Auf­fäl­li­ge Gemein­sam­kei­ten zwi­schen Ver­schwö­rern und Ver­schwö­rungs­auf­de­ckern


Eine große Halle, an den Wänden riesige Bildschirme mit vielen Symbolen, davor sitzen Menschen, die auf ihre Handys blicken.

Die zuneh­men­de Ver­brei­tung von Ver­schwö­rungs­theo­rien

Die Gefahr, die vom Glau­ben an Ver­schwö­run­gen aus­ge­hen kann, ist nicht gering. Selbst wenn vie­le Ver­schwö­rungs­gläu­bi­ge ihre Ver­schwö­run­gen nicht wirk­lich erst neh­men und nur als eine Art Spiel ver­ste­hen – ande­re schon! Der Glau­be dar­an kann eine Gesell­schaft spal­ten, wenn er über­hand­nimmt.

An der angeb­li­chen Coro­na-Ver­schwö­rung erkennt man das: Leu­te, die sich frü­her nie für Ver­schwö­run­gen inter­es­siert haben, fan­gen nun an, so etwas zumin­dest für mög­lich zu hal­ten. Bei­spiels­wei­se hat in den letz­ten 20 Jah­ren der Glau­be, die Erde wäre in Wahr­heit eine Schei­be, welt­weit signi­fi­kant zuge­nom­men!

Die meis­ten, beson­ders die gro­ßen Ver­schwö­rungs­theo­rien, haben einen recht­se­so­te­ri­schen Kon­text und geben einer regres­si­ven und gesell­schafts­feind­li­chen Welt­sicht Vor­schub. Das kann für Men­schen, die mit der moder­nen Welt nicht zurecht­kom­men oder ein­fach nur fun­da­men­ta­le Lebens­pro­ble­me haben, attrak­tiv sein, denn man kann sich damit ablen­ken und betäu­ben.

Der iro­nisch-belus­ti­gen­de Ton­fall auf die­ser Sei­te

Auch wenn ich mich auf die­ser Sei­te hier und da über die Ver­schwö­rungs­mäch­te und ihre Gegen­spie­ler lus­tig mache, bedeu­tet das nicht, ich wür­de Ver­schwö­rungs­glau­ben nicht ernst neh­men.

Der Glau­be an Ver­schwö­run­gen muss bekämpft wer­den. Das geht am bes­ten mit nüch­ter­ner Auf­klä­rung. Doch wie ist das zu bewerk­stel­li­gen, wenn die Rezi­pi­en­ten, die Emp­fän­ger der Auf­klä­rungs­ar­beit, sich wei­gern, die Rea­li­tät anzu­er­ken­nen?

Man­che Behaup­tun­gen der Ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen sind extrem albern, sodass es eigent­lich kei­nen Sinn macht und müßig ist, irgend­wie ernst­haft dar­auf ein­zu­ge­hen. Tue ich es trotz­dem und beschäf­tigt mich ana­ly­tisch damit (soweit das mög­lich ist), ent­steht auto­ma­tisch eine iro­ni­sche Kon­no­ta­ti­on in der For­mu­lie­rung und dem Unter­ton – eben weil es absurd und bescheu­ert ist – sor­ry!

Albern, infan­til, komö­di­en­haft

Vie­le die­ser Ver­schwö­run­gen sind albern und infan­til – bei­spiels­wei­se die Erd­ku­gel­ver­schwö­rung. Es ist nicht nach­voll­zieh­bar, war­um man­che Men­schen so etwas glau­ben. Leu­te, die das tat­säch­lich tun, wei­gern sich, ihren eige­nen Sin­nen zu trau­en. Es ist eine Form der Selbst­in­dok­tri­na­ti­on durch Selbst­hyp­no­se – wahr­schein­lich aus Angst vor der moder­nen Welt mit ihren anspruchs­vol­len Anfor­de­run­gen und Pro­ble­men.

Dabei gibt es vie­le Weg, leicht nach­zu­prü­fen, ob die Erde eine Schei­be ist. Einer davon ist: Wäre sie das, hät­te schon längst jemand mit einem guten Fern­rohr und bei kla­rem und ruhi­gem Wet­ter vom Eif­fel­turm aus (oder einem ande­ren hohen Punkt) die ame­ri­ka­ni­sche Küs­te erspä­hen müs­sen.

