Die Bibel


Hände halten eine offene Bibel auf der einer Erdkugel liegt.

Eine Text­samm­lung aus archai­schen Zei­ten

Man kann die Bibel als Geschichts­buch auf­fas­sen, als ein Zeug­nis der mora­lisch-ethi­schen Ent­wick­lung unse­rer archai­schen Vor­fah­ren auf dem Hin­ter­grund ihrer kul­tu­rel­len Epo­che. Und das soll­te heut­zu­ta­ge die ein­zi­ge Betrach­tungs­wei­se die­ses Buches sein. Es ist nicht wich­tig, ob es his­to­risch in allen Aspek­ten kor­rekt ist. In eini­gen Tei­len wird das mehr oder weni­ger so sein, in ande­ren über­haupt nicht.

Doch nicht die his­to­ri­sche Bedeu­tung die­ses Buches soll­te im Vor­der­grund der Betrach­tung ste­hen, son­dern sei­ne lite­ra­ri­sche. Es gibt schö­ne, inter­es­san­te, skur­ri­le und auch schreck­li­che Geschich­ten in der Bibel und ihre Reich­hal­tig­keit ist unüber­trof­fen.

Und es ist inter­es­sant zu beob­ach­ten, wie unser Gott sich im Lau­fe der Zeit von einem zor­ni­gen Kriegs­gott zu einem halb­wegs fried­li­chen Gott wei­ter­ent­wi­ckelt.

Koran, Bibel, Tora: Kei­ne Vor­bil­der für Mit­ge­fühl

Im Gegen­satz zur Bibel wer­den im Koran kaum Geschich­ten erzählt. Im Wesent­li­chen ist er eine Lob­prei­sung Got­tes sowie die Benen­nung von Gebo­ten und Regeln inkl. Beloh­nun­gen und Bestra­fun­gen, die man zu erwar­ten hat, wenn man Got­tes Geset­ze ein­hält bezie­hungs­wei­se es nicht tut. Abge­se­hen von der lyri­schen Qua­li­tät und der schö­nen Kal­li­gra­fie der Ori­gi­nal­schrif­ten, besitzt er nur einen gerin­gen lite­ra­ri­schen Wert.

Als Anlei­tung zur Lebens­füh­rung sind Bibel und Koran jedoch unge­eig­net. Sie pro­pa­gie­ren Wer­te, die in der heu­ti­gen Welt kei­ne Gül­tig­keit mehr haben, zumin­dest nicht mehr haben soll­ten. Sie lei­ten nicht zum Mit­ge­fühl an, son­dern zur Unter­wür­fig­keit.

Glau­be an die Schöp­fungs­ge­schich­te

Vie­le Gläu­bi­ge ver­ste­hen auch heu­te noch das Alte Tes­ta­ment als Zeug­nis eines real exis­tie­ren­den Schöp­fer­got­tes. Es gibt kei­ne genau­en Erhe­bun­gen, schät­zungs­wei­se glaubt aber jeder 3. Christ, Mus­li­me oder Jude, dass das Uni­ver­sum und das Leben tat­säch­lich auf einen gött­li­chen Schöp­fungs­akt zurück­zu­füh­ren sind, der in der Bibel doku­men­tiert wur­de.

Das ist kei­ne bedeu­tungs­lo­se Min­der­heit, wenn auch nicht die Mehr­heit. Doch in den letz­ten Jahr­zehn­ten scheint die­ser Anteil zuge­nom­men zu haben. Des­we­gen ist es wich­tig, auf den wider­sprüch­li­chen, lebens- und men­schen­feind­li­chen Cha­rak­ter unse­rer Hei­li­gen Schrif­ten hin­zu­wei­sen.

Krea­tio­nis­ten, Zeu­gen Jeho­va und ande­re bibel­treue Grup­pen bezwei­feln, dass die moder­ne Wis­sen­schaft in der Lage ist, den Ursprung des Uni­ver­sums und des Lebens erklä­ren zu kön­nen. Doch wenn die moder­ne Wis­sen­schaft dazu nicht fähig ist, konn­te es die archai­schen erst recht nicht sein.

