange keine drin sein. Und die Erfahrung zeigt: Meistens ist was anderes drin.
Immun gegen Fragen und Kritik
Sie bezeichnen sich als Fragen stellende oder kritisch denkende Menschen, tun jedoch die ganze Zeit das Gegenteil: Alles, was sie „wissen“, haben sie aus Büchern oder dem Internet. Sie schauen sich die Welt nie ohne Filter an, denn der nüchterne Blick auf die Welt macht ihnen keinen Spaß.
Stattdessen konsumieren sie Verschwörungsliteratur, also das, was speziell für sie produziert wurde.
Dort werden ihre Ressentiments gegen die freie und offene Gesellschaft bestätigt und mit neuer Nahrung gefüttert. Man erklärt ihnen, warum sie in dieser Gesellschaft abseits stehen, keinen tollen Job haben und meistens auch ohne Freundin oder Partnerin sind.
(In der Tat sind die meisten Verschwörungsideologen Männer ohne Freundin/Partnerin. Ein Zufall? Ausnahmen gibt es natürlich schon. Das Gros aller Verschwörungsideologen sind jedoch alleinstehende Männer mit einem unbefriedigenden sozialen Leben.)
Die Beweise: Videos, Texte, Behauptungen und sehr viel Glaube
Sprechen sie von Beweisen oder Indizien, handelt es sich also um Texte oder Videos, die sie irgendwo im Internet gefunden haben. Selbst haben sie nie etwas von dem, was sie behaupten und glauben, recherchiert, beobachtet oder real erlebt. Es gefällt ihnen einfach nur.
Dass diese „Dokumente“, die einfach nur Behauptungen sind, keine Beweiskraft besitzen und auch nicht als Indizien taugen, interessiert sie nicht, denn darum geht es gar nicht.
Sie nutzen diese nur als Rechtfertigung ihrer Abneigung gegen diese offene und freie Gesellschaft, mit der sie als autoritär denkende Menschen nicht klarkommen.
Ignoranz und verbale Aggressivität
Zur kreativen Auseinandersetzung mit ihrem Glauben sind Verschwörungsideologen unfähig, da ihnen hierfür der Wille fehlt.
Ihre tatsächlichen Motive für ihren Glauben sind ihnen wahrscheinlich nicht bewusst, denn um diese ergründen zu können, bräuchten sie selbst-analytische Fähigkeiten, die ihnen völlig fehlen.
Der einfache Verschwörungsideologe kann sich oft nur eingeschränkt artikulieren (siehe beispielsweise die Leserkommentare auf der Reptiloidenseite). Deshalb begegnen sie Fragen und Kritik eher mit einer aggressiven Rhetorik (Pöbeleien, Beschimpfungen, Beleidigungen), als mit Argumenten.
Vielleicht spüren sie instinktiv den „intellektuellen Anforderungen“, die eigentlich nicht hoch sind, nicht gewachsen zu sein. Deswegen gehen sie ihnen systematisch aus dem Weg, durch Ignoranz und verbale Aggressivität.
Jeder, der nicht so denkt wie sie, ist automatisch ein Opfer, eine Marionette oder auch ein Agent der Verschwörungsmächte. Diese Einstellung ist eine einfache Strategie, die es ihnen leicht macht, Kritik wirkungslos abprallen zu lassen.
VERSCHWÖRER UND VERSCHWÖRUNGSAUFDECKER
Moin moin.
Schön daß Du so erfrischend offen mit heiklen Themen umgehst. Trifft man nicht so allerhäufigst.
Ich bin nicht sonderlich bewandert mit Wissen und Bildung und werte für mich in der Hauptsache aus, was ich erlebe. Lesen tue ich aus dem Selbstzweck der Vergnügung.
Verschwörungen als Albernheiten oder Übertreibungen ab zu tun ist reichlich dumm. Selbstverständlich gibt es Verschwörungen. Die Einteilung danach, was nun als Theorie anzusehen ist, und was tatsächlich handfeste Hintergründe hat, muß jeder für sich selbst vornehmen. Das es Verschwörungen gibt, die positive Ziele haben, möchte ich jedenfalls mal von vorn herein als sehr gering ansehen, da das Ziel dahinter logischerweise ist, andere von irgend etwas aus zu schließen.
