Die Coro­na-Ver­schwö­rung


Surreales Gemälde einer Krankenhausstation mit verzerrter Architektur, wellenförmigen Wänden und Boden. Riesige, schwebende Viruspartikel dominieren die Szene. Ein alter Mann mit Stock und braunem Mantel steht einem uniformierten Beamten mit Maske und Klemmbrett gegenüber. Im Hintergrund liegt eine besorgte Patientin in einem roten Metallbett.

Coro­na-Leug­ner und die Ableh­nung die­ser Gesell­schaft

Hät­te die Regie­rung der Bevöl­ke­rung emp­foh­len, sich nicht imp­fen zu las­sen, wären vie­le Coro­na-Leug­ner und Impf­geg­ner wahr­schein­lich fana­ti­sche Impf­be­für­wor­ter.

Das ist zwar nicht ganz ernst gemeint, doch am Ver­hal­ten die­ser Leu­te erkennt man, es geht ihnen gar nicht dar­um, im Impf­stoff evtl. eine Gefahr für ihre Gesund­heit erkannt zu haben. Der wah­re Grund für ihre Wei­ge­rung ist ihre Unlust, sich von die­sem Staat, die­ser Regie­rung, die­ser Gesell­schaft, die sie nicht mögen und viel­leicht sogar has­sen, etwas „vor­schrei­ben“ zu las­sen, selbst wenn es nur Klei­nig­kei­ten sind. Egal, was es ist: Sie sind dage­gen!

Auch an ihrer kin­di­schen Wei­ge­rung, die Mund-Nasen-Schutz­mas­ke zu tra­gen, kann man das erken­nen: Vie­les in unse­rer Gesell­schaft kann deut­lich über­flüs­si­ger und auch läs­ti­ger sein als das Tra­gen die­ser Mas­ke. Ich habe bestimmt schon Hun­der­te Male an einer gestan­den und auf Grün gewar­tet, obwohl kein Auto in der Nähe war, das mir hät­te gefähr­lich wer­den kön­nen. Trotz­dem war­te ich, da ich das soli­da­ri­sche Prin­zip aner­ken­ne und sinn­voll fin­de. (Nur wenn ich es mal eilig habe, gehe ich in einer sol­chen Situa­ti­on bei Rot.)

Und so geht es uns allen als Fuß­gän­ger im Stra­ßen­ver­kehr: Wir erken­nen die Ver­kehrs­re­geln an, obwohl sie ab und zu unnö­tig oder über­flüs­sig sind: Wir hal­ten uns dar­an, weil wir ihre Sinn­haf­tig­keit erkannt haben.

Ange­nom­men, es wäre von jeher üblich, in öffent­li­chen Gebäu­den, Bus­sen und Bah­nen Mas­ken zu tra­gen, wäh­rend Fuß­gän­ger­am­peln unbe­kannt sind. Wenn ein Ver­kehrs­mi­nis­ter nun Ampeln ein­füh­ren woll­te, wür­den die­se Leu­te genau­so aggres­siv gegen die­se Neue­rung schimp­fen und behaup­ten, man woll­te ihnen ihre Frei­heits­rech­te weg­neh­men.

Jede Men­ge Gif­te, die kei­nen inter­es­sie­ren

Die meis­ten Coro­na-Leug­ner und Leug­ne­rin­nen haben kein Pro­blem damit, ihr Leben lang irgend­wel­che Medi­ka­men­te zu neh­men. Vie­le davon haben Neben­wir­kun­gen und sind bei län­ge­rem Gebrauch gesund­heits­schäd­lich und machen sogar süch­tig. Wirk­lich nötig sind sie sel­ten (was Medi­ka­men­te eigent­lich immer sein soll­ten, wenn sie ein­ge­nom­men wer­den), doch das stört die Impf­geg­ner nicht. Sie schlu­cken die­ses Zeug gewohn­heits­mä­ßig, nur um ihre All­tags-Weh­weh­chen zu über­tün­chen.

Vie­le der Impf­ver­wei­ge­rer trin­ken regel­mä­ßig Alko­hol, ein star­kes Ner­ven­gift, das die Wahr­neh­mung betäubt oder ein­trübt und bei regel­mä­ßi­gem Kon­sum über die Jah­re hin­weg den Orga­nen scha­det (Leber, Magen, Nie­re, Herz, Gehirn, Blut­ge­fä­ße).

Bei­spiels­wei­se ster­ben jedes Jahr allein in Deutsch­land bis zu 20 Tau­send Men­schen direkt an Alko­hol. Und welt­weit sind es 2 bis 3 Mil­lio­nen, die sich jedes Jahr direkt tot­sau­fen. Auch das wis­sen die Impf­ver­wei­ge­rer – trotz­dem haben sie kein schlech­tes Gewis­sen gegen­über ihrer Gesund­heit beim Kon­sum von alko­ho­li­schen Geträn­ken.

Und nicht weni­ge sind oben­drein Rau­cher – auch das macht Leu­te krank und bringt sie um. All das wis­sen sie, sodass man sagen kann: Für ihre Gesund­heit inter­es­siert sich die­se Leu­te in Wirk­lich­keit nicht. Sie tun nur so.

Der Impf­stoff ist harm­los im Ver­gleich mit Medi­ka­men­ten, Alko­hol und Niko­tin

Ein großes Labor, mit hunderten Reagenzgläsern und vielen Experimenten mit einem Wissenschaftler.

Etwa 100 Men­schen star­ben im Zusam­men­hang mit einer Coro­na-Imp­fung. Im glei­chen Zeit­raum star­ben ca. 50000 Men­schen direkt und 100000 indi­rekt an Alko­hol. An Niko­tin star­ben in die­ser Zeit etwa 350000 Men­schen. Zusam­men mit den 20000 Toten, die auf die Ein­nah­me von Medi­ka­men­ten zurück­zu­füh­ren sind, kom­men wir in Deutsch­land auf über eine hal­be Mil­li­on Men­schen, die in der Coro­na-Zeit an oder in Ver­bin­dung mit Alko­hol, Medi­ka­men­ten oder Niko­tin gestor­ben sind.

Damit ver­gli­chen sind die Impf­stof­fe also harm­los. Dras­ti­sche Neben­wir­kun­gen sind bis­her sel­ten beob­ach­tet wor­den. Scha­den tun die­se jeden­falls nicht – egal wel­cher Typ und von wel­chem Her­stel­ler.

Kaum Grip­pe-Tote wäh­rend der Coro­na-Zeit

Auch die Behaup­tung, Coro­na wäre nicht viel gefähr­li­cher als eine Grip­pe, ist voll­kom­men falsch. Trotz der Schutz­maß­nah­men (Mas­ke, Aus­gangs­sper­re etc.) star­ben in Deutsch­land ca. 186000 Men­schen an Coro­na. Nor­ma­ler­wei­se ster­ben hier in einem Zeit­raum von 2 Jah­re etwa 50000 Men­schen an einer Grip­pe. Wäh­rend der Coro­na-Zeit gab es aber kei­ne 500 Grip­pe-Tote. Das zeigt, die Schutz­maß­nah­men haben viel bewirkt. Ohne sie hät­te es sehr viel mehr Coro­na-Tote gege­ben.

Mora­li­sche Über­for­de­rung und Ableh­nung einer offe­nen und soli­da­ri­schen Gesell­schaft

Des­halb soll­te man eigent­lich den­ken, Men­schen, denen ihre Gesund­heit mehr oder weni­ger egal ist, haben auch kein Pro­blem mit einer Imp­fung. Der Grund, aus dem sie die­se ableh­nen, kann des­halb nie­mals der Impf­stoff selbst sein. Es geht den meis­ten Coro­na-Leug­nern und Impf­geg­nern um etwas ande­res: ihrer prin­zi­pi­el­len Ableh­nung die­ser soli­da­ri­schen und offe­nen Gesell­schaft.

