Gott nach unserer persönlichen Vorstellung
Wir besitzen Bewusstsein und Wahrnehmung, denken über uns selbst nach und können über die Phänomene der Welt und des Universums philosophieren und staunen. Wir bauen komplizierte Maschinen, entwickeln mathematische Gleichungen und kennen die kleinsten Bauteile der Materie. Die Welt, in der wir leben, ist obendrein vollgepackt mit Problemen, die dringend auf eine Lösung warten.
Inhalt
Unsere Aufmerksamkeit, Neugier und Energie sollte eigentlich von alldem in Anspruch genommen werden, doch seltsamerweise interessieren uns die Wunder und Probleme der Welt nur am Rande:
Anstatt uns mit dem zu beschäftigen, was wirklich relevant für unser irdisches Leben ist, wenden wir uns lieber dem zu, was jenseits der realen Welt und Wahrnehmung angesiedelt ist: Mythen, Sagen oder ferne, fiktive Zukünfte bedeuten uns oft mehr als das Leben selbst.
Und ganz besonders sind wir von einer Idee angetan: Gott & Co., denn in dem Vakuum der religiösen Welt ist alles möglich. Hier können wir hineinprojizieren, was immer uns beliebt, jeder nach seinem persönlichen Geschmack, denn nichts kann überprüft werden. Wir erschaffen uns Gott nach unseren persönlichen Vorstellungen und Vorlieben.
Die vielen Gesichter Gottes
Es gibt viele verschiedene Vorstellungsarten von Gott. Für die einen ist er eine transzendente Energie, die alles durchdringt, für andere ein omnipotentes übernatürliches Superwesen, das jenseits von Zeit und Raum existiert und Gehorsam verlangt. Oder wir sprechen vom Göttlichen in uns oder einem gestaltgebenden Geist.
Doch letztendlich bedeuten diese Unterscheidungen nicht viel. Sie repräsentieren lediglich unsere unterschiedlichen intellektuellen Gemüter, Geschmäcker oder kulturellen Hintergründe.
Das Co. wäre in diesem Zusammenhang: Engel, Dämonen, Geister, Seele, Nirwana, Inkarnationslehre und Ähnliches mehr – wie gesagt: nach persönlichem Geschmack.
Es könnte ja sein, dass es das eine oder andere, ja vielleicht sogar alles davon gibt (und möglicherweise noch viel, viel mehr), denn: Was wissen wir schon wirklich über die Hintergründe der Existenz? Wissen tun wir in Wirklichkeit gar nicht – doch das geben wir nur ungern zu.
Die Bibel: nicht seriös genug
Was auch immer dafür verantwortlich ist, dass es die Welt und das Leben gibt, kann nichts mit dem zu tun haben, was unsere archaischen Vorfahren einst glaubten und deshalb niedergeschrieben haben.
Denn: Warum sollte es das? Etwa weil man uns beigebracht hat, es zu glauben? Das ist lächerlich! Es ist bekannt, dass Menschen ziemlich oft und gerne alles Mögliche glauben, obwohl es nicht wahr ist. Es wird von uns erwartet, es zu glauben oder zumindest so zu tun, denn wir wollen nicht abseitsstehen und alleine sein. Letztendlich ist es simpel, denn wir sind keine komplizierten Wesen.
Warum sollte also der Glaube, die Bibel wäre ein Zeugnis eines real existierenden Schöpfergottes, da eine Ausnahme sein? Es gibt keine seriösen Gründe dafür. Wer sich mit den Texten der Bibel (oder auch anderen Schöpfungsgeschichten) beschäftigt, wird nichts finden, was die Annahme einer solchen Schöpferinstanz rechtfertigt. Wenn wir es doch tun, dann nur, weil wir konditioniert wurden, solche Beweise zu sehen.
Kein kreatives Potenzial
Und deshalb besitzt dieser Glaube kein kreatives Potenzial, denn in den meisten Fällen wurde er uns gegen unseren Willen eingepflanzt. Gleichzeitig wurde durch diesen Vorgang ein bereits eventuell vorhandenes Kreativitätspotenzial verdrängt, in die Latenz verschoben oder sogar ganz vernichtet.
Außerdem: Solche Fragen (nach Gott & Co., dem Sinn des Lebens usw.) sind nicht relevant für unsere tatsächliche Situation, für unser Alltagsleben auf diesem Planeten. Andere Sachen sind wichtiger als die aus frühgeschichtlichen Zeiten überlieferten Welterklärungsversuche unserer längst verstorbenen Vorfahren.
Besser wäre es, uns um den erbärmlichen Zustand der Welt und der Menschheit zu kümmern, als halbbetäubt in säkular-esoterischen Jenseits-Tagträumen zu schwelgen.
Kollektive Konditionierung
Hätten vor ein paar Tausend Jahren unsere archaischen Vorfahren Gott nicht assoziiert bzw. postuliert und anschließend diese Idee nicht über Hunderte Generationen hinweg in Form eines Glaubens in den Kulturen verankert, würde heute niemand von Gott oder dem Göttlichen reden.
Unser Glaube an „Gott“ ist eine traditionelle Konditionierung. Sie stammt aus der Vergangenheit, einer Welt, die es längst nicht mehr gibt. Wir alle kennen dieses außeruniverselle Superwesen allein aus Erzählungen, vom Hören und Sagen. Uns wurde von »Ihm«, »Es« oder auch: »Ihr« lediglich erzählt.
Aufgrund eigener, wirklich unabhängiger Überlegungen hat im 20. und 21. Jahrhundert noch niemand assoziiert, es müsse ein solches Wesen oder diesen Geist geben. Ohne die Überlieferungen unserer archaischen Vorfahren gäbe es den Glauben an ein übernatürliches Schöpferwesen also nicht. Doch nur weil etwas überliefert wurde, muss noch lange nicht wahr sein.
Wir können natürlich sagen, wäre uns unser Glaube an Gott nicht überliefert, hätten wir ihn selbst entwickelt – doch das ist eine Behauptung, die schnell gemacht ist und nicht überprüft werden kann. Theoretisch wäre das zwar möglich, aber wirklich wissen tun wir es nicht.
Christus, Buddha, Krishna, Bäume
Unsere religiösen Erlebnisse haben ebenfalls nicht viel zu bedeuten: Hat beispielsweise jemand eine Gotteserfahrung, geschieht das stets im Rahmen der Traditionen und Erwartungen, die sich aus den landesspezifischen religiösen Konditionierungen ableiten lassen.
Das heißt, einem Christen erscheint Jesus, Maria oder eine andere Gestalt aus der christlichen Mythologie, einem Buddhisten Buddha und einen Hindi Krishna. Und einem Urwaldbewohner, der nie von den etablierten Weltreligionen gehört hat, erscheint vielleicht irgendein Wald- oder Baumgott seiner Stammesreligion.
Auch hier können wir einwenden: Gott drückt sich in jeder Gesellschaftsform halt anders aus, in jeder Kultur hat er eine andere Erscheinung. Doch diese Argumentation hat einen ernsthaften Makel: Ein absolutes, unendliches Superwesen ohne Anfang und Ende hätte es bestimmt nicht nötig, sich konform zu machen (was letztendlich eine Anbiederung ist) um akzeptiert zu werden. Nur unvollkommene Lebewesen (beispielsweise wir) gehen so vor.