Und die meis­ten ande­ren Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen haben oft etwas Komö­di­en­haf­tes an sich. Es gibt nur weni­ge, die theo­re­tisch mög­lich und auch sinn­voll wären – bei­spiels­wei­se die Mond­lan­dungs­ver­schwö­rung.

Die Lächer­lich­keit auf­zei­gen

Wie könn­te es funk­tio­nie­ren, jeman­dem, der an die fla­che Erde glaubt, ein­fühl­sam und ver­ständ­nis­voll auf­zu­zei­gen, dass sie das nicht ist?

Des­halb ist es drin­gend nötig, Ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen, die erwar­ten, ernst genom­men zu wer­den, deut­lich zu sagen, dass das, was sie da zu wis­sen behaup­ten (nüch­tern betrach­tet) ein­fach nur Quatsch ist.

Nichts davon kann in der wirk­li­chen Welt (jen­seits des Inter­nets) beob­ach­tet wer­den und einen Sinn ergibt das meis­te davon auch nicht. Es ist daher auch wich­tig, die Lächer­lich­keit der popu­lä­ren Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen auf­zu­zei­gen.


Die Ver­schwö­rer: inkon­se­quent und umständ­lich

Eine finstere Gestalt mit glühenden Augen zieht an Marionetten-Fäden und manipuliert Menschen.

Wer einen ande­ren Men­schen oder eine gan­ze Bevöl­ke­rungs­grup­pe mani­pu­liert, tut das selbst­ver­ständ­lich so, dass er dabei nicht erwischt wird. Denn eine Mani­pu­la­ti­on ist nur dann wirk­sam und sinn­voll, wenn sie unent­deckt bleibt.

Ver­schwö­rungs­auf­de­cker behaup­ten, gehei­me oder auch bekann­te Orga­ni­sa­tio­nen wür­den die Bevöl­ke­rung mani­pu­lie­ren. Vie­le die­ser Mani­pu­la­tio­nen wären dann aller­dings so plump durch­ge­führt, dass man den Ver­schwö­rern oder Mani­pu­la­to­ren Dilet­tan­tis­mus unter­stel­len kann.

Die­se Leu­te oder Wesen inves­tie­ren wahr­schein­lich viel Geld, Zeit und Ener­gie in ihre Akti­vi­tä­ten, legen gleich­zei­tig aber kei­nen Wert dar­auf, unent­deckt zu blei­ben, obwohl das mit nur wenig Auf­wand mög­lich wäre.

Chem­trails und die Coro­na-Lüge

Ein Bei­spiel sind die soge­nann­ten Chem­trails. Hät­ten irgend­wel­che gehei­men Grup­pen die Absicht, die Bevöl­ke­rung oder das Kli­ma auf glo­ba­ler Ebe­ne zu mani­pu­lie­ren, fän­den sich sicher­lich Metho­den, die vor der Öffent­lich­keit ver­bor­gen blie­ben.

Statt­des­sen flie­gen sie mit Flug­zeu­gen für jeden gut sicht­bar durch die Gegend und ver­sprü­hen Che­mi­ka­li­en. Eine sol­che Vor­ge­hens­wei­se ist ziem­lich dumm, wenn man etwas ver­heim­li­chen will.

Ein ande­res Bei­spiel ist die Coro­na-Ver­schwö­rung: Anstatt das Gift oder den Chip der Bevöl­ke­rung ein­fach heim­lich über die Trink­was­ser­ver­sor­gung und die Lebens­mit­tel zu ver­ab­rei­chen, macht man es über eine umständ­li­che, sehr teu­re und öffent­li­che Imp­fung – die oben­drein noch ewig dau­ert. Düm­mer geht es kaum noch.

Nicht nur ihre Ver­schwö­run­gen ver­bo­cken sie regel­mä­ßig – auch von der Kunst der Geheim­hal­tung schei­nen sie kei­ne Ahnung zu haben.