Sie lei­den sozu­sa­gen unter einer „mora­li­schen Über­for­de­rung“, da man von ihnen erwar­tet, Rück­sicht auf eine Gesell­schaft zu neh­men, die sie nicht mögen und mit der sie auch nichts zu tun haben wol­len.

Neben­bei bemerkt: Wenn es dar­um geht, sozia­le Leis­tun­gen von die­sem ver­hass­ten Staat zu kas­sie­ren, haben die wenigs­ten die­ser Leu­te mora­li­schen Beden­ken. Doch das dürf­te ihnen gar nicht mög­lich sein, wären sie wirk­lich die cou­ra­gier­ten, ehr­li­chen und authen­ti­schen Men­schen, die sie behaup­ten zu sein – ihr Ehr­ge­fühl wür­de es ihnen ver­bie­ten!

Der Impf­stoff als Gift oder Chip

Hard­core-Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker behaup­ten sogar, der Impf­stoff wäre gar kein Impf­stoff. Die Imp­fung wäre in Wirk­lich­keit kein Schutz, son­dern das Gegen­teil. Man wol­le damit die Bevöl­ke­rung ver­gif­ten, unfrucht­bar machen oder sogar einen Chip implan­tie­ren.

DOCH WAS SOLL DANN DIE­SE UMSTÄND­LI­CHE IMP­FUNG?

Eine Imp­fung der gesam­ten Bevöl­ke­rung ist extrem auf­wen­dig und es dau­ert lan­ge, bis sie kom­plett durch­ge­führt ist. Außer­dem ist klar, dass man so die gesam­te Bevöl­ke­rung sowie­so nicht errei­chen kann.

Soll­te die Regie­rung die Bevöl­ke­rung tat­säch­lich ver­gif­ten wol­len, fän­den sich sicher­lich Metho­den, die ers­tens bes­ser funk­tio­nie­ren und zwei­tens unent­deckt blei­ben. Sehr viel ein­fa­cher und völ­lig unauf­fäl­lig wäre es bei­spiels­wei­se, die­ses Gift (oder was auch immer es ist) der Bevöl­ke­rung heim­lich über die Nah­rungs­mit­tel und das Trink­was­ser zu ver­ab­rei­chen. Das wäre effek­ti­ver, bil­li­ger und gin­ge auch sehr viel schnel­ler. Nie­mand wüss­te davon und es gäbe auch kei­ne Pro­tes­te.

Wür­de dann ein Lebens­mit­tel­che­mi­ker, der nicht im Dienst der kor­rup­ten und kri­mi­nel­len Regie­rung steht, die­ses Gift ent­de­cken und die Bevöl­ke­rung war­nen, wäre es schon längst zu spät.


Grund­rech­te und Grund­pflich­ten

Ich will alle Rech­te haben. Doch die Pflich­ten, die mit die­sen Rech­ten ver­knüpft sind, leh­ne ich ab.

Wie passt das zusam­men? Vie­le der Leu­te, die gegen die Coro­na-Maß­nah­men pro­tes­tie­ren, kla­gen laut­hals und aggres­siv ihre Grund­rech­te ein, wäh­rend sie gleich­zei­tig ihre Grund­pflich­ten ver­ab­scheu­en. Grund­rech­te und Grund­pflich­ten gibt es jedoch nur im Paket, sie sind eine Ein­heit, also untrenn­bar mit­ein­an­der ver­knüpft, denn sie bedin­gen sich gegen­sei­tig. Sie sind wie die zwei Sei­ten einer Mün­ze.

Es gibt also kei­ne Grund­rech­te ohne Grund­pflich­ten und umge­kehrt. Man „erwirbt“ sich sein Recht auf sei­ne Grund­rech­te, indem man sei­ne Grund­pflich­ten aner­kennt. Man erhält sei­ne Grund­pflich­ten, wenn man sei­ne Grund­rech­te für sich in Anspruch nimmt. Das soll­te eigent­lich selbst­ver­ständ­lich sein.

Es ist der Mit­glied­schaft in einem Ver­ein ähn­lich: Mit dem Mit­glieds­bei­trag erwirbt man sich die Rech­te und Pri­vi­le­gi­en eines Ver­eins­mit­glieds. Man bekommt sie also nicht geschenkt. Die­se Leu­te erwar­tet aber genau das. Es wäre, als wür­de jemand sagen:

Ich erken­ne die­sen Ver­ein nicht an und ver­ach­te ihn sogar, will kein Mit­glied sein und auch kei­nen Bei­trag zah­len, erwar­te aber, dass man mir die Rech­te und Pri­vi­le­gi­en zuge­steht, die man als Mit­glied hat.

Doch das wäre absurd. Kein Ver­ein, kei­ne Orga­ni­sa­ti­on und auch kei­ne Pri­vat­per­son wür­de die­se Ein­stel­lung akzep­tie­ren. Coro­na-Leug­nern (natür­lich auch Reichs­bür­gern, Neo-Nazis bzw. Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen ganz all­ge­mein) ist die­ser Wider­spruch egal. Sie for­dern Rech­te ein, ohne dafür etwas tun oder geben zu wol­len – selbst wenn es nur Klei­nig­kei­ten sind: bei­spiels­wei­se Respekt für ihre Mit­men­schen und die­se Gesell­schaft, der sie ihr frei­es und beque­mes Leben sowie das Recht ver­dan­ken, laut und aggres­siv gegen die Regie­rung schimp­fen zu dür­fen.

Unzu­frie­den­heit und Lebens­frust der Impf­ver­wei­ge­rer

Man­che Men­schen nutz­ten die Coro­na-Pan­de­mie, um einen Grund zu haben, gegen den Staat und die Regie­rung mot­zen zu kön­nen. So reagie­ren sie ihre all­ge­mei­ne Unzu­frie­den­heit mit ihrem All­tags­le­ben ab.

Ehr­li­cher­wei­se müss­ten sie mit sich selbst ins Gericht gehen, denn wir leben in einer kapi­ta­lis­ti­schen und kon­sum­ori­en­tier­ten Ell­bo­gen­ge­sell­schaft, die zwar jedem alle Frei­hei­ten bie­tet, in der aller­dings auch nur der etwas erreicht, der aus­dau­ernd und ambi­tio­niert an sei­nem Ziel arbei­tet (oder gro­ßes Glück hat, was nur sel­ten geschieht).

Man muss sich hier im Kon­kur­renz­kampf also behaup­ten und anstren­gen, um beruf­lich und sozi­al erfolg­reich zu sein. (In tota­li­tä­ren und geschlos­se­nen Gesell­schaf­ten ist das nicht so: Dort genügt meis­tens schon Unter­wür­fig­keit und Gehor­sam­keit dem Herr­scher und sei­ner Cli­que gegen­über, um Kar­rie­re zu machen.)

Wer die Ener­gie und den Wil­len zur Selbst­ver­wirk­li­chung nicht besit­zen oder nicht auf­brin­gen will, nut­zen viel­leicht die Coro­na-Pan­de­mie als Mög­lich­keit zum per­sön­li­chen Frust­ab­bau. Das geschieht auf Kos­ten der Gesell­schaft. Das Mas­ken­tra­gen, die Kon­takt­sper­re und Impf­emp­feh­lung sind in Wirk­lich­keit nur vor­ge­scho­be­ne Grün­de. Und für pas­sio­nier­te Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen ist die­se Kri­se natür­lich ein gefun­de­nes Fres­sen.

Grund­pflich­ten

Coro­na-Leug­ner bean­spru­chen ihr Recht, ande­ren wider­spre­chen zu dür­fen, mögen es aber über­haupt nicht, wenn ihnen wider­spro­chen wird. Das bezeich­nen sie dann als „Rede­ver­bot“.

Eine unse­rer Grund­pflich­ten ist es, die Grund­rech­te unse­rer Mit­men­schen zu respek­tie­ren. Wer auf sei­ne Grund­rech­te pocht, ande­ren die glei­chen Rech­te jedoch ver­wei­gert bzw. abspricht (bei­spiels­wei­se das Recht auf eine ande­re Mei­nung und das Recht auf Gegen­re­de), dem geht es in Wirk­lich­keit gar nicht um Grund­rech­te und Mei­nungs­frei­heit.

