Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gien


Eine gift-grüne Pflanze mit schlängelnde Tentakeln greift um sich.

Das Unzu­frie­den­heits­syn­drom

Ver­schwö­rungs­theo­rien sind wie Blu­men, die in den Bee­ten der Unzu­frie­den­heit wach­sen. Miss­gunst, Neid und Erfolg­lo­sig­keit sind ihr Dün­ger.

Man kann ande­re Men­schen um etwas benei­den, es ihnen aber trotz­dem gön­nen. Man­chen Men­schen ist das jedoch nicht mög­lich. Sie miss­trau­en der unvor­ein­ge­nom­me­nen Freund­lich­keit und hal­ten sie für illu­so­risch oder sogar heuch­le­risch.

Das Leben die­ser Men­schen wird oft von nega­ti­ven Gefüh­len gesteu­ert. Sie haben ihre Neid- und Miss­gunst­ge­füh­le sowie ihre Erfolg­lo­sig­keit und sozia­le Unsi­cher­heit sub­li­miert und in ein Über­le­gen­heits­ge­fühl ver­wan­delt. Das hat sie als Neben­ef­fekt ver­bit­tern las­sen.

Für das (viel­leicht unver­dien­te) Glück ihrer Mit­men­schen haben sie weder Ver­ständ­nis noch kön­nen sie sich dafür freu­en.

Da sie nicht selbst für ihre all­ge­mei­ne Unzu­frie­den­heit und Erfolg­lo­sig­keit ver­ant­wort­lich sein wol­len (man­gel­haf­te Talen­te, Dis­zi­plin­lo­sig­keit oder zu hohe bzw. unrea­lis­ti­sche Ansprü­che), machen sie ande­re dafür ver­ant­wort­lich (das Sys­tem, die Gesell­schaft, Geheim­bün­de, Ver­schwö­run­gen, Aus­län­der oder sogar Ali­ens).

Sie füh­len sich um das betro­gen, von dem sie gefühls­mä­ßig den­ken, es wür­de ihnen wesens­be­dingt zuste­hen. Die­ses Gefühl, »betro­gen wor­den zu sein« kann dann bei eini­gen Men­schen zum Nähr­bo­den für Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gien wer­den.

Auf­wer­tung der Bedeu­tungs­lo­sig­keit

Unser Leben als Nor­mal­bür­ger ist meis­tens nüch­tern und trist. Vie­le Men­schen wären gern ein Pro­mi­nen­ter, Mil­lio­när oder Ähn­li­ches (ohne es natür­lich zuge­ben zu kön­nen). Doch da nur weni­ge eine sol­che expo­nier­te Stel­lung in der Gesell­schaft ein­neh­men kön­nen, fin­den wir ande­re Wege, unser Leben mehr Bedeu­tung zu geben – wenn es uns denn wich­tig ist.

Sind wir davon über­zeugt, von Geheim­bün­den und Ver­schwö­rung zu wis­sen, hebt uns das auto­ma­tisch von der Mas­se ab.

Wir sind zwar immer noch in sozia­ler und beruf­li­cher Abseits­stel­lung, füh­len uns aber nicht mehr bedeu­tungs­los, denn wir gehö­ren mit die­sem gefühl­ten Wis­sen zu den Ein­ge­weih­ten und Aus­er­wähl­ten in der Welt und ken­nen die wah­ren Zusam­men­hän­ge hin­ter der Kulis­se des Main­streams.

Wir emp­fin­den unser Leben nicht mehr als sinn­los, denn wir haben jetzt eine Auf­ga­be. Und da unse­re sozia­len Kon­tak­te sich auf die Men­schen beschränkt, die genau­so den­ken wie wir, wider­spricht uns auch nie­mand. In die­sem Echo­raum der eige­nen Gefüh­le, Gedan­ken und Mei­nun­gen sug­ge­rie­ren wir uns gegen­sei­tig das, was wir hören wol­len.


Ablen­kung und Beschäf­ti­gung

Natür­lich haben die meis­ten Men­schen kein Pro­blem damit, ein ein­fa­ches und durch­schnitt­li­ches Leben zu füh­ren. Oft bleibt ihnen in ihrem All­tag (Fami­lie, Kin­der, Haus, Beruf etc.) auch gar kei­ne Zeit, irgend­et­was zu ver­mis­sen.

Wer sein Leben trotz­dem berei­chern oder erwei­tern will, pflegt viel­leicht ein unge­wöhn­li­ches oder ein­sa­mes Hob­by. Oder wir flüch­ten uns in Online­spie­le, in denen wir unse­re Fan­ta­sien aus­le­ben und unse­ren tris­ten All­tag wür­zen, indem wir in die Rol­len von Zau­be­rern, Krie­gern, Trol­len oder Feen schlüp­fen.

Eine wei­te­re Metho­de zur Ablen­kung vom nüch­ter­nen All­tag kann ein aus­ge­präg­tes Ver­eins­le­ben sein, von dem wir uns ein­span­nen las­sen. Wem all das nicht befrie­digt oder mög­lich ist, der fin­det viel­leicht zur Eso­te­rik, Ufo­lo­gie oder Reli­gi­on. Das sind die tra­di­tio­nel­len Wege, mit deren Hil­fe wir unser Leben für uns inter­es­san­ter, also aus­halt­ba­rer machen.

Das ulti­ma­ti­ve Ablen­kungs­ma­nö­ver von der Belang­lo­sig­keit der eige­nen Exis­tenz ist dann der Glau­be an Ver­schwö­run­gen. Doch hier kommt ein zusätz­li­ches Ele­ment ins Spiel: Als jemand, der glaubt zu wis­sen, dass es welt­be­we­gen­de Ver­schwö­run­gen gibt, besit­zen wir über­wie­gend ein auto­ri­tä­res Gemüt.

Wir sind nicht sel­ten anti­se­mi­tisch ein­ge­stellt, mögen den Femi­nis­mus nicht (also selbst­be­stimm­te und selbst­be­wuss­te Frau­en) und haben auch etwas gegen Homo­se­xua­li­tät (aller­dings nur gegen die männ­li­che). Kurz gesagt: Wir besit­zen kein moder­nes Welt- und Men­schen­bild.

