Rassismus ist Menschenfeindlichkeit
Rassismus ist keine Ideologie und auch keine Lebenseinstellung, sondern ein nach außen gerichteter Menschen- und Lebenshass.
Inhalt
Vielleicht ist diese Behauptung zu allgemein, doch in der Tendenz stimmt sie, denn eins trifft mit Sicherheit zu: Als Rassisten sind wir keine Menschenfreunde, denn denen ist es egal, vorher jemand ursprünglich stammt, wie er aussieht oder welche Kultur oder Tradition er besitzt.
Wenn wir sagen: „Ich mag Menschen, doch sie müssen so aussehen wie ich, in derselben Region geboren sein und auch so denken wie ich“, stimmt mit unserer „Menschenfreundlichkeit“ etwas nicht.
Es ist auch falsch, Rassismus als Ideologie zu bezeichnen, denn diese Klassifizierung normalisiert und relativiert diese Form der Menschenfeindlichkeit, weil Ideologien diskutiert werden können. Der Ideologiestatus gibt dem Rassismus eine gewisse Relevanz und deshalb ist es besser, nicht von Ideologie zu sprechen, wenn von Rassismus die Rede ist.
Keine Aufteilung in Rassen
Wir sollten Menschen auch nicht in Rassen aufteilen. Dieser Begriff ist nicht mehr zeitgemäß und wird von modernen Menschen als Beleidigung empfunden. Auch aus biologischer Sicht gibt es keinen Grund an ihm festzuhalten.
Wissenschaftlich ist diese Aufteilung in unterschiedliche Menschenarten längst überholt. Sie ist ein Relikt aus einer Zeit, in der wir noch grundlegende Abgrenzungen zwischen uns und „den anderen“ brauchten, um unsere Kriege, Unterdrückungen und Ausbeutungen besser legitimieren zu können.
So bezeichnete der Adel in der Renaissance das normale Volk manchmal als andere Rasse oder die antiken Griechen ihre Sklaven. Heutzutage ist dieses Wort nur noch ein Kampfbegriff der extremen Nationalisten und hat nichts mit Biologie und Genetik zu tun.
Die aus Afrika in die europäischen und asiatischen Landesteile ausgewanderten „Urmenschen“ besaßen eine dunkelbraune bis fast schwarze Hautfarbe. Der weißhäutige Menschentyp hat sich daraus entwickelt und kann demnach als ausgeblichener Afrikaner verstanden werden. In diesem Sinn wäre der weißhäutige Menschentyp eine Unter-Rasse der »schwarzen Rasse«.
Das hören wir als weißhäutige Rassisten bestimmt nicht gern. Trotzdem ist es wahr: Es lässt sich nachweisen.
Phänotyp statt Rasse
In Wirklichkeit gibt es nur eine „Menschenrasse“: den Homo sapiens. Von diesem existieren unterschiedliche Phänotypen, also Erscheinungsformen. Menschen sehen halt unterschiedlich aus. Das ist sehr gut und auch sehr wichtig und eigentlich schon alles, was es darüber zu sagen gibt.
Diese Vielfältigkeit ist wichtig, denn sie macht den menschlichen Genpool flexibler und somit entwicklungs- und widerstandsfähiger. Alle anderen „Menschenrassen“ sind bereits vor sehr langer Zeit ausgestorben, zuletzt der Neandertaler.
Diese Interpretation stimmt mit der klassischen Schulbiologie zwar nicht überein (dort spricht man von Gattungen und Arten), trotzdem ist sie geeigneter als der Rassebegriff, der, wie gesagt, als veraltet gelten sollte.
Der Ausdruck Rasse sollte nur dann Verwendung finden, wenn es um die Zucht von Tieren oder Pflanzen geht, denn Menschen werden weder gezüchtet noch sind sie Tiere oder Pflanzen.
Rassismus fungiert als Gewaltrechtfertigung
Das wichtigste Element, das den Rassismus und Faschismus definiert, ist die aggressive Gewalt gegen andere Menschen.
