Mög­lich­kei­ten


Die Erde in der Hand der Menschheit.

Das unge­nutz­te Poten­zi­al der Mensch­heit

Wir haben heu­te alle Mög­lich­kei­ten, die­sen Pla­ne­ten zu einen freund­li­chen und krea­ti­ven Ort für abso­lut alle Men­schen zu machen. Statt­des­sen füh­ren wir immer noch Krie­ge, beu­ten ande­re Men­schen und Län­der aus und betrü­gen, über­vor­tei­len und berau­ben uns wech­sel­sei­tig. Das ist die all­ge­mei­ne Situa­ti­on, in der die Mensch­heit sich seit Jahr­tau­sen­den befin­det.

Als räu­be­risch-krie­ge­ri­sche Spe­zi­es haben wir zwar seit Anbe­ginn der Zivi­li­sa­tio­nen die Welt mit räu­be­risch-krie­ge­ri­schen Mit­teln zu dem gemacht, was sie heu­te ist. Mag sein, dass wir die­sen Weg sogar gehen muss­ten, um uns wei­ter­ent­wi­ckeln zu kön­nen. Doch heu­te gibt es kei­ne Grün­de mehr, an den archai­schen Ent­wick­lungs­be­schleu­ni­gern Krieg, Aus­beu­tung, Skla­ve­rei, Über­vor­tei­lung etc. fest­zu­hal­ten. Wir haben inzwi­schen bes­se­re Mög­lich­kei­ten zur Gestal­tung des Welt­ge­sche­hens.

Das ani­ma­li­sche, rein reak­ti­ve oder auch blin­de Evo­lu­ti­ons­prin­zip (der Stär­ke­re domi­niert den Schwä­che­ren und bestimmt das Gesche­hen) hat heu­te sei­ne Sinn­haf­tig­keit und Wir­kungs­kraft nicht nur ver­lo­ren – es ist jetzt auch schäd­lich. Denn nur weil jemand stär­ker ist, bedeu­tet das nicht, dass er auch wert­vol­ler für die Mensch­heit ist.

Das Zeit­al­ter der Erobe­run­gen ist vor­bei

Als es in der Welt noch etwas zu ent­de­cken und erobern gab, hat­te das räu­be­ri­sche Ent­wick­lungs­prin­zip aus evo­lu­ti­ons­tech­ni­scher Sicht wahr­schein­lich eine gewis­se Rele­vanz. Poten­zia­le der einen Kul­tur wur­den in krea­ti­ve Kanä­le einer ande­ren umge­lei­tet.

Afri­ka ist arm, weil es jahr­hun­der­te­lang von den euro­päi­schen Län­dern (Spa­ni­en, Eng­land, Por­tu­gal etc.) exzes­siv aus­ge­plün­dert und geschän­det wur­de (Boden­schät­ze, Arbeits­kräf­te, Kul­tur­gü­ter). Das war für Afri­ka eine Kata­stro­phe und hat es bis heu­te defor­miert und ver­un­stal­tet. Wer weiß, wie sich die­ser Kon­ti­nent ent­wi­ckelt hät­te, hät­te man ihm all das nicht ange­tan.

Für die Aus­plün­de­rer war es jedoch der Aus­lö­ser für einen kul­tu­rel­len und wirt­schaft­li­chen Auf­schwung, von dem die west­li­chen und mit­tel­eu­ro­päi­schen Län­der heu­te immer noch pro­fi­tiert. Die Reich­tü­mer und Arbeits­kräf­te Ame­ri­kas und Afri­kas haben uns also groß und stark gemacht.

Anmer­kung: Unter die­sem Gesichts­punkt betrach­tet wäre es gut, wenn die mit­tel­eu­ro­päi­schen und nord­ame­ri­ka­ni­schen Staa­ten mehr Ver­ständ­nis dafür haben, dass heu­te Men­schen aus die­sen Län­dern hier­her emi­grie­ren, wo man mit dem, was man ihren Vor­fah­ren jahr­hun­der­te­lang gestoh­len hat, eine gute Infra­struk­tur und funk­tio­nie­ren­de Gesell­schaft auf­ge­baut hat.

