Sex mit einer Frau, die das eigentlich gar nicht will
Männer, die Sex mit einer Prostituierten haben, haben Sex mit einer Frau, die das eigentlich gar nicht will. Möglicherweise ist sie davon auch angewidert, zeigt es aber nicht. Sie lässt es nur zu und macht es mit, weil sie dringend Geld braucht. Aus diesem Grund ist der Sex mit einer Prostituierten im Prinzip einer geduldeten Vergewaltigung ähnlich.
Inhalt
Es gäbe keine Zwangsprostitution, wäre es nicht so vielen Männern egal, dass die Frau, mit der sie gegen Geld Sex haben, mit brutaler Gewalt dazu gezwungen wird. Auch wenn diese Männer es nicht direkt wissen, spüren oder ahnen tun sie es zumeist schon. Zwangsprostitution ist daher nur möglich, weil die Freier unsensible und gleichgültige Menschen sind.
In der Kriminalgeschichte gibt es viele Fälle von moralisch motivierten Morden von Männern an Prostituierten, aber keine moralisch motivierten Morde an Zuhältern oder Freiern!
Prostituierte werden sittlich und moralisch verurteilt und verdammt, doch die Männer, die die Prostitution durch ihre Bordellbesuche erst möglich machen, nicht.
Das Märchen von der Freiwilligkeit
Nur sehr selten prostituiert sich eine Frau freiwillig oder zum Spaß – obwohl manche sich das einreden. Frauen, die sich prostituieren, tun das nur, weil sie in einer existenziellen Notlage sind und keine andere Möglichkeit sehen, Geld zu verdienen, das sie dringend zum Leben brauchen.
Wie es zu dieser Notlage kommen konnte (ob selbst verschuldet oder nicht), ist dabei unwichtig. Ihr Handeln geschieht aus der Not heraus und ist mit Erniedrigung und Demütigung gekoppelt. Freier und Zuhälter nutzen diese Notlage bewusst aus.
(Eine Ausnahme sind die sogenannten Edelprostituierten. Wenn man 500 oder mehr Euro für eine Nacht bekommt, sich den Kunden aussuchen kann und über ein sauberes und stilvolles Ambiente verfügt, hat diese Form der „Sex-Arbeit“ einen anderen Charakter und kann bestimmt auch Spaß machen. Doch nur sehr wenige Prostituierte befinden sich in einer solchen komfortablen Lage.)
Scheinargumente der Freier und Zuhälter
Schätzungsweise haben allein in Deutschland jeden Tag etwa eine Million Männer in Bordellen oder auf der Straße Geschlechtsverkehr mit einer sogenannten Sex-Arbeiterin. Diese Form von Sex ist für die Frauen oft eine Demütigung, zumindest ist sie abgebrüht, oft aber durch Drogen seelisch betäubt. Den meisten Freiern ist das aber völlig egal. Nicht wenige genießen dieses Machtgefühl, eine Frau erniedrigen zu können.
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass man sich an einen üblen Job gewöhnen kann oder viele dieser Frauen von Drogen seelisch betäubt sind. All das mindert den Spaß der Freier nicht. Oft rechtfertigen sie ihr unsensibles Verhalten mit folgenden Argumenten:
1. Prostitution gibt es schon immer:
Stimmt wahrscheinlich. Genauso kann gesagt werden: Menschen nutzen schon immer die Notlage anderer Menschen aus. Doch nur, weil es etwas schon lange gibt, muss es nicht auch gut und richtig sein. Auch wenn dieser Vergleich etwas unfair ist: Mord und Totschlag gibt es auch schon immer, trotzdem leitet niemand davon ab, es wäre okay ist, einen anderen Menschen umzubringen.
