Das ungenutzte Potenzial der Menschheit
Wir haben heute alle Möglichkeiten, diesen Planeten zu einen freundlichen und kreativen Ort für absolut alle Menschen zu machen. Stattdessen führen wir immer noch Kriege, beuten andere Menschen und Länder aus und betrügen, übervorteilen und berauben uns wechselseitig.
Das ist die allgemeine Situation, in der die Menschheit sich seit Jahrtausenden befindet.
All die Konflikte, die die Welt seit Jahrtausenden und ganz besonders heutzutage in ihrem Griff haben, müsste es eigentlich nicht geben. Im Prinzip sind sie künstliche Auseinandersetzung. Die meisten all unserer Kriege und Konflikte gibt es nur, weil wir als nationale Kollektive immer noch den archaischen Trieb oder Drang in uns haben, uns aggressiv abreagieren zu wollen. Deswegen kommt es periodisch in unregelmäßigen Abständen immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Ländern. Langeweile, Überdruss, Abenteuerlust und angestauter Lebensfrust sind meistens die Triebfedern dafür.
Als räuberische und kriegerische Spezies haben wir zwar seit Anbeginn der Zivilisation die Welt mit räuberischen und kriegerischen Mitteln zu dem gemacht, was sie heute ist. Mag sein, dass wir (als intelligente, zur Metakognition fähige Spezies) diesen Weg sogar gehen mussten, um uns weiterentwickeln zu können. Doch heute gibt es keinen Grund mehr, an diesen archaischen Entwicklungsprinzipien (Krieg, Sklaverei, Ausbeutung) festzuhalten – es gibt inzwischen andere Möglichkeiten.
Das Mittelalter ist vorbei
Die Welt ist nicht mehr so wie vor tausend Jahren. Alles, was eine freundliche, kreative und friedliche Welt benötigt, besitzt die Menschheit inzwischen. Nur der Wille und die Einsicht fehlen uns noch.
Es gibt genug fruchtbare Böden, jede Menge Trinkwasser, Mineralien, Erze und andere wichtige Rohstoffe. Und auch genügend Platz für absolut alle Menschen. Mit unserer modernen Technik könnten wir all das nutzen und müssten die Natur dabei noch nicht einmal zerstören.
Alle Menschen in allen Teilen der Welt könnten mit allem versorgt werden, was diese in allen Bereichen und Belangen ihres Lebens benötigen. Wir tun es also nicht deswegen nicht, weil wir es nicht könnten, sondern nicht wollen. Es ist uns egal, wie die Welt im Ganzen aussieht und dass der Wohlstand der reichen Länder oft auf der Ausbeutung der armen (der sogenannten Dritten Welt) aufbaut.
Künstlicher Nahrungsmangel und Profitgier
Dass es trotz all unserer Möglichkeiten und des Überflusses noch Länder gibt, in denen beispielsweise Nahrungsmangel herrscht, liegt nicht daran, dass es zu wenig Lebensmittel gibt, sondern wir verschwenderisch damit umgehen, Verteilungsprobleme haben oder aus unterschiedlichen Gründen Profit‑, Macht- und Misswirtschaft damit betreiben.
Oft ist es aber einfach nur Gleichgültigkeit, denn wenn es fremden Menschen in fremden Teilen der Welt schlecht geht, beeinträchtigt das unseren Alltag nicht.
Die für unsere Energiegewinnung wichtigen Rohstoffe Erdöl und Kohle erzeugen inzwischen weltweit enorme Verschmutzung und sind deshalb als zukünftige Energieträger ungeeignet. Wenn wir wollten, könnten wir bereits heute, zum Anfang des 21. Jahrhunderts, Komplett auf diese fossilen Energieträger verzichten. Doch da wir daran gewöhnt sind und nach wie vor viel Geld damit verdient werden kann, halten wir daran fest.
Keine Lust auf Veränderung
Was ist der Grund für unsere Unfähigkeit, allgemein freundlich und friedlich miteinader auszukommen? Warum sind wir als Weltgemeinschaft in einer aufgeklärten und modernen Welt nicht alle an einer friedlichen, freundlichen, kreativen und verantwortungsvollen Welt interessiert? Manche Menschen bezeichnen diese Vorstellung sogar als gefährlich, unrealistisch oder auch langweilig.
Ich vermute, wir spüren intuitiv für eine solche Welt unser Verhalten ändern und unsere lieb gewonnenen Gewohnheiten ablegen zu müssen. Wir müssten uns auch für Neues und Fremdes öffnen und ganz allgemein unseren geistigen Horizont erweitern. Doch darauf haben wir absolut keine Lust, da all das keinen Spaß macht. Außerdem kann man damit kein Geld verdienen!