Frühkindliche Indoktrination
Kein Jude, kein Moslem, kein Christ und kein Hindu ist Jude, Muslim, Christ oder Hindu, weil er es sein wollte. Er wurde dazu gemacht, ohne dass er es wusste. Wenn er sich dann mit seiner Religion identifiziert, verteidigt er sie so, als wäre sie seine Wahl gewesen.
In unserer Kindheit und Jugend glauben wir fast alles, was uns erzählt wird, denn in dieser Entwicklungsphase sind wir von Natur aus offen für jede Art von Input, selbst wenn es Unfug ist. Unser kritisches Bewusstsein ist noch nur schwach ausgeprägtes. Außerdem sind wir abhängig von unseren Autoritätspersonen und unserem Umfeld – wir haben also selten eine Wahl.
Nur deswegen übernehmen wir in den meisten Fällen diesen Glauben – nicht weil wir Gottes Existenz erfahren haben, fühlen oder mittels irgendwelcher Überlegungen eruieren konnten.
Erst wenn wir erwachsen sind, erkennen wir, dass Lehrer und Eltern sich irren können oder mitunter ganz banales, dummes und unreflektiertes Zeug reden. Doch dann ist es oft zu spät: Wir bekommen diese Konditionierungen aus unseren Köpfen nicht mehr heraus – selbst wenn wir wollen.
Eine intuitive Abwehrreaktion
Ohne dass es uns bewusst ist, wurden wir also indoktriniert, man könnte auch sagen: programmiert. Ahnen wir als erwachsene Gläubige das irgendwie, töten wir dieses Gefühl sofort ab, so als wären es böse Gedanken und Assoziationen, die verbannt werden müssen. Außerdem mögen wir die Vorstellung nicht, manipuliert worden zu sein, denn wir empfinden uns als souverän.
Eine andere Variante: Wir verteidigen diese Beeinflussung als gut und richtig, als etwas, das uns zwar aufgezwungen wurde, aber nur, weil es richtig ist: „Man hat uns den Glauben an Gott zwar ungefragt eingepflanzt“, sagen wir, „aber nur, weil er wahr ist!“ Doch diese Sichtweise wurde uns ebenfalls eingepflanzt, das verschweigen oder übersehen wir.
Wir mögen den Gedanken nicht, eventuell viel Energie und Zeit in etwas investiert zu haben, das es gar nicht gibt. Aus diesem Grund klammern wir uns mit rhetorischen und mentalen Tricks so sehr an das, was uns beigebracht wurde und womit wir uns jetzt identifizieren, denn wir haben nichts anderes. Besser einen Glauben haben (selbst wenn er falsch ist), als gar keinen.
Das Wesen Gottes
Werden wir gebeten, Gott zu definieren, beantwortet wahrscheinlich jeder die Frage anders. Abhängig von Kultur und Bildung sagen wir vielleicht: Gott ist der Ursprung allen Seins, unser innerster Kern, Alpha und Omega oder Ähnliches.
Obwohl unsere Definitionen unterschiedlich ausfallen, in einem Punkt sind wir uns wahrscheinlich einig: Gott ist das ultimative Gute. Gut ist das, was Er tut, auch dann, wenn seine Taten aus zivilisatorischer Sicht barbarisch sind.
Unser biblischer Gott darf Völkermord begehen, Menschen foltern oder zerstückeln, lügen und betrügen, ohne dass wir es ihm übel nehmen. Wir verbinden den Begriff Gott manchmal sogar mit dem Adjektiv gut, obwohl diese Wörter etymologisch miteinander nicht verwandt sind.
Du sollst nicht töten – außer Gott befiehlt es dir
Lesen wir die Bibel, macht Gott – nüchtern betrachtet! – keinen guten Eindruck. Das in diesem Buch beschriebene omnipotente Superwesen besitzt viele negative menschliche Eigenschaften. Einen Menschen, der so handelt wie Jehova, stecken wir normalerweise ins Gefängnis oder verurteilen ihn zum Tode.
Denn viele seiner Taten sind nach humanen Maßstäben definitiv nicht gut. Da er jedoch unangefochten an der Spitze der Hierarchie steht und unangreifbar ist, darf er tun und lassen, was immer er will. Unsere Definition von Gut und Böse gilt für ihn nicht. Er muss sich an die Gesetze, die er uns auferlegt, selbst nicht halten, denn es gibt keinen Richter über ihn, der ihn für seine Taten verantwortlich machen könnte.
Doch das ist die Definition eines Tyrannen. Mit dem despotischen Charakter unseres Gottes haben wir jedoch kein Problem. Er interessiert uns noch nicht einmal, da wir als streng Gottgläubige selbst kleine Tyrannen sind und uns deshalb gerne einem größeren anschließen.
Gottes Wesenskern ist menschlich
Gott unterscheidet sich nur in einem einzigen Punkt von uns: Er ist allmächtig. In allen anderen Aspekten ist er genau wie wir.
Von einem Gott (einem unendlich weisen Wesen) erwarte ich jedoch, dass er nicht eifersüchtig ist, nicht rachsüchtig, nicht zornig und auch nicht gewalttätig. Solche negativen Charaktermerkmale erwarte und akzeptiere ich nur bei Menschen.
Menschen sind dafür bekannt, gegen ihre eigenen Regeln zu verstoßen. Von Gott sollten wir jedoch erwarten, dass er genau das nicht tut. Nur ein allmächtiger Herrscher, der ein gutes Vorbild ist, kann auch respektiert und geliebt werden – andernfalls wird er nur gefürchtet wie ein Tyrann.
Zwischenbemerkung: Was ist gut?
Eigentlich sollte diese Frage einfach zu beantworten sein. Meiner Meinung nach fordert das Gute keine Unterwerfung und Anpassung, wendet nur defensive Gewalt an und stellt keine Bedingungen. Das Gute ist auch nicht nachtragend, eifersüchtig, besitzergreifend oder rachsüchtig. Vom Guten geht niemals eine Gefahr aus, selbst für böse Menschen nicht.
Vor dem Guten muss sich also niemand fürchten, weder gute noch böse Menschen. Denn wäre das Gute nur für gute Menschen gut, wäre es nur der Lohn für ein ganz bestimmtes Verhalten, das selbst nicht gut sein muss.
Stiehlt beispielsweise jemand einem Menschen Geld und schenkt dieses dann einer anderen Person, kann diese das als gut empfinden und den Räuber als Wohltäter, als guten Menschen. Aus der Sicht des Beschenkten ist der Dieb gut, aus der Sicht des Bestohlenen schlecht.
Nach dieser Definition gäbe es »das Gute« gar nicht, sondern nur »Vorteilhaftes«.
Der sündige Gott
Es gibt sieben sogenannte biblische Todsünden: Maßlosigkeit, Habgier, Trägheit, Wollust, Hochmut, Neid und Zorn. Einige davon begeht Jehova selbst.
Zorn: Oft wird in der Bibel vom Zorn Gottes gesprochen. Zornig ist er ziemlich oft, beispielsweise wenn er ganze Städte oder Völker auslöschen lässt, oder bei der Sintflut gleich fast alle Menschen. Zorn ist eine extrem impulsive und menschliche Gemütserregung, nicht selten mit Gewaltausbrüchen gekoppelt und ein Zeichen von starker Unausgeglichenheit.
