Aliens in unserer Nachbarschaft
Dass es irgendwo im Universum noch andere intelligente Lebewesen gibt, bezweifelt heutzutage kaum noch jemand. Selbst viele hohe religiöse Führer haben mit dieser Vorstellung kein Problem mehr. Die eigentlichen Fragen lauten daher:
Wie häufig geschieht das?
Gibt es Leben in jeder Galaxie?
Ist Leben im Universum die Regel oder eher die Ausnahme?
Inhalt
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bereits vor Milliarden Jahren intelligentes Leben in der Nachbarschaft zur Erde entwickelt hat (vielleicht einem Radius von 100 Lichtjahren, was bei einem durchschnittlichen Abstand von ca. 6 Lichtjahren zwischen den Sonnen etwa 4000 Sonnen entspricht), ist sehr viel höher als etwa zum gleichen Zeitpunkt wie auf der Erde.
Der Grund: Die Sonnensysteme, die das Potenzial zur Lebensentwicklung besitzen, werden örtlich und zeitlich nur sehr selten gehäuft auftreten (außer es gibt unbekannte zusätzliche Faktoren, die so etwas begünstigen). Es wird eine halbwegs gleichmäßige Verteilung geben.
Eher sehr selten wird es daher Regionen geben, in denen im Zeitraum von beispielsweise einer Million Jahren in benachbarten oder sehr nahen Sonnensystemen Leben entstanden ist, das sich mit etwa gleicher Geschwindigkeit weiterentwickelt hat und deshalb zum ungefähren gleichen Zeitpunkt die interplanetare Epoche erreicht.
Noch scheinen wir alleine zu sein
Sollte es in der Nähe unseres Sonnensystems eine zweite Sonne mit einem belebten Planeten geben, müsste die SETI-Forschung diese früher oder später auch entdecken, denn die Verfahren zur Analyse der Atmosphäre extraterrestrischer Planeten entwickeln sich schnell weiter. Bisher sieht es jedoch nicht danach aus, als hätte die Menschheit einen kosmischen Nachbarn.
Sollte es in unserer Region der Milchstraße also andere Sonnensysteme mit belebten Planeten geben, befinden sich diese noch in einer prähistorischen Epoche oder haben bereits eine intersolare Stufe erreicht.
Vermutungen, Spekulationen, Hochrechnungen
Neusten Schätzungen zufolge gibt es bis zu 1 Billion Galaxien im Universum (nach alter nur 200 Milliarden). Unsere eigene Galaxie besteht aus 200 Milliarden Sonnensystemen, und wenn wir diesen Wert als Durchschnittswert für aller Galaxien annehmen, ergibt das 200 Trilliarden (200000000000000000000000) Sonnen.
Die meisten haben wahrscheinlich Planeten. Viele werden ähnlich gestaltet sein wie unseres und es wird auch welche geben, die noch bessere Voraussetzung zur Lebensentwicklung aufweisen. Es wird Sonnensysteme geben, in deren habitabler Zone mehrere Planeten liegen, die Leben hervorbringen.
Wahrscheinlich wir es auch ein paar Regionen im Weltall geben, in denen es (wie beispielsweise in der Star Trek-Serie) nur so von Leben wimmelt.
Deshalb lautet die eigentliche Frage nicht, ob es außerirdisches Leben gibt, sondern wie oft. Natürlich weiß niemand das wirklich – wir können nur versuchen, diesen Wert abzuschätzen. Wir spekulieren zur Befriedigung unserer Neugier und unseres Spieltriebs.
Methoden zur Berechnung der außerirdischen Population
Es gibt Versuche, mittels mathematischer Gleichungen die Anzahl außerirdischer Spezies in der Milchstraße zu berechnen. Die bekannteste ist wohl die Drake-Gleichung, die aus astronomischen Konstanten und Variablen besteht.