Repres­si­ve Lebens­ein­stel­lung

Unser Glau­be an Ver­schwö­run­gen ist Aus­druck unse­rer repres­si­ven Lebens­ein­stel­lung. Je unzu­frie­de­ner wir mit unse­rem Leben sind, des­to mehr nei­gen wir dazu, ande­re dafür ver­ant­wort­lich zu machen. Denn wir wol­len nicht wahr­ha­ben, nicht so klug und talen­tiert zu sein, wie wir es ger­ne wären. Des­we­gen füh­ren wir unser „Ver­sa­gen“ auf die Sabo­ta­ge eines unsicht­ba­ren, gehei­men Fein­des zurück.

Aus die­sem Grund kann der Glau­be an Ver­schwö­run­gen auch als »Unzu­frie­den­heits­syn­drom« bezeich­net wer­den.

Als Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen besit­zen wir über­wie­gend einen auto­ri­tä­ren Cha­rak­ter. Unse­re gesell­schaft­li­che Abseits­stel­lung und Erfolg­lo­sig­keit hat uns ver­bit­tern las­sen. Wir has­sen alle, die leicht und locker durchs Leben gehen, weil uns selbst das nicht mög­lich ist.

Lebens­lus­ti­ge Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker sind daher die gro­ße Aus­nah­me und eigent­lich ein Wider­spruch in sich selbst. Wahr­schein­lich gibt es sie auch gar nicht.

Fremd­schuld­zu­wei­sung

Ein wei­te­rer Aspekt: Ver­schwö­rungs­theo­rien geben uns schein­ba­re ein­fa­che Lösun­gen für kom­ple­xe Pro­ble­me. Außer­dem neh­men sie uns die Ver­ant­wor­tung ab. Nicht wir (als Gesell­schaft und Indi­vi­du­en) sind dann für das ver­ant­wort­lich, was in unse­rem Leben und auf die­sem Pla­ne­ten nicht okay ist, son­dern Juden, Illu­mi­na­ten, Frei­mau­rer, Aus­län­der oder auch Ali­ens – also fik­ti­ve oder rea­le Frem­de, die stets als Min­der­heit in Erschei­nung tre­ten und fei­ge im Hin­ter­grund agie­ren.

Wir müs­sen uns mit die­sem Glau­ben nicht ändern und an uns arbei­ten, son­dern haben den selbst aus­er­stell­ten Frei­brief, so wei­ter­ma­chen zu dür­fen wie gewohnt, da wir ja sowie­so nichts ändern könn­ten: Die Außer­ir­di­schen, Geheim­bün­de oder auch Hohl­welt­be­woh­ner sind schuld.

Die Welt, Spie­gel unse­rer Wider­sprüch­lich­keit

Wir sind wider­sprüch­li­che Wesen und ohne es zu mer­ken, gestal­ten wir die Welt so, wie wir selbst sind.

Der Zustand der Welt ist ein kol­lek­ti­ver Aus­druck der see­li­schen, geis­ti­gen und mora­li­schen Beschaf­fen­heit der Mensch­heit als Gan­zes. Lei­der ist uns das nicht bewusst. Aller­dings könn­ten wir es wis­sen, wür­den wir uns für die Welt und die Men­schen inter­es­sie­ren. Meis­tens inter­es­sie­ren wir uns aber nur für uns selbst und unse­re Ver­wand­ten, Freun­de und Part­ner – und das auch nur ober­fläch­lich.

Des­halb glau­ben und pfle­gen wir alles, was uns selbst aus der Schuss­li­nie der Ver­ant­wor­tung nimmt. Tra­di­ti­ons­ge­mäß sind es immer ande­re Men­schen – also Frem­de, ande­re Völ­ker, frem­de Kul­tu­ren oder Min­der­hei­ten – die wir ver­ant­wort­lich für alles Mög­li­che machen. Denn die Vor­stel­lung, selbst etwas damit zutun haben zu kön­nen, ver­dirbt uns den Spaß am unre­flek­tier­ten, ober­fläch­li­chen Kon­su­men­ten­le­ben.

Kein Enga­ge­m­ent­zwang

Anmer­kung:
Ver­schwö­rungs­gläu­bi­ge inter­es­sie­ren sich nur für sich selbst. Das ist okay und selbst­ver­ständ­lich auch jedem erlaubt. Nie­mand erwar­tet, man sol­le sich über die eige­nen Inter­es­sen hin­aus enga­gie­ren, wenn man das nicht will. Doch Ver­schwö­rungs­gläu­bi­ge beschimp­fen, belei­di­gen und bedro­hen ande­re Men­schen, die sich nicht nur für sich selbst, son­dern auch für ande­res inter­es­sie­ren, bei­spiels­wei­se die Umwelt oder die Gesamt­si­tua­ti­on auf die­sem Pla­ne­ten.

Eigent­lich könn­te es ihnen egal sein, dass ande­re Men­schen sich für Din­ge inter­es­sie­ren, die ihnen unwich­tig sind. Doch sie schei­nen sich vom Enga­ge­ment die­ser Men­schen »ange­grif­fen«, oder »bedroht« zu füh­len. Und das zeigt, zumin­dest unter­be­wusst haben sie schon ein latent schlech­tes Gewis­sen. Denn anders las­sen sich ihre aggres­si­ve Rhe­to­rik und ihr aggres­si­ves Auf­tre­ten gegen­über umwelt­in­ter­es­sier­ten Men­schen nicht erklä­ren.

Aber sie brau­chen kein schlech­tes Gewis­sen zu haben oder sich ange­grif­fen füh­len, denn in die­ser offe­nen und frei­en Gesell­schaft ist es jedem erlaubt, sich in sei­ne eige­ne Welt zurück­zu­zie­hen. Es gibt kei­nen „Enga­ge­m­ent­zwang“. Nie­mand nimmt es ihnen übel, wenn sie sich nicht für die Umwelt, die Men­schen oder die Gesell­schaft inter­es­sie­ren.