Neid: Gott bezeichnet sich selbst als eifersüchtig. Eifersucht ist eine Form des Neides. Seltsamerweise ist er eifersüchtig auf andere Götter, die es gar nicht gibt, da er laut eigenen Angaben der einzige existierende ist. Sein Selbstbewusstsein ist also nicht sehr hoch, wenn er seine Autorität von einer fiktiven Konkurrenz bedroht sieht.
Trägheit: Wenn wir wollen, können wir Gott auch Trägheit vorwerfen: Trägheit im Denken. Die Trägheit des Denkens ist vielleicht die schlimmste aller Faulheiten.
Mit einem kreativen und beweglichen Verstand wüsste Gott, dass man Menschen mit Gutmütigkeit und Verständnis besser zur Folgsamkeit animiert als mit Gewaltandrohung und Strafe. Denn Letzteres funktioniert nur vorübergehend, muss also ständig erneuert werden.
Alles in allem wirkt der biblische Gott wie ein verzogenes Kind, das nie gelernt hat, seinen Willen zu kultivieren. Von einem allmächtigen, unendlich weisen Wesen erwartet ich jedoch etwas völlig anderes.
Es ist klar, diese Eigenschaften spiegeln nur das Denken und die Ängste unserer archaischen Vorfahren wider. Doch heute sollten wir längst wissen, solche Charaktereigenschaften widersprechen eklatant der Definition eines guten Gottes.
Gottes Liebe ist nur ein Ideal
Im 1. Korinther Brief Vers 13 steht geschrieben, dass es nichts nützt, mit Engelszungen zu reden, alle Geheimnisse zu kennen, alles Wissen und allen Glauben zu haben, sein Leben zu opfern und den Armen zu helfen – wenn man keine Liebe kennt.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, heißt es dort, eifert nicht, treibt auch keinen Mutwillen, bläht sich nicht auf und verhält sich nicht ungehörig. Sie sucht nicht das Ihre, lässt sich nicht erbittern, rechnet das Böse nicht an und freut sich auch nicht über Ungerechtigkeiten.
Stattdessen erfreut sie sich an der Wahrheit. Die Liebe erträgt, glaubt, hofft und erduldet alles und vergeht nie, steht dort außerdem.
Der biblische Gott kann das meiste davon jedoch nicht von sich behaupten. Weder ist seine Liebe langmütig noch freundlich. Manche seiner Handlungen sind mutwillig, also absichtlich provozierend. Er selbst ist ziemlich verbittert und Geduld gehört auch nicht zu seinen Tugenden.
Manche seine Taten sind ziemlich ungerecht. Und mit der Wahrheit hält er es auch nicht so genau, denn manchmal lügt er unverfroren: Und vielleicht seine „unschmeichelhafteste“ Eigenschaft: Er ist fähig, Schadenfreude und Rachsucht zu empfinden.
All das sind die Eigenschaften eines angeblichen guten Gottes!
In der Bibel wird oft von der Großzügigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz Gottes gesprochen. Seine Anhänger zitieren diese Eigenschaften gerne. Doch in der Bibel ist keine einzige Stelle zu finden, in der er tatsächlich einmal barmherzig ist, jemandem sein Vergehen also verzeiht und auf eine Bestrafung verzichtet. Denn genau das bedeutet Großzügigkeit und Toleranz: dem anderen seine Missetaten, Regelverstöße, Versäumnisse und Fehler auch mal zu verzeihen.
Unser Gott ist nur ein allmächtiger Mensch
Oft wird vom Willen Gottes gesprochen. Er will, dass wir an ihn glauben, seine Gebote einhalten, auf eine bestimmte Art leben und Ähnliches mehr.
Zeigt jemand einen Willen, zeigt er aber auch, dass er unvollkommen ist: Der Wollende ist noch nicht perfekt, denn er strebt eine Zustandsveränderung an. Doch das absolut Vollkommene kann nichts anstreben. Nur das Unvollkommene tut das, hat Intentionen, stellt Bedingungen, will sich oder etwas verändern oder erreichen. Das trifft sicherlich auf Menschen zu, aber niemals auf ein unendliches und vollkommenes Wesen.
Ein solches Wesen könnte niemals so etwas primitives wie einen „Willen“ besitzen!
Die typisch menschlichen Eigenschaften Gottes
Gott wendet zur Durchsetzung seiner Interessen manchmal brutale Gewalt an. Diese Vorgehensweise ist – wie jeder weiß – typisch menschlich (und tierisch natürlich auch).
Gewaltanwendung ist jedoch die primitivste aller Problembewältigungsmethoden. Und so, wie wir in unseren Heiligen Schriften Gott beschreiben, ist er sehr gewalttätig. Nicht selten verhält er sich auf eine Weise, die für einen guten und souveränen Gott unwürdig sind. Das degradiert ihn zu einen Menschen mit allmächtigen Fähigkeiten:
- Er hat Bedürfnisse – genau wie ein Mensch.
- Er stellt Bedingungen – genau wie ein Mensch.
- Er hat Pläne – genau wie ein Mensch.
- Er ist eifersüchtig – genau wie ein Mensch.
- Er kann hassen – genau wie ein Mensch.
- Er will, dass an ihn geglaubt wird – genau wie ein Mensch.
- Er ist jähzornig – genau wie ein Mensch.
- Er kennt Genugtuung – genau wie ein Mensch.
- Er ist ungeduldig – genau wie ein Mensch.
- Er sagt manchmal die Unwahrheit – genau wie ein Mensch.
- Er bricht manchmal seine Versprechen – genau wie ein Mensch.
- Er ist manchmal ungerecht und willkürlich – genau wie ein Mensch.
- Er ist grausam und gewalttätig – genau wie ein Mensch.
- Er ist besitzergreifend – genau wie ein Mensch.
- Er ist unzuverlässig – genau wie ein Mensch.
- Er ist unzufrieden – genau wie ein Mensch.
- Er ist rachsüchtig – genau wie ein Mensch.
All diese Eigenschaften und Ambitionen sind nicht göttlich, sondern typisch menschlich.
Sie spiegeln die Intention eines egozentrischen Willens wider. Gäbe es tatsächlich diesen „Gott“, stände es schlecht um die Menschheit. Wir wären den Launen und der Willkür eines Wesens ausgeliefert, das nicht zurechnungsfähig ist, während es die Macht besitzt, absolut alles zu vernichten.
Zur Trauer, zum Mitgefühl und zur Selbstkritik ist Jehova übrigens nicht fähig, obwohl diese Fähigkeiten zu den wichtigsten überhaupt zählen, die ein intelligentes und kreatives Lebewesen haben sollte.