Sogenannten Verschwörungstheoretikern, sollte man jedoch ruhig öfter mal das Gehör schenken. Denn laut eigenen Aussagen ist das Ausführen von bewußter Boshaftigkeit eher selten an zu treffen, im Gegensatz zu unbewußt ausgeführter. Demnach dürfte man einigen Verschwörungstheoretikern, zumindest solchen, die nicht bloß Geld verdienen wollen durchaus positive Ziele zubilligen: nämlich vor etwas zu warnen. Das sollte zugegebenermaßen relativ nachvollziehbar, und ohne Hysterie Geschehen.
Dennoch ist das Spektrum, was in der Welt alles möglich ist, doch ziemlich unbegrenzt. Einige Personen glauben beispielsweise an nichts anderes, als was sie sehen, oder fühlen können. Wie wäre danach erklärbar, daß sie ohne Sauerstoff ableben würden… ? Das andere Extrem wiederum, ist , das alles was wir in unserer Welt statisch vorfinden, nichts anderes darstellt, als geronnene Energie, wobei wir mit unserem menschlichen Bewußtsein als Katalysator fungieren, und dieser geronnenen Energie eine Form verleihen.
Offensichtlich auch, je nachdem wie bewußt, im Einklang mit der Tier- und Pflanzenwelt.
Meiner Ansicht nach ist diese Annahme äusserst wahrscheinlicher, als die erstbeschriebene, bezgl. dem alleinigen Existieren von selbst Wahrnehmbarem.
Es ist an sich, so wie du über Deine Annahme vom Existieren Ausserirdischer geschrieben hast, genauso von einer Wahrscheinlichkeit davon aus zu gehen, daß bereits anderes bewußt intelligentes Leben, neben dem der Menschen unseren Planet betreten hat, oder es auch noch immer tut. Ob diese nun in der Form von sogenannten Reptiloiden aufträten bleibt zur Zeit eben noch Spekulation, kann aber auch nicht unbedingt ausgeschlossen werden , meiner Ansicht nach. Ich kann jedenfalls bestätigen, daß Personen da sind, die man antrifft, bei denen die absonderliche Pupillenformung oft auftritt, bei anderem wiederum gar nicht zu sehen ist, nicht bloß auf Film oder Fotomaterial . Das nicht sichtbare Wesen neben uns existieren, sehe ich als gegeben, laut der These .der ‘gerinnenden’ Energie, wonach wir vor unserer Menschwerdung vermutliche schon als astrale Lebensform existiert haben. Also: Warum soll es nicht auch noch andere astrale Lebewesen geben, als die irdischer Menschen?
Es gibt mehrere Bücher auch dazu, daß beispielsweise sicherlich auch Lebensformen neben uns existieren , die von unserer Energie, Wissen, Erfahren etc. zu profitieren versuchen. Andererseits dürfte ebenso die Möglichkeit bestehen, daß wir solcherlei Leben beeinflussen, oder sogar entstehen lassen könnten. Damit meine ich, wir können vermutlich unsere Gedanken sich verstelbstständigen lassen in gewisser Art und Weise.
Meckerbolzen
Meckerbolzen
Hallo,
Danke für deinen anregenden Kommentar.
Na ja, ob das wirklich ein HEIKLES Thema ist, weiß ich nicht. Aber es ist interessant, da der Glaube an Verschwörungen einen ähnlichen Charakter besitzt, wie die Religion. In gewisser Weise sind Verschwörungstheorien Religionsersatz.
Ich habe nie behauptet, dass VERSCHWÖRUNGEN albern sind. Ich spreche von VerschwörungsTHEORIEN. Außerdem schreibe ich, dass es Verschwörungen durchaus geben kann. Diese werden dann jedoch deutlich raffinierter sein, als die, an die Verschwörungsaufdecker glauben. Die meisten aufgedeckten Verschwörungen sind jedoch albern, beispielsweise die Erdkugel-Verschwörung. Es gibt tatsächlich Leute, die glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, was von den Verschwörern vor der Öffentlichkeit verheimlicht wird. Und das ist für dich keine Albernheit? Ich finde, für diesen Quatsch ist der Ausdruck „Albernheit“ ziemlich moderat gewählt.