Ehr­li­che und ernst gemein­te Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft ist nötig

Im 21. Jahr­hun­dert soll­te nicht mehr der Kon­kur­renz­kampf zwi­schen den Natio­nen die Dyna­mik des Welt­ge­sche­hens bestim­men, son­dern der Grad der ehr­li­chen und ernst gemein­ten Koope­ra­tio­nen zwi­schen den Län­dern. Wir müs­sen ein­fach auf­hö­ren, nur auf den eige­nen Vor­teil bedacht zu sein, wenn wir Freun­de suchen oder Alli­an­zen ein­ge­hen.

Donald Trump tat so, als hät­te er mit den Mot­tos „Ame­ri­ca first“ und „Make Ame­ri­ca gre­at again“ ein ver­ges­se­nes Prin­zip wie­der­be­lebt. Doch die USA waren bei sei­nem Amts­an­tritt nicht weni­ger „groß­ar­tig“ als sonst auch. Auch die Oba­ma-Regie­rung hat­te nach die­ser Maxi­me gehan­delt – so wie alle Regie­run­gen der Welt eben­falls. Die­se ego­is­ti­sche Ein­stel­lung ist ein selbst­ver­ständ­li­cher Teil der inter­na­tio­na­len Poli­tik eines jeden Staa­tes.

Doch die Prä­mis­se »das eige­ne Land zuerst, auch wenn das auf Kos­ten ande­rer geht«, darf in der Zukunft nicht mehr die Bedeu­tung haben, die sie heu­te noch hat. Des­halb müs­sen wir ler­nen, uns als Indi­vi­du­en und Natio­nen stär­ker und ganz beson­ders ehr­li­cher für die Gesamt­si­tua­ti­on in der Welt zu inter­es­sie­ren. Die­se soll­te sich in den nächs­ten 100 – 200 Jah­ren dena­tio­na­li­sie­ren.

Krieg und Aus­beu­tung sind nicht sinn­voll für eine intel­li­gen­te Spe­zi­es

Bei­spiels­wei­se könn­ten wir heu­te mit nur einem ein­zi­gen gro­ßen Krieg die gesam­te Ober­flä­che des Pla­ne­ten mit Atom­waf­fen zer­stö­ren und unbe­wohn­bar machen. Und das bedeu­tet, wenn wir wei­ter­hin Krie­ge füh­ren wol­len, dür­fen wir unse­re bes­te Waf­fe nicht ein­set­zen!

Doch das hat etwas Schi­zo­phre­nes an sich, denn nor­ma­ler­wei­se ent­wi­ckeln und bau­en wir unse­re Waf­fen nur, um sie dann auch zu benut­zen. Das Prin­zip der Domi­nanz des Stär­ke­ren hat sich des­halb aus­ge­reizt bzw. tot­ge­lau­fen. Wenn wir wei­ter­hin dar­an fest­hal­ten, dann nur, weil wir immer noch den unbe­wuss­ten archai­schen Trieb in uns ver­spü­ren, uns peri­odisch ab und zu aggres­siv abzu­re­agie­ren.

Bei­spiels­wei­se fun­gie­ren vie­le unse­re sport­li­chen Groß­ver­an­stal­tun­gen (beson­ders Fuß­ball­spie­le) für vie­le Sport­fans als eine Art Kriegs­er­satz. Sie enga­gie­ren sich emo­tio­nal sosehr für ihren Sport, als gehe es tat­säch­lich um ihr Leben und den Sinn des­sel­ben.


Moder­ne Zei­ten erfor­dern eine moder­ne Den­ke

Die Welt ist nicht mehr so wie vor tau­send Jah­ren. Als zukünf­ti­ge glo­ba­le Spe­zi­es soll­ten wir uns die­ser Tat­sa­che bewusst sein.

Alles, was eine freund­li­che, krea­ti­ve und fried­li­che Welt benö­tigt, besitzt die Mensch­heit inzwi­schen. Nur Wil­le und Ein­sicht feh­len uns noch. Es gibt immer noch mehr als genug frucht­ba­re Böden, jede Men­ge Trink­was­ser, Mine­ra­li­en, Erze und ande­re wich­ti­ge Roh­stof­fe. Und auch genü­gend Platz für abso­lut alle Men­schen. Mit unse­rer moder­nen Tech­nik könn­ten wir all das nut­zen. Und wenn wir ver­ant­wor­tungs­voll dabei vor­gin­gen (das Mot­to unse­res Han­delns also nicht die Pro­fit­ma­xi­mie­rung wäre), müss­ten wir die Natur dabei auch nicht zer­stö­ren.

