Unsere archaisch-animalische Vergangenheit ist unser Handicap
Wir können unsere destruktive Seite nicht direkt bekämpfen, ohne dabei Methoden anzuwenden, die selbst destruktiv sind.
Inhalt
Die Menschheit hat ihre Stärken und ihre Schwächen. Unsere Stärken (Empathie, Altruismus, Großzügigkeit, Anteilnahme, Neugier, Verantwortungsbewusstsein) stehen oft im Schatten unserer Schwächen, da sie sanfte Prinzipien sind, also keinen aggressiven Charakter besitzen. Deshalb kann man sie schnell übersehen. Darum ist es wichtig, diese Stärken auszubauen und mehr in den Vordergrund zu rücken – besonders in unseren Schulen.
Mit unseren Schwächen (Gier, Opportunismus, Gleichgültigkeit, Egozentrik, Inkonsequenz) müssen wir leben, solange wir sie nicht vollständig erkannt und verstanden haben, um sie überwinden zu können. Es ist nicht möglich, unsere negativen Seiten abzuschaffen, indem wir sie „wegzüchten“, ohne den Organismus Menschheit dabei zu verkrüppeln.
Erzwungene Friedlichkeit ist keine Lösung auf Dauer
Die Menschheit kann nicht zum Guten oder zur Friedlichkeit erzogen werden. Das wurde schon oft versucht, doch funktioniert hat es nie. Wir können uns zwar friedliches und freundliches Verhalten antrainieren, doch das alleine reicht nicht. Denn solange Friedlichkeit und Freundlichkeit nur Optionen sind, die wir wahrnehmen können oder auch nicht, ist das Problem nicht gelöst.
Angenommen, wir würden alle Menschen, die einen korrupten Charakter besitzen oder zu besitzen scheinen, daran hindern, öffentliche Ämter zu bekleiden. Höchstwahrscheinlich würden wir dann auch ehrliche Menschen sanktionieren, denn Irrtümer gibt es immer. Wir würden also bei dem Versuch, die Ungerechtigkeit zu bekämpfen oder zu verdrängen, neue Ungerechtigkeit in die Welt setzen, ohne es zu merken. Wir würden glauben, Gutes zu tun, in Wirklichkeit täten wir das Gegenteil und kämen uns dabei auch noch fortschrittlich vor.
Machtmissbrauch und Manipulator
Wir dürfen nicht vergessen: Wir sind fast alle (auf unterschiedliche Arten und aus unterschiedlichen Gründen) emotional korrupt und missbrauchen im Alltag und im Beruf unsere Macht und Möglichkeiten. Wir manipulieren uns selbst und andere, ohne es richtig zu wissen. Eltern missbrauchen oft ihre Macht gegenüber ihren Kindern, Lehrer die Macht gegenüber ihren Schülern, Vorgesetzte die Macht gegenüber ihren Untergebenen und Tierhalter die Macht gegenüber ihren Tieren. Wir tun es auf unterschiedliche Weisen, subtil oder offensichtlich, mit unterschiedlichen Intentionen und auf unterschiedlichen Gebieten.
Viele Politiker, Beamte, Manager und Bankiers schaden beispielsweise mit ihrem Machtmissbrauch der Allgemeinheit. Der Machtmissbrauch, der in Familien, unter Freunden oder Arbeitskollegen stattfindet, richtet nur vereinzelt Schaden an, doch da er in Millionen Fällen geschieht und Millionen Individuen davon betroffen sind, ist auch er groß, vielleicht sogar der größere. Und global sind es Milliarden Menschen, die aufgrund von Machtmissbrauch psychisch und physisch geschädigt sind und dadurch selbst zum Machtmissbrauch animiert oder genötigt werden.
Aus dieser Masse der psychisch und sozial geschädigten Menschen rekrutieren sich unsere Manager und Politiker, die die Wirtschaft und Politik gestalten – heute heißt das: die Welt.
Widersprüchlichkeit fördert Korruptionsbereitschaft
Wir alle sind von der Widersprüchlichkeit des gesellschaftlichen Lebens korrumpiert, oft bereits von Kindheit an. Das wissen wir meistens nicht, und wenn wir es doch wissen, haben wir uns damit abgefunden und arrangiert. „So ist das Leben nun mal“, verteidigen wir unsere Gleichgültigkeit achselzuckend und gehen zur Tagesordnung über. Wir finden es normal, manipuliert zu werden und selbst zu manipulieren.
Wir denken, Gewalt, Manipulation, Betrug und Hinterlist sind natürliche und normale Konstanten des Lebens und halten die Vorstellung einer gewaltfreien und freundlichen Welt für unrealistisch oder utopisch, manchmal sogar für falsch, denn für viele scheint das Leben ein einziger Kampf zu sein, den sie auch gar nicht beenden wollen.
Ende der Jugend
Diese Einstellung spiegelt unsere unreife Beziehung zum Menschsein selbst wider. Uns ist nicht bewusst, dass die Menschheit ein Organismus ist, der sich entwickelt. Noch ist er relativ „primitiv“ und befindet sich gegenwärtig am Ende seiner Jugend. Seine Kindheit hat er zwar hinter sich, erwachsen ist er deshalb nicht. Doch wie es bei Jugendlichen oft der Fall ist: Weil sie keine Kinder mehr sind, fühlen sie sich erwachsen.
Wir sollten das bedenken, wenn wir über die Menschheit urteilen, denn es ist wenig sinnvoll, ihr ein Verhalten abzuverlangen, zu dem sie aus evolutionstechnischer Sicht noch gar nicht fähig sein kann. Als Einzelwesen können wir sehr reif und weise sein – unabhängig von unserem Alter. Doch als Menschheit sind wir kaum mehr als ein pubertierender Jugendlicher, der das Ende seiner Trotzphase durchlebt.
Dass also die Menschheit noch nicht fähig ist, sich als Ganzes friedlich und freundlich zu verhalten, braucht uns nicht zu verunsichern, beschämen oder ängstigen, denn unsere Entwicklung folgt einem natürlichen Verlauf und ist noch längst nicht beendet.
Hallo zusammen…
dies ist eine sehr interressnte Phillosophie, die ich persönlich sehr, sehr schätze.
Ich finde, das Religionen und Ideologieen eine Erfindungen des Menschen ist…
Soetwas gibt es in der Flora und Fauna auf unserer Erde nicht.
Deshalb sind Religionen und Ideologieen der Menschheitsgeschichte aus meiner Sicht die Ursachen für Hass, Gewalt, Konflikte, Kriege, Unterdrückung, Armut und Reichtum, u.s.w.
Dies führt früher oder später dazu, dass sch die Menschheit selber abschaffen wird!!