2. Prostitution reduziert Vergewaltigungen:
Stimmt wahrscheinlich auch. Doch diese Feststellung ist eher ein Armutszeugnis für die Gesellschaften. Anstatt den potenziellen Vergewaltigern eine Alternative zur Vergewaltigung zu bieten, sollten wir lieber an der moralischen und seelischen Verwahrlosung der Männer arbeiten.
3. Frauen müssen sich ja nicht prostituieren:
Selbstverständlich müssen Frauen sich nicht prostituieren und Männer müssen auch nicht zu Prostituierten gehen oder als Zuhälter Frauen zum Sex zwingen.
Als junge, verzweifelte Frau ist es allerdings nicht einfach, dem Reiz des schnell verdienten Geldes zu widerstehen, besonders wenn man naiv ist oder romantische Vorstellungen vom Leben hat. Das kann man jungen, unerfahrenen Menschen nicht vorwerfen.
Die Behauptung, Prostituierte sind im Prinzip selbst verantwortlich für ihre Situation, stimmt daher nur zu einem eher kleinen Teil und ist hauptsächlich ein Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem: der Millionenschar unsensibler, gleichgültiger Männer.
Keine wirkliche Hilfe
Manchmal rechtfertigen Freier ihr Verhalten auch mit der Behauptung, den Frauen würde mit dem Geld immerhin geholfen.
Doch würde es diesen Männern tatsächlich auch ums Helfen gehen, würden sie den Frauen mehr als nur den Mindestbetrag geben. Die meisten Freier und Bordellkunden verhandeln den Preis jedoch so niedrig wie möglich und nehmen auch gerne Flatrate-Angebote an.
Die Argumente, mit denen Freier ihr Verhalten rechtfertigen, um sich vor der Verantwortung zu drücken, sind daher ziemlich dürftig. Sie sollen davon ablenken, dass es den meisten Männern einfach nur egal ist, aus welchem Grund eine Frau mit ihnen schläft oder sonst wie Sex mit ihnen hat.
Keine wirkliche Notwendigkeit zum Sexkauf
Es gibt unangenehme Jobs, die trotzdem gemacht werden müssen, wie beispielsweise Reinigungs- und Reparaturarbeiten in der Kanalisation und Abwasseraufbereitung. Solange es noch keine Maschinen gibt, die autonom solche Tätigkeiten verrichten, müssen Menschen sie tun – doch niemand macht sie gerne. Es ist eine Notwendigkeit, dass Menschen diese Arbeiten tun. Die relativ gute Bezahlung ist der Anreiz dafür.
Prostitution ist hingegen kein Job, der dringend gemacht werden müsste. Wirklich zwingend notwendig ist sie niemals. Es gibt viele Männer ohne Ehefrau, Freundin oder One-Night-Stands, die trotzdem nicht zu einer Prostituierten gehen. Nicht weil sie das als unmoralisch empfinden, sondern es ihnen einfach keinen Spaß machen könnte, Sex mit einer Frau zu haben, die das in Wirklichkeit gar nicht will.