In der Geschichte des Faschismus gibt es keine Kriege gegen böse, heimtückische Gegner, die nur mit Courage und Heldenhaftigkeit gewonnen werden konnten. Stets sind es die diktatorisch geführten Staaten, die über andere, nicht-diktatorische Länder herfallen.
Kein faschistisches Land hat bisher ein anderes faschistisches Land angegriffen. Diese Beobachtung ist interessant. Denn ohne das exzessive Gewaltelement wäre der Rassismus kaum mehr als eine Lachnummer – wir müssten ihn nicht ernst nehmen.
Es ist keine Rassismusform bekannt, die Gewalt ablehnt. Das wäre auch widersprüchlich, denn Gewalt, bzw. die „Liebe“ dazu, ist der Wesenskern des Rassismus. Alles andere (Rassenideologie, Heimatverbundenheit etc.) ist lediglich Beiwerk und dient den Rassisten nur als formelle Rechtfertigung für ihre praktizierte Gewalt, die sich oft auch vorzugsweise gegen schwächere Gegner richtet.
Schwächere oder wehrlose Gegner werden bevorzug
Anders als beispielsweise Kampfsportler, die sich einen ungefähr gleichstarken Kontrahenten suchen, bevorzugen Rassisten „Gegner“, die sich gar nicht oder nur eingeschränkt wehren können. Denn es geht ihnen hauptsächlich nur darum, sich zu beweisen, dass sie stark und mächtig sind.
Und das funktioniert am besten, wenn ihr Gegner ihnen physisch unterlegen ist. Das verschafft ihnen die so dringend benötigte Genugtuung, mit der sie ihr mangelhaftes Selbstwertgefühl übertünchen und in ein Überlegenheitsgefühl verwandeln.
Ein archaisches Überlebensprinzip
Rassisten sprechen gerne vom Recht des Stärkeren. Ihre Philosophie zur Rechtfertigung ihrer Gewaltbereitschaft könnte etwa so lauten:
In der Tierwelt setzt sich das stärkere Lebewesen gegen das schwächere durch. So funktioniert die Evolution und es wäre dumm, dieses Prinzip des Lebens zu ignorieren. Nach ihm entwickeln sich alle Pflanzen und Tiere – selbst der Mensch ist ihm unterworfen. Infolgedessen ist es natürlich und logisch, dass auch der stärkere Mensch den schwächeren dominiert.
Diese Philosophie reduziert Menschen auf Tiere – schon das sollte man nicht tun. Doch sie hat noch einen anderen, entscheidenden Makel: Sie beschreibt das blinde Evolutionsprinzip, die Art und Weise, wie sich das Leben ohne menschliches Bewusstsein entwickelt. In der Welt der Tiere und Pflanzen geht es tatsächlich nur um das Überleben und die eigene Dominanz.
Die Regeln, die in der Tierwelt gültig sind, lassen sich auf die Menschenwelt nicht übertragen, denn wir gehören dem Tierreich nicht (mehr) an. Dort frisst man sich nach wie vor oft gegenseitig bei lebendigem Leib auf – doch bei den Menschen geht es inzwischen um weit mehr als nur das Überleben und die Dominanz. Diese Phase haben wir bereits seit Jahrtausenden hinter uns.
Die Gesetzmäßigkeiten, die in der sich selbst überlassen Natur gültig sind, taugen für unsere Welt nicht. Wir haben ethische und moralische Werte und Normen des Zusammenlebens entwickelt, die in der Natur völlig unbekannt sind.
Brutalität ist keine Stärke
Bei der Übertragung des blinden Evolutionsprinzips auf die Menschenwelt geht es den Rassisten und Faschisten nur um die Rechtfertigung für Rücksichtslosigkeit, Brutalität, Gefühlskälte und Gleichgültigkeit.
Es sei denn, Hinterhältigkeit und Gefühlskälte gelten als charakterliche Stärken. In Wirklichkeit handelt es sich um Schwächen, besser gesagt: Defizite des Charakters. Denn um jemanden umbringen oder foltern zu können, muss man nicht stärker sein. Mit Hinterhältigkeit geht es ebenfalls, vielleicht sogar besser.