Das Inter­net: Stärks­te Waf­fe der Truther im Kampf gegen die Ver­schwö­rer und Inva­so­ren

Die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker soll­ten sich fra­gen, war­um die Ver­schwö­rer es ihnen erlau­ben, im Inter­net die Wahr­heit zu ver­brei­ten, obwohl sie das leicht ver­hin­dern könn­ten!

Eins ist doch wohl klar: Gäbe es Ver­schwö­rungs­mäch­te, die das Gesche­hen in der Welt mani­pu­lie­ren und bestim­men, sähe die Welt heu­te anders aus. In die­ser Welt gäbe es bei­spiels­wei­se kein frei­es Inter­net. Denn war­um soll­ten die Unter­drü­cker und Aus­beu­ter es der ver­sklav­ten Mensch­heit und ganz beson­ders den Wahr­heits­wis­sen­den ermög­li­chen, sich welt­weit in Echt­zeit mit­ein­an­der zu ver­net­zen?

Muss­ten Ver­schwö­rungs­auf­de­cker sich frü­her noch umständ­lich und extrem zeit­auf­wen­dig über den Post­weg aus­tau­schen, kön­nen sie das heu­te dank des Inter­nets welt­weit in Echt­zeit tun und ihren Wider­stand so opti­mal koor­di­nie­ren.

Dafür sind ein­zig und allein die Ver­schwö­rungs­mäch­te ver­ant­wort­lich!

Die Selbst­sa­bo­ta­ge der Welt­ver­schwö­rer

Es ist des­halb abso­lut unver­ständ­lich und nicht nach­voll­zieh­bar, war­um die­se Ver­schwö­rungs­mäch­te die Ent­ste­hung eines Inter­nets nicht ver­hin­dern hät­ten sol­len. Waren sie denn so kurz­sich­tig, um sich nicht den­ken zu kön­nen, dass es ihre Geg­ner stärkt, sie aber schwächt?

(Für das Inter­net selbst könn­ten die Ver­schwö­rer kei­ne Ver­wen­dung gehabt haben, denn wir kön­nen davon aus­ge­hen, dass sie von Haus aus schon längst vie­le bes­se­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten haben.)

Das Inter­net hat die Auf­klä­rungs­ar­beit und Wahr­heits­ver­brei­tung der Ver­schwö­rungs­auf­de­cker also extrem ver­bes­sert. Die Ver­schwö­rer hät­ten ihren Fein­den damit ein sehr mäch­ti­ges Instru­ment in die Hän­de gelegt.

Ohne Inter­net wäre heu­te die welt­wei­te Ver­schwö­rungs­auf­de­cker-Com­mu­ni­ty 1000 Mal klei­ner. Sie hät­ten es sehr schwer, die Wahr­heit zu ver­brei­ten. Und die Ver­schwö­rer wären ihrem End­ziel wahr­schein­lich auch schon ein gutes Stück näher.

Das dum­me und lai­en­haf­te Ver­hal­ten der Ver­schwö­rer

Das Ver­hal­ten die­ser Leu­te oder Wesen kann oft ein­fach nur als unlo­gisch bezeich­net wer­den. Nor­ma­le Men­schen – egal ob geset­zes­treu oder kri­mi­nell – ver­hal­ten sich so nicht. Ihre Aktio­nen sind oft nicht rich­tig durch­dacht. Es scheint ihnen egal zu sein, dass ihre Ver­schwö­rungs­ar­beit oft umständ­lich, lai­en­haft und wenig effek­tiv ist.

Wäre ich ein Ver­schwö­rer, der bei­spiels­wei­se den 82 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land einen mikro­sko­pi­schen Chip (Coro­na) ein­pflan­zen will, täte ich es so, dass es nie­mand mit­kriegt (in Lebens­mit­teln, im Trink­was­ser, in Medi­ka­men­ten etc.). Denn ich wür­de natür­lich wol­len, dass alle Men­schen den Chip bekom­men und nicht nur die, die sich imp­fen las­sen. Auch ein Impf­zwang wür­de nicht ver­hin­dern, dass ein Teil der Bevöl­ke­rung sich der Imp­fung ent­zieht.