Wer so vor­geht, will sich im Den­ken und Tun ledig­lich nicht ändern und hat kei­ne Lust, sich mit der eige­nen Mei­nung ernst­haft aus­ein­an­der­zu­set­zen.

Außer etwas Rück­sicht und Soli­da­ri­tät erwar­tet man von uns als Nor­mal­bür­ger in der Coro­na-Pan­de­mie nichts. Eigent­lich soll­ten die­se Leu­te dank­bar sein, in Deutsch­land leben zu dür­fen. So ein gro­ßes unver­dien­tes Glück besit­zen nur weni­ge Men­schen in der Welt.

Frei­heits­rech­te in Deutsch­land

Wir alle haben ein Recht auf unse­re Grund­rech­te, obwohl kei­ner von uns sie sich durch irgend­ein Enga­ge­ment ver­dient hat. Sie sind Geschen­ke. Kei­ner der Coro­na-Leug­ner hat nie auch nur das Gerings­te für die­se Rech­te und Frei­hei­ten getan und sich eigent­lich auch nie dafür inter­es­siert. Aller­dings füh­ren sie sich auf, als hät­ten sie das, wären also am Auf­bau die­ser Frei­heits­rech­te etc. betei­ligt gewe­sen und man wür­de ihnen die­se Ver­diens­te jetzt wie­der weg­neh­men.

Jeder kann sein Leben in Deutsch­land so gestal­ten, wie er möch­te. Wer das abstrei­tet, lügt ent­we­der oder lebt in einer Fan­ta­sie­welt. Wir alle sind Nutz­nie­ßer die­ser frei­en und offe­nen Gesell­schafts­form und schöp­fen ab, was ande­re Men­schen (die schon längst tot sind) in den ers­ten paar Jahr­zehn­ten nach 1945 erkämpft haben. Selbst Staats­fein­de (Links- und Rechts­extre­mis­ten) haben in Deutsch­land die glei­chen Frei­heits­rech­te wie Staatsfreun­de.

Und wer kei­ne Lust zum Arbei­ten hat, fin­det in Deutsch­land auch Wege, sich dar­um zu drü­cken, und bekommt trotz­dem genug Geld für sei­ne Woh­nungs­mie­te und zum Leben vom Staat geschenkt. Was will man also mehr? Ein gei­le­res Land als Deutsch­land wird man so schnell nicht fin­den.


Quer­den­ker

Es gibt Men­schen, die die­se offe­ne und freie Gesell­schaft nicht mögen, weil sie von Offen­heit und Frei­heit men­tal über­for­dert sind. Denn um sich in einer offe­nen und frei­en Gesell­schaft wohl­füh­len und ent­fal­ten zu kön­nen, muss man selbst ein offe­ner und frei­er Mensch sein, also ein offe­nes und frei­es Gemüt besit­zen.

Doch das ist bei den So-tun-als-ob-Quer­den­kern, Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen, Reichs­bür­gern, Links- und Rechts­extre­mis­ten, Neo­na­zis und Schwu­len­has­sern nicht der Fall, denn Offen­heit und Frei­heit ver­lan­gen vom Ein­zel­nen krea­ti­ve und fan­ta­sie­vol­le Eigen­ver­ant­wor­tung im Den­ken und Han­deln.

Wem die­se Eigen­schaf­ten und Fähig­kei­ten feh­len, der fühlt sich in einer Gesell­schaft, in der er von Men­schen „umzin­gelt“ ist, die ihr Leben frei, krea­tiv und unbe­schwert gestal­ten, viel­leicht unwohl und aus­ge­grenzt.

Miss­brauch des Aus­drucks Quer­den­ker

Irgend­wo haben Coro­na-Leug­ner den Aus­druck Quer­den­ker auf­ge­schnappt und miss­brau­chen ihn seit­dem als sug­ges­ti­ves Argu­ment, um gegen die Gesell­schaft schimp­fen zu kön­nen, da sie kei­nen ent­spann­ten Platz in ihr fin­den kön­nen.

Doch nichts von dem, was Coro­na-Leug­ner den­ken und sagen, hat etwas mit dem zu tun, was der Begriff „Quer­den­ken“ meint. Quer­den­ken soll­te immer ein kri­ti­scher Vor­gang sein, der sich mit Neu­em und Frem­dem beschäf­tigt und sich dem Unbe­kann­ten und Unge­wohn­ten öff­net. Ein Quer­den­ker ver­lässt also die übli­chen Bah­nen des Den­kens und Asso­zi­ie­rens und scheut sich auch nicht, sei­ne per­sön­li­che Tabu-Zone zu betre­ten. Dort befasst er sich ernst­haft mit der eige­nen Mei­nung und deren Hin­ter­grün­de, weil er an sich selbst inter­es­siert ist.

Kein Inter­es­se für sich selbst

Coro­na-Leug­ner tun so etwas nie. Sol­che Din­ge sind ihnen wesens­be­dingt fremd. Statt­des­sen bewegt sich ihr Den­ken im »alter­na­ti­ven Main­stream«, der sich haupt­säch­lich durch die neu­ro­ti­sche Ableh­nung die­ser offe­nen und frei­en Gesell­schaft defi­niert.

Es geht ihnen nicht ums Den­ken – und schon gar nicht ums que­re Den­ken. Sie brau­chen nur einen offi­zi­el­len Grund, um aggres­siv gegen den Staat und die Regie­rung schimp­fen zu kön­nen. So bau­en sie ihren per­sön­li­chen Lebens­frust ab – auf Kos­ten der Gesell­schaft. Die Coro­na-Pan­de­mie kommt ihnen da gera­de recht.

Außer­dem: Wenn man glaubt, etwas wäre quer­ge­dacht, obwohl es sich nur um uralte, abge­dro­sche­ne Phra­sen han­delt (die Regie­rung ist kor­rupt, gehei­me Orga­ni­sa­tio­nen zie­hen die Fäden im Hin­ter­grund, die Bevöl­ke­rung wird sys­te­ma­tisch belo­gen, Frem­de, Aus­län­der und Anders­den­ken­de sind all­ge­mein für die Miss­stän­de in der Gesell­schaft ver­ant­wort­lich usw. usf.), zeigt man nur sein Des­in­ter­es­se am Pro­zess des Quer­den­kens selbst bzw. dass man gar nicht weiß und auch nicht wis­sen will, was damit gemeint ist: Ein Quer­den­ker macht sich nie­mals das zur Mei­nung, was er irgend­wo gele­sen hat!

Der gesun­de Men­schen­ver­stand

Mein gesun­der Men­schen­ver­stand sagt mir, dass ich ihn habe, und des­halb habe ich ihn auch!

Nor­ma­le Coro­na-Leug­ner zitie­ren oft das Prin­zip des gesun­den Men­schen­ver­stan­des. Des­halb soll­ten sie sich fra­gen, wie es mög­lich sein kann, bei der Coro­na-Fra­ge der glei­chen Mei­nung zu sein wie Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen, Neo­na­zis, Reichs­bür­ger, Links­extre­mis­ten etc.

Sie demons­trie­ren Sei­te an Sei­te mit Men­schen, die glau­ben, dass es eine jüdi­sche Welt­ver­schwö­rung gibt, es kei­nen Holo­caust gab, die Erde eine Schei­be oder auch hohl sein könn­te, die Bevöl­ke­rung sys­te­ma­tisch von der Regie­rung ver­gif­tet wird (Chem­trails), außer­ir­di­sche Ech­sen­we­sen (Rep­ti­lo­iden) die Welt regie­ren, und Demo­kra­ten pädo­phi­le Sata­nis­ten sind, die das Blut von Klein­kin­dern trin­ken (QAnon).