Unsere Systeme sich unschuldig
Gäbe es ein Gesellschaftssystem, das ein friedliches und kreatives Zusammenleben aller Menschen auf lange Sicht garantiert bzw. erzwingt, hätte es sich schon längst im Laufe der Menschheitsgeschichte in irgendeinem Teil der Erde herauskristallisiert und von dort aus wie ein Virus in der gesamten Welt verbreitet. Denn das, was am besten funktioniert, setzt sich letztendlich auch durch.
Schummeln ist erlaubt
Das Übervorteilen, Manipulieren und Austricksen sind legitime Mittel in unserer Welt. Die Werbung in den Medien ist ein Beispiel: Jeder weiß, die dort gemachten Versprechungen sind oft unrealistisch. Und uns ist auch klar, dass die Prominenten, die für irgendwelche Produkte Werbung machen, diese Produkte selbst wahrscheinlich gar nicht kaufen. Faktisch gesehen wird in der Werbung also gelogen und wir wissen es alle.
Uns wird ungefragt unterstellt bzw. es wird von uns als Konsumenten erwartet, mündig genug zu sein, um erkennen zu können, was echt oder eine Übertreibung ist und das man nicht alles für „bare Münze nehmen“ darf.
Und im restlichen Leben ist es genau so. Schummeln, Tricksen und vielleicht auch Betrügen ist unausgesprochen erlaubt. Es wird stillschweigend toleriert bzw. übersehen, solange man es nicht übertreibt oder sich dabei erwischen lässt. Und je offener ein System ist, desto leichter lässt es sich natürlich missbrauchen. Das ist der Nachteil alle offenen und freien Systeme.
Wir müssen diese Möglichkeiten zum Schummeln aber wahrnehmen. Wir haben als Einzelne die Wahl und können unsere Ideale und Grundgesetze, Grundrechte, Grundpflichten auch wirklich ernst nehmen. Es liegt ganz an uns selbst (als Gemeinschaft und Individuen) und kann durch ein Gesetz oder System nicht erzwungen werden.
Wir, wir und nochmals wir
Systeme, die die primären Probleme der Menschheit für uns lösen, wird es höchstwahrscheinlich niemals geben. Es gibt zwar bessere und schlechte, vielleicht auch sehr gute, doch sie sind nicht wirklich für den schrecklichen Gesamtzustand der Welt verantwortlich. Wir selbst als Individuen und Gemeinschaften sind es hauptsächlich. Es liegt an unserem unreifen Bewusstsein und widersprüchlichen Verhalten in so vielen Belangen des Lebens.
Auf diese Webseite geht es im Wesentlichen darum, das aufzuzeigen. Dabei wird nicht zwischen dir, mir, uns oder den anderen unterschieden. Wir müssen erkennen und lernen, dass es keine anderen gibt – sondern nur uns. Aus Sicht dieser „anderen“ sind nämlich wir die anderen.
Die anderen sind wir
Das, was wir als »Andere« oder auch »Fremde« bezeichnen, sind in Wirklichkeit Projektionsflächen, auf die wir unsere ungeliebten Probleme, Ängste und seelischen Defizite bzw. all das, was wir an uns selbst bewusst oder unbewusst nicht mögen, auslagern.
Die Verantwortung für unser eigenes Versagen und Unvermögen schieben wir einfach anderen in die Schuhe (Fremden, Ausländern, Andersdenkenden oder sogar Außerirdischen). Das ist total einfach und verlangt vom Einzelnen gar nichts.
Es geht auf dieser Website also nur um UNS, der Spezies, die auf diesem Planeten das Sagen hat und deswegen auch für alles verantwortlich ist, was in der Welt geschieht.
Hallo, vorab möchte sagen, dass ich deine Texte sehr interessant und hilfreich finde. Die regen immer zum nachdenken an!
Hast du vielleicht ein paar Tipps, was man dafür tun sollte?
lg Édith
Hallo Edith,
tja, ich glaube, das ist das Problem. Ich befürchte, dass es da kein „Rezept“ gibt. Wir können es nicht erzwingen. Eine Lehre oder Technik, die uns Menschen bewusster, verantwortlicher und empathischer macht, scheint es nicht zu geben. Bestenfalls vorübergehend oder scheinbar. Ich vermute, dass die Menschheit sich in einem Entwicklungsprozess befindet, auf den wir als Einzelne so gut wie keinen Einfluss haben.
Vielleicht sollten die Menschen, die bereits bewusster, verantwortlicher und empathischer sind, versuchen auf die weniger bewussten/empathischen Menschen einzuwirken. Mit Verständnis und Klugheit. Ob und wie das geht, weiß ich allerdings nicht. Doch ich glaube, es ist die einzige Möglichkeit.
Darüber hinaus können wir nur darauf vertrauen, dass sich im Laufe der Jahrhunderte das durchschnittliche Bewusstsein/die durchschnittliche Empathiefähigkeit aller Menschen nach und nach erhöht.