Und die Leu­te, auf die ich es ganz beson­ders abge­se­hen hät­te (also die, die von mir und mei­nen Machen­schaf­ten wis­sen und mir des­halb gefähr­lich wer­den könn­ten), wür­de sich sowie­so nicht imp­fen las­sen.

Der Bevöl­ke­rung mit einer Imp­fung das Gift oder den Chip zu ver­ab­rei­chen, war also eine ziem­lich dum­me Idee.


Eine Koope­ra­ti­on zwi­schen Ver­schwö­rern und Ver­schwö­rungs­auf­de­ckern?

Gestal­ten die Ver­schwö­rer ihre Ver­schwö­run­gen etwa absicht­lich nie­mals raf­fi­niert, damit die­se auch auf­ge­deckt wer­den kön­nen? Arbei­ten sie mit den Ver­schwö­rungs­auf­de­ckern zusam­men? Sind Truther und Co. in Wirk­lich­keit (viel­leicht ohne es zu wis­sen) Agen­ten der Ver­schwö­rungs­mäch­te, sozu­sa­gen deren „Außen­dienst­mit­ar­bei­ter“, mit der Auf­ga­be, die Welt­be­völ­ke­rung von den wirk­li­chen Ver­schwö­run­gen abzu­len­ken?

Auch wenn das nicht ernst gemeint ist, wäre es eine Erklä­rung für das wider­sprüch­li­che und teils bizar­re Ver­hal­ten der Ver­schwö­rer und ihre Gegen­spie­ler.

Sie trau­en sich nicht, ihre größ­ten Fein­de zu töten

Skru­pel­lo­sig­keit schei­nen die­se Leu­te oder Wesen übri­gens auch nicht zu ken­nen: Jedes Dro­gen­kar­tell oder die Mafia zögern kei­ne Sekun­de, Leu­te umzu­brin­gen oder ver­schwin­den zu las­sen, wenn die­se ihnen läs­tig wer­den.

Doch die außer­ir­di­schen Inva­so­ren (die prin­zi­pi­ell über Lei­chen gehen und sich auch nicht scheu­en wür­den, Mil­lio­nen oder sogar Mil­li­ar­den Men­schen zu töten und gegen die unse­re Mafia des­halb wie ein Kin­der­gar­ten aus­sieht), trau­en sie sich nicht, aus­ge­rech­net die Leu­te zu besei­ti­gen, von denen sie durch­schaut wur­den und die ihnen des­halb gefähr­lich wer­den könn­ten. Das wäre ein Leich­tes und sie wären die Stö­ren­frie­de los.

Bekann­te und ein­fluss­rei­che Ver­schwö­rungs­auf­de­cker wie Atti­la Hild­mann, Xavier Naidoo, Ken Jeb­sen oder Chris­ti­an Anders soll­ten sich also drin­gend fra­gen, war­um sie über­haupt noch leben. Denn wäre das, was sie behaup­ten, wahr, wären sie schon längst tot. Man hät­te sie – falls nötig – durch Dop­pel­gän­ger ersetzt.

Macht der Macht wegen

Was haben die Ver­schwö­rer also von ihrer zeit- und ener­gie­rau­ben­den Ver­schwö­rungs­ar­beit? Ein bes­se­res Leben sicher­lich nicht! Mehr Geld auch nicht, da sie mit Sicher­heit schon genug davon haben bzw. mit die­sem „Zah­lungs­mit­tel“ sowie­so nichts anfan­gen kön­nen, da es letzt­end­lich kei­nen wirk­li­chen Wert besitzt (Geld kann jeder­zeit ent­wer­tet wer­den). Alles, wor­um es ihnen daher zu gehen scheint, ist Macht der Macht wegen.

Ein Bei­spiel für »Macht der Macht wegen« ist die Rep­ti­lo­iden-Ver­schwö­rung. Die­se Außer­ir­di­schen sol­len bereits seit min­des­tens einer hal­ben Mil­li­on Jah­ren in mensch­li­cher Gestalt die Geschi­cke in der Welt len­ken.