Das Selbst­ver­ständ­nis der Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen

Auf dem Gipfel eines Berges sitzt ein Mann nachdenklich ein einem Schreibtisch. Ein Fesselballon schwebt in seiner Nähe. Eine Frau steht auf einem anderen Gipfel und streckt ihre Hand aus. Neben ihr ein großer Steinbock.

Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen bezeich­nen und ver­ste­hen sich selbst­ver­ständ­lich nicht als sol­che. Die­ser Aus­druck ist für sie eine absicht­lich abwer­ten­de und dis­kri­mi­nie­ren­de Bezeich­nung.

Sie nen­nen sich ger­ne »Truther« oder »Info­krie­ger« um sich selbst und ande­ren zu sug­ge­rie­ren, es gin­ge tat­säch­lich um Wahr­heit. Was wahr ist, bestim­men nur sie selbst. Wahr ist für sie das, was ihnen gefällt und ihre per­sön­li­che Sicht­wei­se bestä­tigt.

Ihnen ist nicht bewusst, dass jeder, der tat­säch­lich die Wahr­heit kennt und liebt, sich nie­mals so bezeich­nen wür­de, denn die­ses pla­ka­ti­ve Eti­kett ist extrem sug­ges­tiv und des­we­gen unse­ri­ös – was man als ech­ter Wahr­heits­lie­ben­der auch weiß! Denn nur weil auf einer Kis­te „Wahr­heit“ drauf steht, muss noch lan­ge kei­ne drin sein. Und die Erfah­rung zeigt: Meis­tens ist was ande­res drin.

Immun gegen Fra­gen und Kri­tik

Sie bezeich­nen sich als Fra­gen stel­len­de oder kri­tisch den­ken­de Men­schen, tun jedoch die gan­ze Zeit das Gegen­teil: Alles, was sie „wis­sen“, haben sie aus Büchern oder dem Inter­net. Sie schau­en sich die Welt nie ohne Fil­ter an, denn der nüch­ter­ne Blick auf die Welt macht ihnen kei­nen Spaß.

Statt­des­sen kon­su­mie­ren sie Ver­schwö­rungs­li­te­ra­tur, also das, was spe­zi­ell für sie pro­du­ziert wur­de.

Dort wer­den ihre Res­sen­ti­ments gegen die freie und offe­ne Gesell­schaft bestä­tigt und mit neu­er Nah­rung gefüt­tert. Man erklärt ihnen, war­um sie in die­ser Gesell­schaft abseits ste­hen, kei­nen tol­len Job haben und meis­tens auch ohne Freun­din oder Part­ne­rin sind.

(In der Tat sind die meis­ten Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen Män­ner ohne Freundin/Partnerin. Ein Zufall? Aus­nah­men gibt es natür­lich schon. Das Gros aller Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen sind jedoch allein­ste­hen­de Män­ner mit einem unbe­frie­di­gen­den sozia­len Leben.)

Die Bewei­se: Vide­os, Tex­te, Behaup­tun­gen und sehr viel Glau­be

Spre­chen sie von Bewei­sen oder Indi­zi­en, han­delt es sich also um Tex­te oder Vide­os, die sie irgend­wo im Inter­net gefun­den haben. Selb­st haben sie nie etwas von dem, was sie behaup­ten und glau­ben, recher­chiert, beob­ach­tet oder real erlebt. Es gefällt ihnen ein­fach nur.

Dass die­se „Doku­men­te“, die ein­fach nur Behaup­tun­gen sind, kei­ne Beweis­kraft besit­zen und auch nicht als Indi­zi­en tau­gen, inter­es­siert sie nicht, denn dar­um geht es gar nicht.

Sie nut­zen die­se nur als Recht­fer­ti­gung ihrer Abnei­gung gegen die­se offe­ne und freie Gesell­schaft, mit der sie als auto­ri­tär den­ken­de Men­schen nicht klar­kom­men.

Igno­ranz und ver­ba­le Aggres­si­vi­tät

Zur krea­ti­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit ihrem Glau­ben sind Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen unfä­hig, da ihnen hier­für der Wil­le fehlt.

Ihre tat­säch­li­chen Moti­ve für ihren Glau­ben sind ihnen wahr­schein­lich nicht bewusst, denn um die­se ergrün­den zu kön­nen, bräuch­ten sie selbst-ana­ly­ti­sche Fähig­kei­ten, die ihnen völ­lig feh­len.

Der ein­fa­che Ver­schwö­rungs­ideo­lo­ge kann sich oft nur ein­ge­schränkt arti­ku­lie­ren (sie­he bei­spiels­wei­se die Leser­kom­men­ta­re auf der Rep­ti­lo­iden­sei­te). Des­halb begeg­nen sie Fra­gen und Kri­tik eher mit einer aggres­si­ven Rhe­to­rik (Pöbe­lei­en, Beschimp­fun­gen, Belei­di­gun­gen), als mit Argu­men­ten.

Viel­leicht spü­ren sie instink­tiv den „intel­lek­tu­el­len Anfor­de­run­gen“, die eigent­lich nicht hoch sind, nicht gewach­sen zu sein. Des­we­gen gehen sie ihnen sys­te­ma­tisch aus dem Weg, durch Igno­ranz und ver­ba­le Aggres­si­vi­tät.

Jeder, der nicht so denkt wie sie, ist auto­ma­tisch ein Opfer, eine Mario­net­te oder auch ein Agent der Ver­schwö­rungs­mäch­te. Die­se Ein­stel­lung ist eine ein­fa­che Stra­te­gie, die es ihnen leicht macht, Kri­tik wir­kungs­los abpral­len zu las­sen.