Dieser Prozess ist bereits seit Jahrtausenden am Laufen (vermute ich) und er wird in den nächsten Jahrhunderten signifikante Verbesserungen des allgemeinen moralischen und ethischen Klimas in der Welt erzeugen. Das ist aber nur eine aus Hilflosigkeit, Optimismus und Gutmenschentum geborene Hoffnung.
Gruß Micha
Hallo Edith & Michael,
vielleicht passen jahrzehntelange Erlebnisse, Erfahrungen hier in unserer Wohnanlage zu Euren Gedanken. Es sind Mikrokosmos-Themen, die man aber übertragen darf auf den Makrokosmos.
Im Westen werden seit ca. 17 Jahren sehr viele Waren aus Asien wegen der dortigen tiefen Löhne viel zu billig verkauft. Es wirkt sich sogar auf unseren Müll negativ aus. Wir schmeißen Gutes leichten Herzens weg. Und weil viele von uns zu wenig Zeit haben und überhaupt überanstrengt sind, wollen wir nicht warten, bis z.B. eine Sammlung stattfindet; wir werfen dann teures Material und mit großer Mühe hergestellte noch brauchbare Dinge in die Restmülltonne, wollen nicht mal schön sortieren. Einkaufen gehört zu den beliebtesten Hobbys, also wird Neues gekauft und fast nichts mehr repariert.
Meine besten Freunde hier in der Nachbarschaft sind chinesische Familien, durch die ich viel gelernt habe.
Sie fliegen jedes Jahr in ihre frühere Heimat und zwar in ein Industriegebiet. Schon bei der Landung im Flughafen haben sie das Gefühl, nach Luft schnappen zu müssen, dass ihre Welt dort von Jahr zu Jahr vergifteter ist.
Wegschmeißen hier und Herstellen dort und hier ist eine verflixte Sache.
Barfüssige Kinder in Afrika verletzen sich an unserem Elektromüll und ihre Väter basteln sich Unfallträchtiges aus unserem Weggeschmissenen, das per Schiff in diesen Kontinent schon seit Jahrzehnten gebracht wird und sie suchen auch zum Verkauf wertvolle Teile und mitunter wiederum Krankmachendes!
Es ist zum Schreien. Jedes umweltverderbendes Herstellen hat ein Pendant, nämlich
riesige Areale von Müll.
Rentner haben auf breiten Gehsteigen in Württemberg Tische mit „Müll“, mIt großer Mühe
Hergestelltes , Brauchbares aufstellen dürfen und zugunsten behinderter Kinder dort verkauft.
Und ein Fußgänger sagte zu ihnen: „Aber jedes Wegwerfen kurbelt doch die Produktion an!!!
Gänsefüßchen vergessen, alle Fehler bitte entschuldigen.….
Einen Tag lang war ich hoffnungsvoll. Man könnte doch über Langeweile sehr klagende Flüchtlinge bitten, Gutes aus dem Müll zu retten. Also ich wollte wie immer Bittbriefe an maßgebliche Stellen schreiben.
Aber dann habe ich diese Idee verworfen, weil auch sinnvolles Tun diskriminierend empfunden werden kann. Ein junger Arbeiter, Ausländer, der beruflich mit Müll zu tun hat,
erhielt eine rigorose Kündigung von der Stadt Bonn, weil er etwas Gutes für Kinder vor dem maschinellen Zusammenpressen und anschließendem Verbrennen gerettet hat.
Er hatte sich über den Job nach der langen Arbeitslosigkeit sehr gefreut, litt aber dann Tag für Tag an diesem ruinösen Tun, weil ihm immer Familien einfielen, die genau diese Gegenstände
gebraucht hätten und weil er an seine zerschossene Heimatstadt denken musste.
Heute waren hier 12 Tassen und noch mehr Teller im Müll obenauf gelegen und kaputte daneben.
Wir wuschen sie für das morgige erste Nachbarschaftstreffen im Garten und wir haben vor, gemeinsam eine Nachbarschaftszeitung mit ähnlicher Thematik in’s Leben zu rufen.
Themen, die Du uns vorgegeben hast, danke Michael.
Vorher haben wir uns so allein und etwas verrückt wegen unserer Gedanken gefühlt.
Aber es gibt auch anderes Hoffnungsvolles hier!
Eine Familie verbannte ihren Mielestaubsauger in den Keller und kehrt den Laminatfussboden seit 12 Jahren, während sie schöne Musik hört, seit der einzige Teppich gestohlen worden ist.
Jetzt ist Freude über den Diebstahl des handgearbeiteten hübschen Teppichs eingekehrt!
Wir haben es in unserer Hand, ob die nächste Generation zwischen vielen Atomkraftwerken in Europa aufwächst.