Als inter­stel­la­re Spe­zi­es kamen sie aus einer Welt, in der es alles gab, was sich ein Lebe­we­sen nur wün­schen kann. Dort muss­te nie­mand sein Leben durch Arbeit finan­zie­ren.

Dort gab es auch kei­ne sozia­len Unge­rech­tig­kei­ten, kei­ne wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Pro­ble­me, wie sie in unse­rer Welt nor­mal sind. Sie kamen prak­tisch aus einem futu­ris­ti­schen Para­dies, in dem es alles gab und in dem jeder sein Leben nach eige­nen Vor­stel­lun­gen frei gestal­ten konn­te – ohne Krie­ge, Kon­flik­te, Neid und Hun­ger.

Die Anunna­ki: Flucht aus dem zivi­li­sa­to­ri­schen Para­dies

Doch dann ver­lie­ßen sie aus uner­find­li­chen Grün­den die­ses Para­dies, um auf der Erde mit viel Arbeit und Stress eine Mensch­heit aus­zu­beu­ten und zu ver­skla­ven, die es oben­drein noch gar nicht rich­tig gab. Wel­chen Nut­zen könn­te eine Spe­zi­es, die alles erreicht hat, was es zu errei­chen gibt, davon haben?

Allein schon des­halb besitzt die Rep­ti­lo­iden-Inva­si­on kei­nen Sinn. Der ein­zig mög­li­che (wenn auch kin­di­sche und nicht ver­nünf­ti­ge) Grund für ein sol­ches Ver­hal­ten kann nur das Stre­ben nach „Macht an sich“ sein:

Man domi­niert und mani­pu­liert ande­re nicht, um sich zu berei­chern oder sonst wie einen Vor­teil zu ver­schaf­fen (bei­spiels­wei­se das Leben zu ver­bes­sern oder ein­fa­cher zu machen).

Man tut es aus rei­nem Über­druss oder Lan­ge­wei­le, nur weil man es kann und Spaß dabei hat, ande­re an der Nase her­um­zu­füh­ren und lei­den zu las­sen. Für die­ses zwei­fel­haf­te Ver­gnü­gen haben die Anunna­ki ihr para­die­si­sches Leben auf­ge­ge­ben.


Die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker: Von Frei­heit, Offen­heit und Selbst­ver­ant­wor­tung in einer moder­nen Welt über­for­dert

Der geheime Blick, der die Illusion durchschaut

In den demo­kra­ti­schen, offe­nen und plu­ra­lis­ti­schen Län­dern beob­ach­tet man am meis­ten Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen, Truther, Ver­schwö­rungs­auf­de­cker oder Info­krie­ger. War­um aus­ge­rech­net dort?

Nie­mand hin­dert sie in die­sen Län­dern, das zu sagen, was immer sie wol­len. Und nie­mand schreibt ihnen vor, wie sie ihr Leben gestal­ten sol­len. Selbst den größ­ten Schwach­sinn erlaubt man ihnen hier zu ver­brei­ten, solan­ge sie nicht gegen fun­da­men­ta­le Geset­ze ver­sto­ßen.

Mas­sen­wei­se Frei­heits­rech­te

In Deutsch­land und ande­ren mit­tel­eu­ro­päi­schen Län­dern besit­zen wir heu­te prak­tisch alle Frei­hei­ten, die man sich nur wün­schen kann. Jeder kann sein Leben so gestal­ten, wie er es will. Wer das abstrei­tet, lügt bewusst oder geht mit ver­schlos­se­nen Augen durch die Welt.

Ein­ge­schränkt wer­den wir ledig­lich durch Geset­ze, die kri­mi­nel­le Hand­lun­gen wie Dieb­stahl, Mord, Betrug, Ruf­mord, sexu­el­le Gewalt etc. unter Stra­fe stel­len. Und das ist gut. Alles ande­re ist voll­kom­men frei.

Selbst Leu­te, die kei­ne Lust zum Arbei­ten haben, lässt man in die­sem Land gewäh­ren (wenn es nicht über­hand­nimmt), gibt ihnen genug Geld zum Leben und lässt sie ansons­ten ihn Ruhe. Jeder darf sagen und tun, was immer er will, solan­ge er nicht gegen die fun­da­men­ta­len Geset­ze ver­stößt.

