Sexu­el­le Gewalt in der Kir­che


Ein Priester mit einem Kruzifix in der Hand schaut den Betrachter eindringlich an.

Lüge, Heu­che­lei und sexua­li­sier­te Gewalt

Lebt ein Mensch im »Geist der Wahr­heit und des Guten«, kann er unmög­lich fähig sein, Böses zu tun.

Die katho­li­sche und evan­ge­li­sche Kir­che behaup­tet bekann­ter­ma­ßen sinn­ge­mäß, den Geist des Guten und Wah­ren zu ver­kör­pern. In den letz­ten Jahr­zehn­ten ist jedoch immer mehr öffent­lich bekannt gewor­den, dass vie­le Pfar­rer, Pries­ter, Mön­che und selbst Non­nen der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­che Kin­dern sexu­ell miss­braucht haben.

Und wir müs­sen davon aus­ge­hen, dass eini­ge die­ser Men­schen das heu­te immer noch tun. Denn eine alte, tief sit­zen­de und reflex­ar­ti­ge Gewohn­heit kann nicht ein­fach abge­legt wer­den, nur weil es erwar­tet wird.

Die­se Män­ner und Frau­en behaup­ten (und eini­ge glau­ben es tat­säch­lich) das Wah­re und Gute zu ken­nen und natür­lich auch in die­sem Sinn zu han­deln und zu leben.

Pädo­phi­lie und Homo­se­xua­li­tät

Vla­di­mir Putin und Fried­rich Merz ant­wor­te­ten auf die Fra­ge, ob sie etwas gegen Homo­se­xua­li­tät hät­ten: „Nein, solan­ge unse­re Kin­der in Ruhe gelas­sen wer­den.“ Doch homo­se­xu­el­le Men­schen inter­es­sie­ren sich sexu­ell nicht für Kin­der, son­dern nur für Erwach­se­ne des glei­chen Geschlechts.

Wahr­schein­lich wis­sen Putin und Merz das auch. Ver­mut­lich haben sie es aus popu­lis­ti­schen Grün­den gesagt, denn ein Teil ihrer Ziel­grup­pe denkt tat­säch­lich so.

Wenn sich Pries­ter in der Kir­che über­wie­gend an Jungs „ver­ge­hen“, dann nur, weil die Minis­tran­ten meis­tens männ­lich sind. Es sind halt kaum Mäd­chen da.

Außer­dem las­sen sich Jungs i.d.R. leich­ter beein­flus­sen und mani­pu­lie­ren als Mäd­chen. Zusätz­lich haben die miss­brau­chen­den Kle­ri­ker (auf­grund ihres gerin­gen Selbst­be­wusst­seins) gegen­über Jungs deut­lich weni­ger Scham­ge­füh­le als gegen­über Mäd­chen, da sie ja auch „Jungs“ waren und des­we­gen wis­sen, wie man puber­tie­ren­de Jungs mani­pu­liert.


Mor­bi­de Moral­vor­stel­lung der Kle­ri­ker

Sexu­el­le Gewalt gehört zu den schlimms­ten Din­gen, die Kin­dern ange­tan wer­den kön­nen. Sich an Kin­dern „zu ver­ge­hen“ ist schwer­wie­gen­der als bei­spiels­wei­se Dieb­stahl, Raub­über­fall, Betrug oder die Ver­ge­wal­ti­gung einer erwach­se­nen Frau, wird aber oft weni­ger bestraft – manch­mal sogar gar nicht. Zumin­dest war das frü­her so.

Die­se Men­schen sind oft für den Rest ihres Lebens trau­ma­ti­siert und nur ein­ge­schränkt bezie­hungs­fä­hig. Doch aus­ge­rech­net die Men­schen, die sich das Gute, Rich­ti­ge und Wah­re im Namen eines all­mäch­ti­gen und angeb­lich guten Got­tes auf ihre Fah­ne schrei­ben und damit auch hau­sie­ren gehen, zer­stö­ren das Leben von Kin­dern und wer­den anschlie­ßen­den von ihrer Orga­ni­sa­ti­on in Schutz genom­men.