VER­SCHWÖ­RER UND VER­SCHWÖ­RUNGS­AUF­DE­CKER


11 Gedanken zu „Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gien“

  1. Moin moin.
    Schön daß Du so erfri­schend offen mit heik­len The­men umgehst. Trifft man nicht so aller­häu­figst.
    Ich bin nicht son­der­lich bewan­dert mit Wis­sen und Bil­dung und wer­te für mich in der Haupt­sa­che aus, was ich erle­be. Lesen tue ich aus dem Selbst­zweck der Ver­gnü­gung.
    Ver­schwö­run­gen als Albern­hei­ten oder Über­trei­bun­gen ab zu tun ist reich­lich dumm. Selbst­ver­ständ­lich gibt es Ver­schwö­run­gen. Die Ein­tei­lung danach, was nun als Theo­rie anzu­se­hen ist, und was tat­säch­lich hand­fes­te Hin­ter­grün­de hat, muß jeder für sich selbst vor­neh­men. Das es Ver­schwö­run­gen gibt, die posi­ti­ve Zie­le haben, möch­te ich jeden­falls mal von vorn her­ein als sehr gering anse­hen, da das Ziel dahin­ter logi­scher­wei­se ist, ande­re von irgend etwas aus zu schlie­ßen.
    Soge­nann­ten Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern, soll­te man jedoch ruhig öfter mal das Gehör schen­ken. Denn laut eige­nen Aus­sa­gen ist das Aus­füh­ren von bewuß­ter Bos­haf­tig­keit eher sel­ten an zu tref­fen, im Gegen­satz zu unbe­wußt aus­ge­führ­ter. Dem­nach dürf­te man eini­gen Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern, zumin­dest sol­chen, die nicht bloß Geld ver­die­nen wol­len durch­aus posi­ti­ve Zie­le zubil­li­gen: näm­lich vor etwas zu war­nen. Das soll­te zuge­ge­be­ner­ma­ßen rela­tiv nach­voll­zieh­bar, und ohne Hys­te­rie Gesche­hen.
    Den­noch ist das Spek­trum, was in der Welt alles mög­lich ist, doch ziem­lich unbe­grenzt. Eini­ge Per­so­nen glau­ben bei­spiels­wei­se an nichts ande­res, als was sie sehen, oder füh­len kön­nen. Wie wäre danach erklär­bar, daß sie ohne Sau­er­stoff able­ben wür­den… ? Das ande­re Extrem wie­der­um, ist , das alles was wir in unse­rer Welt sta­tisch vor­fin­den, nichts ande­res dar­stellt, als geron­ne­ne Ener­gie, wobei wir mit unse­rem mensch­li­chen Bewußt­sein als Kata­ly­sa­tor fun­gie­ren, und die­ser geron­ne­nen Ener­gie eine Form ver­lei­hen.
    Offen­sicht­lich auch, je nach­dem wie bewußt, im Ein­klang mit der Tier- und Pflan­zen­welt.
    Mei­ner Ansicht nach ist die­se Annah­me äus­serst wahr­schein­li­cher, als die erst­be­schrie­be­ne, bezgl. dem allei­ni­gen Exis­tie­ren von selbst Wahr­nehm­ba­rem.
    Es ist an sich, so wie du über Dei­ne Annah­me vom Exis­tie­ren Aus­ser­ir­di­scher geschrie­ben hast, genau­so von einer Wahr­schein­lich­keit davon aus zu gehen, daß bereits ande­res bewußt intel­li­gen­tes Leben, neben dem der Men­schen unse­ren Pla­net betre­ten hat, oder es auch noch immer tut. Ob die­se nun in der Form von soge­nann­ten Rep­ti­lo­iden auf­trä­ten bleibt zur Zeit eben noch Spe­ku­la­ti­on, kann aber auch nicht unbe­dingt aus­ge­schlos­sen wer­den , mei­ner Ansicht nach. Ich kann jeden­falls bestä­ti­gen, daß Per­so­nen da sind, die man antrifft, bei denen die abson­der­li­che Pupil­len­for­mung oft auf­tritt, bei ande­rem wie­der­um gar nicht zu sehen ist, nicht bloß auf Film oder Foto­ma­te­ri­al . Das nicht sicht­ba­re Wesen neben uns exis­tie­ren, sehe ich als gege­ben, laut der The­se .der ‘gerin­nen­den’ Ener­gie, wonach wir vor unse­rer Mensch­wer­dung ver­mut­li­che schon als astra­le Lebens­form exis­tiert haben. Also: War­um soll es nicht auch noch ande­re astra­le Lebe­we­sen geben, als die irdi­scher Men­schen?
    Es gibt meh­re­re Bücher auch dazu, daß bei­spiels­wei­se sicher­lich auch Lebens­for­men neben uns exis­tie­ren , die von unse­rer Ener­gie, Wis­sen, Erfah­ren etc. zu pro­fi­tie­ren ver­su­chen. Ande­rer­seits dürf­te eben­so die Mög­lich­keit bestehen, daß wir sol­cher­lei Leben beein­flus­sen, oder sogar ent­ste­hen las­sen könn­ten. Damit mei­ne ich, wir kön­nen ver­mut­lich unse­re Gedan­ken sich ver­s­telbst­stän­di­gen las­sen in gewis­ser Art und Wei­se.

    Mecker­bol­zen

    Mecker­bol­zen

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    • Hal­lo,
      Dan­ke für dei­nen anre­gen­den Kom­men­tar.

      Schön daß Du so erfri­schend offen mit heik­len The­men umgehst.

      Na ja, ob das wirk­lich ein HEIK­LES The­ma ist, weiß ich nicht. Aber es ist inter­es­sant, da der Glau­be an Ver­schwö­run­gen einen ähn­li­chen Cha­rak­ter besitzt, wie die Reli­gi­on. In gewis­ser Wei­se sind Ver­schwö­rungs­theo­rien Reli­gi­ons­er­satz.

      Ver­schwö­run­gen als Albern­hei­ten oder Über­trei­bun­gen ab zu tun ist reich­lich dumm.