Die seelische Unvollkommenheit Gottes
Jesus droht irgendwo im Neuen Testament den Ungläubigen mit ewigen Höllenqualen. Wäre er tatsächlich so fortschrittliche, wie es ihm seine Fans gerne unterstellen, würde er stattdessen Sachen sagen wie:
„Es ist nicht wichtig, ob ihr glaubt oder nicht glaubt. Wichtig ist, dass ihr friedlich und freundlich durchs Leben geht. Denn letztendlich ist das alles, was mein Vater sich von euch wünscht.“
Doch für Friedlichkeit und Freundlichkeit interessiert sich Jehova noch nicht einmal am Rande. Hauptsächlich geht es ihm um Anerkennung. Er fordert Respekt dafür ein, dass er ein unendliches, omnipotentes Lebewesen mit unendlicher Macht ist, das alles vernichten kann, wenn ihm danach ist. Dafür möchte er Respekt in Form von Anbetung, Gehorsam und auch Angst.
Das Bedürfnis nach Anerkennung und Unterwerfung ist ein Ausdruck seelischer Unreife. Es kann einem göttlichen Lebewesen, das über allem steht und ewig grenzenlos jenseits von Raum und Zeit existiert, niemals angemessen sein.
Seltsamerweise stören sich seine Anhänger nicht an dem rachsüchtigen und infantilen Charakter ihres Gottes, dem Schöpfer des Universums. Es ist ihnen auch egal, dass er eifersüchtig und hinterlistig sein kann bzw. überhaupt die Fähigkeit besitzt, es sein zu können! Ich finde, Rachsucht, Eifersucht und Hinterlist sind Bestandteile eines unreifen Bewusstseins.
Ich kann mir nur einen Grund denken, aus dem fundamentale Gottgläubige sich nicht an diesen negativen Charaktereigenschaften stören: Sie selbst sind eifersüchtige Menschen. Sie schätzen es, dass Gott sich an den Ungläubigen (irgendwann einmal) rächen wird. Das schafft ihnen Genugtuung.
Der böse Gott
Theodizee beschäftigt sich mit dem Widerspruch, dass Gott das Böse und Leid in der Welt zulässt, obwohl er es verhindern könnte. Dabei übersehen oder ignorieren wir, dass Gott einen nicht unbedeutenden Teil des Leides und der Ungerechtigkeit (zumindest in archaischen Zeiten) selbst in die Welt setzt.
In der Bibel werden die Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten Jehovas ausführlich dokumentiert und detailreich beschrieben. Der biblische Gott zettelt Kriege an, befiehlt Völkermord sowie schreckliche Grausamkeiten und bestraft seine Anhänger, sollten diese einen Feind ausnahmsweise einmal verschonen. Die Theodizee sollte sich also eher mit folgender Frage befassen:
Warum halten wir an einem Gott fest, der nachweislich nicht gut ist?
Denn ein guter Gott tötet keine Unschuldigen (und idealerweise auch keine Schuldigen), brandschatzt nicht und befiehlt auch keine Gräueltaten – selbst in „jungen Jahren“ nicht. Das sollte selbstverständlich sein.
Der heuchlerische Gott
Jehova ist manchmal unehrlich und hinterlistig: So verbirgt er sich laut Bibel vor anderen Völkern, die er dann für ihren Nichtglauben bestraft. Heutzutage nennen wir ein solches Verhalten Zynismus der übelsten Sorte.
Lot, der seine Töchter sexuell missbraucht und dann einem Mob vorwirft, nur damit zwei Engel nicht „belästigt“ werden, ist ein Liebling Gottes. Das sagt viel!
Als Gott die letzten Plagen über das ägyptische Reich kommen lässt, bricht er sein Versprechen, die Plagen einzustellen, sobald der Pharao die Juden freilässt. Denn der hatte angekündigt, das zu tun. Stattdessen verhärtet Gott das Herz des Pharaos! Die letzten Plagen waren also nichts weiter als primitive, ordinäre Rache.
An diesen paar Beispielen erkennen wir, in Wirklichkeit gibt es keinen Widerspruch: Es gibt das Böse und das Leid nicht nur, weil Gott es „zulässt“ – er selbst ist ein Teil davon!
„Mein ist die Rache“, spricht Gott im Brief an die Römer. Das hört sich an, als würde er sich schon händereibend darauf freuen. Und das ist sehr beschämender für einen Gott, der in den Augen seiner Fans als gut gilt.
Wie mir scheint, hast du über eine Menge Dinge in deinen bisherigen Leben
reflektiert.
Diese mühe machen sich leider heute die meisten Menschen nicht,
daher kommen, die großen Probleme vor allen im westlichen Kulturkreis
aus meiner Sicht.
Allerdings meinem Gott, als Tyrannen darzustellen ist unerträglich!
Nenn mir ein Fall, in den letzten Jahrzehnten, in dem Gott persönlich einen
Völkermord beging, Menschen folterte oder zerstückelte.
(Mir ist auch kein Fall aus der Geschichte bekannt.)
In meiner Lebenszeit, das sind inzwischen doch schon einige Jahrzehnte, wurden
und werden die grausamsten Verbrechen begangen. Doch bisher nie von Gott!
Es waren immer bösartige Menschen.
Wenn man Gott etwas vorwerfen kann, dann seine Toleranz. Und seinen Glaube
an die Menschheit.
Ich weiß nicht … eigentlich nicht besonders viel. Was ich hier schreibe, hat mit mir nichts zu tun.
Aber wie es scheint, hast du nicht über dein Leben nachgedacht. Denn du solltest es eher als unerträglich finden, dich als vernunftbegabtes Wesen im 21. Jahrhundert an den 3000 Jahre alten Vorstellungen unserer archaischen Vorfahren zu orientieren. Denn nichts anderes tust du. Du solltest dich fragen, wie es dazu kommen konnte.
Na ja, vielleicht war das vor 100 oder 200 hundert Jahren noch so, doch inzwischen kann man das über den westlichen Kulturkreis nicht mehr sagen. In den meisten europäischen Staaten können die Menschen inzwischen relativ frei ihr eigens Leben gestalten und brauchen keine Angst mehr haben, dass sie umgebracht oder ins Gefängnis gesteckt werden, wenn sie die Regierung, den Herrscher oder die Religion kritisieren. Das ist eine große und sehr wertvolle Errungenschaft.
Ich spreche vom biblischen Gott, dem mythologischen Gott, der in der Bibel beschrieben wird, dem Gott, der eine Projektion der ethischen Defizite unserer archaischen Vorfahren ist. Das sollte klar sein. Mehrmals schickt er laut Bibel sein auserwähltes Volk los, um ein anderes Volk auszulöschen. So etwas macht ein guter Gott nicht. Das müsstest du eigentlich wissen. Besonders im Deuteronomium werden viele Grausamkeiten geschildert. Das weißt du bestimmt viel besser als ist.
Außerdem lügt und betrügt Gott manchmal und hinterhältig ist er ebenfalls. Das stößt dich nicht ab? Besonders ungöttlich und unreif sind seine Neigungen zur Eifersucht und Rachsucht. Eifersucht und Rachsucht zeugen von einem labilen, unreifen Charakter. Oder etwa nicht?
Also: Was soll deine Empörung? Jehova soll ein friedlicher, freundlicher, großzügiger und verständnisvoller Gott sein? Warum ist in der Bibel davon nichts zu lesen?
Was hat deine Lebenszeit damit zu tun? Wie kommst du nur darauf, dass ich vom 20. Jahrhundert spreche? Das ist mir absolut unbegreiflich.