Sehn­sucht nach einer auto­ri­tä­ren Gesell­schaft

Des­halb habe ich den Ein­druck, es ist genau das, was Ver­schwö­rungs­auf­de­cker & Co. nicht mögen: eine freie und offe­ne Welt bzw. Gesell­schaft, in der jeder sein Leben nach sei­nen eige­nen Vor­stel­lun­gen gestal­ten kann.

Denn in einer sol­chen Welt kön­nen sie sich nur schwer bis gar nicht ent­fal­ten, da sie kei­ne sozia­len, offe­nen und krea­ti­ven Men­schen sind. Am wohls­ten füh­len sie sich, wenn sie sich ein- und unter­ord­nen kön­nen bzw. Befeh­le befol­gen müs­sen oder wel­che ertei­len dür­fen.

Sie schei­nen sich eine Gesell­schaft zu wün­schen, in der das sozia­le Leben stren­ge gere­gelt und struk­tu­riert ist (wie es in anti­de­mo­kra­ti­schen, also kom­mu­nis­ti­schen, faschis­ti­schen oder auto­kra­ti­schen Staa­ten der Fall ist). Denn dort wird vom Ein­zel­nen nichts wei­ter als Gehor­sam­keit und Kon­for­mi­tät ver­langt. (Aus die­sem Grund sind vie­le Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker auch fun­da­men­ta­lis­ti­sche Chris­ten.)

Ver­schwö­rungs­theo­rien als Bezie­hungs­er­satz

Es gibt Aus­nah­men, doch die meis­ten Ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen schaf­fen es nicht, sich beruf­lich und sozi­al zufrie­den­stel­lend zu eta­blie­ren. Ein gro­ßer Teil von ihnen sind Män­ner ohne Freundin/Ehefrau/Partnerin, sodass der Ein­druck ent­steht, ihr Ver­schwö­rungs­glau­be füllt eine Lücke aus und fun­gie­ren als Bezie­hungs­er­satz.

Sie attes­tie­ren sich selbst einen gesun­den und über­le­ge­nen Ver­stand, der sie befä­higt, hin­ter die Fas­sa­den der Main­stream-Lügen zu bli­cken. Damit erklä­ren und kom­pen­sie­ren sie ihre Unfä­hig­keit, sich nor­mal und viel­leicht auch erfolg­reich in der Gesell­schaft eta­blie­ren zu kön­nen.

Auf­fäl­lig oft schrei­ben und spre­chen sie als lei­den­schaft­li­che Deut­sche (die sie über­wie­gend sind) ein schlech­tes Deutsch. Das ist im Prin­zip zwar unwich­tig, auf­grund ihrer Fixie­rung auf ihre Natio­na­li­tät aber wider­sprüch­lich: Allein als Neben­pro­dukt ihrer aus­ge­präg­ten Vater­lands­lie­be, müss­ten sie ihre Mut­ter­spra­che auch (evtl. sogar über­durch­schnitt­lich) gut beherr­schen.

Natür­lich gibt es Aus­nah­men von die­ser beob­ach­te­ten „Regel“. Das sind in der Ver­schwö­rungs­auf­de­cker-Sze­ne oft die füh­ren­den Köp­fe (pro­mi­nen­te Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker) sowie die Autoren und You­tuber, die das publi­zie­ren, was ihre Gläu­bi­ger-Gemein­de hören will. Für die­se auf­fäl­li­ge Dis­kre­panz gibt es zwei mög­li­che Erklä­run­gen:

Eine Ver­schwö­rung gegen die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker

A: Eine zusätz­li­che Ver­schwö­rung ist für die sozia­le und beruf­li­che Abseits­stel­lung der meis­ten Ver­schwö­rungs­auf­de­cker ver­ant­wort­lich. Die Ver­schwö­rer sor­gen im Gehei­men dafür, dass ihre Geg­ner beruf­lich und sozi­al nicht auf die Füße kom­men, damit die­se sich nicht effek­tiv orga­ni­sie­ren kön­nen. (Bes­ser, ein­fa­cher und bil­li­ger wäre es aller­dings, die pri­mä­ren Ver­schwö­run­gen gleich pro­fi­haft durch­zu­füh­ren, damit sie gar nicht erst ver­schlei­ert wer­den müs­sen.)