      Ich habe nie behaup­tet, dass VER­SCHWÖ­RUN­GEN albern sind. Ich spre­che von Ver­schwö­rungsTHEO­RIEN. Außer­dem schrei­be ich, dass es Ver­schwö­run­gen durch­aus geben kann. Die­se wer­den dann jedoch deut­lich raf­fi­nier­ter sein, als die, an die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker glau­ben. Die meis­ten auf­ge­deck­ten Ver­schwö­run­gen sind jedoch albern, bei­spiels­wei­se die Erd­ku­gel-Ver­schwö­rung. Es gibt tat­säch­lich Leu­te, die glau­ben, dass die Erde eine Schei­be ist, was von den Ver­schwö­rern vor der Öffent­lich­keit ver­heim­licht wird. Und das ist für dich kei­ne Albern­heit? Ich fin­de, für die­sen Quatsch ist der Aus­druck „Albern­heit“ ziem­lich mode­rat gewählt.

      Beschäf­tigt man sich bei­spiels­wei­se mit der Mond­lan­dung, erkennt man schnell, dass es die­se tat­säch­lich gege­ben hat. Iro­ni­scher­wei­se eig­nen sich die angeb­li­chen Bewei­se seht gut, die Echt­heit der Mond­lan­dun­gen zu bewei­sen. Wer also an die Mond­lan­dungs­lü­ge glaubt, WÜNSCHT sich, dass die Mond­lan­dun­gen nicht statt­ge­fun­den haben. Da muss man schon lachen. Und das soll nicht albern sein?

      Vie­le der Ver­schwö­rungs­theo­rien sind ziem­lich unlo­gisch, bei­spiels­wei­se die World Trade Cen­ter Ver­schwö­rung. Die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker behaup­ten, dass es gesprengt wur­de, um einen Grund für einen Krieg zu haben. Doch die USA hat­ten noch nie einen Grund nötig, um Krieg zu füh­ren. Wenn die USA Krieg machen wol­len, tun sie es ein­fach. Wozu also einen Grund kon­stru­ie­ren, der unnö­tig, auf­wen­dig und oben­drein sehr teu­er ist, wenn es auch ohne geht? Die World Trade Cen­ter Ver­schwö­rungs­theo­rie ist ein wei­te­res gutes Bei­spiel dafür, dass die meis­ten Ver­schwö­rungs­theo­rien an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen sind. Außer­dem tau­gen die angeb­li­chen Bewei­se bei genau­er Betrach­tung nichts.

      Selbst­ver­ständ­lich gibt es Ver­schwö­run­gen.

      Hast du irgend­wel­che Bewei­se oder zumin­dest Indi­zi­en, die dein schnell dahin­ge­wor­fe­nes „Selbst­ver­ständ­lich“ recht­fer­ti­gen könn­ten? Das wäre schon gut und ist oben­drein ziem­lich wich­tig. Andern­falls hat dei­ne Behaup­tung kei­nen Wert.

      Für die einen ist es selbst­ver­ständ­lich, dass es Gott gibt, für ande­re ist es selbst­ver­ständ­lich, dass es UFOS gibt, für ande­re ist es selbst­ver­ständ­lich, dass der Kom­mu­nis­mus siegt, es eine jüdi­sche Welt­ver­schwö­rung gibt oder die Erde hohl ist und, und, und … Vie­les davon ist ein­fach nur dum­mes Zeug. All das sind nur Behaup­tun­gen, die schnell gemacht sind, weil sie gemacht wer­den kön­nen! – das ist alles!

      Soge­nann­ten Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern, soll­te man jedoch ruhig öfter mal das Gehör schen­ken.

      Wenn das denn gehen wür­de! Sehr vie­le Ver­schwö­rungs­auf­de­cker sind Hartz-4-Emp­fän­ger bzw. Lang­zeit­ar­beits­lo­se oder in soge­nann­ten pre­kä­ren Arbeits­ver­hält­nis­sen beschäf­tigt. Das schei­nen die wich­tigs­te Qua­li­fi­ka­tio­nen zu sein, die einen guter Ver­schwö­rungs­auf­de­cker aus­ma­chen. Oft sind sie rechts­kon­ser­va­tiv, anti­se­mi­tisch und ziem­lich into­le­rant gegen­über allem, was sie nicht ver­ste­hen. Sie sind sel­ten in der Lage, sich ver­ständ­lich aus­zu­drü­cken und schrei­ben ein schlech­tes Deutsch (was selt­sam ist, denn vie­le von Ihnen legen sehr viel Wert auf ihr Deutsch-sein). All das macht es schwie­rig, ihnen „Gehör zu schen­ken“ und lässt mich stark dar­an zwei­feln, dass sie die Kom­pe­tenz besit­zen, ein sol­ches The­ma ernst­haft anzu­ge­hen.

      Stellt man ihnen Fra­gen, bei­spiels­wei­se nach den Bewei­sen für ihre Behaup­tun­gen, bekommt man meis­tens kei­ne Ant­wort. Fragt man wie­der­holt danach, wird man nicht sel­ten beschimpft und manch­mal auch bedroht. War­um rücken die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker nicht ein­fach mit ihren Bewei­sen her­aus? War­um wer­den sie aggres­siv, wenn man danach fragt?

      Du meinst also, die­se Leu­te haben den Durch­blick und decken die Machen­schaf­ten von mäch­ti­gen Geheim­or­ga­ni­sa­tio­nen auf? Auch das ist albern.

      Die weni­gen gebil­de­ten oder aka­de­mi­schen Ver­schwö­rungs­auf­de­cker (die viel­leicht Bücher zu die­sem The­ma schrei­ben) wei­sen bei genau­er Betrach­tung nicht sel­ten eine „tra­gi­sche“ His­to­rie ihrer Kar­rie­re auf: Sie wur­den bei Beför­de­run­gen viel­leicht über­gan­gen oder haben nicht die Aner­ken­nung erhal­ten, von der sie glau­ben, dass sie ihnen zusteht, füh­len sich dis­kri­mi­niert (oder wur­den es sogar) und Ähn­li­ches mehr. Also haben sie eine alter­na­ti­ve Metho­de gefun­den, sich zu pro­fi­lie­ren. Auch das ist nicht ver­trau­ens­er­we­ckend.