Flucht in die Ver­gan­gen­heit

Des­we­gen ist das Fest­hal­ten an der Schöp­fungs­leh­re nur die Flucht in eine Welt, in der Glau­be, Unter­wür­fig­keit und Tra­di­tio­nen wich­ti­ger sind als Eigen­ver­ant­wor­tung, Indi­vi­dua­li­tät, Wis­sen und Erkennt­nis. Sie ist attrak­tiv für Men­schen, die das Leben nicht als Her­aus­for­de­rung und Lern­pro­zess ver­ste­hen, son­dern eher als Bür­de, die es zu ertra­gen gilt.

Bibel­gläu­bi­ge glau­ben natür­lich nicht, die Autoren der bibli­schen Schöp­fungs­ge­schich­te hät­ten auf­grund von For­schung und Beob­ach­tung die Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Lebens und der Erde eru­iert, son­dern dass sie ihr Wis­sen von Gott selbst erhal­ten haben. Doch die­ser Glau­be ist eben­falls ein Bestand­teil der Bibel­tex­te und des­halb als Beweis oder Indiz untaug­lich.

Das See­len­le­ben unse­rer Vor­fah­ren

Die Bibel ist sicher­lich ein groß­ar­ti­ges Buch, ähn­lich den mytho­lo­gi­schen Schrif­ten der anti­ken Grie­chen oder Römer. Doch wenn wir sie im Geist ihrer Ver­fas­ser inter­pre­tie­ren (als Zeug­nis oder Tes­ta­ment eines über­na­tür­li­chen Super­we­sens), wer­den wir sei­ner Bedeu­tung nicht gerecht.

Unse­re Mythen, Mär­chen und Sagen haben in der Rück­schau eine Funk­ti­on: Sie zei­gen uns das Unter­be­wusst­sein und See­len­le­ben unse­rer mit­tel­al­ter­li­chen und archai­schen Vor­fah­ren. Es ist wich­tig, die­se inne­ren ver­bor­ge­nen Mecha­nis­men zu ver­ste­hen, um unse­re eige­nen bes­ser erken­nen zu kön­nen. Unse­re archai­sche Lite­ra­tur kann uns dabei eine Hil­fe sein.


GOT­TES EBEN­BILD


5 Gedanken zu „Die Bibel“

  1. So.
    So ist das also.
    Hört sich wirk­lich wis­sen­schaft­lich an.
    Sovie­le Fremd­wör­ter und inter­lek­tu­el­le Aus­drü­cke.
    Toll. Nein wirk­lich.
    Aber wie erk­lährst Du Dir dann die Mil­li­ar­den von Men­schen, die an Gott glau­ben?
    Lie­gen die alle falsch?
    Viel­leicht bist Du ja der­je­ni­ge der falsch liegt?
    Hast Du schon­mal dar­über nach­ge­dacht?

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    • Hört sich wirk­lich wis­sen­schaft­lich an.

      Echt? Das klingt für dich wis­sen­schaft­lich? Für die meis­ten Leu­te klingt es lai­en­haft und aus mei­ner Sicht ist es das auch. Es sind nur ein­fa­che Beob­ach­tun­gen und Über­le­gun­gen, die kein wis­sen­schaft­li­ches Ver­ständ­nis benö­ti­gen.

      Sovie­le Fremd­wör­ter .…

      Wo sind denn die vie­len Fremd­wör­ter? Ich habe mal alle „Fremd­wör­ter“ auf die­ser Sei­te raus­ge­sucht: mora­lisch, ethisch, archa­isch, his­to­risch, Aspek­te, lite­ra­risch, skur­ril, lyrisch, Kal­li­gra­fie, pro­pa­gie­ren, exis­tie­ren, doku­men­tier­ten, Indiz, mytho­lo­gisch, antik, inter­pre­tie­ren und eru­ie­ren.