Beschäftigt man sich beispielsweise mit der Mondlandung, erkennt man schnell, dass es diese tatsächlich gegeben hat. Ironischerweise eignen sich die angeblichen Beweise seht gut, die Echtheit der Mondlandungen zu beweisen. Wer also an die Mondlandungslüge glaubt, WÜNSCHT sich, dass die Mondlandungen nicht stattgefunden haben. Da muss man schon lachen. Und das soll nicht albern sein?
Viele der Verschwörungstheorien sind ziemlich unlogisch, beispielsweise die World Trade Center Verschwörung. Die Verschwörungsaufdecker behaupten, dass es gesprengt wurde, um einen Grund für einen Krieg zu haben. Doch die USA hatten noch nie einen Grund nötig, um Krieg zu führen. Wenn die USA Krieg machen wollen, tun sie es einfach. Wozu also einen Grund konstruieren, der unnötig, aufwendig und obendrein sehr teuer ist, wenn es auch ohne geht? Die World Trade Center Verschwörungstheorie ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass die meisten Verschwörungstheorien an den Haaren herbeigezogen sind. Außerdem taugen die angeblichen Beweise bei genauer Betrachtung nichts.
Hast du irgendwelche Beweise oder zumindest Indizien, die dein schnell dahingeworfenes „Selbstverständlich“ rechtfertigen könnten? Das wäre schon gut und ist obendrein ziemlich wichtig. Andernfalls hat deine Behauptung keinen Wert.
Für die einen ist es selbstverständlich, dass es Gott gibt, für andere ist es selbstverständlich, dass es UFOS gibt, für andere ist es selbstverständlich, dass der Kommunismus siegt, es eine jüdische Weltverschwörung gibt oder die Erde hohl ist und, und, und … Vieles davon ist einfach nur dummes Zeug. All das sind nur Behauptungen, die schnell gemacht sind, weil sie gemacht werden können! – das ist alles!
Wenn das denn gehen würde! Sehr viele Verschwörungsaufdecker sind Hartz-4-Empfänger bzw. Langzeitarbeitslose oder in sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt. Das scheinen die wichtigste Qualifikationen zu sein, die einen guter Verschwörungsaufdecker ausmachen. Oft sind sie rechtskonservativ, antisemitisch und ziemlich intolerant gegenüber allem, was sie nicht verstehen. Sie sind selten in der Lage, sich verständlich auszudrücken und schreiben ein schlechtes Deutsch (was seltsam ist, denn viele von Ihnen legen sehr viel Wert auf ihr Deutsch-sein). All das macht es schwierig, ihnen „Gehör zu schenken“ und lässt mich stark daran zweifeln, dass sie die Kompetenz besitzen, ein solches Thema ernsthaft anzugehen.
Stellt man ihnen Fragen, beispielsweise nach den Beweisen für ihre Behauptungen, bekommt man meistens keine Antwort. Fragt man wiederholt danach, wird man nicht selten beschimpft und manchmal auch bedroht. Warum rücken die Verschwörungsaufdecker nicht einfach mit ihren Beweisen heraus? Warum werden sie aggressiv, wenn man danach fragt?
Du meinst also, diese Leute haben den Durchblick und decken die Machenschaften von mächtigen Geheimorganisationen auf? Auch das ist albern.
Die wenigen gebildeten oder akademischen Verschwörungsaufdecker (die vielleicht Bücher zu diesem Thema schreiben) weisen bei genauer Betrachtung nicht selten eine „tragische“ Historie ihrer Karriere auf: Sie wurden bei Beförderungen vielleicht übergangen oder haben nicht die Anerkennung erhalten, von der sie glauben, dass sie ihnen zusteht, fühlen sich diskriminiert (oder wurden es sogar) und Ähnliches mehr. Also haben sie eine alternative Methode gefunden, sich zu profilieren. Auch das ist nicht vertrauenserweckend.