      Es ist an sich, so wie du über Dei­ne Annah­me vom Exis­tie­ren Aus­ser­ir­di­scher geschrie­ben hast, genau­so von einer Wahr­schein­lich­keit davon aus zu gehen, daß bereits ande­res bewußt intel­li­gen­tes Leben, neben dem der Men­schen unse­ren Pla­net betre­ten hat, oder es auch noch immer tut.

      Nein, das sind zwei ver­schie­de­ne Sachen. Dass sich in den unend­li­chen Wei­ten des Uni­ver­sums auch auf ande­ren Pla­ne­ten intel­li­gen­tes Leben ent­wi­ckelt hat, ist hoch­wahr­schein­lich, obwohl wir es natür­lich nicht wis­sen. Davon lässt sich jedoch nicht abzu­lei­ten, dass es auch wahr­schein­lich ist, die­se Lebe­we­sen könn­ten bereits hier auf der Erde gewe­sen sein oder sogar immer noch hier sein.

      Das ers­te ist höchst­wahr­schein­lich, wir kön­nen eigent­lich davon aus­ge­hen, dass es stimmt.

      Das zwei­te ist jedoch nur eine Spe­ku­la­ti­on. Es wäre kei­ne Spe­ku­la­ti­on, wenn wir dies­be­züg­lich irgend­wel­che Erfah­rungs­wer­te hät­ten. Sol­che empi­ri­schen Daten wären jedoch nur mög­lich, wenn wir in Raum­schif­fen bereits 1000 frem­de Pla­ne­ten besucht hät­ten, auf denen es intel­li­gen­tes Leben gibt, und dort fest­ge­stellt hät­ten, dass vie­le davon schon von ande­ren Ali­ens besucht wor­den wären. Davon lie­ße sie dann ablei­ten, dass auch die Erde wahr­schein­lich von Außer­ir­di­schen besucht wor­den wären und immer noch wird.

      Ich kann jeden­falls bestä­ti­gen, daß Per­so­nen da sind, die man antrifft, bei denen die abson­der­li­che Pupil­len­for­mung oft auf­tritt, bei ande­rem wie­der­um gar nicht zu sehen ist, nicht bloß auf Film oder Foto­ma­te­ri­al.

      Du kannst es bestä­ti­gen? Wie funk­tio­niert das?
      Aber auch das bedeu­tet nicht viel. Ers­tens gibt es sowie eine Abnor­mi­tät, die sich Kat­zen­au­gen-Syn­drom nennt. Die­se Leu­te haben tat­säch­lich Pupil­len, die etwas läng­lich aus­se­hen. Außer­dem sehen wir ziem­lich schnell Din­ge, die in Wirk­lich­keit gar nicht da sind. Bei Ver­schwö­rungs­auf­de­ckern und Ufo­gläu­bi­gen ist die­se Nei­gung beson­ders aus­ge­prägt. Dann schaut man nicht rich­tig hin, liest nicht rich­tig, hört nicht rich­tig zu – weil man das gar nicht will, den das wür­de ihnen den Spaß ver­der­ben.

      Oder wir sehen etwas am Him­mel, das wir nicht ein­ord­nen kön­nen und wenn uns dann der Gedan­ke gefällt, haben wir ein UFO gese­hen. Wer glau­ben möch­te, dass es Rep­ti­lo­iden gibt, fin­det genü­gend Bewei­se dafür. Wer glau­ben möch­te, dass es UFOs gibt, eben­falls. Glei­ches gilt für Reli­gio­nen oder poli­ti­sche Ideo­lo­gien.

      Das nicht sicht­ba­re Wesen neben uns exis­tie­ren, sehe ich als gege­ben, laut der The­se .der ‚gerin­nen­den‘ Ener­gie, wonach wir vor unse­rer Mensch­wer­dung ver­mut­li­che schon als astra­le Lebens­form exis­tiert haben. Also: War­um soll es nicht auch noch ande­re astra­le Lebe­we­sen geben, als die irdi­scher Men­schen?

      Das müss­test du dann erklä­ren. Du sagst sinn­ge­mäß: „Theo­re­tisch könn­te es sein, also wird es wahr­schein­lich stim­men.“ Das ist mir zu ein­fach und zu wenig.
      Und selbst wenn: Na und? Vie­les ist mög­lich – wer weiß das schon genau. Auch das habe ich geschrie­ben. Viel­leicht gibt es Ener­gie­we­sen um uns her­um. Viel­leicht gibt es auch noch sehr viel mehr, als wir uns vor­stel­len kön­nen. Doch das alles ist bes­ten­falls rein spe­ku­la­tiv und nicht wirk­lich für unser tat­säch­li­ches Leben rele­vant. Wie ich bereits schrieb: Die einen glau­ben halt an Gott, die ande­ren an UFOs und Außer­ir­di­sche, die ande­ren an den Kom­mu­nis­mus oder dass es den Holo­caust nie gege­ben hat – und jeder ist davon über­zeugt, dass es kein Glau­ben, son­dern Tat­sa­chen sind. Es ist belie­big und ein bekann­tes Phä­no­men.

      Es gibt meh­re­re Bücher auch dazu, daß bei­spiels­wei­se sicher­lich auch Lebens­for­men neben uns exis­tie­ren , die von unse­rer Ener­gie, Wis­sen, Erfah­ren etc. zu pro­fi­tie­ren ver­su­chen.

      Auch hier gilt: Na und? Ver­giss die Bücher! Es ist kei­ne Kunst ein Buch zu schrei­ben und das zu behaup­ten, was die Leu­te glau­ben wol­len. Die Leser­schaft inter­es­siert sich nicht für Bewei­se und Plau­si­bi­li­tät. Haupt­sa­che, es gefällt.

      Es gibt jede Men­ge Eso­te­rik­bü­cher. Wenn wir glau­ben, was dar­in steht, dann, weil wir es glau­ben wol­len, nicht weil die­se Bücher irgend­et­was bewei­sen. Wenn es tat­säch­lich UFOs und Außer­ir­di­sche auf Erden geben soll­te, dann haben die­se Bücher und Fil­me nichts damit zu tun. Sie sind nur gute Geld­quel­len für die Autoren.