Kran­kes Sexu­al­ver­ständ­nis

Hat ein katho­li­scher Pries­ter oder Pfar­rer Sex mit einer erwach­se­nen Frau, darf er sein Amt nicht mehr aus­üben, obwohl die­se Art Sex natür­lich ist. Hat er hin­ge­gen sexu­el­le Hand­lun­gen mit einem Kind (was nicht natür­lich, nicht gut und von einem guten Gott auch nie­mals gewollt sein kann), wird er ledig­lich in eine ande­re Gemein­de ver­setzt.

Dort darf er wei­ter­hin Pries­ter sein, obwohl damit zu rech­nen ist, dass er auch dort Kin­dern sexu­el­le Gewalt antut. Die Kir­chen­ober­häup­ter kön­nen sich das den­ken, denn sie sind bestimmt nicht dumm. Die Ver­set­zung in eine ande­re Gemein­de ist also defi­ni­tiv kei­ne Stra­fe, son­dern nur der Ver­such, die Tat zu ver­tu­schen.

Solan­ge der Pries­ter sich fromm und demü­tig ver­hält, tole­riert man sein Men­schen zer­stö­ren­des Ver­hal­ten.

Kein Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein

Wären die Kir­chen­ober­häup­ter tat­säch­lich gute Men­schen, wür­den sie die­se Pries­ter, Non­nen etc. sofort uneh­ren­haft ent­las­sen, ohne ihnen Ruhe­stands­ge­häl­ter zu zah­len, selbst wenn die­se „Miss­brauchs­fäl­le“ juris­tisch bereits ver­jährt sind. Sie hät­ten die Mög­lich­keit dazu, da sie das Haus­recht haben.

Außer­dem wür­den sie die­se Leu­te umge­hend bei der Poli­zei anzei­gen, denn sie wüss­ten, die Gesell­schaft muss vor sol­chen Men­schen geschützt wer­den.

Doch bekannt­lich machen sie das nicht: Durch die Ver­set­zung in eine ande­re Gemein­de wird die Tat absicht­lich ver­tuscht und dem Täter unaus­ge­spro­chen der Frei­brief gege­ben, so wei­ter­ma­chen zu kön­nen. Zumin­dest für die­se Miss­brauchs­fäl­le ist die Kir­che dann direkt ver­ant­wort­lich.


Ein ver­wahr­los­ter Cha­rak­ter

Es ist nicht vor­stell­bar, dass Kle­ri­ker nicht wis­sen was sie tun, wenn sie Kin­dern sexu­el­le Gewalt antun, denn dann wären sie geis­tig unzu­rech­nungs­fä­hig. Das heißt, sie wis­sen vom kri­mi­nel­len Cha­rak­ter ihrer Taten. Auch weil sie den Kin­dern nach began­ge­ner Tat ver­bie­ten, ande­ren davon zu erzäh­len, bewei­sen sie, ihnen ist der kri­mi­nel­le und kran­ke Cha­rak­ter ihres Han­delns bewusst.

Es ist auch unwich­tig, ob der Zöli­bat sie zu die­sen Taten getrie­ben haben könn­te – was manch­mal ver­mu­tet wird. Immer­hin muss man men­tal zu einer sol­chen Tat auch fähig sein – was bei men­schen­freund­li­chen Men­schen nie­mals der Fall sein kann.

Eine Tat, die ande­re Men­schen bezie­hungs­un­fä­hig macht, setzt einen ver­wahr­los­ten Cha­rak­ter vor­aus und eine krank­haf­te Bezie­hung zur eige­nen Sexua­li­tät.

Ver­tu­schung, Ver­harm­lo­sung und Rela­ti­vie­rung

Die Art und Wei­se, wie die sexu­el­le Gewalt an Kin­dern in der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­che „auf­ge­klärt“ wird, zeigt, die ver­ant­wort­li­chen Kle­ri­ker neh­men das gan­ze nicht wirk­lich ernst – selbst der angeb­lich so moder­ne und auf­ge­klär­te Papst nicht. Er und sei­ne Leu­te ver­harm­lo­sen und rela­ti­vie­ren die Vor­fäl­le, indem sie die Auf­ar­bei­tung ver­schlep­pen und die Taten rela­ti­vie­ren. Das bedeu­tet:

Sie fin­den es eigent­lich gar nicht so schlimm, wenn ein Erwach­se­ner sich sexu­ell an einem Kind abre­agiert. Nor­ma­le Sexua­li­tät (zwei erwach­se­ner Men­schen haben Geschlechts­ver­kehr mit­ein­an­der und wol­len es auch) ist für einen Kle­ri­ker jedoch ver­bo­ten, wenn er sein Amt nicht ver­lie­ren will. Das ist defi­ni­tiv krank.