Wer einen „gesun­den Men­schen­ver­stand“ besitzt, der weiß, jemand, der so etwas glaubt, kann nichts ande­res als ein Idi­ot und Spin­ner sein – so unge­schminkt kann das nur gesagt wer­den. Nichts von all dem, wor­an Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen & Co. glau­ben oder behaup­ten zu glau­ben, kann schließ­lich in der Welt beob­ach­tet wer­den – weder direkt noch indi­rekt und auch nicht ver­dachts­wei­se. Es steht ledig­lich im Inter­net und lässt sich in der wirk­li­chen Welt nir­gend­wo beob­ach­ten.

Den nor­ma­len Coro­na-Impf­geg­nern und Skep­ti­kern (die also nicht aus der Reichs­bür­ger-Neo­na­zi-Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen-Sze­ne kom­men) ist das wahr­schein­lich auch klar. Trotz­dem stört es sie nicht, dass eini­ge die­ser Leu­te mit dem­sel­ben „gesun­den Men­schen­ver­stand“, der sie die Erde als Schei­be erken­nen lässt, auch die Coro­na-Lüge auf­ge­deckt haben.

Soll­te es einen gesun­den Mensch­ver­stand geben, dann wür­de er bei jedem, der ihn besitzt, an die­ser Stel­le sofort die Alarm­si­re­nen auf­heu­len las­sen.

Neben­bei bemerkt: Wer sei­nen gesun­den Men­schen­ver­stand als Argu­ment ein­setzt, beweist damit nur, dass er ihn nicht hat. Denn der wür­de genau das ver­bie­ten.

Mei­nungs­dik­ta­tur

Coro­na-Leug­ner behaup­ten auch, in Deutsch­land gäbe es kei­ne Mei­nungs­frei­heit mehr und statt­des­sen eine Mei­nungs­dik­ta­tur. Man wür­de ihnen ver­bie­ten, aus­zu­spre­chen, was sie den­ken.

Doch beob­ach­ten kann man das in die­sem Land nicht. Stän­dig und über­all schrei­en sie ihre Mei­nung laut­hals her­aus, jeder hört es und abso­lut nie­mand ver­sucht es ihnen zu ver­bie­ten. Das Fern­se­hen und Inter­net ist voll davon. Kein ein­zi­ger Fall ist bekannt, in dem jeman­dem ver­bo­ten wur­de, sei­ne Gedan­ken aus­zu­spre­chen. Die Behaup­tung, man dür­fe in Deutsch­land nicht mehr alles aus­spre­chen, ist daher eine Lüge.

In Wirk­lich­keit ver­tra­gen es die Mei­nungs­dik­ta­tur-Theo­re­ti­ker nicht, dass man ihnen wider­spricht und auf­for­dert, ihre Behaup­tun­gen zu begrün­den.

Ver­sucht man, sie dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass ihre Behaup­tun­gen ein­fach falsch sind (schließ­lich kann man nichts davon in der wirk­li­chen rea­len Welt beob­ach­ten), wer­den sie sau­er und schüch­tern ihr Gegen­über mit ver­ba­ler Gewalt ein. Wenn also in die­sem Land jemand ande­ren sei­ne Mei­nung ver­bie­ten will, dann sind sie es selbst.

Kei­ne Lust auf Gegen­re­de und Mei­nungs­viel­falt

Wer ande­re übelst belei­digt, ver­un­glimpft, bedroht oder auch bös­ar­ti­ge Lügen ver­brei­tet, muss in die­sem Land jedoch damit rech­nen, zurecht­ge­wie­sen zu wer­den. Das ist kei­ne Ein­schrän­kung der Mei­nungs­frei­heit, son­dern nur der Appell, zivi­li­siert und sach­lich zu argu­men­tie­ren.

Meis­tens sind die als Mei­nun­gen bezeich­ne­ten Behaup­tun­gen der Ver­schwö­rungs­auf­de­cker gar kei­ne wirk­li­chen Mei­nun­gen, son­dern nur etwas, das sie im Inter­net gele­sen haben. Sie „glau­ben“ es nur, weil es ihnen gefällt.
Beim Rest von dem, was sie sagen, han­delt es sich fast nur um Beschimp­fun­gen, Belei­di­gun­gen und auch Dro­hun­gen.

Anstatt die Kri­ti­ker ihrer Behaup­tun­gen mit Argu­men­ten und guten Erklä­run­gen zu über­zeu­gen, beschimp­fen, belei­di­gen und bedro­hen sie die­se nur. Das ist nicht nur unso­zi­al und dumm, es zei­gen auch, an einer Mei­nung und einem Aus­tausch der­sel­ben sind sie gar nicht inter­es­siert. Sie akzep­tie­ren nur ihre „Mei­nung“ und wer es wagt, eine ande­re zu haben, muss sich vor ihnen in Acht neh­men.

Unter die­sen Umstän­den ist es sehr ver­ständ­lich, wenn vie­le Men­schen ihnen aus dem Weg gehen. Denn wer steht schon ger­ne Leu­ten gegen­über, von denen man nur ange­pö­belt und bedroht wird, sobald man etwas sagt, was die­se nicht hören wol­len?


Die Ableh­nung der Mas­ke war kin­disch

Was war denn schon so schlimm dar­an, in öffent­li­chen Gebäu­den, Bus und Bahn die­se Mas­ke zu tra­gen? Man hat­te sich schnell dar­an gewöhnt. Die Aus­gangs­sper­re war zwar läs­tig und oft auch unnö­tig, ein erwach­se­ner Mensch soll­te aber gut mit die­ser Ein­schrän­kung zurecht­ge­kom­men sein. Für Jugend­li­che war sie jedoch schlimm. Doch ein Erwach­se­ner, dem die Gesell­schaft wich­tig ist, soll­te Mas­ke und Aus­gangs­sper­re nur als läs­ti­ge Neben­sa­che emp­fun­den haben.

Die aggres­si­ve Ableh­nung der Coro­na-Regeln war also nur so etwas wie Anstel­le­rei und hat­te einen weh­lei­di­gen und hys­te­ri­schen Cha­rak­ter. In einer Kri­se war man unfä­hig und Unwil­lens, sich für die Gesell­schaft zu inter­es­sie­ren und ein­zu­set­zen. Statt­des­sen ging man auf die Bar­ri­ka­den, weil von einem erwar­tet wur­de, sich in einer unbe­kann­ten Situa­ti­on, deren Gefähr­lich­keit nicht ein­zu­schät­zen war, vor­sich­tig zu sein.

Bei der Mas­ke ver­hält es sich wie bei einer Bun­des­tags­wahl: Unse­re Ein­zel­stim­me hat mit ziem­li­cher Sicher­heit kei­nen Ein­fluss auf das Ergeb­nis. Trotz­dem gehen wir wäh­len. Mit dem Tra­gen der Mas­ke ver­hält es sich ähn­lich: Tra­gen in einem voll besetz­ten Bus alle Fahr­gäs­te eine Mas­ke, einer jedoch nicht, kann man trotz­dem davon aus­ge­hen, dass kei­ner der Fahr­gäs­te sich ansteckt.

Ers­tens ist die Wahr­schein­lich­keit sehr gering, aus­ge­rech­net die­ser eine Fahr­gast ohne Mas­ke könn­te ein Virus­trä­ger sein. Und selbst wenn er einer ist, ist es immer noch ziem­lich unwahr­schein­lich, dass er des­halb einen ande­ren Fahr­gast ansteckt. Damit es zu einer Über­tra­gung kommt, muss sehr viel mehr pas­sie­ren als nur das Nicht-Tra­gen der Mas­ke.

Trägt aller­dings die Hälf­te aller Fahr­gäs­te kei­ne Mas­ke, ist die Wahr­schein­lich­keit einer Virus­über­tra­gung schon grö­ßer als nur »ziem­lich unwahr­schein­lich«. Pas­siert das öfter, ist eine Über­tra­gung wahr­schein­lich.