Es spielt also keine Rolle, dass Gott in den letzten Jahrzehnten oder Jahrhunderten nicht mehr persönlich in Aktion getreten ist. Der Samen der göttlich tolerierten Gewalt wurde vor 3000 Jahren gesetzt und wirkt bis heute weiter. Du darfst nicht vergessen, dass der Glaube an Gott sich über die Jahrtausende nur deswegen halten konnte, weil er so typisch menschlich ist.
Das ist übrigens bei allen Göttern so: Marduk und Tiamat, die griechischen, römischen, indischen oder aztekischen Götter und was es sonst noch gibt: Sie sind fast alle extrem gewalttätig, grausam und hinterhältig – also typisch menschlich. Und Jehova macht da keine Ausnahme. Er hat sich nur im Laufe der letzten Jahrhunderte kultiviert, weil wir uns etwas kultiviert haben.
Das Gute begeht einfach keine Schreckenstaten – aus keinem Grund und in keiner Phase. Da gibt es nichts zu diskutieren oder zu relativieren. Das versteht sich von selbst, denn »Gut« kann keine Definitionssache sein. Andernfalls wäre es mehr oder weniger bedeutungslos. Das Gute mordet nicht, betrügt nicht, und ist auch nicht rachsüchtig usw.
Du meinst, der biblische Gott ist tolerant, möglicherweise sogar zu tolerant? Wo hast du denn das her? Lies die Bibel. Für das kleinste Vergehen wird man von Gott aufs Schrecklichste bestraft. Beispiel: Lots Frau dreht sich aus Neugier um und wird als Strafe in eine Salzsäule verwandelt. Das ist äußerst intolerant. Tolerant wäre es gewesen, wenn Gott gesagt hätte: „Okay, ich hatte dir zwar verboten, noch einmal zurückzublicken, aber ich kann verstehen, dass du neugierig warst. Schwamm drüber.“
Andererseits: Wer im Namen Gottes Widerliches tut, gilt als gerecht. Beispiel: Lot liefert seine Töchter (die er zuvor sexuell missbraucht hat, was Gott seltsamerweise nicht stört) dem Mob aus, damit zwei Engel (denen sowieso nichts passiert wäre) nicht „belästigt“ werden. So etwas gefällt dir? So etwas findest du gerecht? Diese Geschichte spiegelt nur das unreife Gerechtigkeitsverständnis unserer archaischen Vorfahren wider.
Und dass HEUTE so viele Menschen (beispielsweise du) sich davon nicht abgestoßen fühlen, ist der eigentliche Skandal.
Vielleicht ist es aus guten Gründen so eingerichtet, dass wir Menschen nur Ahnungen und
Vorstellungen von „Gott“ haben können.
Niemals sprach er in menschliche Gehörgänge!
Das biblische arge Gottesbild, von Menschen gebastelt und gemalt, ist zur Zeit ganz zerbrochen.
Was ist Gott? Uns allen fehlt die Definition.
Als die junge Ministerin Schröder mal sagte, eventuell könne man auch „das Gott“ sagen, regten sich die meisten Zeitungsleser sehr auf, aber ich neige auch zu solchen und ähnlichen Überlegungen.
Ich ahne, dass „Gott“ nicht allmächtig ist und auch nicht hierachisch hoch über uns wie ein Kaiser oder Diktator.
In Punkto Religion soll es sowieso nur darum gehen, dass wir in guter Gesinnung, also in gutem Geist mit uns und anderen Leuten umgehen. Das ist der Sinn unseres Lebens. Alles andere bringt großes Unglück und zwar nachhaltig.
Den Himmel und die Hölle können wir in uns und ringsherum bauen. Wir neigen mehr zum Letzterem – leider.
Die Menschen kommen mir auch religiös sehr verletzt vor.
Das Lauschen in die eigene Innerlichkeit hilft mir sehr in dieser harten Umbruchszeit.
Danke für deine anregenden Gedanken.
Aber von wem könnte das eingerichtet sein?
Fragt sich nur, warum wir ein solches Gottesbild haben. Ohne Zweifel reflektiert es die Assoziationen unserer archaischen Vorfahren. Aber gäbe es heutzutage überhaupt Religion, den Glauben an ein außeruniverselles Superwesen, wenn unsere archaischen Vorfahren die Religion nicht „erfunden“ hätten? Ich finde, das ist eine berechtigte Frage.
Ich vermute, Gott ist das, was wir uns darunter vorstellen. Jeder bastelt sich seinen Gott nach seinen persönlichen Bedürfnissen zurecht. Das war vor 3000 Jahren so und ist es heute bestimmt auch noch.
Das könnte das Ideal sein. Doch dafür brauchen wir keine Religionen. Um freundlich und friedlich zu sein, sind Religionen oder der Glaube an einen Gott nicht nötig. Manche Leute animiert die Religion zum Guten, doch vielleicht noch mehr Leute werden von ihr zum Schlechten animiert. Wer friedlich und freundlich ist, ist es meistens unanhängig von irgendeiner Religion.
Gibt es also ein außeruniverselles Superwesen, außer wir assoziieren es? Ist vielleicht jede Form der Religiosität auf direkte oder indirekte Indoktrination zurückzuführen? Können wir wirklich ganz sich sein, dass wir nicht manipuliert worden sind?
Soviel auf die Schnelle zu deinen wirklich anregenden Gedanken.
Über das In-sich-lauschen las ich letztes Jahr noch etwas, als ich mich über die jetzige Entwicklung der Quäker, also der Ahnen meiner eigenen Kinder noch genauer informieren wollte.
Dabei erkannte ich die Gefahr, dass ein Denkfehler passiert und auch im Ausland oft publiziert wird, als sei das, was die innerste Innerlichkeit eines jeden Menschen ausmacht,
einfach das Gewissen ist.
Es ist aber viel mehr! Zum Beispiel Kreativität, Versöhnung, Freude, Echtheit, Zuneigung, Festlichkeit, Auferstehung individuell und in Gemeinschaft.
Doch was ist Gewissen? Hat jeder Mensch eins? Und wenn ja, ist es bei allen gleich?
Es gibt Menschen, die kein Gewissen zu haben scheinen. Ist das Gewissen dieser Leute vielleicht verkümmert oder unterdrücken sie es nur? (Und falls Letzteres zutrifft, wie machen sie das? Bewusst oder unbewusst?) Oder haben sie tatsächlich keins?
Ist Gewissen etwas, was wir lernen können oder bringt jeder eins ins Leben mit, das dann kultiviert werden muss?
Das sind Fragen, die ich mir nicht wirklich beantworten kann, denn dafür müsste ich in die Köpfe der Leute reinschauen können.
Es gibt Menschen, die es nicht mögen, wenn andere Leiden und es gibt Menschen, denen das Leid anderer völlig egal ist und es gibt Menschen, denen es sogar gefällt, wenn andere leiden.
Wie ist es möglich, dass wir so unterschiedlich sind? Warum wollen nicht alle eine friedliche und freundliche Welt? Warum sind manche (vielleicht sogar viele) Menschen zur Kreativität unfähig?