Doch die Natur ist uns nach wie vor meis­tens egal. Als Arbei­ter und Ange­stell­te geht es uns nur um den Job – Haupt­sa­che, wir haben ein. Und als Unter­neh­mer und Inves­to­ren geht es uns nur um den Pro­fit – alles ande­re ist unwich­tig. Die weni­gen Aus­nah­men fal­len nicht ins Gewicht.

Wir hät­ten die Mög­lich­keit

Alle Men­schen in allen Tei­len der Welt könn­ten mit allem ver­sorgt wer­den, was die­se in allen Berei­chen und Belan­gen ihres Lebens benö­ti­gen. Wir tun es also nicht des­we­gen nicht, weil wir es nicht könn­ten – wir wol­len es ein­fach nicht! Es ist uns egal, wie die Welt im Gan­zen aus­sieht und dass unser All­tags­wohl­stand oft in der Aus­beu­tung der armen Län­der wur­zelt.

Die für unse­re Ener­gie­ge­win­nung wich­ti­gen Roh­stof­fe Erd­öl und Koh­le erzeu­gen inzwi­schen welt­weit enor­me Ver­schmut­zung und sind des­halb als Ener­gie­trä­ger nicht mehr geeig­net. Auch hier gilt: Wenn wir wirk­lich woll­ten, könn­ten wir bereits heu­te, zum Anfang des 21. Jahr­hun­derts, kom­plett dar­auf ver­zich­ten.

Doch da wir dar­an gewöhnt sind, die Gesamt­si­tua­ti­on der Welt uns oben­drein mehr oder weni­ger egal ist und sich mit Koh­le und Öl immer noch gut Geld ver­die­nen lässt, hal­ten wir dar­an fest.

Künst­li­cher Nah­rungs­man­gel und Pro­fit­gier

Dass es trotz all unse­rer Mög­lich­kei­ten und des Über­flus­ses noch Län­der gibt, in denen Nah­rungs­man­gel herrscht, liegt nicht dar­an, dass wir als Mensch­heit zu wenig davon haben, son­dern ver­schwen­de­risch damit umge­hen, Ver­tei­lungs­pro­ble­me haben oder aus unter­schied­li­chen Grün­den Profit‑, Macht- und Miss­wirt­schaft damit betrei­ben.

Oft ist es aber ein­fach nur Gleich­gül­tig­keit, denn wenn es frem­den Men­schen in frem­den Tei­len der Welt schlecht geht, beein­träch­tigt das unse­ren All­tag nicht. So war es jeden­falls bis­her.

Seit eini­ger Zeit ändert sich das jedoch: Immer mehr und mehr Men­schen sind gezwun­gen, ihr Hei­mat­land zu ver­las­sen, weil es dort inzwi­schen fast unmög­lich ist, ein halb­wegs nor­ma­les Leben zu leben. Das Elend in die­sen Län­dern ist oft über­wie­gend ein Neben­pro­dukt des Glo­ba­li­sie­rungs­pro­zes­ses, denn auch bei der Aus­ge­stal­tung der Glo­ba­li­sie­rung gehen wird als Indi­vi­du­en und Kol­lek­ti­ve rück­sichts­los vor.

Im Prin­zip machen die west­li­chen Indus­trie­staa­ten und Kon­zer­ne heu­te das, was bereits die Kon­quis­ta­do­ren im 16. und 17. Jahr­hun­dert und spä­ter die Kolo­nis­ten in Afri­ka taten – aller­dings mit moder­nen Mit­teln und Metho­den: Man nimmt sich ein­fach das, was man haben will und inter­es­siert sich nicht für die Kon­se­quen­zen, unter denen die Aus­ge­plün­der­ten lei­den.

Kei­ne Lust auf Ver­än­de­rung

Was ist der Grund für unse­re Unfä­hig­keit, all­ge­mein freund­lich und fried­lich mit­ein­an­der aus­zu­kom­men? War­um sind wir als Welt­ge­mein­schaft in einer im Prin­zip auf­ge­klär­ten und moder­nen Welt nicht alle an einer freund­li­chen, krea­ti­ven, fai­ren und auch ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Welt inter­es­siert? Manch­mal bezeich­nen wir die Vor­stel­lung von einer sol­chen Welt als gefähr­lich oder unrea­lis­tisch und in eini­gen Fäl­len sogar als lang­wei­lig.