Ob diese Formel ein korrektes Ergebnis liefert, weiß niemand. Sollte nur eine der Variablen falsch sein, ist auch das Endergebnis falsch. Und niemand weiß, ob auch alle nötigen Variablen und Konstanten berücksichtigt werden bzw., welche Daten überhaupt relevant sind.
Meine Methode zur Berechnung der Anzahl außerirdischer Spezies ist dagegen sehr einfach. Sie berücksichtigt in der Tat nur die Daten, die wir wirklich haben (was natürlich so gut wie nichts ist) und folgt ansonsten (hoffe ich jedenfalls) logischen Überlegungen. Außerdem ermittelt sie die Anzahl der belebten Planeten im gesamten Universum (also nicht nur die intelligenten Spezies in der Milchstraße).
Dabei bleibt die Frage unberücksichtigt, welche Art von Leben es im Universum alles geben könnte. Wir kennen nur unser auf Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser basiertes Leben und können uns nur schwer eine andere Basis vorstellen.
Eine grobe Überschlagsrechnung in 5 Schritten
1. Wir wissen definitiv, dass sich auf mindestens einem Planeten in dieser Galaxie Leben entwickelt hat (eben der Erde).
2. Es gibt keinen plausiblen Grund zu der Annahme, dass das, was in dieser Galaxie möglich ist, in anderen nicht möglich ist.
3. Daher können wir annehmen, in jeder anderen Galaxie gibt es auch mindestens einen Planeten, auf dem sich Leben entwickelt hat oder noch entwickeln wird.
4. Wenn wir wollen, können wir diesen einen Planeten pro Galaxie als Mindestwert annehmen und als vorsichtigen Durchschnittswert interpretieren.
5. Nach aktueller Schätzung gibt es im Universum etwa 1 Billion Galaxien. Demnach gibt es mindesten 1 Billion Sonnensysteme im Universum, in denen sich Leben entwickelt hat oder noch entwickeln wird.
Ungleichmäßige Verteilung
Aufgrund der zu erwartenden Zufallsverteilung wird es vollkommen unbelebte Galaxien geben und andere mit mehreren oder sogar vielen. Es wir Galaxien geben, die sich schlecht eignen, Leben hervorzubringen (möglicherweise Kugelgalaxien) und andere, die gute Voraussetzungen dafür mitbringen („aufgeräumte“ Spiralgalaxien wie unsere).
Natürlich könnte diese Annahme völlig falsch sein. Vielleicht ist der Durchschnittswert pro Galaxie 10, 100 oder auch unter 1. Meinem Gefühl nach sollte er aber über 1 liegen.
Dass es in der Milchstraße aber nur so von intelligentem Leben wimmelt (wie in der Star-Trek-Welt), halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Wir wissen aber nicht wirklich etwas darüber – theoretisch möglich ist im Prinzip auch das. (Stellen wir uns vor: Es gibt Hunderte oder sogar Tausende intelligente Spezies in der Milchstraße, und die Menschheit wäre eine der ersten!)
Wir wissen aber nicht, ob sich das Leben auf der Erde zu einem früher oder später Zeitpunkt entwickelt hat. Möglicherweise ist die Erde einer der ersten Planeten, auf denen das passiert ist.
Vielleicht sind wir aber auch Nachzügler und da draußen gibt es schon seit Millionen oder sogar Milliarden Jahren einen regen Austausch zwischen diversen fremden Spezies. Das macht es schwierig, richtig abzuschätzen, wie hoch die Rate belebte Planeten in unserer Galaxie sein könnte.
Gefahr vor Außerirdischen
Sie kommen, um uns zu erobern
Oft wird die Befürchtung geäußert, von den Aliens gehe eine Gefahr für die Menschheit aus. Es wird vor ihnen gewarnt. Nicht nur bestimmte Fraktionen der UFO-Gläubigen denken so, selbst einige Wissenschaftler, wie der inzwischen verstorbene Physiker Stephen Hawking.