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  2. Was ist denn ein Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker?
    Und wer ist?
    Wenn es eine Ver­schwö­rung gibt, ist er ein Beob­ach­ter und Auf­de­cker der­sel­ben.
    Das wür­de ich als posi­tiv bewer­ten.
    Der Water­ga­te-Fall war so eine Ver­schwö­rung. Sei­ne Auf­de­ckung geschah durch zwei Jorn­a­lis­ten, die man heu­te mit Sicher­heit als Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker bezeich­nen wür­de.
    Ich mag Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker, denn sie las­sen sich nicht ein­fach alles vor­set­zen ohne es zu hin­ter­fra­gen.
    Unan­gehm sind mir ehr Men­schen, die sofort duck­mäu­sernd zu allem ja sagen.
    Ent­we­der weil sie dumm sind, oder weil sie ihren Vor­teil dar­aus zie­hen.

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    • Was ist denn ein Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker?

      Ein Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker ist jemand, der an Ver­schwö­run­gen glaubt.

      Wenn es eine Ver­schwö­rung gibt, ist er ein Beob­ach­ter und Auf­de­cker der­sel­ben.

      Und wenn es kei­ne Ver­schwö­rung ist, ist er kein Beob­ach­ter und Auf­de­cker. Da die bekann­ten Ver­schwö­run­gen (Kuge­l­er­de, Mond­lan­dung, Rep­ti­lo­ide, Chem­trails etc.) nur Wunsch­den­ken sind, kön­nen die Auf­de­cker die­ser Ver­schwö­run­gen auch kei­ne Ver­schwö­rungs­auf­de­cker sein. Sie sind nur Tag­träu­mer, die sich in eine Idee ver­liebt haben.

      Das wür­de ich als posi­tiv bewer­ten.

      Natür­lich. Doch die Ver­schwö­run­gen, an die Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen glau­ben, gibt es nicht. Man kann nichts davon beob­ach­ten. Mag sein, dass es tat­säch­lich Ver­schwö­run­gen gibt, die­se wer­den aber deut­lich sub­ti­ler und raf­fi­nier­ter sein, als die, an die Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen glau­ben.

      Der Water­ga­te-Fall war so eine Ver­schwö­rung. Sei­ne Auf­de­ckung geschah durch zwei Jorn­a­lis­ten, die man heu­te mit Sicher­heit als Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker bezeich­nen wür­de.

      Die Water­ga­te-Affä­re war kei­ne Ver­schwö­rung, son­dern nur ein kras­ser Fall von Macht­miss­brauch und Kor­rup­ti­on eines ein­zel­nen Man­nes. Eine Ver­schwö­rung meint hin­ge­gen, dass eine Grup­pe von Leu­ten sich heim­lich gegen eine ande­re Grup­pe im gro­ßen Stil ver­schwört, um die­ser in irgend­ei­ner Wei­se zu schä­di­gen etc.

      Bei der Water­ga­te-Affä­re ging es aber nur um den ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten, der sei­nen Macht­miss­brauch und sei­ne Lügen ver­schlei­ern woll­te. Dabei wur­de er von Jour­na­lis­ten erwischt und muss­te sei­nen Hut neh­men. Das war schon alles.

      Ich mag Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker, denn sie las­sen sich nicht ein­fach alles vor­set­zen ohne es zu hin­ter­fra­gen.

      Echt? Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker machen doch die gan­ze Zeit nichts ande­res, als alles unge­prüft zu über­neh­men und zu glau­ben, sobald es ihnen gefällt. Du etwa auch? Sie sind abso­lut unkri­tisch und extrem ein­sei­tig ori­en­tiert: NUR DAS, WAS IHNEN GEFÄLLT, GLAU­BEN SIE! Ein kri­ti­scher Ver­stand wür­de aber nie­mals so vor­ge­hen.

      Unan­gehm sind mir ehr Men­schen, die sofort duck­mäu­sernd zu allem ja sagen.

      Wer also nicht glaubt, dass die Erde eine Schei­be ist, Demo­kra­ten pädo­phi­le Sata­nis­ten sind, die Regie­rung die Bevöl­ke­rung sys­te­ma­tisch ver­gif­tet, es eine jüdi­sche Welt­ver­schwö­rung gibt, außer­ir­di­sche die Mensch­heit kon­trol­lie­ren, es kei­nen Holo­caust gab oder die Coro­na-Pan­de­mie eine Lüge ist usw., ist für dich ein Duck­mäu­ser? Wer sich sei­ne eige­ne Mei­nung bil­det, ist für dich ein Duck­mäu­ser, ein Schlaf­schaf oder ein Sys­tem­skla­ve?

      Ande­rer­seits: Wer ein­fach alles nach­plap­pert, was er irgend­wo im Inter­net gele­sen hat und es unge­prüft glaubt, nur weil es ihm gefällt, ist für dich ein kri­tisch den­ken­der Mensch?

      Ent­we­der weil sie dumm sind, oder weil sie ihren Vor­teil dar­aus zie­hen.

      Es ist wahr­schein­lich eine Kom­bi­na­ti­on aus bei­dem. Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker glau­ben halt alles sofort (oder tun zumin­dest so – die­se Frak­ti­on gibt´s auch), wenn es ihre Abnei­gun­gen gegen der offe­ne und freie Gesell­schaft stärkt. Das ist ihr Haupt­mo­tiv.

      Das ist einer­seits dumm (denn eine freie und offe­ne Gesell­schaft ist doch eine ziem­lich gei­le Sache, weil jeder sich in ihr auf sei­ne eige­ne Wei­se ver­wirk­lich und ent­fal­ten kann), aber auch berech­nend, denn die­ser Glau­be macht sie zu etwas Beson­de­rem: Sie müs­sen dann nicht mehr selbst­kri­tisch sein – kei­ne unan­ge­neh­me Fra­gen mehr! Es gibt dann nichts mehr zu ver­ste­hen, denn alles ist schon klar.