Sexua­li­tät ist in der katho­li­schen Kir­che also nicht ver­bo­ten. Ver­bo­ten ist nur die natür­li­che, gesun­de und inspi­rie­ren­de Sexua­li­tät.

Auch weil sie den Opfern ihrer kran­ken Sexua­li­tät nur wider­wil­lig Ent­schä­di­gun­gen zuge­ste­hen (die oben­drein viel zu nied­rig sind), zei­gen sie, kein Unrechts­be­wusst­sein zu besit­zen. Statt­des­sen tun sie so, als wären sie die eigent­li­chen Opfer. Das ist beschä­mend.

Das Gute pre­di­gen, das Böse tun

All das sagt viel über die Moral der Kir­che und ihrer Wür­den­trä­ger aus: Sie pre­digt das Gute und tole­riert das Böse in ihren eige­nen Rei­hen. Die Kir­che ver­tei­digt sich, indem sie sagt, sexu­el­le Gewalt käme in einer Gesell­schaft nun mal vor – also auch in der Kir­che.

Doch die­se Recht­fer­ti­gung ver­trägt sich nicht mit dem kirch­li­chen Anspruch, den Geist des Guten und Wah­ren zu ver­kör­pern. Denn dort, wo die­ser Geist herrscht, kann es den Geist des Bösen nicht geben. Und soll­te er sich dort doch ein­mal ein­ge­schli­chen haben, müss­te er schnell von der ehr­li­chen, guten und gro­ßen Mehr­heit der Kle­ri­ker­ge­mein­de ent­deckt und sofort ver­bannt wer­den. Lei­der geschieht das so gut wie nie.

Der Anteil der Kle­ri­ker, die Kin­dern sexu­el­le Gewalt antun, ist min­des­tens genau­so hoch wie der Anteil pädo­phi­ler Gewalt­tä­ter ohne kle­ri­ka­len Hin­ter­grund. Wären die­se soge­nann­ten „Miss­brauchs­fäl­le“ also nur ein paar „bedau­erns­wer­te Aus­nah­men“, müss­te ihr Anteil sehr viel klei­ner sein.

Die Kir­che als Orga­ni­sa­ti­on soll­te des­halb straf­recht­lich ange­zeigt wer­den, denn sie för­dert durch ihre Tole­rie­rung und Ver­tu­schung die sexu­el­le Gewalt an Kin­dern.


Gewalt, Lüge und Heu­che­lei im Namen des angeb­lich Guten

Wäre die Kir­che wirk­lich ein Hort der Fried­lich­keit, Freund­lich­keit und Gerech­tig­keit, müss­ten die aller­meis­ten Kle­ri­ker eben­falls fried­li­che, freund­li­che und gerech­te Men­schen sein. Doch nach wie vor wer­den über­wie­gend lebens­feind­li­che und emo­tio­nal gehemm­te Men­schen von der Kir­che (beson­ders der katho­li­schen) ange­zo­gen.

Heim­lich­tue­rei, Heu­che­lei, Unehr­lich­keit, Deka­denz und Bigot­te­rie sind die auf­fäl­ligs­ten Merk­ma­le der kirch­li­chen Wür­den­trä­ger. Das kann nur am lebens­feind­li­chen Cha­rak­ter die­ser Orga­ni­sa­ti­on selbst lie­gen.

Ein sol­cher Ort zieht logi­scher­wei­se Heuch­ler und Lüg­ner an. Das ist ganz nor­mal. Kein Heuch­ler und Lüg­ner geht dort hin, wo Lüge und Heu­che­lei es schwer haben (außer er ist dumm oder möch­te ent­deckt wer­den), son­dern er geht dort hin, wo Heu­che­lei und Lüge es leicht haben, weil sie Teil des Sys­tems sind. Die Kir­che ist per­fekt dafür.