Ich ver­mu­te, wir spü­ren intui­tiv dafür unser Ver­hal­ten ändern und unse­re lieb gewon­ne­nen Gewohn­hei­ten able­gen zu müs­sen. Wir müss­ten uns auch für Neu­es und Frem­des öff­nen und ganz all­ge­mein unse­ren geis­ti­gen Hori­zont erwei­tern. Wir müs­sen anfan­gen, uns für uns selbst zu inter­es­sie­ren. Doch dar­auf haben wir kei­ne Lust, denn das ist anstren­gend und macht kei­nen Spaß!


Schum­meln ist erlaubt

Das Über­vor­tei­len, Mani­pu­lie­ren und Aus­trick­sen unse­rer Kon­kur­ren­ten sind legi­ti­me Mit­tel in unse­rer Welt.

Die Wer­bung in den Medi­en zeigt es deut­lich: Jeder weiß, die dort gemach­ten Ver­spre­chun­gen sind oft unrea­lis­tisch. Wir wis­sen auch oder kön­nen uns zumin­dest den­ken, dass die Pro­mi­nen­ten, die für irgend­et­was Wer­bung machen, die­ses Zeug selbst wahr­schein­lich gar nicht kau­fen und benut­zen.

Man macht uns etwas vor, wir wis­sen es auch und akzep­tie­ren es. Es wird von uns erwar­tet, mün­dig genug zu sein, erken­nen zu kön­nen, was echt oder eine Über­trei­bung ist. Wer das nicht kann, hat halt Pech gehabt.

Und im rest­li­chen Leben ist es nicht anders. Schum­meln, Trick­sen und viel­leicht auch Betrü­gen sind erlaub­te Optio­nen. Es wird still­schwei­gend tole­riert bzw. über­se­hen, solan­ge man es nicht über­treibt oder sich dabei direkt erwi­schen lässt. Und je offe­ner und frei­er ein Sys­tem ist, des­to leich­ter lässt es sich natür­lich miss­brau­chen. Das ist der Nach­teil alle offe­nen und frei­en Gesell­schafts­for­men.


Der gro­ße Sün­den­bock: Das fal­sche Sys­tems

Gäbe es ein Gesell­schafts­sys­tem, das ein fried­li­ches und krea­ti­ves Zusam­men­le­ben aller Men­schen auf lan­ge Sicht garan­tiert oder erzwingt, hät­te es sich schon längst im Lau­fe der Mensch­heits­ge­schich­te in irgend­ei­nem Teil der Erde her­aus­kris­tal­li­siert und von dort aus in der gesam­ten Welt ver­brei­tet. Denn das, was am bes­ten funk­tio­niert, setzt sich letzt­end­lich auch durch.

Oft behaup­ten oder den­ken wir, der Grund für die Unge­rech­tig­kei­ten in einer Gesell­schaft wäre das „fal­sche Sys­te­me“. Doch ich behaup­te: Ein Sys­tem, das unse­re pri­mä­ren Pro­ble­me für uns löst (uns sozu­sa­gen die Arbeit abnimmt), wird es höchst­wahr­schein­lich nicht geben. Gäbe es ein sol­ches, wür­den wir es schon längst ken­nen. Es gibt zwar bes­se­re und schlech­te­re, viel­leicht auch gute, doch selbst die schlech­ten sind nicht wirk­lich für den schreck­li­chen Gesamt­zu­stand einer Gesell­schaft ver­ant­wort­lich.

Haupt­säch­lich sind wir es, die die Welt zu dem machen, was sie ist. Es liegt an unse­rem unrei­fen Bewusst­sein und wider­sprüch­li­chen Ver­hal­ten in so vie­len Belan­gen des Lebens.

Auf die­ser Web­sei­te geht es im Wesent­li­chen dar­um, das auf­zu­zei­gen. Dabei wird nicht zwi­schen dir, mir, uns oder den ande­ren unter­schie­den. Wir müs­sen end­lich erken­nen und ler­nen, dass es kei­ne ande­ren gibt, son­dern nur uns.

Wir, wir und noch­mals wir

Das, was wir als »Ande­re« oder auch »Frem­de« bezeich­nen, sind in Wirk­lich­keit Pro­jek­ti­ons­flä­chen. Auf die lagern wir unse­re unge­lieb­ten Eigen­schaf­ten, Pro­ble­me, Ängs­te und see­li­schen Defi­zi­te aus (bzw. all das, was wir an uns selbst bewusst oder unter­be­wusst nicht mögen).