Vie­le Fak­to­ren kom­men zusam­men

Je mehr Men­schen also eine Mas­ke (in der Öffent­lich­keit) über Mund und Nase zie­hen, des­to gerin­ger ist die Wahr­schein­lich­keit einer Virus­über­tra­gung. Die Mas­ke ist auch nur eine von meh­re­ren Vor­sichts­maß­nah­men. Mas­ke, Kon­takt­sper­re und Min­dest­ab­stand ergän­zen sich und redu­ziert gemein­sam die Wahr­schein­lich­keit einer Über­tra­gung.

Nor­ma­ler­wei­se schleu­dert man beim Spre­chen, Hüs­teln oder Räus­pern immer ein paar win­zi­ge Spei­chel­trop­fen aus. Und da nie­mand mit Sicher­heit weiß (selbst wenn er gera­de geimpft oder nega­tiv getes­tet wur­de), dass er kein Virus­trä­ger ist, ver­rin­gert das Tra­gen der Mas­ke die theo­re­ti­sche Wahr­schein­lich­keit, ande­re damit anzu­ste­cken.

Erst in zwei­ter Linie schützt die Mas­ke den Mas­ken­trä­ger vor dem Virus. Wird die­ser von einem Virus­trä­ger bespuckt, kann der Spei­chel nicht direkt mit Lip­pen oder Mund in Berüh­rung kom­men und so in den Kör­per ein­drin­gen. Man kann sich dann nur noch über Umwe­ge anste­cken.

Die Mas­ken las­sen kei­nen Spei­chel durch

Die Mas­ke dient nur dazu, aus­ge­schleu­der­te Spei­chel­tröpf­chen dar­an zu hin­dern, mit den Schleim­häu­ten einer ande­ren Per­son evtl. in Kon­takt zu kom­men. Sie dient nicht dazu, das Virus aus der Atem­luft her­aus­zu­fil­tern – dazu wäre sie sowie­so nicht fähig. Es macht also nichts, wenn am Rand der Mas­ke und um die Nase her­um Atem­luft ent­weicht. Denn in die­ser befin­den sich im Nor­mal­fall kei­ne Viren.

Die Behaup­tung, das Virus könn­te – weil es so win­zig ist – durch die Zwi­schen­räu­me im Gewe­be der Mas­ke hin­durch­schlüp­fen, stimmt so nicht. Die Viren befin­den sich haupt­säch­lich in der Spei­chel­flüs­sig­keit (unge­bun­de­ne Viren kom­men so gut wie nie vor), und selbst die kleins­ten Tröpf­chen sind immer noch viel zu groß, um durch die Zwi­schen­räu­me im Gewe­be hin­durch­zu­pas­sen. Man muss schon stark nie­sen oder hus­ten, damit das geschieht.

Nur Viren, die sich in der aus­ge­at­me­ten Luft befin­den, kön­nen das Mas­ken­ge­we­be durch­drin­gen oder an den Rän­dern ent­wei­chen. Nor­ma­ler­wei­se befin­den sich in der Atem­luft jedoch kaum Viren. Das ist nur bei den soge­nann­ten Super­sprea­dern der Fall. Deren Atem­luft ist in der Tat stark mit Viren ange­rei­chert, dass selbst das Tra­gen einer Atem­mas­ke die Viren nicht zurück­hal­ten kann.

Feh­ler und unter­schied­li­che Wahr­neh­mung

Über das Grip­pe­vi­rus wis­sen wir so gut wie alles – über das Coro­na­vi­rus fast gar nichts. Des­halb ist es ver­nünf­tig, mit die­sem neu­en Virus vor­sich­tig umzu­ge­hen: Zwar ist Covid-19 haupt­säch­lich für Men­schen mit einem geschwäch­ten Immun­sys­tem eine töd­li­che Gefahr, doch das muss nicht so blei­ben, denn es könn­te mutie­ren – was inzwi­schen auch schon pas­siert.

Bei dem Manage­ment der Coro­na-Kri­se wur­den natür­lich vie­le Feh­ler gemacht. Doch das war vor­her­seh­bar, denn wir besit­zen kei­ne Erfah­rung im Umgang mit Pan­de­mien. Eini­ge der Maß­nah­men sind mehr oder weni­ger unsin­nig (bei­spiels­wei­se die all­ge­mei­ne Aus­gangs­sper­re), ande­re wer­den nicht umge­setzt (bei­spiels­wei­se Luft­rei­ni­gungs­an­la­gen in allen Klas­sen­zim­mern aller Schu­len Deutsch­lands).

Die Regie­rung stand unter Zug­zwang und auf­grund des Zeit­drucks und der all­ge­mei­nen Hek­tik war es schwer, aus­ge­wo­ge­ne und opti­ma­le Rege­lun­gen zu fin­den. Das kann man nie­man­dem ver­übeln, denn unse­re Poli­ti­ker sind kei­ne Fach­män­ner im Umgang mit Kri­sen.

Es gibt noch einen zusätz­li­chen Aspekt, der nicht unwich­tig ist: Die büro­kra­ti­sche Ver­krus­tung der Behör­den und Ämter in Deutsch­land ist hoch. Die­ser Umstand macht schnel­le Ent­schei­dun­gen so gut wie unmög­lich. Für wich­ti­ge Maß­nah­men, die in ande­ren Län­dern inner­halb weni­ger Tage (also mehr oder weni­ger sofort) umge­setzt wer­den, brau­chen wir in Deutsch­land Wochen, weil alles bis ins kleins­te Detail aus­dis­ku­tiert wer­den muss. Die Ergeb­nis­se sind dann oft halb­her­zi­ge Kom­pro­mis­se, die nie­man­den rich­tig zufrie­den­stel­len.

Betrof­fe­ne und Nicht-Betrof­fe­ne

Natür­lich sind wir alle unter­schied­lich stark von den Coro­na-Vor­sichts­maß­nah­men betrof­fen – man­che Leu­te so gut wie gar nicht, ande­re hin­ge­gen stark bis sehr stark. Wer sei­ne Woh­nung eher sel­ten ver­lässt, auch kei­ne Sport­ver­an­stal­tun­gen besucht, kei­ne Ver­eins­tä­tig­kei­ten hat oder sich sel­ten mit sei­nen Freun­den trifft, dem fällt der Unter­schied zur Vor-Coro­na­zeit kaum auf.

Die Betrof­fe­nen

Kin­der und Jugend­li­che sind die wirk­li­chen Leid­tra­gen­den in die­ser Zeit, denn für Teen­ager und Kin­der sind 2 Jah­re ohne sozia­le Kon­tak­te eine ein­schnei­den­de Erfah­rung, die sich wie eine Ewig­keit anfühlt.

Mit­tel­ständ­ler, Künst­ler und Frei­be­ruf­ler haben finan­zi­el­le Ver­lus­te, kön­nen sich nur schwer über Was­ser hal­ten oder müs­sen ihr Busi­ness sogar auf­ge­ben.

Und für Men­schen, die die Mas­ke den gan­zen Tag am Arbeits­platz tra­gen müs­sen, ist es eine ech­te Belas­tung.

Die Nicht-Betrof­fe­nen

Wer jedoch kein Kind oder Jugend­li­cher mehr ist, kei­ne beruf­li­chen Schwie­rig­kei­ten durch die Coro­na-Maß­nah­men hat und die Mas­ke nur gele­gent­lich tra­gen muss (beim Ein­kau­fen, in Bus und Bahn etc.), lei­det nur unwe­sent­lich dar­un­ter. Die meis­ten erwach­se­nen Men­schen soll­ten daher mit der augen­blick­li­chen Situa­ti­on gut umge­hen kön­nen – auch wenn das Gan­ze inzwi­schen ziem­lich nervt.

Doch aus­ge­rech­net die Leu­te, die am wenigs­ten betrof­fen sind, pro­tes­tie­ren am lau­tes­ten – oft auch auf eine aggres­si­ve und bedroh­li­che Art.

