Offenheit muss einfach sein
Offenheit nach außen und innen ist wichtig für unsere seelische Gesundheit.
Oft halten wir uns für offene Menschen. Betrachten wie unser Leben, unsere Gedanken, Ansichten und Lebenseinstellungen, finden wir jedoch meistens nur Konventionen, Ideologien und traditionelles Vorurteilsdenken der unterschiedlichsten Sorten. Wir sind vollgepackt mit geschlossenen Systemen, vorgefertigten Meinungen und überliefertem Halb- und Falschwissen, ohne es zu wissen.
Wir leben in der Illusion, aufgeschlossene, modern Menschen zu sein, in der Regel ist jedoch das Gegenteil der Fall, denn wir wurden fast alle in unserer Kindheit zur Verschlossenheit erzogen. Uns wurde natürlich nicht gesagt, wir sollen uns gegen Neues verschließen — doch das war auch gar nicht nötig: Unsere Erziehungsmethoden beinhalten versteckte Mechanismen, die uns gegen neue Gedanken, Ideen und Anregungen abschirmen bzw. immunisieren.
Neues wird zugelassen oder ist erwünscht, wenn es gesellschaftsstabilisierende Eigenschaften hat, was jedoch selten der Fall ist. Von Komikern und Kabarettisten wird Offenheit erwartet, denn ihre Hofnarrenfunktion bieten der Bevölkerung ein kleines Ventil zum Frustabbau. Der Wissenschaft und Kunst gestatten wir sich dem Neuen und Unbekannten zu öffnen, solange die moralischen und ethischen Grenzen nicht mehr als verträglich überschritten werden.
Wir sind nur eingeschränkt fähig, autonome und emanzipierte Gedanken, Ideen und Vorstellungen zu entwickeln. Außerdem möchten wir nicht als Sonderlinge oder Verrückte gelten, was uns zu Außenseitern machen würde. Aus diesem Grund bleiben wir bei dem was wir kennen und können, selbst wenn wir insgeheim zweifeln oder sogar auf einer verborgenen Ebene leiden.
Lebenselixier Offenheit
Das, was für einen Organismus der Sauerstoff ist, ist für unsere kulturelle Weiterentwicklung das Neue.
Es ist für unsere individuelle Entwicklung extrem wichtig, für neue Gedanken und Ideen offen zu sein, selbst wenn das unsere gesellschaftliche Integrität gefährdet. Diese ist zwar wichtig, wichtiger ist jedoch unsere innere, die nicht im Schatten der äußeren verkümmern darf. Dabei müssen wir den Fehler vermeiden, Altes mit Neuem zu verwechseln — was leider oft passiert. Ein Beispiel: Als Deutschnationale halten wir vielleicht die „Ausländer-raus“-Parole für etwas Neues, weil sie in den bürgerlichen Medien nicht auftaucht, doch in Wirklichkeit ist sie uralt. Neu wäre in diesem Zusammenhang die Frage: „Warum reagieren wir so oft allergisch auf fremden Menschen mit einem ungewohnten Aussehen?”
Offenheit entspannt zulassen
Offenheit hat nichts mir Richtungslosigkeit zu tun. Denn nur weil wir viele Optionen und Varianten des Lebens kennen, müssen wir sie nicht auch wahrnehmen. Wir sollten tun und sagen, was immer wir tun und sagen wollen, solange wir die sittlichen Gepflogenheiten nicht allzu krass missachten.
Nicht jede Albernheit, Marotte oder Spinnerei hat ein Recht auf respektvolle Behandlung. Wer nicht möchte, dass über seine Infantilitäten gelacht oder gespottet wird, darf sie in der Öffentlichkeit nicht zeigen. Wenn wir uns beispielsweise als religiöse Menschen an den Vorstellungen unserer archaischen Vorfahren orientieren, haben wir selbstverständlich das Recht dazu. Erwartet wir Respekt für dieses unreife Verhalten, gehen wir jedoch zu weit.
Offenheit üben
Ein bekanntes Beispiel für soziale Verschlossenheit, das wahrscheinlich viele kennen: Wir stehen einem Menschen gegenüber, der ständig starken Mundgeruch hat. Eigentlich würden wir ihn gerne darauf hinweisen, doch es ist uns peinlich. Also unterlassen wir es und nehmen unserm Gegenüber durch diese Zurückhaltung die Möglichkeit an seinem Problem zu arbeiten und uns die Gelegenheit die Geschehnisse des Lebens entspannter passieren zu lassen.
Indem wir offen und entspannt sind und bleiben, korrumpieren wir unser inneres Selbst nicht durch übertriebene Anpassung. Das macht uns kreativer, fantasievoller, lebensbejahender und weniger manipulierbar.
Es ist klug, unsere Gedanken und Gefühle nicht zu verstecken, wenn es nicht zwingend ist. Diese verborgenen Intensionen wirken dann aus ihrem Versteck auf uns ein und sorgen für eine permanent unbewusste Anspannung. Besitzen unsere Gedanken und Gefühle sentimentale oder unreife Züge, hilft uns das Feedback anderer daran arbeiten zu können. Wir sollten Kritik also nicht als Angriff auffassen, sondern als unterstützende Hilfe uns selbst besser verstehe zu können.
Wir sollten uns für unsere Unvollkommenheiten nicht schämen, sondern sie entspannt und neugierig betrachten. Dadurch verlieren sie Macht über uns und wir gewinnen geistige Beweglichkeit. Denn je mehr Geheimnisse wir mit uns herumschleppen, desto mehr Energie kostet es, sie unter Kontrolle zu halten. Diese Energie fehlt uns dann, unsere eigentlichen Probleme anzugehen.
OFFENHEIT UND WEITERENTWICKUNG
Toller Blog,
hoffe es ist ok, diesen Artikel zu verlinken. Der hat mir sehr gut gefallen. Falls nicht, einfach eine kurze Mail schicken.
LG
Andreas
Toll wenn es dir gefällt.
Trotzdem sehe ich keinen Sinn darin, warum von meiner Website ein Link zu einer kommerziellen Website geht, auf der etwas verkauft wird, das mit dem, worum es auf meiner Seite geht, gar nichts zu tun hat. Deshalb habe ich deinen Link gelöscht.