Kir­che und Chris­ten­tum

Karl­heinz Desch­ner (gestor­ben 8. April 2014 – Haupt­werk: Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums) leis­te­te mit sei­ner Kir­chen­kri­tik Wich­ti­ges. Er sorg­te dafür, dass die unzäh­li­gen Ver­bre­chen der Kir­che nicht in Ver­ges­sen­heit gera­ten. Doch ich bin mir so gut wie sicher: Auch ohne Kir­che und Chris­ten­tum gäbe es die­se Ver­bre­chen – nur unter ande­rer Flag­ge oder auch ganz ohne.

Nicht Orga­ni­sa­tio­nen machen uns gewalt­tä­tig, ver­lo­gen und heuch­le­risch, son­dern gewalt­tä­ti­ge, ver­lo­ge­ne und heuch­le­ri­sche Men­schen grün­den Orga­ni­sa­tio­nen oder benut­zen bereits bestehen­de, um ihr destruk­ti­ves Ver­hal­ten offi­zi­ell legi­ti­mie­ren und ver­ste­cken zu kön­nen.


Gott und die Bibel: Kei­ne Vor­bil­der für Gewalt­frei­heit, Tole­ranz und Men­schen­freund­lich­keit

Nicht der Glau­be an Gott bringt uns dazu, gewalt­tä­tig zu sein. Aller­dings kann er unse­ren Hang zur Gewalt­tä­tig­keit för­dern, denn der bibli­sche Gott ist bekann­ter­ma­ßen kein Frie­dens­freund. Wir kön­nen es nach­le­sen:

In der Bibel wird gemor­det, gebrand­schatzt, geplün­dert, gefol­tert und zer­stü­ckelt – ent­we­der in Got­tes Auf­trag oder von ihm selbst. Es zieht sich ein roter Faden der Gewalt und Into­le­ranz mehr oder weni­ger durch die­ses Werk, beson­ders im Alten Tes­ta­ment, aber auch abge­schwächt im neu­en. Die­ser könn­te lau­ten:

Habt kein Erbar­men mit den ande­ren (also Frem­den oder Anders­gläu­bi­gen). Tötet sie, selbst wenn sie sich erge­ben und um Ver­scho­nung bit­ten. Tötet alle – selbst die Alten, Frau­en und Kin­der.

Frau­en oder Mäd­chen, die noch Jung­frau­en waren, durf­ten aller­dings auch mal an Leben gelas­sen wer­den – jedoch nicht aus Barm­her­zig­keit, son­dern aus „ero­ti­schem“ Inter­es­se. All das befiehlt der bibli­sche Gott und wer es wag­te, einen Feind ein­mal zu ver­scho­nen, muss­te selbst mit einer schlim­men Bestra­fung rech­nen.

Von Barm­her­zig­keit, wie sie Jeho­va oft unter­stellt wird, ist in der Bibel also so gut wie nichts zu fin­den. Sie ist nur eine Legen­de, mit der Gott­gläu­bi­ge ihr theo­re­tisch kri­ti­sches Bewusst­sein betäu­ben.

Jeho­va und sei­ne Gläu­bi­gen: Zyni­ker und Lüg­ner

Ein Bei­spiel: Moses berich­tet Gott, dass der Pha­rao die Juden frei­las­sen will. Doch selt­sa­mer­wei­se ist der Herr über die­se sehr gute Nach­richt nicht erfreut!

Statt­des­sen ver­här­tet er das Herz des Pha­ra­os, damit die­ser die Juden nicht zie­hen lässt. Er kon­stru­iert also einen Grund, um noch mehr Pla­gen über das ägyp­ti­sche Reich brin­gen zu dür­fen. (Moses 10,11).

Es ging ihm in Wirk­lich­keit also um Rache und Scha­den­freu­de, denn was für einen Grund hät­te er sonst haben kön­nen, sein Ver­spre­chen zu bre­chen? Die­ses Ver­hal­ten ist zynisch, hin­ter­häl­tig, ver­lo­gen und auch unfair. Gott outet sich spä­tes­tens an die­ser Stel­le nicht nur als Zyni­ker, son­dern auch als unzu­ver­läs­sig und ver­trau­en­s­un­wür­dig.