B: Die Ver­schwö­rungs­auf­de­cker leh­nen es bewusst ab, beruf­lich und sozi­al erfolg­reich zu sein. Wenn sie woll­ten, könn­ten sie das zwar sehr gut, doch sie wis­sen, Bil­dung, sozia­le und beruf­li­che Erfol­ge sind unwich­tig und Zeit­ver­schwen­dung, da all das sowie­so nur Täu­schung und Illu­si­on ist.

Doch abseits der Iro­nie stellt sich die Fra­ge: Was ist wahr­schein­li­cher? Men­schen mit einer aus­ge­präg­ten Neid­kul­tur decken die Machen­schaf­ten super­mäch­ti­ger Geheim­or­ga­ni­sa­tio­nen auf.
Oder: Auf­grund ihrer aus­ge­präg­ten Ego­zen­trik und Selbst­ge­rech­tig­keit ist ihnen nicht bewusst, dass sie nicht so schlau und wis­send sind, wie sie es ger­ne wären. Und wem der eige­ne Man­gel an Wis­sen nicht bewusst ist, hält sich manch­mal für wis­send. Die­ser Effekt ist bekannt.


2 Gedanken zu „Auf­fäl­li­ge Gemein­sam­kei­ten zwi­schen Ver­schwö­rern und Ver­schwö­rungs­auf­de­ckern“

  1. Wür­de die Bevöl­ke­rung über das Trink­was­ser vergiftet,dann könn­te die Phar­ma­zeu­ti­sche Industrie,in dem Fall z.B.Pfizer,kein Geld mit dem Impf­stoff verdienen.Ausserdem bringt man die Men­schen dazu,sich das Gift via Imp­fung sogar freiwillig,bereitwillig sprit­zen zu lassen.Und das bis zu 4x.

    Antworten
    • Wür­de die Bevöl­ke­rung über das Trink­was­ser vergiftet,dann könn­te die Phar­ma­zeu­ti­sche Industrie,in dem Fall z.B.Pfizer,kein Geld mit dem Impf­stoff ver­die­nen.

      Hä? War­um soll­te man in die­ser Situa­ti­on noch Geld ver­die­nen wol­len bzw. war­um soll­te es in die­ser Situa­ti­on über­haupt noch ums Geld­ver­die­nen gehen? Was wol­len die Phar­ma­kon­zer­ne denn mit ihrem Reich­tum, wenn ihre Poten­zi­el­len Kun­den alle tot sind?

      Aus­ser­dem bringt man die Men­schen dazu,sich das Gift via Imp­fung sogar freiwillig,bereitwillig sprit­zen zu lassen.Und das bis zu 4x.

      Nur zu einem Teil. Es las­sen sich ja nur die Schlaf­scha­fe imp­fen. Die Men­schen, auf die es die Ver­schwö­rer wirk­lich abge­se­hen haben (Men­schen wie dich, die den Ver­schwö­rern gefähr­lich wer­den könn­te), wer­den von einer frei­wil­li­gen Imp­fung gar nicht erfasst.

      Aus Sicht der Ver­schwö­rer wäre es also dumm, die Schlaf­scha­fe, die sie ja brau­chen, weil sie von ihnen leben, umzu­brin­gen, ihrer Geg­ner aber die Mög­lich­keit geben, sich der Imp­fung, dem Gift oder Chip zu ent­zie­hen.

      Auch das, was du in die­sem Kom­men­tar schreibst, ist viel zu kurz gedacht. Du hast es (wie alles, was du glaubst, denkst und meinst) irgend­wo gele­sen und glaubst es nur, weil es dir gefällt. Eine ande­re „Refe­renz“ zur Beweis­füh­rung dei­nes Glau­ben hast du nicht und inter­es­siert dich auch gar nicht: Dein Gefal­len dar­an genügt dir als Echt­heits­be­weis.

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