Wir gene­rie­ren uns also Sün­den­bö­cke (spe­zi­el­le und all­ge­mei­ne), man könn­te auch sagen: „Ersatz­ver­ant­wort­li­che“. Da wir i.d.R. mit uns selbst, unse­ren Pro­ble­men, unse­ren Inkon­se­quen­zen und Unfä­hig­kei­ten nicht kon­fron­tiert wer­den wol­len, machen wir ande­re für das ver­ant­wort­lich, was eigent­lich wir anrich­ten.

Es geht auf die­ser Web­site also nur um UNS, der Spe­zi­es, die auf die­sem Pla­ne­ten das allei­ni­ge Sagen hat und des­we­gen auch für alles ver­ant­wort­lich ist, was in der Welt geschieht.


5 Gedanken zu „Mög­lich­kei­ten“

  1. Hal­lo, vor­ab möch­te sagen, dass ich dei­ne Tex­te sehr inter­es­sant und hilf­reich fin­de. Die regen immer zum nach­den­ken an!

    Hast du viel­leicht ein paar Tipps, was man dafür tun soll­te?

    lg Édith

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    • Hal­lo Edith,

      tja, ich glau­be, das ist das Pro­blem. Ich befürch­te, dass es da kein „Rezept“ gibt. Wir kön­nen es nicht erzwin­gen. Eine Leh­re oder Tech­nik, die uns Men­schen bewuss­ter, ver­ant­wort­li­cher und empa­thi­scher macht, scheint es nicht zu geben. Bes­ten­falls vor­über­ge­hend oder schein­bar. Ich ver­mu­te, dass die Mensch­heit sich in einem Ent­wick­lungs­pro­zess befin­det, auf den wir als Ein­zel­ne so gut wie kei­nen Ein­fluss haben.
      Viel­leicht soll­ten die Men­schen, die bereits bewuss­ter, ver­ant­wort­li­cher und empa­thi­scher sind, ver­su­chen auf die weni­ger bewussten/empathischen Men­schen ein­zu­wir­ken. Mit Ver­ständ­nis und Klug­heit. Ob und wie das geht, weiß ich aller­dings nicht. Doch ich glau­be, es ist die ein­zi­ge Mög­lich­keit.
      Dar­über hin­aus kön­nen wir nur dar­auf ver­trau­en, dass sich im Lau­fe der Jahr­hun­der­te das durch­schnitt­li­che Bewusstsein/die durch­schnitt­li­che Empa­thie­fä­hig­keit aller Men­schen nach und nach erhöht.
      Die­ser Pro­zess ist bereits seit Jahr­tau­sen­den am Lau­fen (ver­mu­te ich) und er wird in den nächs­ten Jahr­hun­der­ten signi­fi­kan­te Ver­bes­se­run­gen des all­ge­mei­nen mora­li­schen und ethi­schen Kli­mas in der Welt erzeu­gen. Das ist aber nur eine aus Hilf­lo­sig­keit, Opti­mis­mus und Gut­men­schen­tum gebo­re­ne Hoff­nung.

      Gruß Micha

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  2. Hal­lo Edith & Micha­el,
    viel­leicht pas­sen jahr­zehn­te­lan­ge Erleb­nis­se, Erfah­run­gen hier in unse­rer Wohn­an­la­ge zu Euren Gedan­ken. Es sind Mikro­kos­mos-The­men, die man aber über­tra­gen darf auf den Makro­kos­mos.