Nein, das sind zwei verschiedene Sachen. Dass sich in den unendlichen Weiten des Universums auch auf anderen Planeten intelligentes Leben entwickelt hat, ist hochwahrscheinlich, obwohl wir es natürlich nicht wissen. Davon lässt sich jedoch nicht abzuleiten, dass es auch wahrscheinlich ist, diese Lebewesen könnten bereits hier auf der Erde gewesen sein oder sogar immer noch hier sein.
Das erste ist höchstwahrscheinlich, wir können eigentlich davon ausgehen, dass es stimmt.
Das zweite ist jedoch nur eine Spekulation. Es wäre keine Spekulation, wenn wir diesbezüglich irgendwelche Erfahrungswerte hätten. Solche empirischen Daten wären jedoch nur möglich, wenn wir in Raumschiffen bereits 1000 fremde Planeten besucht hätten, auf denen es intelligentes Leben gibt, und dort festgestellt hätten, dass viele davon schon von anderen Aliens besucht worden wären. Davon ließe sie dann ableiten, dass auch die Erde wahrscheinlich von Außerirdischen besucht worden wären und immer noch wird.
Du kannst es bestätigen? Wie funktioniert das?
Aber auch das bedeutet nicht viel. Erstens gibt es sowie eine Abnormität, die sich Katzenaugen-Syndrom nennt. Diese Leute haben tatsächlich Pupillen, die etwas länglich aussehen. Außerdem sehen wir ziemlich schnell Dinge, die in Wirklichkeit gar nicht da sind. Bei Verschwörungsaufdeckern und Ufogläubigen ist diese Neigung besonders ausgeprägt. Dann schaut man nicht richtig hin, liest nicht richtig, hört nicht richtig zu – weil man das gar nicht will, den das würde ihnen den Spaß verderben.
Oder wir sehen etwas am Himmel, das wir nicht einordnen können und wenn uns dann der Gedanke gefällt, haben wir ein UFO gesehen. Wer glauben möchte, dass es Reptiloiden gibt, findet genügend Beweise dafür. Wer glauben möchte, dass es UFOs gibt, ebenfalls. Gleiches gilt für Religionen oder politische Ideologien.
Das müsstest du dann erklären. Du sagst sinngemäß: „Theoretisch könnte es sein, also wird es wahrscheinlich stimmen.“ Das ist mir zu einfach und zu wenig.
Und selbst wenn: Na und? Vieles ist möglich – wer weiß das schon genau. Auch das habe ich geschrieben. Vielleicht gibt es Energiewesen um uns herum. Vielleicht gibt es auch noch sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können. Doch das alles ist bestenfalls rein spekulativ und nicht wirklich für unser tatsächliches Leben relevant. Wie ich bereits schrieb: Die einen glauben halt an Gott, die anderen an UFOs und Außerirdische, die anderen an den Kommunismus oder dass es den Holocaust nie gegeben hat – und jeder ist davon überzeugt, dass es kein Glauben, sondern Tatsachen sind. Es ist beliebig und ein bekanntes Phänomen.
Auch hier gilt: Na und? Vergiss die Bücher! Es ist keine Kunst ein Buch zu schreiben und das zu behaupten, was die Leute glauben wollen. Die Leserschaft interessiert sich nicht für Beweise und Plausibilität. Hauptsache, es gefällt.
Es gibt jede Menge Esoterikbücher. Wenn wir glauben, was darin steht, dann, weil wir es glauben wollen, nicht weil diese Bücher irgendetwas beweisen. Wenn es tatsächlich UFOs und Außerirdische auf Erden geben sollte, dann haben diese Bücher und Filme nichts damit zu tun. Sie sind nur gute Geldquellen für die Autoren.
Was ist denn ein Verschwörungstheoretiker?
Und wer ist?
Wenn es eine Verschwörung gibt, ist er ein Beobachter und Aufdecker derselben.
Das würde ich als positiv bewerten.
Der Watergate-Fall war so eine Verschwörung. Seine Aufdeckung geschah durch zwei Jornalisten, die man heute mit Sicherheit als Verschwörungstheoretiker bezeichnen würde.
Ich mag Verschwörungstheoretiker, denn sie lassen sich nicht einfach alles vorsetzen ohne es zu hinterfragen.
Unangehm sind mir ehr Menschen, die sofort duckmäusernd zu allem ja sagen.