Hawking war sicherlich ein brillanter Physiker, doch das scheint ihn nicht davor bewahrt zu haben, mitunter Unsinn zu reden. Vielleicht hatte er zu viele schlechte Science-Fiction-Filme gesehen – wer weiß. Seine Meinung beweist: Selbst hochintelligente Menschen geben manchmal dumme, unreflektierte Gedanken von sich:
Man hält es für möglich oder befürchtet, die Außerirdischen könnten trotz ihrer hohen Entwicklung moralisch und ethisch immer noch so primitiv motiviert sein, wie wir!
Wie kommt es, dass manche Menschen denken, diese hypothetischen Besucher könnten eine Gefahr darstellen? Die Antwort ist einfach:
Seit Jahrtausenden überfallen wir uns gegenseitig, rauben uns aus, bringen andere Menschen um oder versklaven sie. Schon immer nehmen wir uns das vom anderen, was wir brauchen, oder glauben zu brauchen.
Es ist uns egal, dass die Menschen, die wir ausrauben oder versklaven, anschließend leiden, denn ihr Leid ist nicht unseres. Seit Jahrtausenden leben viele von uns nach dem Motto: „Der Stärke hat recht, der Stärke und Rücksichtslosere überlebt, denn alles, worum es geht, ist sich zu behaupten.
Und dieses Motto übertragen wir einfach auf das gesamte Universum.
Die Außerirdischen nach unserem Vorbild
Weil wir, die knapp 200 Nationen der Erde, eine ständige gegenseitige potenzielle Gefahr füreinander darstellen, unterstellen wir den Außerirdischen das gleiche kriegerische Gemüt.
Wir machen es uns (wie so oft) einfach und vermeiden die Konfrontation mit unserer eigenen Destruktivität, indem wir die irdische Situation auf das Weltall übertragen und somit „normalisieren“. Denn wenn Krieg, Ausbeutung, Sklaverei etc. universelle Prinzipien sind, müssen wir uns nicht ändern – es wäre sogar dumm und könnte gefährlich sein.
Indem wir das Universum zu einem Kriegsschauplatz erklären (wie es in vielen Science-Fiction-Filmen und ‑Serien der Fall ist), bagatellisieren wir unseren Hang zur Gewalt und Krieg. Letztendlich sind die Außerirdischen nur deshalb kriegerisch und hinterlistig, weil wir es sind und zum Teil auch bleiben wollen.
Außerirdische in unseren Science-Fiction-Filmen
In den Star-Trek-Filmen hat die Menschheit im 24. Jahrhundert bereits ihre Probleme gelöst. Sie hat sich erfolgreich globalisiert und den Rassismus und ähnliche „Kinderkrankheiten“ überwunden. Kriege und Hungersnöte gibt es auf der Erde nicht mehr, die Menschheit lebt in Harmonie und Frieden und entfaltet ihr kreatives Potenzial.
Gleichzeitig wimmelt es in der Milchstraße nur so von kriegerischen Spezies. Diese haben meistens nichts anderes im Sinn, als andere Welten zu erobern, zu vernichten oder zu versklaven. Das Szenario erinnert stark an unser irdisches Mittelalter, indem Krieg noch so etwas wie ein transnationales Ritual war, das alle ganz selbstverständlich, beinahe gewohnheitsmäßig praktizierten.
In unseren Science-Fiction-Filmen sind unsere Gegner nicht mehr Menschen (also andere Nationen oder Länder der Erde), sondern andere Spezies in der Milchstraße. Abgesehen von der Zukunftstechnologie, die in diesen Filmen natürlich eine wichtige Rolle spielt, ist das schon der ganze Unterschied zur Gegenwart.
Die Guten da draußen sind wir
In vielen Science-Fiction-Filmen sind die Außerirdischen kriegerisch, räuberisch und betrügerisch – und wir die Guten und Ehrlichen, die ethisch und moralisch Überlegenen. Ausnahmen sind selten.