Wir sollten auf unsere positiven menschlichen Errungenschaften wie Empathie, Verständnis und Großzügigkeit stolz sein, anstatt sie als Schwächen zu verdammen, nur weil wir diese Eigenschaften im Tierreich nicht beobachten können.
Zitieren wir also als Rassisten oder Neonazis die Evolution als Vorbild, tun wir das aus rein taktischen und egoistischen Gründen. Die Evolution, das Tierreich und die Natur sind uns eigentlich egal. Da kommt uns die Evolutionstheorie (Survival of the Fittest) als Legitimation gerade recht.
REINRASSIGKEIT SCHWÄCHT DIE WIDERSTANDSKRAFT
“ die Art und Weise, wie sich das Leben ohne Bewusstsein entwickelt“
Meinst du damit, dass Tiere kein Bewusstsein haben?
Empathie und Grosszügigkeit gibt es auch bei den Tieren.Die Psyche des Menschen ist auf allen Ebenen verletzbar und angreifbar, wie die der Tiere.Ob Ärger am Arbeitsplatz oder im eigenen Revier – der Konfliktinhalt ist gleich und auch die Auswirkung auf Psyche und Organ sind gleich.
Du hast meine Seite über das Fleischessen gelesen. Hättest du das auch nur halbwegs aufmerksam getan, wüsstest du, dass ich das nicht denke.
Und bei welchen Tieren ist das so? Wäre schon wichtig, wenn du (bei dieser Gelegenheit) gleich ein paar Beispiele nennst. Ansatzweise gibt es Empathie und Großzügigkeit nur bei den höheren Primaten, soweit ich das gehört habe. Und da ist es immer noch abhängig von der verwandtschaftlichen Bindung. Vielleicht passiert es ja mal alle 10 Jahre, dass eine Schimpansenmutter, die ihr Baby verloren hat oder einfach nur gern eins hätte, ein verwaistes anderes Baby adoptieren. Aber daran ist eher der „Mutterinstinkt“ verantwortlich.
Nenn mir doch mal ein paar Beispiele tierischer Empathie und Großzügigkeit, sozusagen altruistisches Verhalten bei Tieren.
Woher willst du das denn wissen? So etwas lässt sich schnell behaupten, doch nicht überprüfen. Tiere sind selbstverständlich nicht unbewusst, aber die Art ihres Bewusstseins unterscheidet sich stark von unserem. Wir haben meistens die Wahl, ob und wie wir uns entscheiden, etwas zu tun oder zu lassen. Wir wissen Dinge, auf die man auch gut verzichten kann, wenn es nur ums reine Leben und Überleben geht.
In der Tierwelt ist es umgekehrt: Dort gibt es selten Tiere, die mehr wissen und können, als es zum Überleben und der Vermehrung nötig ist. Ansatzweise ist das wieder nur höheren Primaten zu beobachten.
Wenn Rassismus mit der Ablehnung, mit Feindseligkeit und mit der Geringschätzung bestimmter „anderer“ Menschen einhergeht, dann bin ich gewiss kein Rassist. Ich habe großen Respekt vor jedem Menschen, egal welcher Hautfarbe oder Nationalität und erfreue mich am „kulturellen Austausch“ bei meinen Reisen in fremde Länder und an fremden Touristen in unserem Land!
Trotzdem will ich sie nicht alle ständig in meinem bzw. unserem Land haben. Gleiches Recht für alle! Sie haben ihr Land und wir haben unseres!
Ich habe auch ein freundschaftliches und respektvolles Verhältnis zu meinem Nachbarn. Trotzdem erwarte ich von ihm, dass er die Grenze respektiert (… und die Tomaten auf SEINEM Grundstück anbaut)!
Natürlich darf es Ausnahmen geben, wenn zB ein Schwuler in Afghanistan um sein Leben fürchten muss. Aber das erklärt nicht die Massenmigration!
Alles klar?