Der UFO-Begriff
Die Grundlage eines jeden Glaubens an Außerirdische auf Erden ist das UFO-Phänomen. Ohne die Sichtung fliegender Objektive, die wir für außerirdische Raumschiffe halten, gäbe es den Glauben an Aliens wahrscheinlich nicht.
UFO ist die Abkürzung für Unidentified Flying Object. Die deutsche Übersetzung „unidentifiziertes fliegendes Objekt“ lässt sich genauso abkürzen. Im wörtlichen Sinn ist ein UFO also ein Objekt, der durch die Luft fliegt und von dem nicht gesagt werden kann, was er ist.
Wirft jemand beispielsweise einen Stein durch die Luft und eine andere Person kann nicht erkennen, was da durch die Luft fliegt, ist dieser Stein für diese Person ein fliegendes Objekt, das nicht identifiziert werden kann, der Definition nach ein UFO.
Tatsächlich wird der UFO-Begriff ausschließlich als Synonym für „Außerirdisches Raumschiff“ verwendet. Wer sagt: „Ich habe ein UFO gesehen“, meint ein außerirdisches Raumschiff. Sobald wir etwas am Himmel beobachten, das wir nicht einordnen können, zwingt sich uns scheinbar die Assoziation auf, dass es ein Raumschiff von einem anderen Planeten sein könnte oder sogar muss. Das ist auf unsere ständig im Hintergrund lauernde Sensationslust zurückzuführen, denn wer würde nicht gerne ein außerirdisches Raumschiff entdecken?
Fliegende Untertassen
Seit den 1940er Jahren gibt es weltweit jede Menge UFO-Sichtungen. Vor dieser Zeit ist dieses Phänomen eher selten. Manchmal werden zwar mittelalterliche und sogar prähistorische Zeichnungen oder Reliefs als frühe UFO-Sichtungen interpretiert (der prominenteste Autor solcher Assoziationen ist wohl Erich von Däniken). Doch dabei handelt es sich um eigenwillige Auslegungen, die als Stütze für den modernen UFO-Glauben fungiert.
Ob nun das Roswell-Ereignis für diesen UFO-Boom verantwortlich ist oder nicht, ist nicht sicher. Wahrscheinlich ist es nicht ganz unschuldig daran. Irgendwann nach 1947 warf vielleicht ein Spaßvogel eine Radkappe oder einen ähnlichen Gegenstand in die Luft, machte ein Foto davon und behauptet, ein außerirdisches Raumschiff fotografiert zu haben. Erst ab den 1950er Jahren wurde der Ausdruck UFO dann gebräuchlich.
Damals besaßen diese Fluggeräte noch durchgehend diskusähnliche Formen. Oft sahen sie aus wie Radkappen oder frisbeeähnliche Scheiben. Diese Form spiegelte in erster Linie die damals vorherrschende Vorstellung vom Aussehen außerirdischer Raumschiffe wider.
Vielleicht setzte der allererste Spaßvogel diesen Design-Trend, und alle anderen Radkappen-Werfer haben ihn kopiert. Es ist nicht wirklich wichtig.
Unscharf, verwackelt und nichtssagend
Jeder kennt die Kritik an den UFO-Bildern oder Filmen: Fast 100 Prozent all dieser frühen Aufnahmen sind verwackelt, unscharf oder beides. Oft handelt es sich dabei kaum um mehr als ein Schatten, der überhaupt keine Aussagen möglich macht.
Sicherlich ist es schwierig, von einem schnell vorbeifliegenden Objekt eine scharfe Aufnahme zu machen. Trotzdem müsste ein kleiner Teil davon scharf sein. Man kann es leicht nachprüfen: Macht man absichtlich Hunderte verwackelte und unscharfe Bilder, werden durch Zufall trotzdem einige annähernd davon scharfe sein.
Das lässt den Verdacht aufkommen, die Fotos und Filme wurden absichtlich unscharf erstellt, beziehungsweise, die scharfen aussortiert.
Das UFO-Design entwickelt sich weiter
In den Jahren 1940 bis 1970 machte man sich noch keine Mühe, die Filme und Fotos von UFOS überzeugend zu gestalten. Es bedarf keine Raffinesse, um Leute von dem zu überzeugen, was diese sowieso glauben wollen. Leider muss das so gesagt werden. Eine einfache Radkappe oder ein ähnlicher Gegenstand war daher ausreichend.