Vielleicht sind diese Fähigkeiten (Kreativität, Versöhnung, Freundlichkeit usw.) tatsächlich nur in uns verschüttet, wenn wir sie nicht zu haben scheinen. Vielleicht gibt es aber auch wirklich Menschen, die diese Fähigkeiten schlicht und einfach nicht besitzen (die Veranlagung zur Kreativität) und es deswegen es auch nicht möglich ist, sie ihnen zu lehren.
Also … ich habe keine Ahnung. Vielleicht gibt es ja einen ganzen anderen Grund für das alles, der mir nicht bekannt ist.
Mitgefühl
Baff bin ich über mich, dass ich seit wenigen Jahren genau das meine, was ich früher immer bekämpfte, gefährlich deterministisch empfand:
Wir Menschen tun halt das, was sie zur Zeit können. Ich kann das und das nicht von mir und schon gar nicht von anderen Leuten erwarten.
Mitgefühl ist höchstwahrscheinlich auch erblich bedingt.
Ich spazierte mit einem älteren Herrn im schönen Sonnenschein in der City von Mönchengladbach. Und andauernd hatte ich das Gefühl, er sei in in einem großen, schön geputzten Glaskasten eingesperrt. Auch während unseres Gedankenaustausches kam er nicht heraus.
Mein ganzes Leben lang kannte ich ihn und mache mir nun noch mehr Gedanken,
liebend um ihn.
Es ist schon vorgekommen, dass Menschenaffen ein schlafendes Baby aus dem im Garten stehenden Kinderwagen gekidnappt haben und mit ihm sehr weit, jenseits aller menschlichen Siedlungen, weggelaufen sind und seine Eltern es niemals mehr gesehen haben, weil die Polizei nach einem anderen Entführer
– siehe den Fall Lindbergh in USA – gesucht haben.
Solche kleinen Menschen sterben trotz ihres Reflexes, sich im Fell der Affenmutter sehr festkrallen zu können früher oder später. Stellen wir uns vor, dass es ein Kind geschafft hat,
12 Jahre zu überleben und ohne jemals einen Menschen gesehenzu haben.
Was denkt und fühlt es dann??????
Ja, man kann dies dann PHilosophieren, Theologisieren nennen!
Mir selbst ging es nämlich so!
Im großen Kreis Verwandter erzählte meine Mutter ausführlich, dass und wie ich mit Puppen spiele. Mein Cousin Ferry Hirschmann war gerade Student geworden und ich schämte mich derart, dass ich in dieser Runde anfing, furchtbar zu flennen und einfach nicht aufhören konnte und trotzdem nicht aus dem Zimmer ging…
Ich entschloss mich, nie mehr im Leben mit Puppen zu spielen und lieh mir zur Freude der kinderreichen oft müden Nachbarinnen dort fast sämtliche Babys aus. Es wundert mich jetzt, dass sie mich – doch wirklich klein- auch lange Strecken z.B. Die 3 km zur Donau den Kinderwagen schieben ließen. Auf einer Brücke sprach mich auch eine fremde Frau einmal daraufhin an.
Ich konnte das kleine Gesicht beim Gehen nicht gut sehen, setzte den wenige Monate alten Bognarjungen deshalb auf, stützte ihn gut mit dem Kissen ab und fuhr weiter mit dem Blick auf ihn.
Ich weiß, dass es nicht die braunäugige Heidi Uber war, denn ich sah in helle blaue Augen.
Und dann erschrak ich von einem Moment auf den anderen von diesem Blick!
Es war Ehrfurcht! Und der Gedanke: „Das ist ja Gott!“ „Der Blick ist Gott!“ Oder „Rainer ist Gott!“
auch nicht
So könnten Religionen entstanden sein: Man weiß von nichts, hat aber einen fragenden, suchenden Verstand. Die Fragen werden wahrscheinlich von der Situation des Kindes abhängen. Hat es ein erfülltes, glückvolles Leben, wird es vielleicht niemals nach dem Warum und den weiterführenden Hintergründen seiner Existenz fragen. Hat es das nicht, dann stellt es sich solche Fragen vielleicht. Dann kommt es auf das Assoziationsvermögen des Kindes an. Die Antworten müssen dann allerdings keinen theologischen Charakter besitzen. Theologie ist für mich sowie nur der Versuch, der Religion eine philosophische Tiefe zu verleihen (anzudichten), die sie eigentlich nicht hat.
In den Augen eines kleinen Kindes – besonders wenn es erst ein paar Wochen alt ist – glauben wir oft den Blick oder das Antlitz Gottes erkennen zu können. Dieses Kind ist noch vollkommen offen und unbeschrieben, wurde also noch nicht konditioniert und deswegen scheint es für uns rein und unverdorben zu sein – eben göttlich.
Leider neigen wir dazu, uns als Kinder der Erwachsenenwelt mehr anzupassen, als es eigentlich gut ist. Wir wollen ja geliebt und anerkannt werden und sind abhängig vom Wohlwollen der Erwachsenen und besitzen natürlich noch nicht die Möglichkeit, diesen Mechanismus zu durchschauen. Und selbst wenn wir es täten: Unsere Abhängigkeit von den Erwachsenen ist einfach zu groß, als dass wir uns dagegen wehren können. Auf die eine oder andere Art werden wir also unglücklich, sodass der göttliche Funken in unseren Augen bald verlischt.
Und so kann es passieren, dass wir (als besonders sensible und neugierige Kinder) uns eine Ersatzwelt schaffen – unbewusst – in der wir die Gefühle ausleben können, die uns die Erwachsenenwelt nicht erlaubt.
Die menschlichen Eigenschaften, die vor allem oder nur im Alten Testament *Gott* zugedacht werden, sind nach meinem Dafürhalten allzu menschliche, unerlöste Projektionen menschlichen Seins auf Gott.
Wenn es Gott, einen Allmächtigen gibt, würdigt dieses Gottesbild Gott herab. Im muslimischen Glauben darf man sich kein B i l d , also keine Vorstellung von Gott machen. Deshalb sind auch Bilder von Allah, Mohamed, seinen Propheten in einer Moschee nicht erlaubt. Existiert nicht auch im Alten Testament das Verbot sich von Gott ein Bild zu machen? Auch in Synagogen sind m.E. keine Bilder vom Unaussprechlichen vorhanden.
Die Vorstellung Gott menschliche Eigenschaften zu geben, entsprechen vor allem den Glaubensinhalten des Alten Testamentes und stehen im Widerspruch zum Neuen Testament.
Jesus hat meines Wissens nicht von Eigenschaften Gottes, Gottvater gesprochen.
Auch deshalb wird vom „Neuen Bund“ durch Jesus-Botschaften gesprochen.
Dem Satz “ Es ist klar, dass diese Eigenschaften nur die Ängste unserer archaischen Vorfahren widerspiegeln “ dürfte eher der Wahrheit entsprechen.
Nicht nur eine Abbildung ist ein Bild – eine Beschreibung ist es ebenfalls. Vielleicht sogar ein noch stärkeres. In diesem Sinn gibt es auch im Islam Bilder von Gott – auch dort werden Gott alle möglichen Eigenschaften nachgesagt. Die erste und wichtigste ist wohl seine Größe und Macht, seine zweite vielleicht Grausamkeit. In jeder einzelnen Sure steht geschrieben, dass die Ungläubigen und Frevler ins Feuer geworfen werden sollen oder das man ihnen kochend heißes Wasser einflößen soll. Das ist eine schlimme Folter. Auf eine andere schlimme Art foltert der alttestamentarische Gott Menschen – siehe das Deuteronomion. Das sind die Bilder, die wir uns von Gott gemacht haben. Da braucht es keine optischen Abbildungen. Die menschlichen Eigenschaften von Gott sind unsere Bilder, die wir uns von ihm machen.