Entweder weil sie dumm sind, oder weil sie ihren Vorteil daraus ziehen.
Ein Verschwörungstheoretiker ist jemand, der an Verschwörungen glaubt.
Und wenn es keine Verschwörung ist, ist er kein Beobachter und Aufdecker. Da die bekannten Verschwörungen (Kugelerde, Mondlandung, Reptiloide, Chemtrails etc.) nur Wunschdenken sind, können die Aufdecker dieser Verschwörungen auch keine Verschwörungsaufdecker sein. Sie sind nur Tagträumer, die sich in eine Idee verliebt haben.
Natürlich. Doch die Verschwörungen, an die Verschwörungsideologen glauben, gibt es nicht. Man kann nichts davon beobachten. Mag sein, dass es tatsächlich Verschwörungen gibt, diese werden aber deutlich subtiler und raffinierter sein, als die, an die Verschwörungsideologen glauben.
Die Watergate-Affäre war keine Verschwörung, sondern nur ein krasser Fall von Machtmissbrauch und Korruption eines einzelnen Mannes. Eine Verschwörung meint hingegen, dass eine Gruppe von Leuten sich heimlich gegen eine andere Gruppe im großen Stil verschwört, um dieser in irgendeiner Weise zu schädigen etc.
Bei der Watergate-Affäre ging es aber nur um den amerikanischen Präsidenten, der seinen Machtmissbrauch und seine Lügen verschleiern wollte. Dabei wurde er von Journalisten erwischt und musste seinen Hut nehmen. Das war schon alles.
Echt? Verschwörungstheoretiker machen doch die ganze Zeit nichts anderes, als alles ungeprüft zu übernehmen und zu glauben, sobald es ihnen gefällt. Du etwa auch? Sie sind absolut unkritisch und extrem einseitig orientiert: NUR DAS, WAS IHNEN GEFÄLLT, GLAUBEN SIE! Ein kritischer Verstand würde aber niemals so vorgehen.
Wer also nicht glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist, Demokraten pädophile Satanisten sind, die Regierung die Bevölkerung systematisch vergiftet, es eine jüdische Weltverschwörung gibt, außerirdische die Menschheit kontrollieren, es keinen Holocaust gab oder die Corona-Pandemie eine Lüge ist usw., ist für dich ein Duckmäuser? Wer sich seine eigene Meinung bildet, ist für dich ein Duckmäuser, ein Schlafschaf oder ein Systemsklave?
Andererseits: Wer einfach alles nachplappert, was er irgendwo im Internet gelesen hat und es ungeprüft glaubt, nur weil es ihm gefällt, ist für dich ein kritisch denkender Mensch?
Es ist wahrscheinlich eine Kombination aus beidem. Verschwörungstheoretiker glauben halt alles sofort (oder tun zumindest so – diese Fraktion gibt´s auch), wenn es ihre Abneigungen gegen der offene und freie Gesellschaft stärkt. Das ist ihr Hauptmotiv.
Das ist einerseits dumm (denn eine freie und offene Gesellschaft ist doch eine ziemlich geile Sache, weil jeder sich in ihr auf seine eigene Weise verwirklich und entfalten kann), aber auch berechnend, denn dieser Glaube macht sie zu etwas Besonderem: Sie müssen dann nicht mehr selbstkritisch sein – keine unangenehme Fragen mehr! Es gibt dann nichts mehr zu verstehen, denn alles ist schon klar.
Es ist also nicht nur dumm und vorteilssichernd, sondern auch bequem, an Verschwörungsideologien zu glauben.
Du bist schon ein selten dämlicher Typ… man fgasst es nicht.
und Tschüss
Ich schreibe nur das, was ich beobachte und denke. Du tust das nicht. Du schreibst und denkst nur das, was man dir zum Denken und Glauben gegeben hat. Damit bist du zufrieden. Das ist der wichtigste Unterschied zwischen dir und mir.