Ich arbeite seit 5 Jahren in dem Gewerbe, mit 18 Jahren habe ich angefangen weil ich keine andere Möglichkeit sah aus dem Kinderheim, das abgelegen in einem Dorf liegt, zu kommen. Ich habe keine Eltern mehr und auch sonst niemand der mir mit dem ganzen Papierkram geholfen hätte, weil jeder dafür war, dass ich im Heim bleibe, wegen Selbstmordversuchen als Teenie. Bin mit 14 Jahren ins Heim gekommen und ich rauchte aus völliger Dummheit einen Joint im Zimmer, den bekam ich vor dem Kinderheim von anderen Kindern und dann musste ich in ein anderes Heim für schwer erziehbare Kinder mit 16. Dort wurde ich in der Schule gemobbt von den Frauen wirklich mies behandelt, die Jungs haben versucht zu schlichten. Im Heim in meinem Zimmer, war ich allein und die Depressionen wurden richtig schlimmer. Erzieher waren überfordert nach 2 Jahren konnte ich nicht mehr diesen Ernst des Lebens aushalten. Pure Freudelosigkeit, eine Vergewaltigung zu meinen 18 Lebensjahr plus meine Entjungferung haben mich, denke ich, gebrochen. Ich konnte nicht mehr, ich reagierte auf meine Emotionen und Gedanken, dass ich ab sofort als Prostituierte arbeiten möchte – in mir ist irgendwas gestorben damals. Mit dem ersten Geld was ich verdiente kaufte ich mir alles was ich davor nicht konnte, Klamotten, schminke, Kinobesuche etc. Die ersten ca 15 Monate habe ich Abends, nicht täglich, aber oft, Heulausbrüche gehabt. Mit der Zeit stumpfte ich aber ab und die leere machte sich breit. Cannabis hilft den Service zu vollbringen, ich gehöre zu den Damen die super Bewertungen bekommt. Meine Freier denken wirklich ich mach es aus Spaß. Ich könnte meine Rechnungen nicht bezahlen, wenn ich sie nicht anlügen würde. Es ist angenehmer wenn man nett zueinander ist, als wenn ich versuche sie abzuziehen und sie sich aufregen. Aber viele üben sogar Kritik aus, wenn man sein Bestes gibt. Z. B. wenn man nach 10 min dauerfi… sagt das es langsam weh tut, dann kommt ein: Bekomme ich dafür ein Teil meines Geld wieder? Da kommen einen dann doch die Tränen vor Wut … aber ohne Freunde oder einer Familie bist du geliefert, man fühlt sich einfach so schlecht wenn man das Einzige aufgibt, was man hatte und von 0 anfangen muss, 3 Jahre Ausbildung können echt hart sein wenn du keine Anerkennung, keine Umarmung, keine persönliche Freundlichkeit bekommst. Es ist einfach hart, aber solche Texte wie deiner tuen so in der Seele gut.
Hallo Hanna
Danke, dass du mir von deinem Leben erzählt hast. Es macht mich ziemlich traurig, dass Menschen solche Erfahrungen machen.
Du hast ein freundliches Wesen, das du auf gar keinen Fall verkümmern lassen darfst. Behalte deinen klaren Verstand und werde nicht zur Zynikerin. Pass also auf, dass dich die ganze Scheiße nicht verbittert. Vielleicht gelingt es dir ja irgendwie, wenn du fest an eine bessere Zukunft glaubst, genug Energie aufzubringen, um aus der Sackgasse auszubrechen. Das ist anstrengend, besonders wenn man alleine ist.
Wenn du gute Freunde findest, denen du wirklich vertrauen kannst und die dich moralisch und evtl. auch finanziell unterstützen, ist das jedoch möglich.
Ich wünsche dir, dass du bald die richtigen Leute kennen lernst.
Liebe Grüße, Michael
Ich kannte ein Mädchen, das als Berufswunsch Prostituierte angab, was mich berührte.
Vielleicht finden sich manche Menschen im Verlauf ihres Lebens in einer Situation wieder, welche sie als unangenehm empfinden.
Sicher kann dies natürlich auch durch Zwang entstehen.
Muß es aber nicht.
Manchmal ist der Mensch schlichtweg nicht in der Lage, die ganze Tragweite seines Handelns zu überschauen. Wir entscheiden uns sehr oft falsch, subjektiv betrachtet und neigen dann dazu, die Schuld daran anderen in die Schuhe zu schieben.
Doch letztendlich ist jeder Mensch seines eigenen Glückes Schmied. Auch Frauen.
Geschieht in der Realität jedoch viel öfter als du glauben magst.
Nur ein bequemer Spruch, der es uns leicht macht, wegzuschauen. Zwischen den Zeilen sagst du nämlich: Selbst Frauen, die von Männern mit Gewalt zur Prostitution gezwungen werden (und das sind sehr viele), sind letztendlich selbst schuld daran.