In der Zeit danach veränderte sich das Design der UFOs nach und nach. Man wurde anspruchsvoller. Sie besaßen zwar noch die typisch diskusähnliche Form, jetzt jedoch mit Aufsätzen, wie Wülsten, Ringen, Kugel oder Streben. Erst ab den 1980er Jahren kam man von der klassischen Untertassenform ab. Jetzt beobachtete man Dreiecke am Himmel, manchmal auch zylinderähnliche Objekte. Immer öfter waren es Lichter oder Punkte, einzeln oder in Formation, weil entfernt am Himmel. Da man nicht erkennen konnte, um was es sich handelte, vermutete man außerirdische Raumschiffe.
Unlogisches Verhalten der Aliens
Manchmal werden nachts in relativ geringer Höhe UFOs gesichtet, die grelle, weiße Lichtkegel ausstrahlen, ähnlich dem Licht von Autoscheinwerfern, nur 100-mal heller. Entweder wollen die Außerirdischen nachts gesehen werden, oder sie brauchen den „Scheinwerfer“ um sich in der Dunkelheit zu orientieren.
Beides ist ziemlich abwegig: wenn man schon nachts kommt, dann, weil man eben nicht gesehen werden will. Und zweitens: Die Außerirdischen können Antigravitation erzeugen (schließlich schweben ihre Fluggeräte oft lautlos auf der Stelle) und besitzen wahrscheinlich den überlichtschnellen Raumschiffantrieb, jedoch keine primitiven Nachtsichtgeräte?
Fast jeder hat schon von den sogenannten Nazca-Linien in Peru gehört. Einige davon sind schnurgerade und kilometerlang. Manche UFO-Gläubige behaupten deshalb, sie wurden als Landebahnen für außerirdische Raumschiffe errichtet. Doch ein Fluggerät, das über Antigravitation verfügt, braucht ganz bestimmt keine Landebahn.
Eine andere Beobachtung: Sollten die UFO-Bilder tatsächlich echte außerirdische Raumschiffe zeigen, müsste es auch aus den frühen Jahren der UFO-Sichtungen Bilder oder Filme von UFOs mit modernem Design geben. Doch solche Aufnahmen gibt es nicht. Das heißt: Die Außerirdischen entwickeln das Design ihrer Raumschiffe in dem Tempo weiter, in dem die irdische Computeranimationstechnologie Fortschritte macht. Sehr verdächtig!
Keine wirkliche Beweiskraft
Bestanden die Beweise für UFO-Sichtungen in früheren Jahren fast ganz aus verschwommenen oder verwackelten Aufnahmen, bestehen sie heute eher aus Punkten oder Lichtern, die weit entfernt am Himmel zu sehen sind. Doch das kann alles Mögliche sein. Und wenn es inzwischen Filme von UFOs gibt, die einem Science-Fiction-Film entsprungen sein könnten, beweist das nur, dass es nicht mehr viel kostet, privat mit einem Computer solche Bilder oder Filme herzustellen.
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich außerirdische Lebewesen gibt, die in Raumschiffen die Erde besuchen. Da es in dieser Galaxie auf anderen Planeten anderer Sonnensysteme wahrscheinlich auch intelligente Lebewesen gibt, die obendrein technologisch sehr viel weiterentwickelt sind als wir, ist das durchaus möglich. Unsere Film- und Fotodokumente geben darüber jedoch keine wirkliche Auskunft. Die meisten davon sind schnell als Fälschungen zu erkennen und über den Rest lässt sich zumindest streiten. Letztendlich ist es eine Glaubenssache.
Wer an Außerirdische in Raumschiffen (oder irgendetwas anderes) glauben will, tut das auch. Dann passiert es schnell, dass man Beweise sieht, wo gar keine sind.
Selbst wenn Foto- und Filmdokumente von Experten als echt bezeichnet werden, bedeutet das nicht wirklich etwas: Schon oft wurden Fälschungen von Experten nicht erkannt. Augenzeugenberichte haben ebenfalls keine Beweiskraft, selbst wenn sie authentisch wirken: Wenn jemand von etwas überzeugt ist, kann er sich trotzdem irren.
Prä-Astronautik
Prä-Astronautik ist die Theorie von der Einmischung Außerirdischer in die frühgeschichtliche Entwicklung der Menschheit. Beispielsweise, dass sie den Ägyptern geholfen haben, Pyramiden zu bauen.
Doch warum hätten die Aliens das tun sollen? Als extrem hoch entwickelte Spezies würden sie wissen, ein solches Vorgehen schadet immer der Entwicklung intelligenter Lebewesen. Wie bei einem Kind, dem die Möglichkeit genommen wird, eigene Erfahrungen zu sammeln, würde die Einmischung der Aliens in die kulturelle Ausformung der Menschheit ebenfalls Entwicklungsstörungen verursachen.