Klingonen leben nur für den Krieg, Cardarssianer sind hinterlistig, verlogen und foltern gern ihre Gefangenen in Anwesenheit ihrer Kinder, Ferengis sind gierig und denken nur an den Profit und Vidiianer weiden andere intelligente Spezies bei lebendigem Leib aus, weil sie Organe brauchen. Mitgefühl kennen die wenigsten von ihnen. Das sind nur ein paar der bekanntesten Beispiele von Aliens aus der Star-Trek-Welt.
Doch sollte es tatsächlich außerirdische Besucher geben, bräuchten wir nicht fürchten, sie könnten so destruktiv drauf sein wie wir. Denn diese hätten bereits das überwunden und überlebt, was der Menschheit noch bevorsteht.
Es ist natürlich spekulativ, aber es gibt berechtigte Gründe zu der Annahme, dass diese Wesen moralisch und ethisch extrem höher entwickelter sind als wir. Das wiederum bedeutet: Sie können wesensbedingt nicht mehr an Krieg, Ausbeutung und Versklavung interessiert sein.
Galaktische Ausbeuter und Sklavenhalter
Wir erschaffen nicht nur unsere Götter nach unserem Vorbild, sondern auch unsere Außerirdischen.
Unsere Götter sind straffend, belohnend, gewalttätig und willkürlich, weil wir straffend, belohnend, gewalttätig und willkürlich sind. Wären wir größtenteils friedliche und freundliche Lebewesen, wären es auch unsere Götter. Und die Außerirdischen in unseren Filmen und Romanen sind aus dem gleichen Grund gewalttätig und tyrannisch.
Versuchskaninchen der Außerirdischen
Einige Leute glauben, bei den Außerirdischen hätten wir den Status von Tieren, denn sie ständen in ihrer Entwicklung so weit über uns, wie wir über den Tieren. Und weil wir Tiere als Versuchsobjekte benutzen, täten sie dasselbe mit uns. Doch dieser Vergleich ist aus zwei Gründen nicht haltbar:
Erstens: Sollten diese Wesen tatsächlich so weit entwickelt sein (und das müssen sie, da sie interstellare Raumschiffe besitzen), verhielten sie sich niemals wie wir. Es wäre ein eklatanter Widerspruch, denn hoch entwickelte Lebewesen verhalten sich nicht wie primitive.
Zweitens: Es gibt noch ein paar indigene Völker auf der Erde, die von unserer Zivilisation abgeschnitten und im Vergleich mit uns ziemlich primitiv sind. Sie leben noch wie in der Steinzeit und unsere Technik muss auf sie beim ersten Kontakt wie Magie oder Zauberei wirken.
Trotzdem sind diese Menschen genauso lernfähig wie ein moderner Mensch. Würden wir eines ihrer Kinder auf eine unserer Schulen schicken (was bestimmt schon passiert ist), könnte es genauso leicht oder schwer wie jedes andere Kind lernen. Mit Tieren ginge das nicht.
Der Unterschied zwischen Menschen und Aliens ist nur relativ
Ähnlich würde es einem Menschenkind ergehen, könnten wir es auf einer Schule der Außerirdischen schicken. Es wäre wahrscheinlich ebenso lernfähig wie ein Alien-Kind, denn Menschen sind keine Tiere.
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist grundsätzlich – der zwischen uns und den hoch entwickelten Außerirdischen nur relativ. Sie sind weiter entwickelt als wir – das ist der einzige Unterschied zwischen ihnen und uns. Irgendwann werden auch wir diesen Stand erreichen, in 10 oder 20 Tausend Jahren – möglicherweise auch schon deutlich früher. Doch unsere Tiere werden dann immer noch so sein wie heute.
Wenn ein Steinzeitmensch fähig ist, moderne Mathematik und Naturwissenschaften zu verstehen, versteht auch ein moderner Mensch die Physik der Außerirdischen. Und deswegen wären Menschen für sie niemals so etwas wie Tiere.