    Im Wes­ten wer­den seit ca. 17 Jah­ren sehr vie­le Waren aus Asi­en wegen der dor­ti­gen tie­fen Löh­ne viel zu bil­lig ver­kauft. Es wirkt sich sogar auf unse­ren Müll nega­tiv aus. Wir schmei­ßen Gutes leich­ten Her­zens weg. Und weil vie­le von uns zu wenig Zeit haben und über­haupt über­an­strengt sind, wol­len wir nicht war­ten, bis z.B. eine Samm­lung statt­fin­det; wir wer­fen dann teu­res Mate­ri­al und mit gro­ßer Mühe her­ge­stell­te noch brauch­ba­re Din­ge in die Rest­müll­ton­ne, wol­len nicht mal schön sor­tie­ren. Ein­kau­fen gehört zu den belieb­tes­ten Hob­bys, also wird Neu­es gekauft und fast nichts mehr repa­riert.
    Mei­ne bes­ten Freun­de hier in der Nach­bar­schaft sind chi­ne­si­sche Fami­li­en, durch die ich viel gelernt habe.
    Sie flie­gen jedes Jahr in ihre frü­he­re Hei­mat und zwar in ein Indus­trie­ge­biet. Schon bei der Lan­dung im Flug­ha­fen haben sie das Gefühl, nach Luft schnap­pen zu müs­sen, dass ihre Welt dort von Jahr zu Jahr ver­gif­te­ter ist.
    Weg­schmei­ßen hier und Her­stel­len dort und hier ist eine ver­flix­te Sache.
    Bar­füs­si­ge Kin­der in Afri­ka ver­let­zen sich an unse­rem Elek­tro­müll und ihre Väter bas­teln sich Unfall­träch­ti­ges aus unse­rem Weg­ge­schmis­se­nen, das per Schiff in die­sen Kon­ti­nent schon seit Jahr­zehn­ten gebracht wird und sie suchen auch zum Ver­kauf wert­vol­le Tei­le und mit­un­ter wie­der­um Krank­ma­chen­des!
    Es ist zum Schrei­en. Jedes umwelt­ver­der­ben­des Her­stel­len hat ein Pen­dant, näm­lich
    rie­si­ge Area­le von Müll.
    Rent­ner haben auf brei­ten Geh­stei­gen in Würt­tem­berg Tische mit „Müll“, mIt gro­ßer Mühe
    Her­ge­stell­tes , Brauch­ba­res auf­stel­len dür­fen und zuguns­ten behin­der­ter Kin­der dort ver­kauft.
    Und ein Fuß­gän­ger sag­te zu ihnen: „Aber jedes Weg­wer­fen kur­belt doch die Pro­duk­ti­on an!!!

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  3. Gän­se­füß­chen ver­ges­sen, alle Feh­ler bit­te ent­schul­di­gen.….

    Einen Tag lang war ich hoff­nungs­voll. Man könn­te doch über Lan­ge­wei­le sehr kla­gen­de Flücht­lin­ge bit­ten, Gutes aus dem Müll zu ret­ten. Also ich woll­te wie immer Bitt­brie­fe an maß­geb­li­che Stel­len schrei­ben.
    Aber dann habe ich die­se Idee ver­wor­fen, weil auch sinn­vol­les Tun dis­kri­mi­nie­rend emp­fun­den wer­den kann. Ein jun­ger Arbei­ter, Aus­län­der, der beruf­lich mit Müll zu tun hat,
    erhielt eine rigo­ro­se Kün­di­gung von der Stadt Bonn, weil er etwas Gutes für Kin­der vor dem maschi­nel­len Zusam­men­pres­sen und anschlie­ßen­dem Ver­bren­nen geret­tet hat.

    Er hat­te sich über den Job nach der lan­gen Arbeits­lo­sig­keit sehr gefreut, litt aber dann Tag für Tag an die­sem rui­nö­sen Tun, weil ihm immer Fami­li­en ein­fie­len, die genau die­se Gegen­stän­de
    gebraucht hät­ten und weil er an sei­ne zer­schos­se­ne Hei­mat­stadt den­ken muss­te.

    Heu­te waren hier 12 Tas­sen und noch mehr Tel­ler im Müll oben­auf gele­gen und kaput­te dane­ben.
    Wir wuschen sie für das mor­gi­ge ers­te Nach­bar­schafts­tref­fen im Gar­ten und wir haben vor, gemein­sam eine Nach­bar­schafts­zei­tung mit ähn­li­cher The­ma­tik in’s Leben zu rufen.
    The­men, die Du uns vor­ge­ge­ben hast, dan­ke Micha­el.
    Vor­her haben wir uns so allein und etwas ver­rückt wegen unse­rer Gedan­ken gefühlt.

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  4. Aber es gibt auch ande­res Hoff­nungs­vol­les hier!
    Eine Fami­lie ver­bann­te ihren Mie­lestaub­sauger in den Kel­ler und kehrt den Lami­nat­fuss­bo­den seit 12 Jah­ren, wäh­rend sie schö­ne Musik hört, seit der ein­zi­ge Tep­pich gestoh­len wor­den ist.
    Jetzt ist Freu­de über den Dieb­stahl des hand­ge­ar­bei­te­ten hüb­schen Tep­pichs ein­ge­kehrt!

    Wir haben es in unse­rer Hand, ob die nächs­te Gene­ra­ti­on zwi­schen vie­len Atom­kraft­wer­ken in Euro­pa auf­wächst.

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