Heute ist uns das bekannt: Egal, wann und wie wir uns in der Vergangenheit als Kolonisten in die Entwicklung anderer Völker eingemischten: Die Ergebnisse waren stets katastrophal. Diese Völker wurden in ihrer Entwicklung letztendlich nur behindert und deformiert.
Es ist kaum vorstellbar, dass eine Jahrtausende alte interstellare Spezies, die moralisch und ethisch auf einer sehr viel höheren Stufe steht wie wir, das nicht weiß.
Abschließende Gedanken
Intelligentes Leben auf anderen Planeten wird es wahrscheinlich geben. Wir wissen nur nicht, wie oft das vorkommt. Doch dass sich ausgerechnet nur auf einem einzigen Planeten in diesem riesigen Universum Leben entwickelt hat, ist eher unwahrscheinlich. Ob solche Wesen uns besuchen, ist jedoch eine vollkommen andere Frage. Wir wissen nicht wirklich etwas darüber, denn die angeblichen Beweise sagen taugen nichts.
Letztendlich handelt es sich um Vermutungen und Spekulationen, gespeist aus Wünschen, Hoffnungen und Ängsten. Der Glaube spielt bei diesem Thema eine große Rolle.
Um es lapidar auszudrücken: Die einen glauben halt an Gott, die anderen an den Kommunismus, Verschwörungen oder außerirdische Besucher. Jeder glaubt an irgendetwas und ist emotional davon abhängig. Hauptsache, wir haben etwas, woran wir glauben können. Dann sind wir glücklich.
Lieber Herr Michael,
Ihr Zitat: „Die einen glauben an einen Schöpfergott, die anderen an den Kommunismus, Verschwörungen oder außerirdische Besucher.“ Wir glauben an das, das uns nuetzt, uns weiterbringt, mit dem wir Geld verdienen koennen oder beabsichtigen zu verdienen. Manche glauben nur, weil andere nicht glauben. Und sehr sehr viele tun nur so, als wenn sie glauben wuerden, machen das ihren Mitmenschen weiss, und belaecheln deren Dummheit und bewundern ihre eigene Ueberlegenheit, ihre Raffinesse, Macht uebere andere gewinnen zu koennen. Glauben bedeutet vor allem sich abzulenken, etwas Festes zu haben, dem Leben einen Sinn geben und vergessen zu koennen, dass ein Sarg auf uns wartet. Denn dann sind wir fuer immer tot. MfG, Terence
Das stimmt nur bedingt, es kommt darauf an, worum es uns geht. Manchmal glauben wir auch an etwas, um zu verhindern, dass wir uns weiterentwickeln. Ein Beispiel: Als Raucher wissen wir meistens, dass das Rauchen von Zigaretten schädlich ist, doch wir haben nicht die Kraft und den Willen damit aufzuhören. Da wir uns das nicht eingestehen können, glauben wir, dass wir aus anderen Gründen weiterrauchen, beispielsweise es schmeckt uns, dass es so schlimm eigentlich gar nicht ist, oder finden andere Rationalisierungen, mit denen wir uns unsere schlechte Angewohnheit schön reden. doch in Wirklichkeit wollen wir uns nur nicht eingestehen müssen, dass wir nikotinsüchtig sind.
Aber was meinen Sie damit? Haben Sie da ein Beispiel?
Wenn wir so tun, als würden wir glauben, dann meistens, weil wir mir Nachteilen zu rechnen haben, wenn bekannt wird, dass wir es nicht tun. Das war im Kommunismus und im Faschismus wohl so (Wer nicht an den Kommunismus oder den Führer glaubte, musste so tun, also täte er es). In einigen islamischen Ländern kann es lebensgefährlich sein, wenn bekannt wird, dass man nicht an Gott glaubt. Die wenigen Atheisten dort tun dann nur so, als würden sie glauben. Aber das geschieht aus Angst, es ist eine Überlebensnotwendigkeit und kein Kalkül.
Aber kein einziger Mensch ist genötigt so zu tun, als würde er an Außerirdische auf Erden, Reptiloiden, Chemtrails oder ganz allgemein an Verschwörungstheorien glauben. Daran glauben wir, wenn uns die Vorstellung gefällt, dass es Geheimorganisationen gibt, welche die Menschheit im großen Stil manipuliert und WIR diejenigen sind, die das entdeckt haben..
„Sie sind schon tot, obschon sie noch leben.“
Jesus Christus
Ein selbstverliebter Spruch, der niemandem hilft. Schnell etwas zwischen den Zeilen andeuten und dann nichts wie weg, weil man es nicht nötig hat, sich auf irgendetwas einzulassen. Ganz schön eitel.