Außerdem können wir davon ausgehen, dass die Außerirdischen selbst Tiere nicht als Versuchsobjekte benutzen. Auch hier sollten wir uns fragen: Warum sollten sie das denn tun? Etwa, weil wir es machen?
Auf der Suche nach Bodenschätzen
Manchmal Leute glauben auch, Außerirdische kämen zur Erde, um Bodenschätzen zu stehlen – zum Beispiel Metalle wie Gold. Doch diese Vorstellung ist eher albern.
Die Erde ist mit Sicherheit nicht der einzige Planet in der Milchstraße, auf dem es Bodenschätze und Ressourcen jeglicher Art gibt. Wahrscheinlich besitzen viele Planeten mit fester Oberfläche anderer Sonnensysteme diverse Metalle. Zusätzlich gibt es jede Menge Asteroiden, die ebenfalls Mineralien und Erze enthalten dürften.
Sollten also irgendwelche Aliens danach suchen, täten sie das nicht auf der Erde. Einen Asteroiden abzubauen oder einen unbewohnten Planeten auszubeuten ist tausendmal einfacher, als heimlich die Bevölkerung eines ganzen Planeten zu manipulieren, nur um an Bodenschätze zu kommen, die woanders viel einfacher zu haben sind.
Auch hier übertragen wir unsere eigenen negativen Eigenschaften auf die hypothetischen Besucher: Wir beuten andere Länder und Völker aus, dann tun sie es natürlich auch.
Wenn überhaupt, kann von den Außerirdischen nur eine Gefahr ausgehen: Dass sie die Menschheit versehentlich mit einem Virus oder Bakterium konterminieren, mit dem das irdische Leben nicht umgehen kann.
Doch ich bin mir sicher: Von dieser Möglichkeit würden die Besucher wissen und entsprechend vorsichtig vorgehen. Auch wir achten inzwischen darauf, beim Betreten anderer Himmelskörper keine fremden biologischen Stoffe einzuschleppen.
Moral und Ethik der Aliens
Manchmal lesen oder hören wir, es gäbe keine Weiterentwicklung der menschlichen Ethik und Moral, sie wäre Einbildung oder Wunschdenken. Wir würden immer Raubtiere bleiben, denn das Leben wäre ein ewiger Überlebenskampf. Wer das Gegenteil behauptet, wird als naiv oder „Gutmensch“ beschimpft oder belächelt. Entwicklungsskeptiker argumentieren vielleicht so:
Es gibt keinen Grund zu der Annahme, die Menschheit könnte sich im Laufe der kommenden Jahrhunderte oder Jahrtausende ethisch GRUNDLEGEND weiterentwickeln. Das hat sie während der letzten 2000 Jahre auch nicht oder nur unwesentlich getan. Gleiches können wir von den Außerirdischen annehmen.
Doch wenn man die Entwicklung der Menschheit mit der eines einzelnen Menschen vergleicht, ist diese pessimistische Betrachtungsweise voreilig. Menschen durchlaufen in ihrer Entwicklung mehrere Stadien: Säugling, Kleinkind, Kind, Jugendlicher, Erwachsener und Greis.
In jeder dieser Phase besitzen wir einen bestimmten Grad der geistigen Reife. Als Jugendliche verhalten wir uns oft unreif, aus Übermut, Unwissenheit oder Dummheit. In der Erwachsenenphase verhalten wir uns dann (meistens) nicht mehr so, denn wir haben uns weiterentwickelt, wir haben dazugelernt.
Und wenn wir dann richtig alt sind, wundern wir uns, wie wir früher nur so unglaublich dumm sein konnten.
Die letzten beiden Phasen (Erwachsener und Greis) sind natürlich spekulativ, lassen sich aus den vorangegangenen jedoch ableiten. Die Tabelle könnte vielleicht etwas ausdifferenzierter sein, doch darauf kommt es nicht an. Sie ist bloß ein intuitiver Entwurf und skizziert das Fortschreiten der menschlichen Entwicklung nur.