Das Fata­le: Bibel­lieb­ha­ber und Got­tes­hö­ri­ge mögen wahr­schein­lich genau die­se Cha­rak­ter­ei­gen­schaft ihres Herrn. Sie emp­fin­den Genug­tu­ung, viel­leicht sogar Freu­de, wenn die Ungläu­bi­gen oder Anders­gläu­bi­gen bestraft wer­den und lei­den müs­sen.

Doch als „Chris­ten“ dürf­ten ihnen so etwas gar nicht mög­lich sein. Nur Men­schen mit einem ver­wahr­los­ten Cha­rak­ter emp­fin­den Freu­de, wenn ande­re lei­den – egal ob sie die­ses Leid ver­dient haben oder nicht.


5 Gedanken zu „Sexu­el­le Gewalt in der Kir­che“

  1. Wie fühlt sich da ein Mus­lim, wie ein Athe­ist, wie ein Agnos­ti­ker, der eh der Auf­rich­tigs­te ist?

    Hat man ihre See­len geraubt im Namen der christ­li­chen Reli­gi­on, näm­lich der Reli­gi­on der Lie­be?
    Ich bin seit 4 Tagen ein­ge­schnappt!

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  2. Reli­gio­nen sind der Fluch der Mensch­heit.
    Mit oder ohne Reli­gi­on tun gute Men­schen Gutes und böse Men­schen Böses.
    Aber damit gute Men­schen Böses tun, dazu braucht man die Reli­gi­on.

    Nir­gends tun Men­schen Böses und Grau­sa­mes so gründ­lich und glück­lich, wie aus reli­giö­ser Über­zeu­gung.
    Aber lei­der: Reli­gi­on und Dumm­heit sind unan­tast­bar.

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  3. Nun es gibt den Glau­ben und den Zwei­fel. Der Zwei­fel ist die Grund­la­ge der Ent­wick­lung. Der Glau­ben die Grund­la­ge des Han­delns.

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    • Nun, ich möch­te es etwas erwei­tern und prä­zi­sie­ren:
      Es gibt den Glau­ben,
      den Zwei­fel am Glau­ben
      und das Wis­sen.

      Glau­be ist die Grund­la­ge des Han­delns bei den Men­schen, die es vor­zie­hen, sich glau­bend im Leben zu ori­en­tie­ren.
      Wis­sen ist die Grund­la­ge des Han­delns bei den Men­schen, die es vor­zie­hen, sich beob­ach­tend und wahr­neh­mend im Leben zu ori­en­tie­ren.

      Zwei­fel setzt immer vor­aus, dass es eine Unge­wiss­heit gibt. Ohne Unge­wiss­heit also kein Glau­be. Unge­wiss­heit an etwas kann es jedoch nur dann geben, wenn das, wor­an gezwei­felt wird, im Dun­keln ange­sie­delt ist. Die Din­ge, die beob­ach­tet und wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen, befin­den sich nicht im Dun­keln: Man kann sie sehen, anfas­sen, rie­chen und viel­leicht auch hören. Die Rea­li­tät, von der wir umge­ben sind.

      Solan­ge man auf einen Glau­ben ange­wie­sen ist, ist Zwei­fel die Grund­la­ge (der Motor) der Wei­ter­ent­wick­lung.
      Sobald die­ser Glau­be jedoch von Wis­sen abgelöst/verdrängt wird, ist Zuver­sicht und Ver­ant­wor­tung zur Grund­la­ge der Ent­wick­lung gewor­den.

      Mit dem Wis­sen ist das aber so eine Sache: Die Rea­li­tät (also das phy­si­ka­li­sche Dasein in einer phy­si­ka­li­schen Welt) ist nicht immer ange­nehm. Dort gibt es Des­il­lu­sio­nen, Ver­lus­te, Ver­let­zun­gen und aller­lei ande­re Unan­nehm­lich­kei­ten. Um die­sen aus dem Weg zu gehen, ver­klä­ren wir uns das Wis­sen von der Wirk­lich­keit und kom­men so auf Umwe­gen zum Glau­ben zurück.

      Es ist halt nicht ein­fach, lebens­lang einen kla­ren, nüch­ter­nen Kopf zu behal­ten, wenn man ein Mensch ist …

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