Die­se Men­schen sind sau­er, weil ihnen ein paar Unbe­quem­lich­kei­ten auf­ge­nö­tigt wer­den. Sie bezeich­nen die Coro­na-Maß­nah­men als Ver­let­zung ihrer Grund­rech­te, obwohl ihnen die Grund­ge­set­ze sons­ten völ­lig egal sind.

Nur die geben­den Aspek­te des Grund­ge­set­zes (also die, bei denen man etwas bekommt) ken­nen und zitie­ren sie stän­dig. Die neh­men­den (bei denen man etwas geben muss) igno­rie­ren und ver­ach­ten sie sogar.

Alles, was man von uns erwar­tet, ist, sich in einer Kri­sen­si­tua­ti­on soli­da­risch, rück­sichts­voll und ver­ant­wor­tungs­voll zu ver­hal­ten. Wer gern in die­sem Land lebt, ein sozia­ler Mensch ist und auch etwas für die Gesell­schaft tun möch­te, nimmt die­se „Unan­nehm­lich­kei­ten“ ger­ne in Kauf.


16 Gedanken zu „Die Coro­na-Ver­schwö­rung“

    • Und wobei bin ich so dumm?
      Etwa weil ich nicht das den­ke, glau­be und nach­plap­pe­re, was ich gele­sen oder gehört habe?
      Eige­ne Gedan­ken zu haben ist für dich eine Dumm­heit?

      Antworten
      • Cha­peau! Micha­el. Bin beein­druckt von dei­ner uner­müd­li­chen Auf­klä­rungs­ar­beit und der Bereit­schaft, dich auch mit den dümms­ten Behaup­tun­gen aus­ein­an­der­zu­set­zen und hass­erfüll­te Beschimp­fun­gen von Ver­schwö­rungs­er­zäh­lern zu ertra­gen. Letz­te­re sind lei­der auch bei klu­gen, eher sozi­al den­ken­den und han­deln­den Mitbürger*innen zu bekla­gen.
        Hier scheint mir die – von dir bei den Rep­ti­lo­iden geäus­ser­te – nar­ziss­ti­sche Selbst­auf­wer­tung zu wir­ken: im Gegen­satz zu den Dum­men weiss ICH was dahin­ter­steckt. Und sich die­ses als Irr­tum ein­zu­ge­ste­hen ist eine nar­ziss­ti­sche Krän­kung und gelingt den Wenigs­ten.

      • Dan­ke, Bern­hard, ich kann wirk­lich jede Auf­mun­te­rung gebrau­chen. Die nicht Stress machen­den Kom­men­ta­re tun mir gut.

        Dass auch klu­ge und sozi­al den­ken­de Men­schen an abstru­se Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen glau­ben, kommt – so hof­fe ich jeden­falls – nur sel­ten vor. Außer­dem stellt sich die Fra­ge: Han­delt es sich wirk­lich um klu­ge und sozia­le Men­schen? Ich bin mir da näm­lich nicht so sicher.

        Als Bei­spiel: Xavier Naidoo ist kul­ti­viert und singt gefühl­vol­le Lie­der, ist gleich­zei­tig aber nicht sen­si­ble genug, um erken­nen zu kön­nen, dass Reichs­bür­ger und Neo­na­zis (mit denen er sich zumin­dest for­mell soli­da­ri­siert) kei­ne Men­schen­freun­de und Demo­kra­ten sind.

        Wie kann das mög­lich sein? Eine Psy­cho­se? Eigent­lich soll­te man ja den­ken, dass man als erfolg­rei­cher Pro­mi­nen­ter eine nar­ziss­ti­sche Selbst­auf­wer­tung nicht mehr nötig hat. Han­delt es sich viel­leicht um eine Kom­pen­sa­ti­on?

        @Yagdar schreibt als Kom­men­tar auf der Rep­ti­lo­iden-Sei­te, das trei­ben­de Motiv, an Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen zu glau­ben, wäre Angst bzw. das Bedürf­nis sich zu ängs­ti­gen und ande­ren Angst zu machen. Auch da bin ich mir nicht sicher.

      • Moin Micha­el,
        über dei­ne aus­führ­li­che Ant­wort habe ich mich sehr gefreut. Zu Xavers Nar­ziss­mus kann ich wenig sagen, aber bei The Donald kann eine ent­spre­chen­de Per­sön­lich­keits­stö­rung ange­nom­men wer­de. Die Gier nach Bewun­de­rung ist nicht zu stil­len. Das gilt als Abwehr der Angst nicht gese­hen zu wer­den. Auch durch Angst ande­re zu mani­pu­lie­ren gehört zum Spek­trum des patho­lo­gi­schen Nar­ziss­mus.
        Jen­seits des­sen ver­küm­mern auch wir, wenn wir zu wenig Auf­merk­sam­keit bekom­men oder uns als wir­kungs­los erle­ben – macht depres­siv. Hier sehe ich den Zusam­men­hang mit den Ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen.
        Heu­te im DLF ein aus­ge­zeich­ne­ter Bei­trag zu Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen
        https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2021/02/07/die_besserwisser_dlf_20210207_0930_1cda9a65.mp3
        Bes­tes Bern­hard

      • Hal­lo Bern­hard
        Dan­ke für die­sen sehr inter­es­san­ten Link. Habe ihn mir schon 3 Mal ange­hört und noch immer macht mir die Geschich­te von Eva Horn über ihnen Freund Angst.

        Ein Kern­ele­ment der ver­schwö­rungs­theo­re­ti­schen Vor­ge­hens­wei­se scheint zu sein, das eta­blier­te Wis­sen zu erschüt­tern. Die­se Men­schen schei­nen der Wis­sen­schaft und allen moder­nen Erkennt­nis­sen über­drüs­sig zu sein. Wenn mir vor 20 Jah­ren bei­spiels­wei­se jemand erzählt hät­te, dass es Leu­te gibt, die glau­ben, oder es zumin­dest für mög­lich hal­ten, dass die Erde eine Schei­be ist, hät­te ich ihm das nicht geglaubt. Doch selbst gebil­de­te Leu­te beschäf­ti­gen sich heu­te wie­der mit die­ser Vor­stel­lung.

        Die Vor­ge­hens­wei­se von Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen ist: Eine Behaup­tung auf­stel­len, ohne der Mei­nung zu sein, die­se auch begrün­den zu müs­sen, nach dem Mot­to: beweis mir erst mal das es nicht stimmt. Doch wenn man dann auf die Feh­ler die­ser Theo­rie hin­weist und auf­zeigt, dass sie nicht stim­men kann, wer­den die­se Hin­wei­se igno­riert und man selbst als igno­rant bezeich­net. Auch das Wort Lie­be wird immer öfter als Tot­schlag­ar­gu­ment miss­braucht.

        Es kommt mir wie eine Par­al­lel­welt vor, in der sich die­se Men­schen flüch­ten, weil sie von der moder­nen Welt, mit all ihren Kon­flik­ten, Wider­sprü­chen aber auch Frei­hei­ten über­for­dert sind.

        Gruß
        Micha

      • Ey echt Wahn­sinn dass du es schaffst auch immer noch auf die Kom­men­ta­re hier zu ant­wor­ten, ich hab sel­ten so vie­le Para­de­bei­spie­le für den Dun­ning-Kru­ger-Effekt gese­hen wie hier… und dass den hir­n­is nicht auf­fällt wie sehr sie dei­ne Aus­sa­gen zu Nar­ziss­mus (bzw. dem Drang sich erleuch­tet zu füh­len) und con­fir­ma­ti­on bias hier in den Kom­men­ta­ren unter­ma­len ist irgend­wie belus­ti­gend und beängs­ti­gend zugleich :(

        naja wie dem auch sei, hat mich gefreut dei­ne Arti­kel zu lesen, you’­re doing the lord’s work over here! lass dich von der geball­ten Dumm­heit der boo­mer, die glau­ben sie hät­ten das Inter­net und die Welt ver­stan­den, nicht run­ter­zie­hen und mach ger­ne wei­ter!