Entwickelt der »Organismus Menschheit« sich also normal weiter, werden wir uns in ein paar Tausend Jahren mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr bekämpfen, ausrauben, versklaven, ausbeuten und betrügen. Ein Szenario wie beispielsweise in Star Wars, in dem man sich in ferner Zukunft immer noch nach dem Vorbild der irdischen Konflikte bekriegt, wird es deshalb nicht geben.
Räumliche und zeitliche Distanzen zwischen den Welten
Intelligentes Leben in verschiedenen Sonnensystemen dieser Galaxie muss sich nicht zwangsläufig begegnen. Wahrscheinlich wird es zeitlich weit auseinanderliegen. Auf einigen Planeten könnte sich in unserer Nachbarschaft schon vor Milliarden Jahren Leben entwickelt haben, auf anderen könnte das erst in ein paar Milliarden Jahren geschehen.
Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Leben in zwei Sonnensystemen in naher Entfernung zueinander und zur gleichen Zeit ist sehr gering. Wir können es zwar nicht ausschließen, aber es ist unwahrscheinlich (außer, es gibt unbekannte Faktoren, die ein solches Szenario begünstigen).
Was wir dringend kapieren müssen
Eine intelligente Spezies, die beispielsweise vor einer Million Jahren in ihrer Entwicklung bereits dort war, wo die Menschheit erst heute ist, ist keine Zivilisation mehr. Sie ist etwas ganz anderes und kann von uns nicht verstanden werden.
Unsere Zivilisation entwickelte sich in nur 10000 Jahren von der Steinzeitgesellschaft zur heutigen. In ein paar weiteren tausend Jahren wird uns unsere heutige moderne Zivilisation jedoch bereits so primitiv erscheinen, wie es das Mittelalter für uns heute ist.
Aber in einer Million Jahren (vorausgesetzt, es gibt uns dann noch) werden wir nichts mehr mit dem gemeinsam haben, was wir heute sind. Es wird keine Städte mehr geben, wir werden keiner Arbeit mehr nachgehen und auch keine Konsumenten mehr sein. Nichts von alldem, was für die Menschen heute eine Bedeutung hat, wird es dann noch geben.
Davon können wir ausgehen, denn warum sollte unsere Weiterentwicklung plötzlich stoppen oder nur noch so langsam voranschreiten wie in der Prähistorie, als wir hunderttausend Jahre benötigen, um auch nur eine etwas bessere Steinklinge zu entwickeln? Deshalb kann gesagt werden:
Wenn es in unserer Region der Milchstraße eine außerirdische Zivilisation gibt, die bereits die interstellare Phase erreicht hat, hat diese höchstwahrscheinlich nichts mit dem zu tun, was wir unter Zivilisation verstehen.
Das würde bedeuten, diese Wesen kämen nicht zur Erde um Menschen zu entführen und mit ihnen irgendwelche Experimente anzustellen. Warum sollten sie das tun? Etwa, weil wir es täten, wären wir an ihrer Stelle bzw. hätten ihre Möglichkeiten?
Diese Überlegungen berücksichtigen nicht die Frage, wie die Distanzen zwischen den Welten überwunden werden könnten. Ob mit „konventionellem überlichtschnellen“ Antrieb (den es nach heutigem Wissensstand nicht geben kann), dem der Science-Fiction entsprungenen Warp-Antrieb oder der Zuhilfenahme hypothetischer Wurmlöcher, ist unwesentlich. Das wäre eine Spekulation zu viel.
Man darf allerdings nicht ausseracht lassen, dass auch bei angenommener Friedlichkeit ausserirdischer Spezies eine Gefahr für das Ueberleben der Menschheit bei Kontakt besteht. Man sieht dass darin dass auch der friedlichste Gutmensch auf der Erde auf andere Spezies ohne Absicht einen vernichtenden Einfluss haben kann. Ich glaube Stephen Hawkins war dass bewusst.