Jau, Mann! Genau! Du sagst es! Im Watergate-Fall g a b es etwas zu recherchieren, nachzuweisen und aufzudecken. Im Falle der Reptilien – Geschichte gibt es weder was zu recherchieren, noch ist irgendetwas davon nachweisbar, deshalb gibt es auch keine Wahrheit aufzudecken. Meine persönliche Idee von diesen abstrusen Verschwörungstheorien: Die Leute, die daran glauben, sind nützliche Idioten einer Esoterikindustrie, nützliche Idioten der Politik und/oder der Konsumwirtschaft, weil sie sich outen als Deppen, die wirklich jeden Scheiss glauben und denen man voraussichtlich noch größeren Scheiss erzählen kann.
ZITAT: „Im Falle der Reptilien – Geschichte gibt es weder was zu recherchieren, noch ist irgendetwas davon nachweisbar, deshalb gibt es auch keine Wahrheit aufzudecken.“
Zu dieser Aussage möchte ich sagen,dass du nur noch nicht wirklich recherchiert hast,da du anscheinend davon ausgehst,dass es Blödsinn ist.Aber irgendwo muß dieser Glaube daran seinen Ursprung haben,bis er sich verselbstständigte.
Weder die Esotherikindustrie,der Politik und oder der Konsumwirtschaft sind sie von Nutzen,nur weil sie Deppen sind. Deppen per se kaufen ja nichts.Ausser es gibt ein Anti-Repto-Spray für unterwegs. :-)
Eine Recherche ist nur dann von Nöten, wenn das, was untersucht wird, ein Phänomen ist, das irgendwie beobachtbar ist. Behauptet beispielsweise jemand, „zwei mal zwei ist fünf“, muss nichts recherchiert werden, denn man sieht sofort, dass es da nichts zu recherchieren gibt. Es ist einfach nur Quatsch.
Bei all den Leuten, die an Reptiloiden glauben, ist nur der starke Wunsch vorhanden, dass es diese Reptiloiden gibt. Das kennt man an der Art, wie „argumentieren“. Sie glauben nicht deswegen daran, weil sie irgendwie erfahren, beobachtet oder recherchiert haben, dass es diese Weser gibt. Es ist noch nicht einmal so, dass ihr Glaube daran durch eine fehlerhafte Recherche entstanden ist. In Wirklichkeit haben sie nie etwas gemacht, was dem entspricht, was man Recherche nennt.
Alles, was sie getan haben, ist Folgendes: Zuerst haben sie irgendwo, vielleicht durch Zufall, von der Reptiloiden-Verschwörungserzählung gehört. Die Idee, es könnte außerirdischen Wesen in Menschengestalt auf der Erde geben, hat ihnen sofort gefallen. Dann haben sie begonnen, mit Begeisterung alles zu lesen, was geeignet ist, diesen Glauben zu bestärken. Bei dieser Lektüre haben sie nicht darauf geachtet, ob das, was sie dort lesen, überhaupt einen Sinn ergibt, denn daran waren sie nie interessiert.
Das ist im Wesentlichen schon alles, woraus ihre und deine Recherche besteht: Das zu lesen, was gefällt, weil es den Wunschglauben festig. Das ist eher die Parodie einer Recherche.
Die Anschläge auf die Nordsee-Pipelines haben das Potenzial einer Verschwörung. Entweder waren es die Russen,oder die USA. Das größere Interesse an der Zerstörung liegt klar bei den USA.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Scholz verkündete dies US-Präsident Biden. Auf die Frage, wie er das denn genau umzusetzen gedenke, da dieses Projekt doch innerhalb der deutschen Entscheidungsmacht liegt, antwortete er kühl: „Ich verspreche Ihnen, dass wir in der Lage sind, dies zu tun“.
Die Russen, also die russische Bevölkerung, hat bestimmt kein Interesse daran. Nur Putin selbst. Ich habe natürlich auch keine Ahnung, aber Putin hat nach einem Weg gesucht, die Gaslieferung an Deutschland einzustellen, allerdings ohne Vertragsbruch zu begehen. Zuerst mit der Behauptung, es gäbe Reparaturarbeiten an der Gasanlage. Und jetzt wird plötzlich diese Pipeline gesprengt. Was für ein Zufall.
Sollte Biden also dafür verantwortlich sein, hätte er Putin damit einen Gefallen getan. Der wird sich darüber freuen.