        PS.: ich wür­de mich über einen Arti­kel zur fla­chen Erde freu­en, mei­ner Mei­nung nach der Gip­fel der Absur­di­tät…

      • Dan­ke für die Auf­mun­te­rung – kann ich gebrau­chen.

        Ja, auch ich bin über­rascht, dass es mir immer gelingt, wenn auch oft erst mit Ver­zö­ge­rung, aus­führ­lich die Kom­men­ta­re der Leu­te zu beant­wor­ten. Es ist ech­te Arbeit, die kei­nen Spaß macht – ich muss mich dazu über­win­den. Und seit 4 Mona­ten schie­be ich bereits die Beant­wor­tung des letz­ten Kom­men­ta­res auf der Rep­ti­lo­iden-Sei­te vor mir her …

        Den Aus­druck Dun­ning-Kru­ger-Effekt kann­te ich noch nicht. Ich sehe das auch so. Wenn man nicht weiß, dass man wenig bis gar nichts weiß, hält man sich viel­leicht für wis­send.

        Ich pla­ne schon seit län­ge­rem eine Sei­te über die fla­che Erde. Lei­der habe ich noch nicht genug „Mate­ri­al“ dafür zusam­men, es reicht höchs­ten für eine hal­be Sei­te und das Mini­mum soll­te 1–2 Sei­te sein. In den nächs­ten Wochen/Monaten könn­te das aber pas­sie­ren.

  1. Hal­lo Micha,

    ich habe mich jetzt lan­ge mit dei­ner Sei­te beschäf­tigt. Auf­klä­rung ist alles. Danach kann man dif­fe­ren­zie­ren und sich selbst eine Mei­nung bil­den. Hier gelan­det bin ich, weil ich viel bei YT unter­wegs bin, um mir gezielt Sen­dun­gen anzu­se­hen. Manch­mal bereue ich, in den Kom­men­tar­spal­ten gele­sen zu haben. Die Dumm­heit der Men­schen, macht mir echt Angst. Da scheint gefühlt ein Groß­teil wie­der im geis­ti­gen Mit­tel­al­ter zu ver­sin­ken. Ich bin gespannt, wie lan­ge es dau­ert, bis die Ers­ten wie­der an Hexen glau­ben und den „Hexen­ham­mer“ her­aus­kra­men. Dum­me muss man eben doch ernst neh­men…

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    • Hal­lo Grit

      Ja, Auf­klä­rung und Bil­dung sind heut­zu­ta­ge beson­ders wich­tig. Lei­der gibt es Men­schen, die an Auf­klä­rung und Bil­dung gar nicht inter­es­siert sind. Das ist das Dilem­ma. Sie schei­nen von der moder­nen Welt über­for­dert zu sein und wen­den sich des­halb der Ver­gan­gen­heit zu, in der alles so ein­fach war.

      Das Lesen der Kom­men­ta­re von Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen etc. ist auch für mich oft müh­se­lig und manch­mal auch schmerz­haft. Ich hal­te das nicht immer aus und es kann mir auch Angst machen. Ein Trost­pflas­ter gibt es aber schon: Auf Face­book, Tele­gram, den Foren etc. von Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen, ver­ste­cken sich hin­ter 100 Kom­men­ta­to­ren viel­leicht nur 10 ver­schie­de­ne. Der Rest sind Bots oder Leu­te mit meh­re­ren Accounts.

      Unse­re Dumm­heit ist tat­säch­lich eins der größ­ten Pro­ble­me, mit der die Mensch­heit zu kämp­fen hat. Das war viel­leicht schon immer so. Heut­zu­ta­ge ste­hen aller­dings dem dümms­ten Men­schen die glei­chen Mög­lich­kei­ten offen (Inter­net, Com­pu­ter usw.), wie dem Klügs­te. Das war vor 500 Jah­ren noch nicht so. Hof­fent­lich geht das gut.

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  2. Ich fin­de dei­ne Ansicht und Aus­füh­rung recht oberflächlich,einseitig und anmaßend.Ein wirk­li­ches selbst-den­ken kann ich tat­säch­lich lei­der nicht entdecken.Im Grun­de gibst du genau das wieder,was in den Medi­en berich­tet wurde.Besonders dei­ne Haltung/Meinung zu Corona-Leugnern,Verschwörern und Quer­den­kern ist genauso,wie man sie medi­al geschürrt und dar­ge­stellt hat.Aus mei­ner Sicht waren die Demons­tran­ten ein gemisch­ter Hau­fen aus allen Tei­len der Bevöl­ke­rung.
    Zur nicht vor­han­de­nen Zen­sur:
    Das ent­fer­nen von Kanä­len oder ein­zel­nen Vide­os (das statt­ge­fun­den hat) auf Youtube,welche nicht ins Coro­na-Pro­gramm pass­ten, ist schon der­be Zen­sur und gegen die Meinungsfreiheit.Auch das pos­ten ein­zel­ner Infor­ma­tio­nen oder Vide­os auf z.B.Facebook wur­de ver­hin­dert und gelöscht.Alles was nicht der Pro­pa­gan­da ent­sprach wur­de ent­fernt durch die dpa.

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    • Ich fin­de dei­ne Ansicht und Aus­füh­rung recht oberflächlich,einseitig und anma­ßend.

      Und war­um? Beschrei­be bit­te, wo genau ich ober­fläch­lich, ein­sei­tig und anma­ßend bin. Ich per­sön­lich fin­de es zum Bei­spiel sehr ober­fläch­lich, ein­sei­tig und anma­ßend von dir, das zu behaup­ten, ohne auch nur im Gerings­ten zu erklä­ren, war­um du das denkst.

      Alles, was ich auf die­ser Sei­te schrei­be, sind Beob­ach­tun­gen an den real exis­tie­ren­den Men­schen, die aggres­siv und ohne wirk­li­chen Grund, sehr bedroh­lich gegen die Coro­na-Regeln etc. und die­se Gesell­schaft pro­tes­tie­ren. Ich bezie­he mich dabei nur auf ihr Ver­hal­ten, auf das, was sie tun und sagen. Aus die­sem Tun und Sagen lässt sich ablei­ten, dass sie die­se offe­ne und freie Gesell­schaft nicht mögen, denn kein Mensch, der eine offe­ne und freie Gesell­schaft mag, wür­de sich so ver­hal­ten, wie sie es tun.

      Die­se Leu­te reden stän­dig von Mei­nungs­frei­heit und wei­gern sich gleich­zei­tig, die Mei­nun­gen der Men­schen zu respek­tie­ren, die eine ande­re Mei­nung haben. Ist das nicht schi­zo­phren und ent­lar­vend?

      Bist du der Mei­nung, dass die­se Schluss­fol­ge­rung falsch ist? Ich bin der Mei­nung: Die­se Gesell­schaft ist defi­ni­tiv ziem­lich frei und offe­ner, in der jeder Mensch sein Leben so gestal­ten kann, wie er es möch­te. Wenn du der Mei­nung bist, dass das nicht stimmt, nenn mir bit­te das, was in Deutsch­land ver­bo­ten ist, obwohl es nicht ver­bo­ten sein soll­te.

      Ein wirk­li­ches selbst-den­ken kann ich tat­säch­lich lei­der nicht ent­de­cken.

      Wirk­lich nicht? Was ich schrei­be, sind haupt­säch­lich ein­fa­che Beob­ach­tun­gen und Über­le­gun­gen. Dir wären die­se Beob­ach­tun­gen auch mög­lich, du müss­test dich aller­dings für die Welt und dei­ne Mit­men­schen inter­es­sie­ren. Nach allem, was ich von dir auf die­sem Blog bis­her gele­sen haben, tust du das aber nicht.

      Schon wie­der eine unver­schäm­te Unter­stel­lung?

      Im Grun­de gibst du genau das wieder,was in den Medi­en berich­tet wur­de. Beson­ders dei­ne Haltung/Meinung zu Corona-Leugnern,Verschwörern und Quer­den­kern ist genauso,wie man sie medi­al geschürrt und dar­ge­stellt hat.