Ich vermute, du meinst das in dem Sinn, dass die von Aliens ausgehende Gefahr nicht unbedingt Invasion, Krieg und Ausbeutung sein müssen. Es gibt auch die Gefahr, dass sie unbekannte Viren oder Bakterien einschleppen, gegen die unser Immunsystem machtlos ist. Oder es könnte auch einen kulturellen Schock geben: Die Außerirdischen konfrontieren die Menschheit mit neuen Dingen und neuem Wissen, was sie überfordert und in eine große Krise führt.
Danke für den Hinweis. Ich werde diese Assoziation dem Text hinzufügen (falls ich es noch nicht getan habe).
In dem Spiegel-Artikel, in dem Hawking vor Außerirdischen warnt, steht aber schon, das er Plünderung, Zerstörung, Invasion und Ähnliches meint – nicht etwa eine versehentliche biologische Kontamination oder einen Kulturschock. Nach wie vor meine ich: Hawking hat Blödsinn geredet. Die einzige Gefahr, die ich sehe, ist diese Art der Denke. Sie reduziert das Universum letztendlich auf einen Kriegsschauplatz. Fantasievoll ist das nicht.
Wir dürfen nicht glauben, nur weil ein Mensch ein exzellenter theoretische Physik und Mathematiker ist, ist er automatisch auch ein guter Philosoph oder Anthropologe bzw. generell ein guter „Denker“. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Es ist erstaunlich,wie sehr Hollywood unsere Vorstellung von Aliens prägt.Auch hat sich das Aussehen im Lauf der Filmgeschichte drastisch gewandelt.Persönlich finde ich die Darstellung in dem Film „Contact“ am besten.Aber auch in „Der grüne Planet“ ist die Darstellung sehr gelungen.Mit sicherheit gibt es Zivilisationen in den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen und Formen.Ob das Leben auf der Erde sich jemals so verändern wird,dass es dazu fähig sein wird, Fluggeräte zu gestalten,die für interstellares Reisen geeignet sind? Vielleicht ist der Planet Erde so wie er ist,nur eine Station,die zur Weiterentwicklung des Geistes dient.Je nachdem,wie sehr sich unser Geist an die materielle Welt anheftet,desto länger braucht er,um sich davon zu lösen.
Tiere entwickeln sich deshalb nicht weiter,weil sie für das,was sie sein sollen,perfekt entwickelt sind.Sie wissen das,was für ihr überleben notwendig ist.Ausgenommen sind Tiere,die domestiziert sind.
Ob es für Besucher aus dem All überhaupt möglich ist mit uns in direkten Kontakt zu treten? Was: Wenn die Atmosphäre durch unsere Gedanken so vergiftet ist,dass es für Erdfremde hier gar nicht auszuhalten ist?
Sehe ich im Prinzip auch so. Ist ja im Großen und Ganzen sinngemäß dem ähnlich, was ich auf dieser Seite schreibe.
„Tiere entwickeln sich deshalb nicht weiter, weil sie für das, was sie sein sollen, perfekt entwickelt sind.“
Echt jetzt?
Die Natur, ja: das Universum, ist doch dynamisch, nicht statisch.
Es gibt zum Beispiel Tiere, die auf Inseln gelangt sind und die sich dort den Gegebenheiten angepasst haben. Dadurch hat sich aus der ursprünglichen Art eine neue Unterart entwickelt. – Das ist jetzt aber nicht etwas, was einmalig stattgefunden hat und nie wieder passiert, sondern das geschieht ständig.
Es gelangen Lebewesen in neue Umgebungen / in neue Situationen und passen sich an.
Sogar „primitive“ Mücken passen sich an! In Gegenden, wo gegen die Anophelesmücke mit Insektiziden imprägnierte Moskitonetze verwendet werden, verschoben die Mücken ihre Flugzeiten von der Nacht auf die Tagesrandzeiten. (nach dem Motto: Räuber folgt Beute.)