Aber auch im neuen Testament haben wir Bilder von Gott. An irgendeiner Stelle sagt Jesus beispielsweise: „… Gott mag es, wenn ihr leidet …“ Das ist schon ein ziemlich krasses Bild.
Aber ist nicht Gott selbst eine reine Vorstellung, also nicht nur seine Eigenschaften? Und so widersprüchlich sind diese beiden Testamente auch nicht. Das neue ist nur moderater als das alte – weniger menschenfeindlich, weniger grausam – aber nicht ohne Menschenfeindlichkeit und ohne Grausamkeiten. Auch Jesus gibt manchmal grausame und menschenverachtende Worte von sich. So droht er ziemlich oft mit ewigen Höllenqualen, Verdammnis und Ähnlichem bzw. von der Strafandrohung gegen Andersgläubige ganz allgemein. Freundliche, verständnisvolle Menschen machen so etwas nicht.
Im Lukasevangelium steht, wenn Jesus sich der Welt erneut offenbart, wird es so sein, wie zu Zeiten der Sintflut. Inhumaner geht es kaum! (LK. 19; 24, 26–32)
Und so geht es weiter. Auch das neue Testament ist voll von Grausamkeiten. Sein angeblich humaner Charakter ist nur eine Legende, eine Schönfärberei.
Herr Michael,
Ihr Eingehen auf meinen Kommentar überzeugt mich nicht. Lukas war kein Zeitzeuge und Jünger von Jesus, wie auch andere Evangelisten, Aposteln und insbesondere auch Paulus.Von Jesus ist mir gegenwärtig nur die Entschiedenheit gegenüber den Geldwechslern im Tempel bekannt, die auf eine angemessene und nachvollziehbare Aggression (= adgredi) hindeuten. Wenn Sie bitte Aussagen von Jesu und nicht seinen Aposteln zitieren, die die Grausamkeit Jesus bezeugen können. Seine Botschaft war eindeutig die Nächstenliebe, die „Agape“ und nicht Destruktivität. Sich hauptsächlich auf Aussagen im Alten Testament zu beziehen und nicht auf das Neue Testament führt an der Wahrheit über Jesus vorbei.
Herr oder Frau Stephanoi,
alles was Sie schreiben, stimmen wohl, doch mit der eigentlichen Sache oder Frage hat es nur wenig zu tun.
Als Erstes fällt mir auf: Wenn Sie den Aussagen der Apostel und Evangelisten schon nicht trauen können, wie kommen sie darauf, den Aussagen der Historiker zu trauen? Nach welchen Kriterien gehen Sie vor, wenn sie sagen: „Dieser Quelle kann man trauen, der anderen aber nicht?“ Außerdem ist die Existenz des historischen Jesus keinesfalls gesichert. Man spricht lediglich von einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit. Letztendlich ist Jesus also nur eine Legende. Und wenn es Jesus tatsächlich gegeben hat, wird er wahrscheinlich nur einer von vielen Predigern gewesen sein, den man später zu dem hochstilisiert hat, was er heute für uns ist. Ähnlich war es auch bei der Artus-Sage. Dieser Mechanismus ist bekannt.
Als Zweites: Die Aussagen (von Jesus), die Ihnen gefallen, stufen Sie als authentisch ein, die Aussagen, die Ihnen nicht gefallen, als etwas, was ihm in den Mund gelegt wurde. Ihre Vorgehensweise scheint zu sein: „Wenn es mir gefällt, ist es wahr – wenn es mir nicht gefällt, unwahr.“ Anhand dieser „Kriterien“ verifizieren wir meistens unsere sogenannten Wahrheiten.
Sie Schreiben:
Sich hauptsächlich auf Aussagen im Alten Testament zu beziehen und nicht auf das Neue Testament führt an der Wahrheit über Jesus vorbei.
Aber die paar wenigen Beispiele, die ich zitiere, sind doch alle aus dem neuen Testament! Bei meinen Zitaten über Jesus beziehe ich mich zu 100% auf das neue Testament. Ihren letzten Satz verstehe ich deshalb nicht. Das, was Sie in ihrem letzten Satz behaupten, tue ich schlicht und einfach nicht!
Festzuhalten ist: Wenn wir (religiös) glauben, glauben wir stets das, was man uns beigebracht hat zu glauben. Das geschieht meistens in unserer Kindheit. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass wir als Erwachsene Jesus „entdecken“? Selbst wenn wir in unserer Kindheit nichts mit Jesus und der Religion anfangen konnten und erst später zu ihm „gefunden“ haben, war das nur möglich, weil man uns in unserer Kindheit bereits davon erzählt hatte. Niemand entdeckt die Religion als Erwachsener, wenn ihm in seiner Kindheit nicht davon erzählt wurde. Doch in unserer Kindheit wurden wir alle indoktriniert und manipuliert. Das ist uns selten bewusst und gefallen tut uns diese Vorstellung erst recht nicht – deswegen lehnen wir sie entschieden ab.
In unserem Religionsunterricht hat man uns also Legenden und Mythen erzählt. Man hat uns natürlich beigebracht, zusätzlich zu glauben, dass es keine Legenden und Mythen sind – denn sonst würde das Ganze nicht funktionieren.
Wer glauben will, aber nicht an Jesus oder Gott glauben kann, der glaubt vielleicht an UFOs oder Verschwörungstheorien. Wer auch daran nicht glauben kann, glaubt vielleicht an den Kommunismus, Nationalismus oder irgendeine andere Ideologie. Irgendetwas finden wir halt immer, woran wir glauben können, wenn wir uns glaubend in Leben orientieren wollen. Ich kann da keinen wesentlichen Unterschied erkennen.
Übrigens: „Herr Michael“ ist ein wirklich schlechter Stil. Wenn Sie mich nicht duzen wollen, sollten Sie eine Anrede weglassen oder im Impressum nachschauen. Da steht mein Nachname.
Zunächst danke für das Eingehen auf meinen Kommentar.
Ich glaube und vertraue auf Botschaften ( von Jesus), die eine tiefe menschliche, existenzielle Wahrheit sind und auch psychologisch nachvollzogen werden können, wie beispielsweise die Bergpredigt, die Seligpreisungen und die Gleichnisse. Diese Aussagen kamen nicht aus dem Nichts, sondern müssen von einem
sehr spirituellen Menschen ausgesprochen worden sein. Sie werden Jesus zugesprochen und haben zweitausend Jahre überlebt und sehr viele Menschen tief bewegt. Was spricht dagegen, dass diese Worte, die die Alte Welt erreicht hat, nicht von einem Jesus gekommen sind ? Aus der Bergpredigt, den Seligpreisungen, den Gleichnissen spricht eine tiefe Zuwendung und Empathie zum Menschen und zeugt von der zentralen Botschaft der Liebe und nicht der Verurteilung und Verdammung.