      Echt? Wo kann man das, was ich schrei­be, denn noch lesen? Das, was ich über Coro­na-Leug­nern, Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern und Quer­den­kern schrei­be, kann man eben nicht in den Medi­en nach­le­sen. Spricht da irgend­wer davon, das Grund­rech­te und Grund­pflich­ten untrenn­bar mit­ein­an­der ver­bun­den sind? Spricht irgend­je­mand davon, das Ver­schwö­rungs­glau­be nur der Ver­such ist, von den eige­nen Lebens­pro­ble­men abzu­len­ken? Spricht da irgend­je­mand davon, das Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen und angeb­li­che Quer­den­ker ein­fach nur ein Pro­blem mit offe­nen und frei­en Gesell­schaf­ten haben?

      Jeden­falls habe ich bis­her weder im Inter­net noch im Fern­se­hen irgend­ei­nen Medi­en­be­richt über Coro­na gele­sen, der das, was ich hier schrei­be, auch meint. Wenn ich mich irre, gib mir bit­te einen Link dahin.

      Aus mei­ner Sicht waren die Demons­tran­ten ein gemisch­ter Hau­fen aus allen Tei­len der Bevöl­ke­rung.

      Schrei­be ich denn irgend­wo etwas ande­res? Im Kapi­tel „Der gesun­de Men­schen­ver­stand“ steht:

      Den nor­ma­len Coro­na-Leug­nern (die also nicht aus der Reichs­bür­ger-Neo­na­zi-Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen-Sze­ne kom­men) …“

      Ich dif­fe­ren­zie­re also bei den Coro­na-Leug­nern zwi­schen nor­ma­len Demons­tran­ten gegen Coro­na und Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen & Co. Außer­dem bespre­che ich sowie­so nur die aggres­si­ven, bedroh­li­chen und ideo­lo­gi­schen Wirr­köp­fe, die sich wider­sprüch­lich und gesell­schafts­feind­lich ver­hal­ten.

      Die nor­ma­len Coro­na-Demons­tran­ten kri­ti­sie­re ich nur in einen Punkt: Es stört sie nicht (oder scheint sie nicht zu stö­ren), dass ein Teil ihrer Mit­de­mons­tran­ten bei­na­he schon als Psy­cho­pa­ten bezeich­net wer­den kön­nen und einem gewalt­tä­ti­gen Mob ähneln, der nur auf die Stra­ße geht, um ran­da­lie­ren zu kön­nen. Vor sol­chen Leu­ten nimmt man sich bes­ser in acht. Ich könn­te jeden­falls nicht Sei­te an Sei­te mit sol­chen Men­schen demons­trie­ren, ohne mich dabei mies zu füh­len.

      Ich habe die­se Unter­schei­dung aber nicht deut­lich her­aus­ge­stellt. Bei ober­fläch­li­cher Lek­tü­re die­ser Sei­te könn­te man tat­säch­lich den­ken, ich dif­fe­ren­zie­re nicht zwi­schen Spin­nern und ech­ten Demons­tran­ten. Ich wer­de also am Beginn der Sei­te ein paar Zei­len ein­fü­gen, um die­ses Miss­ver­ständ­nis aus­zu­räu­men.

      Zur nicht vor­han­de­nen Zen­sur:
      Das ent­fer­nen von Kanä­len oder ein­zel­nen Vide­os (das statt­ge­fun­den hat) auf Youtube,welche nicht ins Coro­na-Pro­gramm pass­ten, ist schon der­be Zen­sur und gegen die Meinungsfreiheit.Auch das pos­ten ein­zel­ner Infor­ma­tio­nen oder Vide­os auf z.B.Facebook wur­de ver­hin­dert und gelöscht.

      Ja? Also ich fin­de es gut, dass Vide­os und Pos­tings, die bewusst Unwahr­hei­ten ver­brei­ten oder bös­ar­ti­ge und wider­li­che Unter­stel­lun­gen sind, gelöscht wer­den. Es wäre nicht nötig, sol­che Vide­os zu löschen, wären alle Men­schen in ihrem Den­ken mün­dig und eman­zi­piert. Doch lei­der sind vie­le Mensch sehr leicht beein­fluss­bar, beson­ders Jugend­li­che und Kin­der, aber auch Erwach­se­ne, die mit ihrem Leben nicht klar­kom­men.

      Du bist ein Bei­spiel: Du glaubst ein­fach das, was im Inter­net steht, nur weil es dir gefällt. Wie ist dir das mög­lich? Mit „Selbst-Den­ken“ hat das nichts zu tun – es ist das Gegen­teil. Ich nen­ne es »unre­flek­tier­tes nach­plap­pern«, weil man in eine Idee ver­liebt ist.

      Wenn du der Mei­nung bist, es soll­te auf­grund der Mei­nungs­frei­heit auch erlau­ben sein, bewusst Unwahr­hei­ten im gro­ßen Stil zu ver­brei­tet, ver­ste­he ich dich nicht. Irgend­wo soll­te doch die Gren­ze gezo­gen wer­den, was tole­riert wer­den kann und was nicht, oder?

      Alles was nicht der Pro­pa­gan­da ent­sprach wur­de ent­fernt durch die dpa.

      Von wel­cher Pro­pa­gan­da spricht du? Die­se Gesell­schaft ist frei und offen. Das sug­ge­riert mir kei­ne Pro­pa­gan­da und auch nicht die Lügen­pres­se – ich erle­be es jeden Tag am eige­nen Leib: In die­sem Land kann ich tun und las­sen, was ich will und kann auch sagen, was immer ich will. Du auch! Aller­dings: Wenn ich Unsinn oder auch Schwach­sinn rede, oder ande­re Leu­te übelst belei­di­ge oder ver­un­glimp­fe, kann es pas­sie­ren, dass man mir wider­spricht oder mich sogar mah­nend zurecht­weist. Das ist geleb­te Mei­nungs­frei­heit.

      Mei­nungs­frei­heit bedeu­tet nicht, dass es erlaubt ist, unge­straft den größ­ten Blöd­sinn zu ver­brei­ten, um Men­schen oder den sozia­len Frie­den zu zer­stö­ren. Es gibt Gren­zen und das ist gut so.

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  3. Der Abschnitt mit der Mas­ke ist so gro­tesk falsch.
    Ich kann das hier nicht ernst neh­men, auch wenn ich ger­ne bereit bin, mir ande­re Sicht­wei­sen mal anzu­hö­ren.
    Beson­ders ger­ne auch „ganz eige­ne Gedan­ken“.
    Aber das ist lei­der eine Ansamm­lung an Unin­for­miert­heit… mir feh­len die Wor­te.
    Alle­mal- alles Gute !

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    • Wäre schon gut, wenn du mir sagst, was dar­an falsch ist. Denn ein­fach nur sagen, „das ist falsch“, ohne zu nen­nen, was denn jetzt genau falsch ist, bringt über­haupt nichts und hilft mir auch nicht, das Fal­sche zu kor­ri­gie­ren.

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    • Nein, aber das, was du schreibst, könn­te man als Sati­re emp­fin­den! Das, was ich den­ke, sind nur ein­fa­che Beob­ach­tun­gen und Über­le­gun­gen, die dir auch mög­lich wären. Das, was du denkst, ist nur etwas, das man dir zum Den­ken gege­ben hat, denn nichts von dem, was du denkst, stammt von dir selbst.

      Ver­dirbt dir das, was ich schrei­be, etwa den Spaß an ober­fläch­li­chen, unre­flek­tier­ten Leben? Das, was du denkst, fin­det man nur im Inter­net, nie­mals in der wirk­li­chen Welt.

      Was glaubst du, war­um man dich gewäh­ren lässt?

      Mein Tipp: Hör ein­fach auf, das nach­zu­plap­pern, was ande­re dir vor­sa­gen.

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