      Es ist also nicht nur dumm und vor­teils­si­chernd, son­dern auch bequem, an Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gien zu glau­ben.

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      • Ich schrei­be nur das, was ich beob­ach­te und den­ke. Du tust das nicht. Du schreibst und denkst nur das, was man dir zum Den­ken und Glau­ben gege­ben hat. Damit bist du zufrie­den. Das ist der wich­tigs­te Unter­schied zwi­schen dir und mir.

  3. Jau, Mann! Genau! Du sagst es! Im Water­ga­te-Fall g a b es etwas zu recher­chie­ren, nach­zu­wei­sen und auf­zu­de­cken. Im Fal­le der Rep­ti­li­en – Geschich­te gibt es weder was zu recher­chie­ren, noch ist irgend­et­was davon nach­weis­bar, des­halb gibt es auch kei­ne Wahr­heit auf­zu­de­cken. Mei­ne per­sön­li­che Idee von die­sen abstru­sen Ver­schwö­rungs­theo­rien: Die Leu­te, die dar­an glau­ben, sind nütz­li­che Idio­ten einer Eso­te­rik­in­dus­trie, nütz­li­che Idio­ten der Poli­tik und/oder der Kon­sum­wirt­schaft, weil sie sich outen als Dep­pen, die wirk­lich jeden Scheiss glau­ben und denen man vor­aus­sicht­lich noch grö­ße­ren Scheiss erzäh­len kann.

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    • ZITAT: „Im Fal­le der Rep­ti­li­en – Geschich­te gibt es weder was zu recher­chie­ren, noch ist irgend­et­was davon nach­weis­bar, des­halb gibt es auch kei­ne Wahr­heit auf­zu­de­cken.“

      Zu die­ser Aus­sa­ge möch­te ich sagen,dass du nur noch nicht wirk­lich recher­chiert hast,da du anschei­nend davon ausgehst,dass es Blöd­sinn ist.Aber irgend­wo muß die­ser Glau­be dar­an sei­nen Ursprung haben,bis er sich ver­selbst­stän­dig­te.

      Weder die Esotherikindustrie,der Poli­tik und oder der Kon­sum­wirt­schaft sind sie von Nutzen,nur weil sie Dep­pen sind. Dep­pen per se kau­fen ja nichts.Ausser es gibt ein Anti-Rep­to-Spray für unter­wegs. :-)

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      • Eine Recher­che ist nur dann von Nöten, wenn das, was unter­sucht wird, ein Phä­no­men ist, das irgend­wie beob­acht­bar ist. Behaup­tet bei­spiels­wei­se jemand, „zwei mal zwei ist fünf“, muss nichts recher­chiert wer­den, denn man sieht sofort, dass es da nichts zu recher­chie­ren gibt. Es ist ein­fach nur Quatsch.

        Bei all den Leu­ten, die an Rep­ti­lo­iden glau­ben, ist nur der star­ke Wunsch vor­han­den, dass es die­se Rep­ti­lo­iden gibt. Das kennt man an der Art, wie „argu­men­tie­ren“. Sie glau­ben nicht des­we­gen dar­an, weil sie irgend­wie erfah­ren, beob­ach­tet oder recher­chiert haben, dass es die­se Weser gibt. Es ist noch nicht ein­mal so, dass ihr Glau­be dar­an durch eine feh­ler­haf­te Recher­che ent­stan­den ist. In Wirk­lich­keit haben sie nie etwas gemacht, was dem ent­spricht, was man Recher­che nennt.

        Alles, was sie getan haben, ist Fol­gen­des: Zuerst haben sie irgend­wo, viel­leicht durch Zufall, von der Rep­ti­lo­iden-Ver­schwö­rungs­er­zäh­lung gehört. Die Idee, es könn­te außer­ir­di­schen Wesen in Men­schen­ge­stalt auf der Erde geben, hat ihnen sofort gefal­len. Dann haben sie begon­nen, mit Begeis­te­rung alles zu lesen, was geeig­net ist, die­sen Glau­ben zu bestär­ken. Bei die­ser Lek­tü­re haben sie nicht dar­auf geach­tet, ob das, was sie dort lesen, über­haupt einen Sinn ergibt, denn dar­an waren sie nie inter­es­siert.

        Das ist im Wesent­li­chen schon alles, wor­aus ihre und dei­ne Recher­che besteht: Das zu lesen, was gefällt, weil es den Wunsch­glau­ben fes­tig. Das ist eher die Par­odie einer Recher­che.

  4. Die Anschlä­ge auf die Nord­see-Pipe­lines haben das Poten­zi­al einer Ver­schwö­rung. Ent­we­der waren es die Russen,oder die USA. Das grö­ße­re Inter­es­se an der Zer­stö­rung liegt klar bei den USA.
    Auf einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz mit Bun­des­kanz­ler Scholz ver­kün­de­te dies US-Prä­si­dent Biden. Auf die Fra­ge, wie er das denn genau umzu­set­zen geden­ke, da die­ses Pro­jekt doch inner­halb der deut­schen Ent­schei­dungs­macht liegt, ant­wor­te­te er kühl: „Ich ver­spre­che Ihnen, dass wir in der Lage sind, dies zu tun“.

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    • Die Rus­sen, also die rus­si­sche Bevöl­ke­rung, hat bestimmt kein Inter­es­se dar­an. Nur Putin selbst. Ich habe natür­lich auch kei­ne Ahnung, aber Putin hat nach einem Weg gesucht, die Gas­lie­fe­rung an Deutsch­land ein­zu­stel­len, aller­dings ohne Ver­trags­bruch zu bege­hen. Zuerst mit der Behaup­tung, es gäbe Repa­ra­tur­ar­bei­ten an der Gas­an­la­ge. Und jetzt wird plötz­lich die­se Pipe­line gesprengt. Was für ein Zufall.

      Soll­te Biden also dafür ver­ant­wort­lich sein, hät­te er Putin damit einen Gefal­len getan. Der wird sich dar­über freu­en.

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