Diese Worte wurden vermutlich auch nicht von Aposteln, Evangelisten und auch nicht der römischen Staatskirche verändert, obwohl sie nicht im Interesse der weltlichen Macht standen.
Zu den anderen Fragen möchte ich gerne später eingehen.
Ich finde die Theorie von Victoria Rationi (Das Religionsparadox) interessant, dass die meisten religiösen Menschen eine mangelhafte Beziehung zu ihrem Vater haben … (bei mir stimmt es – traurig aber wahr … )
Leonhard
Mit Gott hatte ich den allermeisten Liebeskummer und ich stritt viel mit Jesus, jahrzehntelang.
Und einmal „sagte“ ich auf dem Weg zum Supermarkt hier innerlich kurz zu ihm:
„Du hast Dich mit Deiner komplizierten, widersprüchlichen Botschaft nur 30 Monate abgestrampelt und wir schmerzvoll jahrzehntelang!!!“
Das ist unfair.
Aber seit ich weiß, dass Jesus ein einfacher junger Mann war, der überlegt hat und sich prüfte, ob er in dieser Zeit der besonders großen Messiaserwartungen diese eventuell stillen könnte, müsste, tut mir das Ganze nicht mehr so weh.
Hallo Stephanoi,
einen Satz schrieben Sie missverständlich: „Lukas ist nicht Augenzeuge gewesen wie die anderen Evangelisten, besonders Paulus .……“
Was meinten Sie?
Es gibt doch keinen einzigen Augenzeugen unter den Verfassern des Neuen Testaments,
hierin sind sich auch die Bibeltreuen einig. Und Paulus war an Erzählungen über die Aussagen des sehr jungen, also lebensunerfahrenen Jesus (siehe u.a..seine extrem unverständige Meinung über Scheidung der Ehen, die sowieso fast immer nicht aus freiem Entschluss zustande kamen!) einfach nicht interessiert.
Das erkennt man sehr leicht an den echten, sowie an den, unter seinem Namen verfassten, also dreizehn!
Das erkennt man an den dreizehn Briefen des Paulus eindeutig.
Er wird der eigentliche Gründer des Christentums genannt. Er hat Christus kreiert!
Und diesen gabes nie. Und der, der Jesus war, hatte leider auch nicht recht.
Stephanoi,
verzeihen Sie, im obigen Schreiben habe ich „Zeitzeugen“ und „Augenzeugen“ gleichgesetzt.
Es ärgert mich, dass ich bei meinem jahrelangen Schreiben keine einzige Seite ohne Fehler hinkriege, sei er ethisch oder intellektuell.
Wichtig war mir aber zu betonen, dass Paulus und Jesus sich nie kennengelernt haben, vertragen hätten sie sich aber dabei eh nicht!
Aber alles hat Sinn. Ohne Fehlerquote würden wir das Suchen nach dem Wahren aufgeben,
Zwischenerkenntnisse missachten.
Tapfer haben wir zu sehen, dass die Botschaft Jesu den unteren Level des humanen Umgangs mit den doch sowieso leidenden Menschen einfach nicht erreichen konnte.
Guten Willens war der Menschensohn, das Menschenkind Jesu, aber fehlbar.
Er hatte teils Empathie, aber die Menschen trotzdem doch sehr erpresst, ihnen Angst gemacht,
seelisch gefährliche ambivalente, also zwiespältige Gottesvorstellungen weiter weiter verkündigt. Dann hat er – wie Propheten in der alttestamentlichen Zeit – verlangt, dass wir diesen Gott lieben müssen, was doch krank machen kann, wenn man keine schützende Nonchalance hat.
Feindesliebe ist eine gute Sache, also gute Gesinnung auch gegenüber Terroristen usw.zuhaben,
aber Jesus liebte seine Feinde nicht!
Als Kind geschiedener Eltern empfand ich folgenden Satz hässlich, missgönnerisch, unliebend, ja auch undifferenziert:
„Wer eine Geschiedene freit, ist ein Ehebrecher!“
Hätten die Römer ihn nicht getötet, wäre er vielleicht 60 oder gar 90 Jahre alt geworden, hätte er sich eventuell sehr geschämt und sich entschuldigt, weil er t a t s ä c h l i c h zu vielen Selbsttötungen beigetragen hat.
Auch wegen sehr vielen anderen Sachen hätte er sich hoffentlich geniert. Dass er nicht erfüllteste Hoffnungen gemacht hat, sich immer wieder krass widersprochen hat, menschliche Seelen deformierte durch überfordernde Auflagen, was dann auch noch 2000 Jahre zwanghaft weitergegeben worden ist.
Fortsetzung folgt, aber schreiben Sie bitte, bevor ich auf die wichtigsten Überlegungen eingehe.
Bei allem, was wir wissen, wissen wir tatsächlich nichts.
Ein Beispiel:
Vor 2000 Jahren glaubten die römischen Ärzte allen Dingen auf den Grund gegangen zu sein.
Sie wurden genauso verehrt und wie Halbgötter behandelt wie die heutigen Ärzte, welche ihrerseits behaupten, nun letztendlich alles zu wissen.
Im Jahre 4000 werden Menschen dasselbe behaupten.
Genauso im Jahre 6000, 8000 usw.
Doch die Wahrheit ist, daß wir den Grund allen Seins niemals erfahren werden.
Jedenfalls nicht, wenn wir die Lösung bei uns Menschen suchen.
Man kann sich auch nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.
Ich habe noch nie gehört, dass Ärzte heutzutage behaupten, alles zu wissen. Wie kommst du darauf? Wo hast du das gelesen?
Und ob die alten Römer wirklich glaubten „allen Dingen auf den Grund gegangen zu sein“, bezweifle ich auch. Mag ja sein, dass ihnen nicht bewusst war, wie wenig sie in Wirklichkeit wussten und ihr tatsächliches Wissen deshalb überschätzen. Doch auch ihnen wird klar gewesen sein, dass es noch viel zu lernen gaben.
Klar wird es so sein. Du musst aber auch berücksichtigen, dass mit dem Zuwachs an Wissen auch die Weisheit zunimmt. Und da die Menschheit als Ganzen heute ein klein wenig weiser ist als noch vor 2000 Jahren, können wir annehmen, dass sie in weiteren 2000 Jahren wieder ein kleinwenig weiser sein wird usw. Und die Abstände werden wahrscheinlich immer kürzer.
Genau!
Du übersiehst dabei aber, dass die Religionen genau DAS versuchen: „Die Lösung bei uns Menschen suchen“ bedeutet: mit einem Konzept, dass von Menschen entwickelt wurde, den Grund allen Seins zu erklären. Gott ist ein von Menschen entwickeltes Konzept, es ist unserem Verstand entsprungen.
Vor 3000 Jahren war Religion, der Glaube an ein übernatürliches Wesen, sozusagen die Naturwissenschaft, mit der man sich die Welt erklärte. Diese von Menschen entwickelte Idee eines Schöpferwesens ist sozusagen ein steinzeitlicher Versuch „sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen“. Eine reine Kopfgeburt.
Also, mit anderen Worten sagst du: Religion kann uns die Lösung nicht liefern.
Ich sage: Weder Religion noch Wissenschaft noch irgendetwas anderes kann das.