      Die meis­ten davon sind schon längst ein­ge­deutscht und vie­le wis­sen gar nicht mehr, dass es sich dabei eigent­lich um Fremd­wör­ter han­delt. Jeder kennt sie und benutzt sie auch im All­tag. Kennst du sie etwas nicht? Nur das Wort „eru­ie­ren“ ist rela­tiv unbe­kannt. Vor zehn Jah­ren kann­te ich es noch nicht. Es meint: „Etwas durch Nach­for­schun­gen in Erfah­rung brin­gen.“ Da es im deut­schen Sprach­schatz kein Wort gibt, dass die­se Bedeu­tung aus­drückt, benut­ze ich das Wort „eru­ie­ren“. Was ist dar­an schlimm?

      .… und inter­lek­tu­el­le Aus­drü­cke.
      Toll. Nein wirk­lich.

      Aber wo sind die­se intel­lek­tu­el­len Aus­drü­cke? Nenn‘mir bit­te ein Bei­spiel. Gibt es Sät­ze, die du mehr­mals lesen musst, um sie zu ver­ste­hen?
      Es wäre bes­ser, wenn du das, was ich schrei­be, nicht for­mal, son­dern inhalt­lich kri­ti­sie­ren.

      Aber wie erk­lährst Du Dir dann die Mil­li­ar­den von Men­schen, die an Gott glau­ben?
      Lie­gen die alle falsch?

      Dar­um geht es nicht. Ich beschrei­be die Bibel nur als das, was sie ist: eine Text­samm­lung, die vor 3000 Jah­ren von Men­schen nie­der­ge­schrie­ben wur­de. Und wenn Men­schen etwas nie­der­schrei­ben (ob heu­te oder vor 3000 Jah­ren ist egal), dann stets das, was sie den­ken und mei­nen. Und den­ken und mei­nen tun Men­schen das, was in ihrer Welt Rele­vanz besitzt. Etwa nicht?

      Viel­leicht bist Du ja der­je­ni­ge der falsch liegt?

      Wor­in könn­te ich denn falsch lie­gen? Dass die Bibel­au­to­ren mit ihren Schrif­ten ihre dama­li­ge Welt, ihr Den­ken, ihre Ängs­te, Hoff­nun­gen und Wün­sche beschrei­ben? Was ist dar­an unge­wöhn­lich?

      Hast Du schon­mal dar­über nach­ge­dacht?

      Ja, ich habe dar­über nach­ge­dacht. Vie­les, was in der Bibel steht, ist wider­sprüch­lich, lebens- und mensch­feind­lich. Unse­re stein­zeit­li­chen Vor­fah­ren haben sich nicht dar­an gestört, denn sie hat­ten Angst, leb­ten in einer grau­sa­men und unbe­re­chen­ba­ren Welt. Des­halb muss­ten sie sich ihren Gott als Tyran­nen vor­stel­len, dem man sich unter­wer­fen muss, wenn man über­le­ben will. Das war nor­mal in die­ser Epo­che.

      Doch heu­te soll­ten wir es bes­ser wis­sen: Das Gute tötet nicht, lügt und betrügt nicht, ist nicht hin­ter­lis­tig und kennt weder Scha­den­freu­de noch Rach­sucht. Vom bibli­schen Gott kann man das jedoch nicht behaup­ten. Das Gegen­teil ist der Fall. War­um störst du dich nicht dar­an?

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  2. Reli­gio­nen sind der Fluch der Mensch­heit. Nir­gends tun Men­schen Böses und Grau­sa­mes so gründ­lich und glück­lich wie aus reli­giö­ser Über­zeu­gung.

    Wenn es einen Teu­fel gibt, dann hat der die Reli­gio­nen erfun­den.

    Die ein­zi­ge und wah­re Reli­gi­on ist, ein guter Mensch zu sein.
    Bud­dha

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  3. Und jedes­mal mal wenn’s Gott zu bunt wur­de Rums ein Volk weni­ger auf der Erde net­ter Gott und ich dach­te der Teu­fel war der ‘BÖSE so und was machen reli­giö­se Anhän­ger böse ungläu­bi­ge war­um wider­setzt ihr euch Gott Allah =kaboom wie­der tote seit 3000 Jah­ren nicht viel gelernt seit­dem

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    • Tja, so haben die Men­schen sich Gott vor 3000 halt vor­ge­stellt bzw. gewünscht.
      Und heu­te mögen immer noch vie­le zu vie­le Men­schen die­se Art der Gött­lich­keit.

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